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Sächsische Volkszeitung : 23.10.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192610235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19261023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19261023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1926
- Monat1926-10
- Tag1926-10-23
- Monat1926-10
- Jahr1926
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.10.1926
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Nummer 24t — 25. Iahrqanq «mal wöch. Bezugspreis für Oktbr. 3.0g «inschl BesteUgeW. AnzeigenpretI«: Die Igejp. Petitzell« Etellengesuche AI ^ Die Petrtreklamezeile. 89 Milli meter breit, 1 ^k. Offertengebühren für Seldfückholer Lv L. bei Ueöersenüuny durch die Post außerdem 'Portozuschlatz. Einzel-Nr 1V Sani tags-Nr 1" tzer.Terl: I. Hiilebrand in Dresden SMMe Sonnabend, 23. Oktober 1926 Im Falle hoher« Gewalt erlischt jede Verpflichtung aus Lieferung sowie Erfüllung o. Anzeigenauftrcigen u. Leistung o. Schadenersatz Für undeutl. u. d. Fern«' ruf übermitt. Anzeigen übernehmen wir keine Der« antwortung Unverlangt eingesandte u. m. Rückporto! nickt versehene Manuskripte wer». nicht au che wahrt.' Spreckstun«ie der Redaktion 2—3 Uhr nachmittags. Hauvi'H.sileit Dr. Joseph Albert. Dresden. Kri8la11 unct OIss kür jecleluke! o ». KILOIO OrunserLtr.LZ Oresüen w«ick,aI»»fteUe, Druck n»d «»«lag, Saxonia. Buchdruck««! GmbH, TreSdenM. I. Poliersirak« 17. gernrui 21VI2. Powchecklonw DrrSden IE Bankkonto: DrrSdner Bank, Dresden Für christliche Politik und Kultur '.»edaktlon der Dresden.eutltadt l. Sächsikch»» Volks,rituirg Polierttratze 17. gernru« Mil im» . lvl>. Oer Knrckskfunqrprsi» kür eins vritls svllle 3ie nickt »bkalten, ein ^uMNZIss ru tragen, wenn Lis sekleckt seken. IZeclenken Sie, weiek ungekeuren ttutren ltmsn ein genau passencles ^ugenblas gevvLkrt, und welchen gckaüsn 8:e Kaden können, wenn Lie sieb weiter okne Lekkille octer mit ungenügenilen Olssern guS'en. ln meinen deiclen Oesckükten wiicl ihnen dekeitwiliigst kackmSnniseker ltat über cias l ragen von >lugeng1,1zern eileilt, Ikre /^»ge» werden okne besondere Lerecknung xur Feststellung cler notwendigen Qlgser geprüft, und ctie Tlnkertigung moclerner Augengläser gesckiekt in meinen V/erkslSIten sorgkSltig und sckne», in clringenclen bäüen sokort. koc>«N5toek Orsrelen -A., Mlmsrkt lkrks rcklolistruast unci Pfgger Ltrske 2S. Die Erwerbslosenfrage als politisches Problem Aus dem Reichstag schreibt man uns: Mel stärker, als es nach außen hin scheinen mochte, sind die Fragen der inneren Politik wieder in Flus; ge kommen. Roch ehe das Neichstagsplenum Zusammen tritt, hat sich der Sozialpolitische Ausschuß, der neben einer Anzahl anderer Ausschüsse bereits seine Arbeit ausgenommen hat, mit dem Erwerbslosen- Problem zu beschäftigen gehabt. Dieses Problem rückt immer mehr in den Vordergrund der allgemeinen inne ren Politik und so erklärt es sich, daß gerade diese Fra gen auch am meisten und am leidenschaftlichsten von der parteipolitischen Seite her ausgesuchten werden. Das geht auch jetzt aus dem Umstand hervor, daß vor allem die Parteien der Linken außerordentlich weitgehende, wohl mehr auf die Parteipropaganda nbzielende Anträge gestellt haben, die jetzt Gegenstand scharfer Er örterungen geworden sind. Die Kompliziertheit dieses Problems wird erkennt lich, wenn man sich vergegenwärtigt, daß es sich nicht nur um eine N e i ch s angelegenheit, sondern um eine namentlich finanziell die Länder und die Ge meinden angehende Angelegenheit handelt. Schon bei den Beratungen über das Steuermilderungsgesetz im Frühjahr dieses Jahres ist im Reichstag von den Par teien der Mitte der Reichssinanzminister daraus aufmerk sam gemacht worden, daß zumal die Frage der A u s - gesteuerten, das heißt, derjenigen, die nach Ablauf von 52 Wochen nicht mehr unterstützt werden, im Herbst in ibrer ganzen finanziellen Wirkung in die Erscheinung innen werde. Inzwischen hat der Reichs sinn nz- m! n i st e r im Reiche mehrere Reden gehalten, in denen e so- sagen mit dem volle» Reichssäckel herumhantierte. Wir haben die Dinge an dieser Stelle immer zurückhal tender angesehen, und wir stellen nun heute in der Tat vor einer Situation, die nach der finanziellen Seite hin durchaus nicht optimistisch zu betrachten ist. Nachdem die eigentliche Wirtschaftskrise jetzt vor etwa einem Jahre eingetreten ist und damit nunmehr die 52 Wochen abge laufen sind, wird die Zahl der Ausgesteuerten immer stär ker werden, und je größer ihre Zunahme ist, um so schärfer werden die Lasten für Länder und Gemeinden. Der Reichssinanzminister wird nach drücklich gefragt werden müssen, ob er ous Reichsmitteln den Ländern stärkere Zuwendungen für diese Zwecke geben kann und will, als das bisher der Fall war. Und es wird zum zweite» notwendig sein, doß der Reicks finanzminister in wesentlich höherem Maße als bisher Gelder für N o t st a n d s a r b e l t e n zur Verfügung stellt. Durchaus richtig ist der Satz, daß es sich weniger um die U n t e r st ü tz u n g. als um die Arbeits- b e s ch a f f u n g h a n d e l n m u ß. So gut gemeint das sogenannte Arbeitsbeschafsnngsprogramm der Reichs- regierung auch war, so muß mon doch andererseits fest stellen. daß gerade in jenen Gebieten, die sci>"r am mei sten bedurft hätten, — wir nennen nur einmal beispiels weise das rheinisch-westfälische Industriegebiet — die Auswirkungen dieses Programms fast völlig spurlos vorübergegangen sind. Das wird jeder zu- 'geben müssen, der die dortigen Verhältnisse näher kennt. In der Hauptsache geht nun jetzt der Streit darum, ob einmal die Unterstützungssätze erhöht werden sollen .und sodann darum, ob eine Verlängerung der llnter- stützungs d a u e r über die 52. Woche hinaus erfolgen kann. Sobald man das Problem konkret anfaßt, ist man 'auch schon mitten in den Schwierigkeiten. Wenn inan die Notwendigkeit der Erhöhung der Unterstützung be tont, so muß inan doch auch fragen, welche Personenkreise dafür in Frage kommen, in welcher Form und in welchem Ausmoß die Unterstützung erhöht werden soll. Es kom men dann wieder all die Unlerfragen zur Debatte bezüg lich der Unterstützung der noch nicht 2tiährigen, der mehr als 21jährigen, von denen wieder die Alleinstehenden und die nicht Alleinstehenden unterschieden werden, diejeni gen also, die in einem Haushalt stehen, und bei den Letz teren gibt es weitere Unterschiede. ob einer schon acht Wochen unterstützt werde oder nicht. Der Hauptpunkt »» Trotzdem Forlgang der Politik von Thviry London, 22. Okt. <DralftPcricht>. Der diplomatische Korrespondent des Daily Telegraph ist in der Lage, Einzelheiten ttder die neuen Forderungen vor Bottchafterkonferenz an Deutschland mitzuteileii. Da nach beziehen sich die Forderungen auf folgende Punkte: 1. Tic ungenügende Reduzierung der höheren Kommando» und Stüde. 2. Tic nngesrtzlichc zeitweilige Anstel!»»,, von Militär. 3. Ter Mißbrauch der früheren militärischen Einrichtungen. 4. Ungesetzliche Fabrikation und Export von Kriegsmaterial. 5, Ti« Konstruktion aller Gebäude, die Infanterie- und bciveglichen Fahr-zeuge für die FestnngS- geschütze innerhalb der Festung Königsberg. 6. Tie über große Anzahl der Sicherheitspolizei in den Kasernen. 7. Tie militärischen Ucbnngen »nd Propagandaardciten der geheimen nationalistischen Organisationen. Im Punkt 8 habe die Botschasterkonfereiiz ihrer Befriedigung über d e u Rücktritt des G e n e r a l v b c r ste n vonSeeckt Aus druck gegeben, aber nichtsdestoweniger beschlossen, auch unter seinem Nachfolger aus den verbleibenden Forderungen z» bestehen. Gegenüber den Schlußfolgerungen, welche die Rechts presse an die Meldung über den Beschluß der Botschafter- konfcreiiz bezüglich der Militärkontrolle in Deutschland geknüpft hat, bemerkt die „Tägl. Rundschau", daß mit dem Beschlüsse der Botschasterkonfereiiz keineswegs die Poli tik von Thoirh als erledigt zu betrachten lei. In uuierrich- tctcu Kreisen wisse mau, daß in Paris sowohl wie in Perl in die Porbereitungsarbciteu fortschritten, die er forderlich seien, um die uumütelbareu Verhandlungen in Fluß zu bringe». Man habe ein Recht zu sagen, daß die Potschaftcrtonfcrcnz sich über den Kurs der französischen Außenpolitik hinwegsctzcn würde, wenn sie sich ,n«! Sprach rohr der Militärkontrottkon-.mission mache. Nichts aber berechtige zur Schlußfolgerung, daß Briands Außenpolitik nunmehr gescheitert sei. Die Kauplausgabe Ter Angriff auf die Hanptstcllttng der kriegerisch gesinnten Geister Europas — Der Feldzug für die Abrüstung. London, 22. Lkt. tTrahtbcrichts. Slus der Tagung der B ö l k e r b u n ds v e r e i u ig u u g wurde ein Brief Lord Greys verlese», in dem es heißt: Deutschlands Eintritt in den Völkerbund ist eine neue^ sehr willkommene Sicherheit für den künftigen Frieden und wird die sreniidlchaftlichen Beziehungen innerhalb des Völkerbundes fördern und eine Atmosphäre des Ver trauens zwischen den Nationen erzeugen. Dieses Vertrauens wird in einer Herabsetzung »er Rüstungen seinen Aue-druck finden. Lord Eecil führte aus: Jeder Außenminister in Europa und vielleicht sogar in der Welt muß bei alle ist einigermaßen wichtigen Verhandlnngcn nnd Schritten heute mit dem Völkerbünde rechnen. Ter Völkerbund bedarf: aber der Stin-knng. Er nähert sich jetzt seiner wichtigsten' Ausgabe, die Hanptstellung der kriegerisch gesinnte» Gei ster Europas anzagreife». Ter Feldzug für die Abrüstung wird lang nnd schwierig sein, da die Riederlegnng der Waffen überall gleichzeitig erfolgen -muß. Groß britannien muß eine bestlmuue sehr beträchtliche Anzahl Kreuzer znm Schatze seiner Verbindungswege habe». Ties Größe der Kreuzer aber kann herabgesetzt werden, wenn auch die andecen Nationen hierzu bereit sind. Ab-', gesehen hiervon braucht Großbritannien keine Einwendnn-s gen gegen eine Einschränknug der Flottenrüstnagcn zu! mache».' Besonders erfreulich wäre eine möglichst >veit-j gebende Einschränkung der Untcrsecbootsstotten. Das bri-i stäche Heer spielt bei der Abrüstung keine Rolle, da seine Größe durch die Notwendigkeit der Anfrechterhaltnng von! Garnisonen an gefährdeten Punklen des Britischen Reiches- bestimm: wird. Tic Iah! der Flugzeuge mns; dagegen von der Stärke der Luftflotte» anderer Länder abhängig' gemacht werden. Schließlich betonte Lord Ereil, daß, ess lich bei der Avrnstnng »nr um eine schrittweise Entwicklung! handeln könne. Ergendwclche ans der Abrnstnngskonftrenzs erreichte Vereinbarungen durste» daher nicht als end-> g n I r i g, sondern nur als erster Schritt ans ein wahr-' scheinlich weit calserntes Iicl hin aufgcsaßt werden. betrifft die Verlängerung der Uiiterslützungsdouer. Hier muß inoii geltend uiocheu, doß in der Eriverbslosenfür- sorge zahlreiche Personen uiiterschlupfen, von denen nicht festgestellt ist, ob sie überhonpt unterstützungsberechtigt sind oder nicht. Es ist statistisch nachweisbar, daß. je näher die Unterstützungsdaner sich ihrem Ende zuneigt, auch um so stärker die Arbeitsbeschaffung wächst. Mon sieht daraus doch, doß die Aussicht, nicht mehr unterstützt zu werden, dazu zwingt, sich Arbeit zu suchen. Mon muß vor allem aber auch die in o rnii s chen Schäde n be rücksichtigen, die darin liegen, daß Leute über ein Iahr inng außer jeder Beschäftigung sind. Das Ziel in dieser ganzen, politisch ebenso wie sozial wichtigen Frage muß aber darin liegen, daß wir dieses heutige Fürsorge- System allmählich überleiten in das sogenannte Ver si ch e r n ngs - System. Wir müssen in diesen Dingen endlich einmal ans eine feste Basis Käm men, um diese Fragen sozial und politisch gleich richtig beordnen zu können. Eine Arbeitslosenversicherung, die ja schon seit langem in den zuständigen Reichsstellen vor bereitet wird, ist aber nach Lage der Dinge vor dem t. April 1927 nicht durchzusühren, so daß es jetzt noch für den Reickstag gilt, für die Uebergangszeit eine entspre- cliende Lösung zu schassen. Sie wird gewiß nicht leicht sein, aber sie muß erstrebt werden. Darum fällt jetzt auch den M i t t e l p a r t e i e n eine ganz besondere Aufgabe zu. Sie müssen sich insbesondere allen Anträgen ivider- etzen, die einer Verankerung des gegenwärtige» Für- argesystems im Effekt gleichkommen würden. Daran haben auch die Länder selbst das größte Interesse, die ja heute schon wieder mit starken Defiziten arbeiten. Bayern hat heute bereits 90 Millionen Defizit, Sachsen 70 Mil lionen und selbst das kleine Braunschweig 10 Millionen Defizit. Das einzige Land, das dank einer vorsichtigen nnd klugen Disposition in der Finanzpolitik heute noch kein Defizit hat, ist B ade n. Es gibt in der Tat heute kaum eine Frage, die so sehr nicht nur in das Staats-, sondern auch das Geineinde- leben eingreift, wie die Erwerbslasenfrage. Man muß deshalb nicht nur aus sozial-, sondern auch aus allgeinein- poliiischcn Gründen der Regelung dieser Dinge eine ganz besondere Aufmerksamkeit widmen. Im Reichstag fand dieser Tage unier dem Vorsitz des Abgeordneten Esser eine außerordentlich wichtige Be sprechniig statt von Zent r n m suertreter n ans den Heiden Fralitionen des Reichs- nnd des Preußischen Land tages, des Staalsrats, des Reichsrais und der Gewerk-' schäften, sowie Zentrnmsvertretern aus den Kommunen, die sich mit der E r iv e r b slos e »frage beschäftigten. Deutlich schälte sich in diesen Besprechungen das Ziel der Zentrnmsarbcft auf diesem Gebiete heraus, van dem Fürsorgesystem allgemach in ein gesichertes und geord-, netes Arbeitsl o s e n v erst ch e r u n g s s y sl e in überzngehen. um endlich einmal für diese Dinge eine feste! Basis zu besitzen. Die Aussprache, an weicher u. a. auch der Neichsarbeitsminister Dr. Brau ns, ferner der badi sche Finanzininistcr Köhler, Oberbürgermeister Far wick - Aachen, »nd nnlee den Zenirnnisabgeardneteil u. a. Dr. Wirth, Giesderts, der preußische Land« wirischastsniinister Dr. Steiger usw. teilnahmen, hat sich in sehr eingehender Weise mit all diesen Problemen,^ nainentftch auch hinsichtlich ihrer finanziellen Nü ck-! Wirkungen beschäftigt. Man ist gewillt, mit alieir! Mitteln das Erwerbslosenproblem einer baldigen und ge«! eigneten Lösung zuzusühren.
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