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Sächsische Volkszeitung : 15.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192405156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19240515
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- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19240515
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1924
- Monat1924-05
- Tag1924-05-15
- Monat1924-05
- Jahr1924
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- Sächsische Volkszeitung : 15.05.1924
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Dounerstag, den 1k. Mai 1924 Nr. 113. Seite 8 kommen sei. Daß man ihm so schnell das Vertrauen versagen würde. Aber die Wahlen haben die Klärung gebracht. In Frankreich ist der grohe Ruck nach links gekommen, die große Reaktion gegen 1919. Der Nationale Block hat sein Fiasko er» lebt. Auch das wäre nicht nötig gewesen, wenn man seit Krieg«' ende eine gesunde Politik betrieben hätte und keine Politik der Versprechungen und der Bedruckung. So wurde auch in Frank reich di« eine Reaktion notwendig aus der anderen geboren. In Paris liegt allerdings nicht so wie bei uns die Gefahr vor, daß neue Männer gleich auf den radikalsten entgegengesetzten Standpunkt sich einschwören. Frankreich ermißt letzten Endes doch alles mehr nach dem großen nationalen Gedanken, und richtet seine Einzeltaten danach ein. Um das Bild von der Aufeinanderfolge der Reaktionen sortzusiihren, könnten wir noch alle übrigen Staaten mit heran ziehen. Wir wollen aber hier nur noch auf England Hin weisen. Auch dort ist mit Macdonald der Linkskurs gekom men, als Gegenwirkung gegenüber jener englischen Politik, die sich ganz in das französische Imperialistische Schlepptau hatte nehmen lassen. Im übrigen aber spielen sich in England diese Dinge in viel ge>näßigteren und würdigeren Formen ab. Der einzelne Engländer ist seit jeher von einer solchen Verantwor tung getragen, daß er eigentlich nie in das radikale Extrem ver fällt, sondern stets mehr auf die mittlere Linie hindrängt. In diesem Zeichen steht auch die Tätigkeit der jetzigen Regierung Englands. England könnte also zum Vorbild dienen. Es könnte als Musterland besonders für uns maßgebend sein. Keine häß liche Bekämpfung der Parteien, keine Verantwortungslosigkeit weder der Links- noch der Rechtskreise in entscheidenden außcn- und innenpolitischen Momenten. Die Liebe zur englischen Hei mat wurzelt zu tief, um solche Intrigenspiele in seinen Kon sequenzen auszuspielen. Wenn wir diese komische Weltkonstellation — hier Rechts- und dort Linkssieg — betrachten, so müssen wir erkennen, daß für Deutschland bezüglich der internationalen Fragen daraus etwas Bedeutendes erwächst. Mit Nationalis mus werden wir bei der Lösung der Reparationsfragen diesem neuen französischen Linkskurs nicht imponieren. Ja, was noch wichtiger ist: Wir würden durch nationalistische Starrköpfigkeit die Gelegenheit vorübergehen lassen, die uns vielleicht durch die jetzige französische und auch durch die englische Einstellung ge boten wird. Nichts ist uns heute notwendiger, als die e I n z l g w a h r e, vernünftige Politik der deutschen Mittelpar teien. Kann sich in Deutschland die nationale Rechte zu die sem Programm in seinen Grundzügen nicht bekennen, dann haben wir keine Veranlassung, schonend mit ihr zu verfahren. Das deutsche Volk will diese Politik der Mitte. Es will die Weiterarbeit auf der Grundlage der Gut achten. Die Wahlen haben das reichlich genug dokumentiert. Darum aber haben die Mittelparteien auch die höchste Pflicht, in diesem Kurs mit allen Mitteln weiterzutreiben, und sich auf Irgendeine Weise unter Hinzuziehung aller nur irgendwie denk baren Kröte nicht von ihrem Weg abdrängen zu lassen. Weil die Menschen Egoisten sind, wird zwar stets gegen eine radikale Richtung eine andere sich entgegenstellen. Aus dem einen Ex trem wird das entgegengesetzte geboren. Aber damit trägt auch das Kind schon das Zeichen der Mißgeburt an sich. Diese Mißgeborenen wollen Führer des deutschen Volkes sein? Wie notwendig erscheint uns nach solchen Betrachtungen von neuem ein von allen Fehden und Wirrnissen unberührt bleibender Block der Mitte. Er wird im Sturm der Zeiten zum Schwerpunkt aller Ereignisse. Unbewußt orientiert sich an ihm immer wieder die stürmende Welt. Er bleibt das Zentrum, das Zusammcnhaltende, das Aktivum, das Treibende der wertvollen Kräfte. Gleich dem Mittelpunkt eines sich täglich um seine Mchse drehenden Gestirns. Wie ein nutzloses Etwas aber schleudert dieses Gestirn auch das Stückwerk seiner äußeren Rinde von sich, daß es zerstäubt, um nur noch Augenblicke lang als Irr licht irgendwo am Himmelsbogen aufzuleuchten. Das Stückwerk zerfällt — versinkt in das große Maß von Raum und Zeit. Jahrtausende hindurch ist das der Gang der Welt, der Natur, der Sternensphäre. Aber Jahrtausende hindurch bleibt der Kern, das Feste, den Mittelpunkt der Dinge Bildende in seiner Ruhe, in seiner Stetigkeit. I. A. Sik Fraklion der Me Aus dem Reichstag schreibt man uns zu dem beabsichtig te» Zusammenschluß der drei bürgerlichen Mittelparteien zu einer Fraktionsgemeinschaft: Ta diejenigen Parteien, die bisher die Hauptträger der Außenpolitik gewesen sind, unter Hinweis aus das Wahlergebnis geltend machen, daß von der Mehrheit der Wähler diese bisherige Außenpolitik gebilligt und daher ihre Fortführung gewünscht worden ist, so halten sie sich für verpflichtet, im konimenden Reichstag Maßnahmen und Vorkehrungen zu treffen, um diesem Wählcrwillen zu entsprechen. Nachdem die Teutschnationalen durch die Hinzunahme der ruf die Landliste gewählten Abgeordnete» die stärkste Fraktion des Reichs tags imirde, nachdem damit die Möglichkeit einer unter deutsch- nationaler Führung stehenden Negierung i„ Erscheinung trat, hielten e-s die bürgerlichen Mittelparteien für geboten, ihrerseits die Vertretung ihrer Auffassung zu der kommenden außenpoliti schen Entscheidungsfrage nachdrücklich zur Geltung zu bringen. Wenn auch mit der Gewinnung der Macht die Verantwort lichkeit der Deutschnationalcu eine unverkennbare Aenderung ihres bisher in diesen Dingen eingenommenen Standpunktes bedingt, und wen» dieser Wechsel auch von führender deutschnationaler Seite bereits angekündigt worden ist, so hält man doch in den maßgebenden bürgerlichen Mittelpartci'en dafür, daß hier eine völlige Klärung stattznfinden hat. Sie erscheint um so dringlici>er erforderlich, als sich, wie ja auch das Ergebnis bersranzösischen Wahlen zeigt, eine Reinigung der politische,, Atmosphäre »m uns herum sich anbahnt. Er wird naiürlich kein politisch denkender Mensch nun glaube,i können, daß wir wegen des Wechsels in der Stimmung der politischen Wählerschaft, auch wenn sie in der Tat eine sehr schroffe Absage an die bisherige Politik Poineares darslcllt, nun eine Erleichte rung des Vcrsaille,-Vertrags als solchen erfahren würde». Auch die neue französische Kammer wird französische Politik machen. Aber es ist doch immerhin von ausschlaggebender Be deutung, in welchem Geiste und in welcher Gesinnung die nun- mehr endgültig zwischen Deutschland und Frankreich zu bereinigen den Fragen erledigt werden. In einem solclM Angenblick darf man dem Gegner auch nicht den Vorwand für eine feindselige Hal tung geben. Eine nationalistisch beeinflußte Negierung in Dentsch- land würde einer unter dem Einfluß des Linksblockes steh'noe» sranzösijchen Negierung gegenüber einen geradezu unleidliche,, Standpunkt habe». Aus diesen Erwägungen heraus ist ver Ge danke der Schaffung einer starken Mitte erwachsen, der dem Aus,a»dc die sichere Gewähr für die Jnnehaltung der bisherigen außenpolitischen Linie gibt. Wenn die Fraktionen der M>tte im Reichstag sich nun zn einer einheitlichen Fraktion zusammenschließen wollen, um dieser Politik zum Erfolge zu verhelfen, danir geschieht das in aller erster Linie im Hinblick aus die besetzten Gebiete, deren maßgebenden Vertreter soeben noch als den Willen der erdrücken den Mehrheit dieses Volkes die Annahme des Sastsverstäudigen- Gutachlens und einer auf dieser Grundlage sich ausbauenden Außenpolitik gefordert haben. Die deutsch-russische Suann«na Don einem besonderen Mitarbeiter wird uns geschrieben: Die Erregung in Rußland über die Vorgänge, die sich bei dem Vorgehen der Berliner Polizei gegen die russische Handels. Vertretung bei der Verfolgung des entflohenen Kommunisten Bozenhardt abgespielt haben, hält an. In Moskau ist jetzt bei der Enthüllung des Denkmals für de» vor etwa einem Jahre in Lausanne ermordeten Sowjet-Gesandten Worowski eine geradezu unerhörte scharfe Sprache gegenüber Deutschland ge führt worden. Der russische Außenminister sprach von dem „Ban- ditenübcrfall der deutschen Polizei", und er stellte diesen Vorgang in engen Zusammenhang mit der Mordtat gegen Worowski. Das ist eine unerhörte agitatorische Ausbeutung des Falles und dazu eine schamlose Beleidigung deS deutschen Volkes. Wie aber die Stimmung in Moskau ist, mag daraus zu ersehen sein, daß in de» Zügen der Organisation der kommunistischen Parteien die zn der Einweihung des Denkmals marschierten, eine Puppe mitgetrage» wurde, die Streseinaun an dem Galgen zeigte. Das Schild trug den Titel: „Das Schicksal Strcsemanns". Nach der EinweihungS- feier fanden sehr erregte Demonstrationen gegen Deutschland und die deutsche Regierung statt, und nur mit größter Mühe war es der Moskauer Polizei möglich, die deutsche Botschaft, vor welche die Demonstranten ziehen wollten, zu schützen. Diese Sachlage muß unsererseits ohne übertriebene Nervosi tät aber doch mit allem gebotenen Ernst betrachtet werden. Ein Bruch zwischen Deutschland und Rußland, von dem man in Rußland ganz offen spricht, wünscht in Deutschland kein Mensch. Aber was wir uns m Deutschland verbitten müssen, ist, daß ein von Russen bewohntes Gebäude als Unterschlupf für kommu nistische Staatsverbrecher benutzt wird, für Kommunisten, die sich der Organisation des blutigsten Bürgerkrieges befleißigen. ES mag zugegeben werden, daß bei der Durchsuchung des Gebäudes der russische» Handelsvertretung in Berlin polizeiliche Uebergriffe erfolgt sind, namentlich ist das Aufbrechen des Schreibtisches deS tatsächlich unter dem Schuhe der Exterritorialität stehenden Dele gierte» Stominiakow nicht zu billigen. Aber andererseits muß mit aller Schärfe darauf hingewiesen werden, daß die Rus- sei, den Anlaß zu der polizeilichen Maßnahme durch die Ge- faugenenbefreiung gegeben haben. Wohin sollte man denn kom men, wenn Gebäude ausländischer Vertretungen als Schlupf winkel für Verbrecher benutzt werde» können, die ihre Tätigkeit gegen dieselbe Negierung richten, bei der die betreffende aus ländische Vertretung beglaubigt ist. Das Gebäude der russischen Handelsvertretung in Berlin steht nicht unter diplomatischem Schuh. Es ist allerdings eine bekannte Tatsache, das; in dieser Vertretung fast zwei Drittel der kommunistischer, Abgeordneten beschäftigt sind und sich dort auf diplomatischen Schutz berufen. Das sind naturgemäß unhaltbare Zustände. Die deutsche Negierung hat vorgeschlagcn, die ganze An gelegenheit einem schiedsgerichtlichen Verfahren zn unterwerfen. Bis jetzt hat sich Rußland noch nicht dazu geäußert. Dagegen hat die russische Regierung weitere neue und sehr scharfe Maßnahmen gegen Deutschland ergriffen, die sich insbesondere auf die Abstoppung aller Handelsbeziehungen richtet. Dadurch sind, was nicht geleugnet werden kann, sehr empfindliche Zustände erwachsen, von denen man nur wünschen kann, daß diese möglichst bald aus der Welt geschasst werden. Aber die Art, in der die offizielle russische Regierung diese Angelegenheit, wie jetzt wieder die Moskauer Zwischenfälle zeigen, behandelt, schmecken doch gar zu sehr nach Agitation. Vertagung der Sitzung des Parieivorstandes der Zentrumspartei Die für den 17. und 18. Mai elnberufene Tagung des ReichspartcivorstandeS der Zentrumspartei unter Hinzuziehung der Landes- und Provinzialvorsitzendcn und der Generalsekre täre hat eine Vertagung auf den 24. und 2S. Mai erfahren müssen. Die Verlegung ist notwendig geworden, nachdem der Reichstag nicht mehr in der lausenden Woche, sondern erst am 27. Mai Zusammentritt. Eine Geschäftsordnung der Neichsregierun i Berlin, 14. Mai. Der Reichspräsident hat der Neichsre- gierung jetzt eine Geschäftsordnung gegeben. Der § 1 ermahnt die Minister, die vom Reichskanzler gegebenen Richtlinien einzu halten und vor allen zu verwirklichen. Auch wünscht der Reichskanzler, dauernd über den Geschäftsbereich der einzelnen Minister auf dem Laufenden gehalten zu werden. Entwürfe der Neichsministerien dürfen nach 8 10 den Mitgliedern des Reichsta ges oder seinen Ausschüssen vor der Verabschiedung durch die Neichsregierung grundsätzlich nicht vorgelegt werden. Verhand lungen mit dem Auslande im Inlande sollen nur mit Zustim mung des Auswärtigen Amtes geführt werden. Interniews. welche die Außenpolitik berühren, dürfen nur nach vorherigem Benehmen mit der Presseabteilung des Auswärtigen Amtes ge geben werden. Jeder Reichsminister hat ferner, bevor er sich auf mehr als einen Tag von Berlin entfernt, den Reichskanzler zu verständigen. MOlNWttlMdlmWli im Bergbau Berlin, 14. Mai. (Drahtbericht.) Die Besprechung der Reichsregierung mit den Vertretern des Zechenverbandes und deS Gewerkschaftsbundes, hat heute begonnen. Es fand zunächst eine kurze Kiesprechung in der Reichskanzlei, in Gegenwart des Rstchs- arbeitsminister Dr. Braun, und des Neichsinnenministers Dr. Jarres statt, in welcher der Reichskanzler Marx beide Par teien auf die politische Bedeutung des Streikes im Ruhrbergbau hinwies und zu einer Verständigung mahnte. An den Verhand lungen nahmen die Gewerkschaftsführer Rotthäuser und Wegener teil. Wie wir aus beteiligten Kreisen hören, rechnet man damit, daß die Verhandlungen mehrere Drge in Anspruch nehmen werden. Essen, 14. Mai. Die TN. erfährt zuverlässig, daß der Führer der christlichen Bergarbeiter, Jmbusch, von der Besatzungs behörde zu einer Besprechung eingeladen wurde und man darf wohl annehmen, daß die Besatzungsbehörde entgegen ihren, ur sprünglichen Absichten doch in den schwebenden Streik e:nzugreifen gewillt ist. Die Forderungen der französischen Kommunisten Paris, 14. Mai. Nach dem Petit Parisien beabsichtigt die kommunistische Partei sofort nach Eröffnung der Kammer nach stehende drei Punkte zur Debatte zu bringen: 1. Zurückziehung der französischen Truppen ans dem Nuhrgebiet; 2. Wiederaus, nähme der Beziehungen in Sowjetrußland; 3. Erlaß einer allge meinen Amnestie nnter Einbeziehung der politisch Verhaftete,, und namentlich Josef Caillaux. Einen interessanten Versuch an die zahlreichen außerhalb der Kirche stehenden Suchenden unserer Tage heranzukommen, hat in diese». Tagen der Win- friedbund in Chemnitz unternommen. Im Anschluß an die Mai an dacht fanden an 7 aufeinanderfolgende» Tagen in der Kirche am Roßmarkt, die Herr Erzpriester Neugebaucr giftigst zur Verfügung gestellt hatte, einstüudige religiöse Vorträge statt. P. Georg Weh von Hosterwih hatte sich hier zu in dankenswerter Weise bereit gefunden. In sämtlichen Chem nitzer Blätter» war dazu durch Inserate eingeladen. Es wurden folgende Themen behandelt: Das Christusbild der Bibel; das Reich Christi; die M. Taufe („Mit Christus gestorben und aufer standen"); gute Werke und hl. Beichte („In der Arena des Lebens"); Altar und Opfermahl; die letzten Dinge („An den Tore» der Ewigkeit"); Marien- und Heiligen-Verehrung („Die katholische Madonna"). Bei Besprechung der Taufe und der hl. Messe fanden gleichzeitig zur Veranschaulichung der mündlichen Ausführungen praktische Vorführungen statt. Anschließend wurde am Sonntag eine Predigt im Hochamt über „Das Wirken der Gnade" geboten. Die Veranstaltungen waren recht gut liesucht. Buch eine ganze Anzahl Suchender und Andersgläubiger hatte sich eingefundcn, die sichtlich hoch erfreut waren, auf diese Weise über die grundlegenden Lehren und Bräuche der katholischen Kirche authentische Aufklärung zu erhalten. Soweit sich übersehen ließ, sind hierbei bei so maiiclwm Hörer vielversprechende Samenkörner gepflanzt worden. Auch den in großer Zahl anwesenden Kon vertiten boten die Vorträge eine hoch erwünschte Befestigung und Fortbildung im Glauben, ebenso den geborenen Katholiken unter den Zuhörern. Abschließend kann gesagt Weeden, daß diese in hohem Maße zeitgemäße Arbeit sich in Chemnitz sehr bewährt hat. Sie kann daher auch für andere Orte mit ähnlichen Verhältnissen aufs Wärmste empfohlen werden. E. R. Weiterer FrankenrückctNNK Berlin, l4. Mai. Die durch die Wahlen in Frankreich äußerst zugespitze Lage dieses Landes, brachte der französischen Valuta am internationalen Devisenmärkte erneute Abschwächungen bei. So gab der französische Franken in London von 77,75 auf 78,65, in Amsterdam von 15,10 auf 14,95, in Zürich von 31,86 auf 31,10 und in Stockholm von 21,50 auf 21 nach, in Neuyork da gegen konnte sich der Kurs von 5, auf 5,65 anfbessern. Die deutsche Mark und das englische Pfund lagen im großen und ganzen unver ändert. Zu erwähnen ist die Steigerung des Pfund in Neuyork von 4,3612 auf 4, 3687 und die dem Frankenrückginge ent sprechende Aufbesserung in Paris von 76 auf 78.13. Die Stim mung am Berliner Effektenmärkte blieb weiter recht günstig. Auch die Spekulation scheint in den heutigen Morgenstunde» zu neuen Engagements gewillt, während ste gestern nur zögernd zu Käufen schritt und im allgemeinen an.Sl. Konzerne» die Fübrinig überließ. In gewissen Grenzen betest gte sich auch das Publikum am Börsenverkehr. Berliner Devisenkurse vom 14. Mai (amtlich) mitgeteilt von der Commerz- und Privatbank, A.-G., Dresden Die Notierungen erfolge» vom 4. Mär, ab Mr ie loa Nabelten der aus ländischen Währung, ausgenommen England und America, die mit 1 Pnmd be,w. 1 Dollar notiert werden, sowie Oesterreich »nd Ungarn mii looncwKr. nnd Polen mit ,en gloth. cNollernnae» in Billionen --- Moldmarw Telegrnvknsche Aus zahlung ans °/- >4. Geld 8. Brie» y» 13. Meid K. Brief Amiterdam . . . I >87.21 187.89 I 187.2, 167.99 Rrllssel .... 21.08 21 18 18.88 20.V5 Sbrlstianla , . . >2.8 83.48 8975 I?,t 88.66 KS90 ttopenhaaen. . . 2 71.82 71.88 2 71.82 71.88 Elockholm . . . b II 1.87 112 83 6 III.72 II2 28 HclslngforS . . . >0.82 >068 16.8? 16,89 Nom ..... 4 13,48 IS3S 4 >8 87 >8.88 London .... 1 18.408 18 488 I >8 388 ,8.448 Neuvork .... I 4.19 421 I 4 18 4.21 Paris 86 2864 28.15 eb 2Z.61 23.75 ttiirikü 2 74,81 7488 2 74 41 74.79 Madrid .... w 88.38 kg 88 >6 83 16 86 46 Wien 8.!-» 60? 6.68 6 12 Prag io >2,48 >2.84 >6 12.45 12.84 Budapest.... 4.48 482 4.48 4.82 Sofia ..... 3,09 3 II 369 3.11 Buenos Aires . . 1,388 1385 1.388 1.388 Rio de Janeiro . 0.478 0438 0,478 6,486 NaUowltz.... »1.98 84 64 Warschau. . . . 81.88 84,64 Japan 1,88- 1.688 1.888 1.686 Agram .... 8.288 8.298 6.288 6.286 Lissabon .... 12.88 >2.74 >2.88 - >2,74 Riga 81.9? 83.89 Reval 1,118 I.I48 Kowno .... 41 88 42.42 Bukarest .... 2.148 2.178 Berliner Börse AHtenlnrse in Billionen Berliner Anfangskurse i«. 6. >z. 6. sproz. RelchSanlelhc Schanlnng-Bah» . . Lannda-Pacific . .. Hamburg. Paleyahrl Nordd. Lloyd .... Bcrem.EIbeschtllahrt Com.-». Privatbank Darmsiädler Bant - Deutsche Banl. . . . DtSkonioNommandU Dresdner Bant . . . Leipziger Kredttansl. Oesierr. Kredit . . . Bochumer Gubstahi. Deuich-Luremvurger PelsenkircheiiBergw. Harpener Bergwerl. Hohenlohe LaurahliUe Mannesman»-Röhr. Vbschl. Eyenbahnbds. . Nieiinidnttrie I«. 6. 71 0Z 6.6 21.826 s.i 2.6 4,28 7,37b 8,8 8.8 b,rs I.I 0,42i> «4 39.6 4« 6,,S?b 26.6 7.87- 28,2° >3 >3.6 79 4.82- ro.s 8 2.6 » 8.78 8,818 8.78 1.8 0.478 41.8 39 43.8 83 70 8,8 77 >3.878 14 Phönix Rombacher Cftemäche Hehden. - Dynamit Nobel . . - Tb. Goldschmidl. . - höchster Farbwerte. Oberschi. KolSwerle. Allg-EIcklr.-Kesellsch. Bergmann'Eleklr.. . Püge Sachsenweri Görliyer Waggon . . Linle-Hossmänn. . - Agsb.-NNrnb.Masch Berlin.AnhaN.Maich. Berliner Maschinen. Datmler-Moloren . Harlmann Maich.. . Ocenslen,». Noppet . Zimmermannwerle . Bmg-Werie Haüelhal Hirsch-Iknpjer.... Hugo «chnelder. . . Norddeutsche Wolle. Etühr uammgar» . . Zellswis-Waldhoii . . Olav! >4. 8. 23,7- >2378 3.2 8.1 II 11,28 49.28 3.378 >2.8 >.818 >,7 3.8 13 I»3 6 >>,2ö I 3.9 >2 I 2.2 >.7 21.28 23 38,28 88 7,8 2V.7L »3. 3. 23.28 l?.?8 3,37° 8.378 Ill.ilS , > 28 4?.7S 8375 9.8 >.8 >.S 3.28 >3 ,9.128 8.78 10,8 2 878 4.128 11.8 >> 2 8B. 1.62° 21,8 4.2 34 49 7.28 7V * Gegen den Scheck als Kreditmittel. Die Neichsbank hat den Ankauf von Inlandsschecks mit Wirkung vom 15. Mai ab aus Beträge von 1000 Billionen Mark (Rentemnark) und dar unter oeschränkt, da sie wiederholt die Beobachtung gemacht hat, daß der Scheck entgegen seiner Bestiimnung in weitem Umfange als Kreditmittel benutzt wird. Die Mißstände der Inflationszeit hatten dazu geführt, daß der Verkehr sich an Stelle der Ueberweisung für die Fernzahlung des Schecks be diente, der dann in der Regel vom Scheckempfänger diskontiert ivurde. Hieran ist von weiten Kreisen sestgehalten worden, ob wohl die Hemmungen der Inslationsperiode schon seit langen Monaten behoben sind und der Ueberweisungsverkehr — dies ist der für die Fernzahlung gegebene und auch billigere Weg — ivieder einwandfrei arbeitet. Der legale Verkehr wird mithin durch die Maßnahme der Reichsbank nicht getroffen; es soll lediglich der Ausschreibung ungedeckter Schecks und sonstiger mißbräuchlicher Verwendung von Schecks entgegengemirkt werden. limsabstll-ucr-Nmrcchittinfissähc. Die Umsatzsteuer-ftmrech« nungssätze auf Goldinark für die nicht an der Berliner Börse notierten ausländische,, Zahlungsmittel hat der Reichsminister der Finanzen im Nachgang zu der Bekanntmachung vom 1. Mat 1924 für den Mouat April 1924 wie folgt festgesetzt: Danzig! IM Gulden 73,20 Mark; Estland IM estnische Mark 1,15. Griechenland IM Drachme» 7,75; Lettland IM Lat. 86,55: IM lettische Rubel 1,7h; Litauen 100 Lftas 44,35: Luxemburg 100 Franken 21,95; Polen 1 Million polnische Mark 0,45: Rußlan» 1 Tscherwonez 21,80: Türkei 1 türkisches Pfund 2,25: Aeghpteu 1 ägyptisches Pfund 18,80, Britisch-Ostindien IM Rupien 127,85:, Britisch-Straits-Settlemeuts IM Dollar 213,25: Britisch-HongL koug IM Dollar 215,25: China, Schanghai IM Taels (Silber» 292,35; Argentinien IM Goldpesos 312/>0: Kanada 1 Dollar 4,15: Chile IM Pesos 44,80; Mexiko IM Pesos 224,95: Per«' 1 peruanisches Pfund 17,95: Uruguay IM Pesos 327,05.
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