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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-04-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186904195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18690419
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18690419
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1869
- Monat1869-04
- Tag1869-04-19
- Monat1869-04
- Jahr1869
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.04.1869
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3638 Haupt um eine große wissenschaftliche Vorbildung, nicht um ein bloßes Experimenten, daS Publicum sei schwerlich immer im Stande, den Arzt vom Pfuscher zu unterscheiden, v. Hennig: DaS Examen beweise für die Praxis mchtS; eS könne Mediciuer geben, die alle wissenschaftlichen Fragen am Schnürchen zu beantworten wüßten, praktisch aber nicht zu gebrauchen seien. DaS könne am besten das Publicum unterscheiden. Löwe: Ein tatsächlicher Schutz gegen Medicinal - Pfuscherei bestehe nicht, eS sei daher ae- raiheu, diesen Schutz auch gesetzlich aufzuhcben. Alle Juristen erklärten, daß die Processe wegen Pfuscherei zu den unangenehmsten gehörten, eS sei bester, anstatt die Processe wegen Pfuscherei zu beginnen, sie zu beginnen wegen der Nachtheile, welche die Mensch heit durch die schlecht Behandlung der Krankheiten erleidet. Die anerkannte Vortrefflichkeit deutscher Aerzte habe ihren Grund nicht in den Medicinalgesetzen, sondern in der Entwicklung der deutschen Wissenschaft und m der gründlichen Vorbildung der Aerzte auf den Gymnasien. Dörnberg: DaS medicinische Doctor-Examen sei nichts als eine Besteuerung deS Studiums derMedtcin zu Gunsten einzelner Professoren. Folgende Bestimmungen wurden schließlich angenommen und unterliegen der Genehmigung deS BundeSrarhS: „Einer Approbation, welche auf Grund eines Nachweises der Befähigung ertheilt wird, bedürfen Apotheker und diejenigen Personen, welche sich als Aerzte (Wundärzte, Augenärzte, Ge burtshelfer, Zahnärzte und Thierärzte) oder mit gleichbedeutenden Titeln bezeichnen, von Seiten deS Staate- oder einer Gemeinde als solche anerkannt oder mit amtlichen Functionen betraut werden sollen. Es darf die Approbation jedoch von der vor herigen akademischen Doctorpromotion nicht abhängig gemacht werden. Der BundeSrath bezeichnet, mit Rücksicht auf da- vorhandene Bedürfnis in verschiedenen Theilen de< Bundesge bietes die Behörden, welche für daS ganze Bundesgebiet gültige Approbationen zu ertheilcn befugt sind, und erläßt die Vor schriften über den Nachweis der Befähigung, und veröffent licht die Namen der Approbirten in den amtlichen Blättern. Personen, welche eine solche Approbation erlangt habe», sind innerhalb deS Bundes - Gebiete- in der Wahl deS Ortes wo sie ihr Gewerbe betreiben wollen, vorbehältlich der Bestim mungen über dre Errichtung und Verlegung von Apotheken (§ 6) nicht beschränkt. Die Landesbehörden bleibe« auch ferner befugt, für ihr Gebiet zu bestimmen, in wie weit die unter den vorstehend bezeichnten Gewerben begriffenen Verrichtungen auch von ungeprüften Personen au-geübt werden dürfen. DemBuudeS- rathe blerbt Vorbehalten zu bestimmen, unter welchen Voraus setzungen Personen wegen wissenschaftlich erprobter Leistungen von der vorgeschriebenen Prüfung ausnahmsweise zu entbinden sind. Personen, welche vor Verkündigung diese- Gesetze- in einem Bundesstaate die Berechtigung zum Gewerbebetrieb alS Aerzte, Wundärzte, Augenärzte, Zahnärzte, Geburt-Helfer, Apotheker oder Thierärzte bereits erlangt haben, gelten alS für daS ganze Bundesgebiet approbirt." Im Hinblick auf die erfolgte Wiederanknüpfuvg freundschaft licher Beziehungen zwischen Oesterreich und Italien schreibt die Wiener „Neue Freie Presse^: Zwei Bedingungen muß Ätalien erfüllen, wenn daS gute Verhältnitz zwischen Wien und Florenz, daS wir mit Vergnügen begrüßen, andauern soll. Ersten- muß eS darauf verzichten, weitere Vergrößerungen auf Kosten Oesterreichs zu erstreben. ES muß vergessen, daß Südtyrol, Istrien und Dalmatien teilweise von Italienern bewohnt sind, denn diese Länder brauchen wir selbst und sind nicht gewillt, die Gemüthlich- keit so weit zu treiben, daß wir Schenkungen von unserem da maligen Besitze machen wollten. Zweiten- wird Italien sich hüte« müssen, auf eme Allianz mit Oesterreich zu kriegerischen Zwecke« zu fpecultren. Sollten wirklich, wie man uns neulich gemeldet hat, geheime Abmachungen zwischen Frankreich und Italien in Betreff Roms bestehen und Rom der Preis für die Unterstützung Frankreichs in einem Kriege gegen Preußen sein, so möge man in Florenz die Hoffnung aufgeben, Oesterreich in diese Verwickelungen hineinzuziehen. Wir suchen keine Verbündeten für Rache- und KriegSpläke, sondern gute Freunde für gemeinsame friedliche Bemühungen. Will Italien sich in dieser Absicht an unsere Seite stellen, so wild eS uns willkommen sein. DaS Hiuderviß, da- allenfallS einer Verständigung noch im Wege liegen könnte, hat die römische Curie hinweggeräumt. Früher verstand sie eS treff lich, Oesterreich und Italren gegen einander zu Hetzen; heute setzt sie, bildlich gesprochen, die österreichische Politik so gut wie die italienische auf den Index. Die Wiener wie die Florentiner Staatsmänner werden von Rom angegriffen, geschmäht und ver dammt; hier wie am Ufer de- Arno steht die Gesetzgebung, nach dem Urthcile de- Heiligen Stuhle-, auf einem verwerflichen, unchristlichen Standpunkte; waS also sollte Oesterreich und Italien abhalten, sich die Hand zu reichen? Unsererseits steht dem nicht- entgegen, und hegt man in Florenz keine Hintergedanken, denkt man ebenso offen und ehrlich wie wir die veränderte Lage jder Dinge zu herzlicher Nachbarschaft zu benutzen, dann werde« die Generale, die zwischen dev beiden Hauptstädten hin- und Herreisen, einen schöneren und glänzenderen Stern als diamantene OrdenS- zeichen überbringen: gegenseitige- Vertrauen. Unter den itt England angefledelten Mitgliedern der Familie Orleans herrscht ungewöhnliche Aufregung. Es werden häufige Familievberathunaen gehalten, Couriere und alterprobte Freunde fliegen über den Can>.l ab und zu, telegraphische Depeschen drängen einander bei Tag und Nacht.* Offenbar liegt der verbannten KönigSfamilie viel daran, daß der Herzog von Montpeufier die spanische KönigSkrone davovtrage und rührig arbeitet sie zur Erreichung de- Zwecke- nach allen Seiten. Dem war früher nicht so. Noch vor Kurzem vertraten einflußreiche Mitglieder der Familie — darunter angeblich ihr Haupt, der Graf von Pari- — die Ansicht, daß eS für da- Hau- Orleans nicht wüuschenSwerth sei, de» leergewordeven Thron der Bourbonen in Spanien aus- zufüllen, wie sie 18 Jahre laug in Frankreich gethan. Zartgefühl gegen Isabella kam dabei weniger inS Spiel, als daS Bedenken, ob e- dem Herzog von Montpevsier wohl gelingen würde, sich gegen die Intriguen von außen und die republikanische Pattei im Innern lange zu behaupten, ob er der rechte Mann sei, da- Hau- Orleans mit Geschick und Würde auf einem Throne auf die Dauer zu vertreten, und ob im entgegengesetzten Falle die Zukunft deS HauseS in Frankreich uicht arg gefährdet werden würde. Nachdem Ludwig Philipp vergeben- bemüht gewesen, die spanische Kronejfür seine Familie von Pari- aus zu gewinnen, werde — so meinten Eiuige — eS noch viel schwerer sein, über Madrid nach Pari-zu gelangen. Reuester Zeit jedoch scheinen diese Bedenken allesammt beseitigt worden zu sein. Wie und durch wen, ist nicht leicht zu sagen, aber die ganze orleanistifche Familie iuteresfirt sich jetzt sehr lebhaft für die spanischen Ereignisse und verwendet ihren Einfluß für die Erwählung de- Herzog- von Montpevsier nach alle« nge«d möglichen Richtungen hin. Einem Telegramm zufolge, welche- der Wiener „Presse" zuge- gangen ist, wäre die Errichtung einer Republik in Spanien feststehende Thatsache. DaS Telegramm meldet nämlich auS Madrid, 15. April, Nachstehende-: „Prim hatte eine Unterredung mit Castelar; die Republik kann als fertig angesehen werden; sie wird dieser Tage zur Thatsache." Auf directem Wege ist bis her keine Bestätigung dieser Nachricht eingetroffen und die Depesche kann daher nur mit Vorbehalt wieder gegeben werden, obwohl nach Andeutungen, welche dem „Constitutionnel" von seinem Ma drider Berichterstatter übermittelt find, eine derartige Lösung keines wegs außer dem Bereich der Möglichkeit stände. Die belgische Regierung zeigt augenblicklich, wie sie ihr« Autorität nach innen und außen zu wahren bemüht ist. Gegen die Arbeiterbewegung, welche da- Land zu durchziehen scheint, tritt sie mit entschiedener Energie auf. Die Kohlengruben de- DistrictS Borivage bei MouS sind, nachdem sich die ArbeitS- einstellunge« auch dorthin erstreckt haben, sofort militairisch besetzt worden. Leider ist eS, dem „Echo du Parlament" zufolge, in dem Dorfe FramerieS schon wieder za einem Zusammenstöße zwischen den Truppen und den Arbeitern gekommen, welch« dort, wie bei Seraing ihr Werk der Zerstörung gegen die Hüttenwerke begannen. DaS genannte Blatt spricht von einer großen Zahl Verwundeten und sieben Getödteien, welche bei jenem Zusammenstöße zu be klagen seien. Die endliche Zerstreuung der Tumultuanten bei MonS ist, ebenso wie die der Tumultuanten von Seraing nicht zu bezweifeln, und alle diese so bedauerlichen Vorfälle werden de» unschätzbaren Vortheil haben, die Arbeiter über die Thorheit solcher leichtfertiger Unternehmungen aufzuklären. — Hinsichtlich der Eisenbahn-Angelegenheit wahrt die belgische Regierung nach wie vor ihren Staudpunct. DaS geht auS den weiteren, zu« Theil verstimmte» Aeußerungen der ofsiciösen Pariser Blätter über den von Hrn. Frere-Orban eiugereichten Entwurf immer deutlicher hervor. ) Leipzig. 18. April. Auf der Rückkehr von einer Iuspec- verschied tion-reise verschiedener Cavalleriegarnisonen traf gestern Abend der königl. sächs. Generallieutenant der Reiterei, Seuft von Pilsach mit seinem Adjutanten hier ein und reiste ohne Aufenthalt veiler nach Dresden. — Bei einem Exceffe in vergangener Nacht in einem hiesige» Tanzlocal ging eS unter Auderm auch über den Tanzmeister her. Derselbe erhielt mit einem Messer 2 Verwundungen auf den Kopf, so daß ihm d-S Blut herunterlief. Dem Uebelthäter gelang eS, zu entkommen, ein anderer Teilnehmer aber wurde arretitt und der Polizei überliefert. — Zum heutigen Meßsonntage kamen in den Vormittags stunden auf der Dresdner Bahn 4 Extrazüge, von Dresden, Wurzen, Meißen und Grimma, mit zusammen gegen 2500 Per sonen hier an, auf der Bayerischen Bahn kam em Extrazug von Alteuburg mit nahe an 400 Personen, während die gewöhnliche» BormittagSzüge etwa 1200 Personen brachten, auf der Thüringer Bahn waren ein Extrazug und die BormittagSzüge mit circa 1000 Personen besetzt, eine gleiche Anzahl kam in Extrazügen auf der Berliner Bahn, endlich trafen auf der Magdeburger Bahn 2 Hckra- züge mit gegen 1800 Personen eia. * Leipzig, 18. April. Gestern Abend */»6 Uhr kamen ans der Berliner Bahn von einem Berliner Bankhanse 300,000 Silber- thaler für die hiesige Filiale der Sächsische» Ba»k a». te. Lei Iltztrm Mo -aTnberl Iwrfchnket, vereinig da- affendorf welch eird an se Icifacte sein klopfen, Ar Waffe, ,d die hc „faehmen »schnitt ige a le der ichstrn a, *Lei, Herstel zulegent liehen l»t, w iv'scher ondern ab« ckd, so l Mich« «Lei öorsitze d Söldling Sen muckern gehend i de, iDie Nvr 15 Pf-, d lasse dal Der Best Etemdru 2 Pf. l ldou den leurichtet. sden vorp i. L Iralnentll Iden Au I »imgen M W Metin IM aut der Tho Muck Mim; kam, rl iZeimnj „von ! tadelt. > erschien „Dem! „Karte" Lc vieles >r«!eh daß, i! Mdel demll schm »derz vorfü
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