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Feierabend : 14.11.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id497197782-190911146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id497197782-19091114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-497197782-19091114
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFeierabend
- Jahr1909
- Monat1909-11
- Tag1909-11-14
- Monat1909-11
- Jahr1909
- Titel
- Feierabend : 14.11.1909
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.N 4« WtrhallnW-KrilM der Sachs. Bolkszeitunq ountag den 14. November ir-vr- s- 24. Sonntag nach Pfingsten. Es. vom 6. Sonntag »och dcr Eischeinung: Molch. I-l. NI—:v>. Eleichnis vom Eeuskörnlein »ich drin Sauerteige. Prophetisch nennt Feins seine >t>rci,e ein -enskornlein. Jesus, am Liren',e Geschieden nnd ins Eirad gelegt, seine Jünger zerslreni nnd sicki verdorben lmltend hinter ver- schlossenen Türen, inalntich ein vergeiienes nnd zertretenes Lenskörnlein schien seinen Widersacklern Jesus nnd seine heilige Lache. Aber die Getreuen unter dem Grenze ans Golgatha Ivnchsen zu einer Heldenschar, die bald nach Tausenden und Millionen zählte: seit dem Tstcrmorgen beginnt ein fröhlich srisches .Knospen und (Grünen und Trei ben des Wcltenbanmes, zu dem sich das Lenfkörnlein ent- wickelt und ob auch die Widersacher ihn schädigen an seinen Resten und Zweigen, diesen fremdartigen, geheimnisvollen Baum, nnd ilm herauszureisten suchen mit der Wurzel, die Ltürme festigen nur noch tieser seine Wurzeln und statt hundert ghgcschlagenen Zweigen lvachsen tausend nnd wie der tausend andere. Ein gros;es Wunder vor unseren Ainzen: Ter Bestand nnd das Wachstum unserer Heiligei' Kirche trotz M'enselx'nwalm und Menschenhai;. Auch das Reich Gottes in uns soll in ähnlicher Weise wachsen nnd znnchmen. TaS wissen wir, das lesen wir manchmal nnd hören es noch öfter, cs wird uns immer wieder gesagt. Aber welchen Ersaht haben wir anfzuwcisen? Ach, wir wollen immer, nehmen auch hier nnd da einen Anlauf, das; wir besser und vollkommener werden, alx'r in Wahrheit bleibt alles beim allen, höchstens das; wir die guten Vorsätze nnS schon als Tat anrechnen und nns schmeicheln, wir seien wirklich heiler geworden und das ist denn noch dazu eine Abnahme im Gnlen. Ta gleichen wir leider Träumenden, welche, wie es beim Propheten Hamas beiszt. wichtige Tinae nnternehmen, oder köstliche Lpeisen und Getränke zu sich nehmen, nnd die dann beim Aufwachen bitter enttäuscht sind. Oder wir gl-eickeen gemalten Loldaten, welche immer da-:- Schwert gegen den Feind erhoben haben, aber niemals zn'clllagen oder ans den Feind nürklich losgehen. -o lasst uns denn recht oft hintreten vor das himmlische Lenskörn lein unserer heiligen Kirche und e? betrachten in seiner Aussaat, in seineni Keinnn und prassen, Wachsen, 'Blähen und Frncbtbringcn. Lasst uns beten: Herr, schone meiner, wenn ich bisher ein kümmerliches Pflänzchen war in deinem Gotlcsgarien. ich will fürwahr -.in reiches Frnchtbänmchen werden. Schneide du selbst die unfruchtbaren Triebe un barmherzig an-r-, las; mich nicht in Selbstgefälligkeit aus- rnhen bei der Betrachtung des Blätter- nnd Blüten- schmnckes: envecke in mir immer a»ss neue die heilige Triebkraft, inelche Früchte brinal, Früchte fürs e'.vige Leben. Alx>r diele Früchte soll nickt erst der liebe Gott pflücken in der Einigkeit: schon die Angehörigen »nd Hausgenossen sollen sich laben an dielen köstlichen Früchten deines Lcbcns- banmes. Es in ein verkehrter Grundsatz, den sich die falsche Frömmigkeit zu einen aemacbt bat, zu tagen- Venn nur der liebe Gott mit mir zufrieden in. alles andere kümmert mich nicht. Lo könntest du seinen. Nxmn du ein Einsiedler wärest. Tu lebst aber in der Welt und wirst doch nicht mei nen. das; alle anderen noilentsremdete Kinder der Welt sind, während du allein ein Kind Gottes bist. Nein, nein, du kannst dich der Pflicht nicht entziehen, auch deiner Um- nebnnn und nerade deiner llmnebunn in erster Linie zu beweisen, wes Geistes Kind du bist, was für Früchte d» tränst, ob Feinen oder Tornen, Trauben oder Tisteln. Was meinst du nun, wenn es von dir heis;en möchte: Merkwür- dine Perändernnn, die mit ihm vornenannen! Früher war er so rechthaberisch, seht so nmnännlich und nachniebin, früher war er so heftin und polternd, seht ist er so sanft und lieb, früher war er so karn »nd kurz, seht ist er so sreinebin nnd teilnehmend, früher war er so eingenommen von sich selbst, seht lehnt er jedes Verdienst bescheiden von sich ab, früher war er so mis;inntig nnd übelgelaunt, seht ist er anznschanen wie ein Lonnesblick am Frühlingsinor- gen. Liehe, das sind Früchte, die deine Umgebung pflückt Von deinem Lcbcnsbanme. Tn hast cs gesagt, du willst sic nicht mehr hungern nnd dürsten lassen nach solchen Früch- tcn, den Vater nicht und die Mutter nicht, Gatten nnd Gattin nicht, auch den Nachbar nnd Freund nicht. Gotr segne dich, du Lenskörnlein, zu solckrcr Frucht nach Gottes nnd der Menschen Wohlgefallen. Im Panne der Lage. Aus den Erinnerungen eines alten Lehrers. Von E. K 1. Nachdruck lrrbolcn. Tn weiht, lieber Leser, das; alte Leute geschwätzig wer den. Wenn ich nun mein Garn etwas beiläufig abspinne, so halte das meinem Alter zugute. Was ich dir jetzt unt- leilen werde, ist die Geschichte eines Jugendfreundes, ans nvlcher du manches lernen kannst. Er ist schon eine Reihe von Fahren tot: der Frühling hat schon oft seine Blüten, der Herbst seine gelben Blätter über das Grab desselben gestreut. Leine Geschichte steht darum als ein abgeschlossenes Ganze in meiner Erinnerung. Und nun zur Sache. Zuerst sah ich meinen Jugendfreund Gustav, als wir beide die Aufnahmeprüfung für die Lerta des Gymnasiums in Z'.*) machten. Wenn ich ein Maler wäre, könnte ich noch heute aus der Erinnerung das seine zierliche Kerlchen hinzeichnen. Ich war aus der Ltadt selbst, wo mein Vater ein wackerer Handwerker, für die Leinen im Schweige de? Angesichts das Brot verdiente. Gustav war der Lohn eines Notars aus einem benachbarten Kreisstädtchen und sollte bei einer verwitweten Tante, welche in unserer Nachbar schaft wohnte, seine Wohnung ausschlagen. Als mein Vater mich zur Prüfung begleitete, trafen wir Gustav und seinen Vater ans dem Wege zum Gymnasium, und bald hatte der gemeinsame Zweck die beiden Alten und die Jungen bc- > freundet. Tb es lxmte noch so ist, weis; ich nicht, aber damals, vor "> Jahren, war cs für die ganze Nachbarschaft ein Er- eignis, wenn ein Junge aufs Gymnasium kam und seine ^ Prüfung machte. Ich bin überzeugt, das; ringsherum ln j allen Häusern für den glücklichen Ausgang des Unter § nehmens ein Vaterunser gebetet wurde. Und erst wir Jungen selbst! Von der ehrfürchtige» > Lchcn kann sich keiner, der cs nicht selbst erlebt hat, einen Namen, Anfangsbuchstaben nnd Ortsangaben cmsprechen l aus Gründen nicht der Wirklichkeit, sondern sind anders gewählt
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