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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-07-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185907273
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18590727
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18590727
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1859
- Monat1859-07
- Tag1859-07-27
- Monat1859-07
- Jahr1859
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.07.1859
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welche dle Krage bls Ende September d. I. zum Abschluß zu bringen sH ^ < p'. i Somit arwärt«ch der Finanz-Ausschuß für dieses Jahr für-vockehaltu»- ms Damm- »Hd Brückeicheldes und des Markt- rechts, jedoch »ur^ln 'Veo- VorauSsitzuNsi, Hast'die elnßchlägenden Fragen, wie gedacht, bis Ende September zu elner endlichen Erledigung durch die Verhandlungen der beantragten gemischten Deputation gelangen. Da- Collegium trat der vom Ausschuß vorgeschlagenen Erklä rung einstimmig bei. >'--- 4 » Gegen die Ansätze für Unterhaltung der Chausseen, Wege und des Skraßenpflasters, deren Prüfung dem Ausschuss« zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen oblag, hatte derselbe an sich nichts zu erinnern gefunden. Nur ein- glaubte er nicht unerwähnt lassen zu sollen.*- Dies sind di« bedeutenden Kosten der iw dm Vorstädten angelegten makavaülistrten Straßen. Die Unterhaltung einer jeden solchen Straße durch einen Chausseewärter kostet allein jährlich 130 Thlr. und eS dürfte sich daher die allmälige Pflasterung dieser-tStraßen von selbst empfehlen. Dtt Ausschuß zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen und mit ihm der Finanzausschuß waren ferner der Ueberzeugung, daß sich die Regelung der jetzt so schwankenden, Privat- wie Gemeinde interessen beeinträchtigenden Verhältnisse bezüglich neu angelegter Straßen kaum mehr länger aufschieben lasse und daß eS dem Stadtraih selbst erwünscht seln müsse, die hieraus entstehenden end losen Differenzen durch Vereinbarung fester Bestimmungen zu be seitigen und damit den häufig so gerechten Klagen des Publicum- Abhilfe zu schaffen. Nach reiflicher Erwägung aller einschlagenden Rücksichten empfahlen der Bau- und Finanzausschuß, beide einstimmig, fol gende Anträge: DaS Collegium wolle I) den Rath ersuchen, die Unterhaltung der sämmtlichen Straßen und besonders der der Vorstädte auf die Stadtcasse zu überneh men und sich mieden'Adjazenten, welche sich zur Unterhal tung ihrer Straße verpflichtet haben, wegen Ablösung dieser Last in Vernehmen setzen, L) beantragen, daß die makadamisirten Straßen nach und nach gepflastert, dabei mit denen, welche den stärksten Verkehr haben, begonnen und dann mit dem Pflastern derjenigen Straßen sortgefahren werde, deren Adjazenten einen Beitrag in Aussicht stellen. DaS Collegium schloß sich diesen Anträgen einstimmig an. Die Verwilligung des Ansatzes für Beiträge zu Trottoiran lagen blieb auSgesetzt bis nach Berathung einer inzwischen einge gangenen Vorlage des StadtrathS über Gewährung der Entschädi gung für Trottoiranlagen in den äußeren Vorstädten*), und ver mindert sich demnach der verwilligte Bedarf dieses Conto eventuell um 2906 Thlr. 5 Ngr. Bei Conto 40 sah das Collegium bei der angezeigten Ernennung deS früheren Nuntius Feldheim zum Waagemeister von Geltendmachung seines verfassungsmäßigen WiderspruchSrechtS ab, verwilligte auch gedach tem Feldheim zur GehaltSauSgleichung eine jährliche Zulage von 12 Thalern. Conto 4l. Unter den hier verzeichnten Gehalten befinden sich noch die Besoldungen der Beamten zum grünen Buche. Da letztere nach der jüngsten Entscheidung der StaatSregierung, welche noch die Erhebung deS Maitermins gestattete, bis zur Mitte des Jahres unbedingt beschäftigt sind, eine Kündigung aber weder jetzt, noch vielleicht schon zu dem bemerkten Zeitpunkte und überhaupt kaum eher «lntreten kann, als bis die schwebende Steuerfrage entschieden ist, so beschloß das Collegium, -. die Verwilligung auf dies Jahr zwar zu ertheilen, dabei aber gegen den Rath die Erwartung auszusprechen, derselbe werde, dafrrn das grüne Buch mit dem diesjährigen Maitermin erlösche, alsbald darüber Mittheilung machen, ob und in wie weit er die Beamten des grünen Buchs ferner zu verwenden gedenke. Die Deckungsmittel dieses Conto sind mit 91000 Thlr. in Ansatz gebracht, nämlich ») 45000 Thlr. Communanlagen und Bürgerschoß, vom Col legium bereits früher verwilligt, und d) 45000 Thlr. Miethsteuer — vom Collegium abgelehnt. Da indeß die Erhebung des MaiterminS vom früheren grünen Buche Seiten der Regierungsbehörde dem Stadtrath nachgelassen worden ist, so dürfte die Hälfte der Position b mit 22500 Thlr. als verwilligt anzusehen sein. e) «1000 Thlr. Erbzinsen, wogegen nichts zu erinnern war. *) Diese Berathung Hai inzwischen Statt gefunden und ist das betref fende Postulat unter der Bedingung verwilligt worden, daß die Entschä dig»»- für alle Trottoir-Anlagen in den äußern Vorstädten ohne Aus nahme und ohne Rücksicht darauf, ob die Straße bereit- übernommen »«d«, ttrtter Buugxahm« äuf dl« Lhinlndirün» »ud t» ««dm daher »I. «o«- MM Wt« »> ! ^ k » ! «sos »,«.»> Conto 42. > r». verwilligt. Unter den Bedürfnissen *der NiMaikirche befindet sich eine, zu Laste« des Kirchenvermogens Ende 1858 ausgesprochene Nachver- willigung von 4728 Thlr. 10 Ngr. für Umbau und Vergrößerung des OrgelwsrkS und Chors. Da der Stadtrath diesen Betrag gegenwärtig «Suf die Stadtcasse genommen hat, so empfahl der Ausschuß* jenen Antrag, wonach die erwähnten 4728 Thlr. 10 Ngr. zu Lüsten des KirchenvermögrnS aufgewendet, nicht aber aus der Stadtcasse entnommen werden sollten, zu wiederholen und demge mäß den Zuschuß der Stadtcasse zu der Nicolakkirche nur nach Höhe von 10801 Thlr.» 20 Ngr. zu genehmigen.« * Herr St.-D. Adv. Helfer bat um Aufklärung über die Noth- wendigkeit diese- Antrag-, die ihm Angesichts de- Umstandes, daß diese Kirche alle ihre Bedürfnisse nicht selbst vollständig decken kann und «inen beträchtlichen Zuschuß aus der Sratznasse erfordert, nicht ganz zweifellos vorzuliegen schien. Der Herr Berichterstatter riech dagegen zur Annahme deS Antrags, weil es nicht gerathen sei, die Stadtcasse mehr als unbedingt nothwendig zu belasten, auch deren Stellung dem bedeutenden Kirchenvermogen gegenüber jede billige Erleichterung rechtfertige. Der Antrag des Ausschusses fand darauf einstimmige Annahme. Beim Budget der Neukirche wurde Heren Sobdiaconus Arg. Schneider eine persönliche Zulage von 100 Thlr. verwilligt. . Conto 44. Herr vr. Heyner erinnerte an die Mangelhaftigkeit der Stadt bibliothek im Fache der technischen Literatur und beantragte, der Rath möge mehr Rücksicht auf Complettirung dieses Fachs nehmen. Der Antrag fand Unterstützung. Der Herr Berichterstatter entgegnete aber, daß derselbe Antrag kürzlich bei Prüfung der Rechnung des Schuberthschen Legat- an den Rath gebracht worden sei, und Herr Prof. Bursian bestä tigte die bereit- erfolgte Anschaffung solcher Werke, worauf Herr vr. Heyner seinm Antrag zurückzog. Sämmtliche Conten wurden schließlich, beziehentlich mit den beschlossenen Abminderungen und vorbehältllch der allenthalben ge stellten Anträge genehmigt. Die Gesammtsumme der verwilligten Bedürfnisse stellt sich da nach auf 511896 Thlr. 13 Ngr. 9 Pf. event. (nach Abzug der auSgesetzten 2906 Thlr. 5 Ngr. für Trottoirsbeiträge in Conto 39) auf 508990 Thlr. 8 Ngr. 9 Pf., die Gesammtsumme der ver willigten Deckungsmittel auf 488200 Thlr. 7 Ngr: Der Ausfall, welcher damit zwischen Bedürfnissen undDeckungs- Mitteln entsteht, foll, Wie das Collegium auf Vorschlag des Fi nanzausschusses einstimmig beantragte, auS den vorhandenen braren Cassenüberschüssen gedeckt werden. " . Stadttheater. In ihrer zweiten Gastvorstellung (am 25. d. M.) lieferte Frau Seebach-Niemann den Beweis, daß daS größere und tragische Genre der Schauspielkunst nicht ausschließlich daS Gebiet ist, auf dem sie mit sicherem Erfolge um den höchsten Preis zu ringen vermag. Sie hatte für ihr zweites Auftreten die Rvllö'der Anna - Life in dem gleichnamigen SchaufM vo« H. Her sich gewählt, eie Rolle, die abgesehen von den großen GefühlSmomenren des vierten ActS dennoch überwiegend heiterer Nktüv 1st,"b1e selbst in das Fach der ftinen Lustspiel-Soubretten hittü-ergtsift und von da her ein gutes Theil ihrer großen Wirksamkett «thäll. Auch hier erkannten wir in der berühmten Gastin die gkoße Künstlerin. Es war die lebensfrohe, unbefangene) forsche und resolute Anna-Lise, wie sie sich der Dichter nicht besser'gedacht habm kann, welche die Künstlerin in übersprudelnder Lebensfrische, mit dev Ihr eigenthüm- lichen Anmuth vorführte. Ganz besonder- schön verstand es Frau Seebach-Niemann den plötzlichen Uebergang von dieser hei teren Stimmung zu den sehr ernsten Srenen des vierten Acts am Schlüsse des dritten Acts vorzudereiten und zu vermitteln. Mit der ganzen Fülle tiefer Empfindung und der ihr eigen- thümlichen Poesie brachte die Darstellerin diese ernsten Momente zu lebendiger Gestaltung. Einen- hohen Reiz erhielt die hoch bedeutende Kunstleistung durch den milden Glanz echter Weib lichkeit, welcher über daS Ganze ausgebreitet war — man fühlte es heraus, daß nur ein solches Wesens wie dies« Anna-Lise, dem eigenthümlichen Charakter de- Leopold von Dessau entsvrechm und ihn ergänzen konnte. Die schöne Gestaltung Per Künstln!« fand den ihr zukommenden großen Beifall, wie man such nicht un dankbar gegen unsere einheimischen Darsteller war, durch welche da- treffliche Stück des talentvollen Dichter- in allen Lheilen zur besten Geltung kam. Au bedauern war es nur, dass diese sehr gelungene Vorstellung vor einem, trotz der Mitwirkung einer der erste» Künstlerarößen unserer Zeit) der Zahl nach nur Seinen Publicum -ezebm werde« mußte, < F. G ltkch.
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