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Feierabend : 13.03.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id497197782-190403137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id497197782-19040313
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-497197782-19040313
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFeierabend
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-13
- Monat1904-03
- Jahr1904
- Titel
- Feierabend : 13.03.1904
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WW WWWWM Wcrhllliiings-ökilllgc der „Sachs. Volkszeitung". Sonntaq, den 1^. März. 1S04. Der bl. Rrouzwoa. Von Franz Ehr. Frost. V. So wankt der Herr, entstellt von Blut und Wunde». Ten Wen enilang zur letzten Leidensszene: >rein Helfer naln, und keine milde Träne Zeigt Vliileid an. das man für ihn empfunden. Und doch ist fast die letzte Kraft geschwunden. Schon glaubt daZ Volk vereitelt seine Pläne. Ta hat es glücklich Timon von (eurene Zuin Helfer für den Heiland aufgefundcn. Er sicht den Herrn, wie er das Kreuz umschlungen, Ta saht er's an. doch an der Hände Beben Merkt man gar wohl, er tut cs nur gezwungen. Wich du, o Christ, wie ott gehst du im (leben ('ln deinem Kreuz vorbei von Furcht durchdrungen. Wman voll Mur cs freudig aufzuheben. VI. "Befreit vom Kreuz aus lodeswundcm Micken (heb: Fesus still in seiner Henker Mille: Ta nähert nch ein Weib mit raschem Schritte. Und reicht ein Tuch ihm hin, sich zu erquicke». Und sieh! da iü's als ob aus seinen Blicken Ein milder Strahl auf sie herniederglitte: Er trocknet sich, gerührt von ihrer Bitte, Und lägt im Tuch sein Willis; ein sich drücken Heil dir, Veronika, die du es nicht gemieden, Tein Mitleid frei dem Heiland zu bezeige»! Tw ward ein (lohn wie keinem noch lücnieden. O Christ, auch du muszt mitleidsvoll dich neigen Vor Fein Kreuz, dann wird mil süßein Frieden Auch Fesu Bild in deine Seele steigen Denn alle Schuld nicht sich nnf Erden. Roman frei nach dem Ftalienischen von Erich Friesen. 1. gortietzimg. - >Nachdruck verboten.) III. Einige Tage später. . . . Auf dem Corsa Umberto, der elegantesten GeschäftS- strasze Rains, herrscht regstes (leben. Es ist nachmittags, zn jener Stunde, da „ganz Nom", alles, was An'vrnch erhebt ans Geist, Reichtum. Titel und vornehmen Rainen, sich hier ein Rendezvous gibt. Alls den Trottoirs Ans- und Niedcrgewoge elegantester Toiletten. Dazwischen zwei lange Reihen von Karossen, ans denen manch höslicher Grus;, manch fröhliches Wort her- über und hinüber fliegt. . . . Echt römisches (leben und Treiben, südliche Grazie, verbunden mit südlicher (leichtlebigkeit allüberall. . . . Den jungen Mann, dessen Wagen sich mühsam den Weg dnrch das Menschengewühl bahnt, kümmert all dies nicht. Kaum achtet er der glutvollen Blicke, die ihm ans manche»! schönen Franenange znwinken, des anmutigen Lächelns. welches ihm von manche»! blühenden (lipvenpaar grüszt. Nur zerstreut zieht er ab und zn den Hut. nur einsilbig beantwortet er die Scherzworte seiner vielen Be kannten. Man sieht, er hat es eilig, und seine Gedanken sind ganz wo anders. Wenige Minuten später hält der Wagen vor dem Caf« Nazionale. Der junge Mann springt herans und tritt ein. Hinter einem der vielen kleinen Marmortischchcn sitzt ein granbärtiger, stattlicher Herr von etwa sechzig Jahren. Er hält eine Zeitung in der Hand, in der er jedoch nicht liest. Wiederholt schon schweifte der Blick seiner freund lichen braunen Angen hin zu den verschiedenen Eingängen, nin sich dann wieder ganz mechanisch auf das große Format der Zeitung zu richten. „Wo der Junge nur bleibt?" Da — endlich! Grüßend bewegt der alte Herr das Zeitungsblatt hin und her. Der soeben eintretendc junge Mann eilt lebhaft auf ihn zu. „Guten Tag. lieber Onkel! Sie haben mich rufen lassen —" „Ja, Orlando! Muß dir etwas Wichtiges mitteilen." „Ich entnahm dies ans dem Ton Ihres Briefes. Darf ich nun erfahren, was —" „Du mußt sofort nach Madeira reisen, Orlando!" Der junge Mann stutzt. „Nach Madeira, Onkel Ernesto? Weshalb? Ich hatte eine unbestimmte Ahnung, als beträfe Ihre Botschaft An gelina Morgano. Deshalb ineine Eile. Und nun soll ich nach Madeira!" Oberst Gardini lächelt ein wenig. Behaglich lehnt er sich in seinen Stuhl zurück, zündet sich eine Zigarette an und blickt dann anfmerksam in das offene, männlich schöne Antlitz seines jungen Freundes. „Hm! . . . Wenn du nun nach Madeira solltest, weil deine Ahnung dich nicht betrogen hat, weil Angelina Morgano —" „Onkel Ernesto!" Wie ein Jnbelrns springt es von den Lippen des jungen Mannes. Er ist ganz bleich vor Erregung. Der Oberst nickt und schiebt Orlando einen Brief hin. „Hier — lies!" Langsam steigt das Blut in Orlando Eontis ge bräunte Wangen. Fast zögernd, als berühre er ein Heilig tum, ergreift er den feinen, parfümierten Bogen. Seine dunklen Augen strahlen, als er hastig die kräftigen, energischen Schriftzüge überfliegt: „Lieber Onkel Ernesto! Gewiß wirst Du Dich wundern, nach so vielen Jahren plötzlich einen Brief von mir zn erhallen, und ich gestehe im Vorhinein, daß meine Versäumnis unverzeihlich ist. Trotzdem finde ich den Mut, Dich zn bitten, so schnell als möglich hierher nach Fnnchal zn kommen. Ich kenne ja Dein gutes Herz! Vor einem Vierteljahr verließ ich mit dem „Scott" Kapstadt, uni mich nach Europa zu begeben. Es zog mich mit aller Gewalt nach meiner Heimat. Da das Schiff in Funchal anlegte und mir das Eiland aus nehmend gefiel, beschloß ich, ein paar Tage dort zu bleiben und erst mit dem nächsten Schiff meine Reise sortznsetzen. Von hier aus wollte ich dann gleich an Dich schreiben und meine demnächstige Ankunft anmelden.
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