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Sächsische Volkszeitung : 25.09.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193009257
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19300925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19300925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1930
- Monat1930-09
- Tag1930-09-25
- Monat1930-09
- Jahr1930
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.09.1930
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Nummer 222 — 29. Jahrgang Erscheint «mal wSchll. mit tlliiftr.«raitSbeilagen.Heimat und Weil' und der Kinderbeilage .Frohmut', sowie de» TexlbeUagen .St. Benno-BIall". .Unlerhaituna »nd Wissen', .Die Weit der grau". .Aerztiichcr Raigebcr', .Das gute Buch'.' »Ftlmrnud- schau'. Monatlicher Bezugspreis 3 ^ einsch' estellgeid. Einzelnummer IV Z. Sonnabend- u. Sonnlagnu.niner ittt bauptlchrtsUeiicr: Dr. tS. DeSczhk, Dresden. Dvnnerskaq, 25. September I9ZV tverlagSorti DreSdtu Elnzetgenprets«; Die lgespallene petttzetle KV H.Famille»- anzelge» u.Slcllengesuche SV z. Die peiltreklumezeUe. 89 mm breit, I Für Anzeigen ausserhalb de« Verbreitungsgebietes 40 diepetüretiamezciie I,»V^, Briesgeb.ltt»^. Im Fall, höherer Gewalt erlischt jede Verpflichtung aus Lieserung sowie Erfüllung d, Anzeigeii - Aufträgen u, Leistung v, Schadenersatz, Gefchüftlicher Lek: Frau» Buogartz, Dresden. Für christliche Politik und Kultur («eschaftsftrlle. Drnttu.Vrrlag: Germanin, illr Berlaci und Dr»ckerel.ivilia!e Dresden. Dresdener. 1. Polierstrnne t?. ,^ernrii'2tl)t'2. Poslscheef/onto Dresden ?7'3. ."t"fslu'»o Ltadtban' Dresde»' 171ft Kindenburg mit dem Kanzler Gegen Putschgerüchte Berlin, 2i. September. Der Oteichspräsident ist von nerschiedenen Vertreter» der » vrdameri IIa » is ch e u Publizistik gebeten würde», zu de» A I» r i» » a ch r ichte » Stellung zu nehme», die in den Ie!-,:e» Tuge» über die deutsche Luge gerade in Amerika ver breitet worden sind. Seiner Gewohnheit entsprechend hat der Reichspräsident keine n » in i I t e l b a r e A n t io o r t ge geben, Er hat jedoch i» seiner am Montag mit dem Reichs kanzler gesiihrlen Unterhaltung diesen ermächtigt, zu erklären, ch.ß er die vom .Reichskanzler sim letzten Sonnabend dem Ber liner Vertreter eines amerikanischen Nachrichtenbüros gegebe nen Anssnhrnnge» vollinhaltlich teile. Auch der Reichspräsident ist der Ansfassnng, daß eine P u t schg e fa h r in irgendeinem Bezirk Deutschlands in keiner Weise, vorliege, Uedrigcns würden die vorhandenen Vollzugsorgane durchaus ansreichen, in kürzester Zeit Ruhe und Ordnung wieder herzu- siellen, Ter Reichspräsident l>at ferner in seiner Unterredung mit dem Reichskanzler der A bsicht der R e i ch sregieru n g , alle Kräfte dafür einznsetzen, um die seit längerer Zeit in An griff genommenen nmsassenden Sanier n » g s m aßnah - nie» zum Besten der deutschen Wirtschaft und des deutschen Volkes zu Ende zu führen, seine a u sdr ü eli I i ch e Z n st i m , in n n g erteilt. Er vertraut hierbei ans den gesunden Sinn des deutschen Volkes und erwartet, dasz trotz ' der ungewöhnlich schwierigen innen- und auszenpolitischen Lage Deutschlands diese grotzen Aufgaben auf dem Boden der bestehenden Verfas sung gemeistert werden können. von der ReichsMe des Zenkrums pewähtt Aendcrung des Wahlergebnisses im Wahlkreis Düsseldorf Ost. Berlin, 21. September, Die Wahlausschüsse der Wahlkreise Düsseldorf Ost und Düssetdors-West haben bei der Ermittlung des endgültigen Stimmcrgebnisses festgestellt, das; in diesen beiden Wahlkreisen für das Zentrum nicht 01 000, sondern nur 50 000 Reslstimmeii aufgekommen sind. Der vierte Kandidat ans der Zentrumslistc des Wahlkreises 22 (Düsseldorf-Osts, der Fabrikdirektor Ernst Schnitzler in Düsseldorf, der ans Grund des vorläufigen Siiin- ergeknisses als mit über 00 000 Nestsiimmen gewählt gemeldet worden ivnr, erhält daher kein Mandat, Dafür sind ans der Reichsliste der Deutschen Zenlrnmspartci acht Kandidaten ge wählt, Diese Aenderung ist für die Sächsische Zentrumspartel von besonderem Interesse. Nunmehr ist als achter Abgeord neter auf der Reichsliste Generalsekretär Fr. Bocket gewählt, der von der Arbeitsgemeinschaft der Zcntrumsdiaspora seinschl. der Sächsischen Zentrumspartel) vorgeschlagen war. Dr. Bockel wird nunmehr die sächsischen Interessen auch im Reichstage mit wahrnchmcn. Die eri?e Sitzung -es neuen Reichstages Berlin, 21. September, Die erste Sitzung des Reichstages wird am 10, Oktober 0 Uhr nachmittags beginnen. Die Sitzung trägt lediglich for malen Charakter, Sie dient dazu, durch Namensaufruf der Abgeordneten die Beschlußfähigkeit des Reichstages sestzustellen. Zn der zweiten Sitzung am Dienstag ersahst dann die Wahl des P r ä s i d e n t e n und des Büros des Reichs tages, Geleitet werden die ersten beiden Sitzungen von dem Alterspräsidenten, Nach der Zahl der Lebensjahre iviirde der Zentrumsabgeordnete Herold diesmal Altersprä sident des Reichstages sein Falls er ans dieses Amt verzichtet, wird Dr, Kahl (Deutsche Balkspartei) diese Stelle einnehmen. Die weiteren Anordnungen für die Tagungen wird der nach dem Zusammentritt des Reichstages zu bildende Aeltestenrat festsetzen. Die Airierdrwgung der Abgeordneten Im Reichstag versammelte am Dlenstagnachmlttag Prä sident Lobe 'Vertreter der verschiedenen Parteien um sich, um mit ihnen die durch die Permehrung der Mandate schwierig gewordene Platz frage zu besprechen. Der Besprechung lagen sechs Vorschläge für die P l a tz v e r t e i I u n g zu grunde, Annahme fand der vam Präsidenten Lobe nnsgehende Vorschlag, nur vier oder fünf Pultreihen bestehen zu lassen. Für alle übrigen Abgeordneten sollen im rückwärtigen Teile des Saales nur Siuhlrechen aufgebaut werden. Ans diese Weise können sämtliche Abgeordneten im Saale selbst untergebracht werden. Dem Reichstage war eine große Anzahl van Zuschriften zugegnngen. Ein Kousmann aus Gera schlug z, V, vor, die Parteien wüßten freiwillig nur die Hälfte der ihnen zustehen den Mandate besetzen. Dieser Vorschlag fand jedoch keinen An- klnng, ' Zum Schluß kam es in der Besprechung zu einer neuen Auseinandersetzung zwischen den Vertretern der Deutschnatia- nalen und der Nationalsozialisten darüber, welche der beiden -Parteien die ausgesprochene Rechtspartei sei, Der Abgeordnete Hergt meldete aufs neue den Anspruch seiner Partei ans die Sitze am äußersten Flügel des Hauses an, Der Abgeordnete Dr Frick protestierte gegen diese Forderung, und zwar in dein Sinne, daß die Nationalsazialisten die am weitesten rechts stehende Partei seien. Der Anspruch der Natio nalsozialisten wurde in der Besprechung vorläufig anerkannt. Nach der Genfer Paläslinadebatte (Von unserem Vertreter.) I, Haifa, im September. Es ist bezeichnend für die wachsende Bedeutung des P a l ä st i n a p r o b l e m s, daß selbst in einer so schnell lebigen Zeit wie die gegenwärtige, der Nachhall der blu tigen Aiigusttage des Vorjahres so lebendig geblieben ist, daß der Völkeround in ihm eine lebenswichtige Angelegen heit sieht, trotzdem der Himmel hoch und Palästina weit von Genf liegt. Man wird allerdings gut tun, die praktischen Aus wirkungen dieser Debatte auf das strittige Objekt mit einer gewissen Skepsis abzuwarten. Die Gründe für die Fronde der Kommission gegen England sind nicht in der Sachs elbst zu suchen. Ihr Aufbegehren spiegelt in der Haupt ache das Vorhandensein einer Reihe von innern Eifer« richte leien wieder, die im Schoße des Völkerbundes zwischen den mandatausübenden Mächten einmal unter einander und auf der anderen Seite zwischen dem ewig auf der Suche nach einem vorderasiatischen Mandat be findlichen Italien und dem Block der Konti pnsmOontss bestehen. Nicht umsonst ist der Italiener Marchese Teodoli der Vorsitzende des Ausschusses, der nicht allein als italienischer Imperialist, sondern auch durch seine ver wandtschaftlichen Beziehungen zu dem einflußreichen Clan der Sursuk in ganz besonderem Maße an palästinensischen und syrischen Fragen interessiert ist. Die Neutralen sekundieren ihm, um die Kompetenz des Völ kerbundes gegen die Extratouren Englands zu wahren, und ihr Widerstandswille ist gesteigert worden durch die un geschickte Politik der Vertreter Englands bei der Verteidi gung des Shawberichts, der in Palästina selbst nur ein Lächeln der Auguren veranlaßt hat. Als Ganzes gesehen ist das Intermezzo ein Spmptom dafür, daß eine neue Erkenntnis in Sachen der Mandatspolitik zunächst bei den Beobachtern im Gange ist. Bis zu ihrer Verwandlung in Realitäten wird allerdings noch eine gute Weile vergehen. Nichtsdestoweniger wird die Frage immer dringender, an welchem Ende angcfangen werden soll, um endlich in ein Geleise zu kommen, das eine ruhige Fahrt mit einem auch nur einigermaßen glücklichen Ausgang verheißt. Der Eklat hat zwar die Taktik aller Beteiligten in Nuancen geändert, aber da ihre prinzipielle Einstellung die gleiche geblieben ist, hat keiner von ihnen auch mir einen ernst haften Schritt unternommen, der zu neuen Zielen führen könnte. Das Meer von Tinte und Worten, das ans diesem Anlaß vergossen worden ist, hat wenigstens das eine Gute gehabt, den Gesamtkomplex allor palästinensischen Fragen wieder einmal aufzttwühlen. Der Standpunkt aller drei Parteien: Engländer, Araber und Juden ist fixiert, und in der Hitze der Debatten hat jede von ihnen fast bis an die Grenze ihrer Eeheimdiplomatie Farbe bekannt. - Beim Versuch einer objektiven Prüfung der Sachlage stellt sich heraus, daß die Schuld au der verfahrenen Situation sich fast gleichmäßig auf alle verteilt.. Keine von ihnen hat begriffen, daß die Besitztitel, auf denen sie ihre Ansprüche aufbanen, heut nicht mehr den gleichen Wert besitzen wie vor zehn Jahren. Den Engländern ist cs heut noch nicht im entferntesten klar, daß eine Rückkehr zu der alten Kolonialmethode ein Ding der Unmöglichkeit ist, die Araber haben völlig verworrene Begriffe vom Wesen einer nationalen Freiheitsbewegung, während die Inden auch noch nicht eingeschen haben, daß die Schaffung eines jüdischen Staates mit einer nationalen Wirtschaft auch dann nicht möglich sein kann, wenn es gelingen sollte, eine jüdische Majorität ins Land zu bringen, abgesehen davon, daß bei der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage des Judentums außerhalb Palästinas sogar eine Fort, setzung der Siedlung im bisherigen Umfange stark ge fährdet ist. Allmählich ist es internationales Gemeingut geworden, daß Eitglands Debetsaldo in Palästina auf das Ver sagen seiner Verwaltung zurückzuführen ist. In seinem ganzen Kolonialbesitz zeigt sich immer dringen der die Notwendigkeit, die Administration einer Reform an Kopf und Gliedern zu unterziehen. Wahrscheinlich hängt sogar von einer gründlichen Rezmratur der unzeit gemäß gewordenen Maschinerie das Schicksal des British Empire weit stärker ab als von allen anderen Fragen, die es sonst noch bedrängen. Als Spezialsall innerhalb dieses rvciten Feldes liegt derjenige Palästinas besonders schwierig. Erstens ivar England genötigt, seine palästinen sische Organisation mit Morschen aus der militärischen Okkupationsverwaltung zu besetzen^ die in der Technik kolo nialer Geschäftsführung reine Dilettanten gewesen sind, und die von Anfang an auf eine nur von Krtegsnotwen- Die heutige Nummer enthält die Beilage „Unter, holtungundWtssen-. Die SanierurWSmasMAhmen Das Kadinett Zur Arbeiskofeuversicherung — Sanierung der Kaushaiipiüne in Reich, Ländern und Gemeinden Berlin, 20. September. An der mit großer Stmunnng ernmrletcn Sitzung des Reichskabinetts heute nachmittag, nahmen alle Neichsminister mit Ausnahme des Außenministers Dr. Curtins. der noch in Genf weilt, teil. Wie wir bereits voraussagten, wurden in der Kabincllssitzung Beschlüsse noch nicht gefaßt. Die Bera tungen ivcrdcn sich vielmehr noch über die nächsten Tage hinaus erstrecken. Erst wenn ein in allen Einzel heiten feststehendes Gesamtprogramm fertig- gestellt sein wird, sollen Besprechungen mit de» Führern der Parteien beginnen. Vor der nächsten Woche ist allerdings damit nicht zu rechnen. lieber die Einzelheiten des Programms sind amtliche Mit teilungen bisher noch nicht ergangen. Im ivesentlichcn wird es sich aber darum handeln, -'inmal die Arbeitslosenversicherung auf eine gesunde Grundlage zu stellen und sie möglichst v o m R eichsha u s h a l t loszulöse n. Soll die Arbeits- losciwersici-crung selbständig gemacht iverdcn, so wird eine Erhöhung der Beiträge nicht zu umgehen sein. Besteht doch bereits jetzt wieder ein Fehlbetrag von mehreren hundert Millionen Mark Die Schmierigkeiten, die sich gerade der Regelung dieses Problems entgegenstellen, dürften aller dings noch erheblich« sein. Wie angesichts -cs verringerten Steuercingangs in der Nelchskasse weiter die Sanierung des Reichshanshaltes erfolgen soll, ohne daß zu neuen Stenern geschritten und ohne daß eine Erhöhung bestehender Stenern vorgenonnnen wird, bedarf sicherlich der gründlichsten Beratung, da doch die Sanie rung des Reichshaushaltes und seine Sicherung gegen neue Gefährdungen eine der wichtigsten Maßnahmen des Reichs kabinetts sein muß. llel>er die Einzelheiten sind bisher nur Vermutungen bekannt geworden. Fest steht, daß so weit als irgend möglich Ersparnisse im Haushalt gemacht iverden müssen. Ob auch die kürzlich bekanntgemor- dcncn Pläne eines Zigarettenmonopols bei den Beratungen eine Nolle gespielt haben, sicht vorläufig noch in keiner Weise fest. Daß sich das Reichskabinett auch mit den Haushaltplänen der Länder und Gemeinden beschäftigen wird, ist bestimmt anzunchmen. Aus den Hilfe rufen des Deutscljen Stüdtetages und des Dentsck>en Land- krcistaglks gerade der letzten Wockzen, ist die unbedingte Not wendigkeit der Sanierung der G e m e i n d e f i n a n z« n klar hervorgetreten. Eine Saniernng kann aber nur durch Neugestaltung des Finanzausgleiches zwischen Reich. Ländern und Gemeinden erfolgen. Es muß abgewariet werden, zu welchen Beschlüssen das Reichskabinett hinsichtlich dieser dringendste» finanzpolitischen Maßnahmen kommen wird.
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