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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186902191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-02
- Tag1869-02-19
- Monat1869-02
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.02.1869
- Autor
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und Ta Matt Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 5V. Freitag den 19. Februar. MS. Bekanntmachung. Mit Genehmigung der Königlichen KreiS-Direction allhier wird tz. 10. deS unter dem 26. October 1861 erlassenen und mittelst Verordnung vom 16. Decembn 1861 bestätigten Regulativ-, die HebammenunterstützungScasse in der Stadt Leipzig betreffend, welcher wörtlich also lautet: „Ferner ist der in Gemäßheit §. 2 und 3 der Verordnung vom 13. Juni 1832 von jeder in hiesiger Stadt wohnhaften Wöchnerin, welche sich einer nicht für den Stadtbezirk verpflichteten Hebamme bedient, zu erlegende Betrag von 10 — 20 Neugroschen an die Hebammen - UnterstützungScasse abzufühcen und haben deshalb die Küster die zu ihrer Kenntniß gelangenden Fälle, wo hier wohnhafte Wöchnerinnen von auswärtigen Hebammen entbunden worden sind, jedeSmal beim Rache anzuzeigen." hiermit wieder aufgehoben. Leipzig, den 12. Februar 1869. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Bekanntmachung, die bauliche Erweiterung der Gasanstalt betreffend. Wir haben beschlossen, vorbehältlich der Zustimmung der Herren Stadtverordneten die hiesige, vor dem Gerberthor gelegene Gas anstalt unter Hinzunahme de- nördlich und östlich an dieselbe angrenzenden Areal- zu erweitern. Diejenigen, welche gegen diesen Erweiterungsbau begründete, auf PrivatrechtStiteln nicht beruhende Einsprüche geltend zu machen gemeint sind, haben dies bei Verlust dieser Einsprüche binnen 4 Wochen vom Tage der Insertion dieser Bekanntmachung an zu be wirken. Die Pläne di- projecürien Erweiterungsbaues sind in unserer Gasanstalt einzusehen. Leipzig, den 18. Februar 1869. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Verein von Freunden der Erdkunde. Sitzung vom 17. Februar. r. Leipzig, 18. Februar. Der kleine Parterre-Saal im Hotel de Pruste, welcher dem Vereine von Freunden der Erd kunde als SitzungSlocal für die regelmäßigen Versammlungen dient, war gestern Abend durchaus gefüllt. Den Vortrag für den Abend hatte Herr Kaufmann Röbbecke aus Meerana übernommen, um Über die Indianergebiete de- Staates Minnesota in der amerikanischen Union auf Grund der Aufzeichnungen seines Bruder-, deS derzeit in Chicago als Architekt lebenden Herrn Hermann Röbvecke, eine Reihe interessirender Miltheilungen zu geben. Und in der Thal, jener nach Nordamerika auSgewan- derte und daun während de- großen Kriege- gegen die Südfiaaten in die Bereinigte-Staaten-Armee eingetretene und drei Jahre in deren Reihen kämpfende LandSmann hatte jene Rothhäute sattsam in friedlicher und in kriegerischer Berührung kennen gelernt und sogar Muße gefunden, unS deren Begräbnißstätten, deren TippieS, rinde- und fellbedeckte Hütten, Heren Waffen, Tomahawk, Lanzen rc., deren Tabakpfeifen u. st. w. in deutlichen Umrrsten abzuzeichnen, Bilder, welche während der Vorlesung deS Herrn Röbbecke in der Versammlung herumgezeigt wurden. Die große Manutchfaltigkeit der unö in dem Vortrag gegebenen Notizen geht au- dem InhaltSverzeichniß hervor, daö Herr Röb becke zweckmäßigerweise hatte drucken und vertheilen lasten. Er schilderte zuerst die geographische Lage der Indian «gebiete im. All gemeinen, sodann die Indianer stämme in Minnesota und die gegen sie angelegten militärischen festen Plätze, wie Fort Snelling und Fort Ridgeleh, dann die Orte St. Paul und New-Ulm mjt ihren trefflichen Aussichten für die Ansiedelung, ihrem Bodeurei chthum. Au einer andern Stelle seine- Vorträge- erzählte' der Sprecher, daß ein Verwandter, welcher sich 1860 eine Mühle bei New-Ulm baute, die man freilich schon zwei Jahre später bei dem Indianer- einsall zur Sicherheit der Stadt uiederbrennen mußte, ein Beutelchen Samen a»S der Hckmath mitgebracht habe, der binnen weniger Jahre Frist eine Ernte im Werthe von 600 Dollar- ergeben habe. Der Bortraa beschäftigte sich im weiteren Verlaufe mit dem Handelsverkehr der bei New-Ulm lebenden Canaver mit den In dianern, schilderte die auch äußerlich sehr verschiedenen Stämme der Siour und der WinnebaaoeS, jene- ein wohlgebauter schlanker Menschenschlag mit oft intelligenten Gesichtern, diese- ein weit weniger hübscher untersetzter, fast kleiner Stamm. Bon besonderem Jntereste war e-, die Erzählung von dem Jndianerkriege de- Jahre- 1862 zu hören, zu vernehmen, wie diese von der unauf haltsam gegen den Westen vorschreitenden Cultur immer weiter zurückgedrängten und nahezu aufgeriebenen und aufgesaugten In- dianerflämme, von denen in wenigen Jahren kaum noch die Namen übrig geblieben fein werden, sich noch einmal grimmig aufrafften und die Ansiedelungen der Europäer, die Städte St. Peter, Mankato und New-Ulm mit ihren schwachen und undiSciplinirterr Besatzungen arg bedrängten und mit Feuer und Schwert bedrohten. Die Vereinigte-Staaten-Regierung hat nachmals den Ansiedlern in Minnesota mehrere Millionen Dollars für den durch diese Wilden verursachten Kriegsschaden, daS Niederbrennen der Farmhäufer, daS Zerstören der Ernten u. s. w. zahlen müssen. Die Be schreibung der Wohnungen, der Kleidung, der Gebräuche, der Wanderzüge, der Razzia-, der Kriegslisten der Wilden, wie sie sich in den Schilfniederungen der Flußthäler verborgen hielten und heranschlichen oder auf ihren Ponies unter grimmigem Geheul ur plötzlich herbeischwärmtev, gab einen recht anziehenden Stoff. Redner führte uv- auch in eine der kleinen Festungen von Minnesota, in Fort Snelling, inmitten der dort internirten kriegSgefangenen fiolzblickenden Siouxkrieger, deren Kinder und Weiber außerhalb de- Forts in einer Baracke verpflegt wurden, erzählte von deren Todtentänzen bei dem Leichenbegängniß eines Kriegsgefangenen, ließ die Zeichnung von einem luftig auf hohen Pfählen ange- s brachten Indianergrabe herumgehen und that dann einen Blick in die unendlich sich erstreckenden Prairien und deren Thierleben, be schrieb den Feind der Farmerfelder, den Blackbird, die schwarze Nachtigall, welche die Ernten heuschreckenartig vernichtet u. s. w. Die nächste Versammlung, mit der sich zugleich da- Stiftungs fest de- Verein- verbindet, ist, wie der Vorsitzende, Professor vr. BruhvS, den Anwesenden «öffnete, auf den 10. März fest gesetzt. Vortrag im Kunstverein. Leipzig, 16. Februar. Durch den vorigen MuseumSvortrag (am Sonntag den 14. d. M.) führte sich bei unserem KunstvereinS- publicum ein jung« Gelehrter — Herr vr. Hermann Lücke — ein, dessen Beitrag zu den kunstwissenschaftlichen Belehrungen diese- Winter- anerkennendste Aufnahme fand. In der That wüßten wir nicht, wie ein Thema solch« Art — über „Kunstbetrach- tung und Kunstkritik" — geistvoller und anziehender hätte behandelt werden können. Von dem Reize de- Erfahrungsfeldes, auf welche- sich der Bortrag bezog, übertrug sich so viel in die
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