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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185907263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-07
- Tag1859-07-26
- Monat1859-07
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.07.1859
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31lk Ankauf eines bestimmten Kunstgegenstandes von aner kanntem Werthe handele, auf Antrag des Stadtraths die erforderliche Verwilligung auszusprechcn, insofern irgend andere Bedenken nicht entgegenstLnden. Herr Prof. Burslan fand für die Verwendung der fraglichen 1000 Thlr. nunmehr hinreichende und zwar die einzig möglichen Garantiert, geboten. Der Vorschlag deS Ausschusses behandele die Sache zu knapp und stiefmütterlich; überall habe man derartige Diöposilionsquanta, und wenn die Stadt sich zu einem solchen Beitrage geneigt zeige, gerade dann werde auch die Privalmuni- sicenz angeregt werden. Auf letztere ganz allein zu warten, scheine ihm Leipzigs nicht recht würdig zu sein. Solle der Rath wegen deS Ankaufs jedes Bildes mit dem Collegium erst communlciren, so könnten zum Nachtheile der Sache Verzögerungen eintreten, wäh rend die Versammlung als solche doch niemals ein Urtheil über einen Kunstgegenstand zur entsprechenden Übereinstimmung und Geltung dringen könne. Ec empfahl daher die Verwilligung der 1000 Thlr. in der vom Rath vorge schlagenen Modalität. Der Antrag fand indeß nicht genügende Unterstützung. Herr vr. Heyn er erinnerte an die Opfer, die die Stadt für das Museum bereits gebracht; jetzt möge man erst nothwendige und nützliche Sachen angreifen. Er stimmte daher dem Vorschläge deS Ausschusses bei, obgleich er sich selbst mit diesem Anträge zu präjubiciren fürchtete. Nachdem sich auch Herr Backhaus gegen die Verwilligung des Dispositionsquantums von 1000 Thlr. ausgesprochen hatte, beantragte Herr Sr.-V. Wanckel, indem er an die oft ungerecht fertigte Vorliebe der Kunstfreunde für alte Bilder erinnerte, während in der Förderung verdienstvoller und wirklich gediegener vaterlän discher und zeitgenössischer Kunstbestrebungen eine Hauptaufgabe deS Museums zu suchen sei, an den Rath das Gesuch zu richten, derselbe wolle, resp. mit dem Direktorium deS Kunstvereins bei der allmäligen Ver mehrung der KunstschLtze unseres Museums dem Grundsätze huldigen, daß zur besonderen Förderung der vaterländischen Kunstleiftungen den wirklichen Kunstproducten der jetzt leben den, sächsischen und deutschen Künstler eine vorzugsweise Berücksichtigung zu schenken sei. Dieser Antrag wurde unterstützt. Herr Prof Bursian erklärte sich gegen denselben, weil man nur die Kunst, nicht aber den Künstler berücksichtigen dürfe. Mit Unterstützungen fördere man die Kunst nie, am wenigsten mit den Mitteln und dem beschränkten Wirkungskreise unseres Museum-. Die Museen würden za nicht für die Maler, sondern für die Be schauer, zur Verbreitung und Ausbildung künstlerischen Sinns errichtet. Herr St.-V. Fecht hielt es im Hinblick auf den Antrag des Ausschusses kaum für gerechtfertigt, dem Wanckelschen Anträge beizutreten, wogegen Herr St.-V. Wan ckel zur Begründung seines Antrages zwischen dem wirklichen Kunstwerth und dem lediglich aus dem Alter eines Werks hergenommenen imaginairen Werthe unterschied, im Uebrigen aber seinen Antrag mit Geneh migung deS Collegiums zurückzog, da sich — wie er bemerkte — nicht hoffen lasse, daß dieser Antrag, im Verein mit dem vom Ausschuß gestellten an den Rath gebracht, von Erfolg sein werde. Der Herr Berichterstatter deutete schließlich noch zur Recht fertigung deS Ausschußantrags darauf hin, daß eS überhaupt nicht zweckmäßig sein möchte, derartige Verwilligungen zu einer Zeit auszusprechen, wie die jetzige bereits sei oder zu werden drohe. Der Antrag des Ausschusses unter 1. wurde darauf einstim mig, der unter 2. gegen 1 Stimme angenommen und damit das Conto genehmigt. Conto 15 wurde, da die Frage wegen der beantragten gänzlichen Aufhebung de- MarstallS noch schwebt, für diese- Jahr verwilligt. (Fortsetzung folgt.) Sta-Uheater. Als im December vorigen Jahre- die gefeierte Marie See- bach in der Benefiz-Vorstellung des Theater-PensionsfondS hier zum ersten Male auftrat, ward allgemein der Wunsch laut, diese (in ihrem Genre wenigsten-) bedeutendste Künstlerin der Gegen wart in einem längeren Gastspiele zu sehen. Die Künstlerin und die Direktion unserer Bühne haben nunmehr diesen Wunsch er füllt; beiden sind damit alle diejenigen zu besonderem Dank ver pflichtet, die gern mit großen Ansprüchen in da- Theater gehen und überhaupt hier vorzugsweise Hohr geistige Genüsse suchen. Frau Seebach-Niemann eröffnete ihr Gastspiel mit derselben Rolle, der sie ihre ersten großen, für ihren Künstler-Ruf maßgebmd ge wordenen Erdige bei den Münchener Mustervorstellungen verdankt und die sis'Mich hier bereit- vorgeführt hat: mit Gretchen im „Faust". Wir habm über diese großartige und in ihrer Art einzige LeLArmg bereits ausführlich gesprochen und können daher diesmal, Ms- die Specialitäten der Gestaltung betrifft, auf das MWh * früher Gesagte verweisen. Denselben großen Eindruck wte damals machte auch diesmal das Gretchen der Frau Seebach-Nie mann: wir wenigstens fühlten uns abermals hingerissen von den bedeutenden Einzelnheiten, wie von der gewaltigen Steigerung und psychologischen Entwickelung der Gestaltung und besonders auch von dem Glanz und dem Duft der edelsten Poesie, mit denen da- Ganze übergossen war. Um so unerklärlicher, da- mildeste Wort zu gebrauchen, mußten Jedem, der sich mit voller Unbe fangenheit und sympathisch angezogen von der Schönheit der Kunst gestaltung dem seltenen Genüsse hingab, die Kundgebungen von Opposition gerade in einigen den höchststehenden Momente der Leistung (wie bei dem Gebet vor der wutor dolorosa, bei der Scene in der Vorhalle des Doms rc.) erscheinen, während ge wisse Einzelnheiten und Nüancirungen in anderen Rollen der Tragödie — die man, will man recht nachsichtig sein, allenfalls stillschweigend vorübergehen lassen kann — lebhaften Anklang fan den. Wir unsererseits fanden z. B. in der Darstellung der Hexe durchaus nichts, waS Berechtigung auf Theilnahme des Publikums gehabt hätte. Daß diese Rolle diesmal von einem männlichen Darsteller gegeben ward, betrachten wir als eine Aushülfe, die durch eine Beurlaubung nothwendig geworden war. Auch in Hrn. Kühn's Leistung als Mephistopheles war manche Nuance, welche die gespendeten Beifallsbezeigungen nicht verdiente. Wir haben früher bereit- über diese Gestaltung de- talentvollen und vom besten Streben beseelten Darsteller- gesprochen und anerkennen auch dies mal mit Freuden die verftändnißvolle Anlage der Rolle und die vielen gelungenen Einzelnheiten der Darstellung, namentlich die Schülerscene und die Scene in Marthens Zimmer — wie aber da- Ganze bei alledem noch nicht vollständig abgeklärt ist, so ver leitet bis jetzt noch das Talent zu scharfer Nüancirung den Dar steller bisweilen, hierin zu viel zu thun. ES würde zu weit führen, alle Einzelnheiten der Darstellung, mit denen wir nicht einver standen sein können, hier anzuführen, nennen aber beispielsweise gewisse mimische Nüancen und Handbewegungen in der Schüler scene, als Mephistopheles von der Theologie und Medicin spricht, so wie die unschöne Bewegung mit dem Fuß bei den Worten: „sie hat an ihm viel Liebe- und Gutes gethan rc." Wir schätzen die bedeutende Begabung des Herrn Kühn- und sind der Mei nung, daß er auch vorzugsweise für die große Aufgabe deS Mephi stopheles Alle- hat und ohne Zweifel bald einer der bedeutendsten Darsteller dieser Rolle werden wird; umsomehr aber halten wir es für Pflicht, ihn vor Abwegen zu warnen, auf die dieser Auf gabe gegenüber gerade ein bedeutende- Talent sehr leicht gerathen kann. — Die Besetzung de- Trauerspiel- war in den Hauptrollen (mit Ausnahme der Rolle der Marthe, welche Fräulein Huber dies mal gab) die bereit- bekannte. Wir erwähnen daher schließlich nur noch als lobwürdig, was Herr Kökert als Faust (nament lich in den Scenen der ersten Acte) und Herr Rösicke als Valen tin gaben, wie wir auch der Darsteller der vier Studenten (die Herren Stürmer, Lück, Ballmann und Bach mann) nicht vergessen dürfen. F. Gleich. Lur Tageschronik. Leipzig, den 25. Juli. Am Abende de- 22. d. Mts. er hängte sich in seiner Wohnung der Hausmann und Chaksenträger W. von hier. Er hatte sich seit einiger Zeit den Trunk ange wöhnt, lebte in Folge dessen mit seiner Familie in Unfrieden und hat sich jedenfalls aus Lebensüberdruß da- Leben genommen. -5- Die RathharrSuhr ging Montag den 25. Juli um 11 Uhr Vormittag- 34 Sec. vor. Haupt-Gewtrrrre 2. Classe 56. K. S. Landes-Lotterie. Gezogm zu Leipzig den 25. Juli 18SS. Nummer. Ldaler. 17762 54164 57810 45167 12692 8426 17257 5994 53678 37051 30206 13480 14669 39796 3200 29811 62035 3lS73 6840 11616 18055 2000 bei Herrn P. C. Plenckner in Leipzig. 6000 - Herrn Franz Kind in Lübeck. 3000 - der Herzog!, priv. Haupt-Collection in Dessau. 1000 - Herrn Carl Böttcher in Leipzig. 1000 - dem K. S. priv. Intelligenz-Comptoir in Leipzig. 400 - Herrn Heinrich Seyffert in Leipzig. 400 - - H. Hinrichsen in Leipzig. 400 - - Bernhard Morell in Chemnitz. 400 - ' - A. Kuntze in Dresden. 400 - - C. E. Trögel in Schleiz. 400 - - I. A. Thierfelder u. Söhne in Neukirchen. 400 - - I. F. Harck in Leipzig. 400 - -GH. Stein u. Co. in Leipzig. 400 « - Besser und Sohn in Freiberg. 400 - - Heinrich Seyffert in Leipzig. 200 - -SG. Wallvrftein u. Sohn in Dresden. 200 - - H. A. vionthaler in Dresden. 200 - - G. G. Wallerftein u. Sohn in Dresden. 200 - « A. Wallerftein )ua. in Dresden. 200 - - Franz Kind in Weimar. 200 « - Carl Yöttcher in Leipzig.
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