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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186004055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18600405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18600405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-04
- Tag1860-04-05
- Monat1860-04
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1860
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1390 nitzer Gas würde bei einem Consum von 4*/, Cubikfuß englisch, obiger Bestimmung zufolge, 12,4 Lichtstärken geben. Die photometrischen Bestimmungen sind schwierig auszuführen und geben keine sehr sicheren Resultate. Ich habe deshalb ein neues Princip zur Werthsbestimmung des Leuchtgases zu benutzen gesucht und darauf den im Gutachten des Herrn Prof. Pettenkofer über die hiesige Gasanstalt erwähnten Gasprüfer gegründet, mit dessen Vervollkommnung ich noch beschäftigt bin. Ich habe mit diesem Instrumente wiederholt das hiesige Gas, so wie das einiger andern sächsischen Städte igeprüft und will die Resul tate hier mittheilen. Ich bemerke dabei, daß die Zahlen oder Grade der Scala nur relative Werthe, d. h. das verhältnißmäßige Vermögen verschiedener Gase, bei richtiger Brennereinrichtung Licht zu entwickeln bezeichnen. Das Gas in Leipzig war in der ersten Hälfte des Februar d. I. durchschnittlich von geringerer Qualität; später hat es sich wesentlich verbessert, wie folgende Zahlen ergeben. Das Gas zeigte 8. Febr. . . 34« 11. l, * , 32«,« 22. l, » - , 31« L 23. l, « » 35« 25. , 34« 26. 35« 27. 36« 28. . 36« 1. März . . . 36« 3. 36« 9. e, « ' 35« 17. . 38°,5 18. „ (ftüh) 38« 18. „ (Abends) 35« 19. e, 37« 22. 36« 27. 38« 2. April . . . 39« Mittel : .16«,5. In Chemnitz zeigte das Gas am 16. März (im Laboratorio der Gewerbschule mit Herrn vr. Wunder geprüft) 32«. In Dresden zeigte das Gas am 13. März (im Laboratorio der polytechnischen Schule mit Herrn Prof, Stein geprüft) 34«. In der Brauerei zum Waldschlößchen zeigte das dort, wie es scheint sehr nachlässig bereitete und deshalb ungewöhnlich schlecht leuchtende Holzgas 27«. Das Gas des Bahnhofes Riesa zeigte am.16. März 42 «,5. Ich werde von Zeit zu Zeit die Resultate fernerer Prüfungen des hiesigen Leuchtgase- veröffentlichen, um dem Urtheile über den Werth desselben eine sichere Basis zu geben und dasselbe unab hängig zu machen von dem Einflüsse, welchen der Qualität des Gases nicht genau angemessene Brenner, so wie die vernach lässigte Reinigung der letzteren, besonders bei Flach brennern, auf das Leuchtvermögen des Gases ausüben. In dieser Beziehung ist es wünschenswerth, daß das Leuchtgas einer Stadt so wenig als möglich in seiner Zusammensetzung wechselnd sei; denn wenn z. B. für ein Gas von 32« —35« der richtige Brenner ausgemittelt ist, d. h. derjenige, aus welchem dieses Gas mit der größten Lichtentwickelung brennt, so darf man nicht er warten, daß ein Gas von 38« —40« aus demselben Brenner mit einer seinem Gehalte entsprechenden größeren Helligkeit brennen werde. Ich habe durch direkte Versuche gefunden, daß unter Um ständen das Gegentheil stattsinden kann. v. O. L. Erdmann. tauschen. Bald nach seiner Ankunft in Leipzig, wo er anfangs zu seiner weiteren Ausbildung die Vorlesungen an der Universität besuchte und sich nebenbei mit Privatunterricht beschäftigte, wurde er bei der im Jahre 1831 eröffneten Handelslehranstalt, unter dem damaligen Direktor Schiebe, als Lehrer der englischen Sprache angeftellt, gab aber nach einiger Zeit diesen Posten wieder auf und vertrat dann eine Reihe von Jahren dasselbe Lehrfach an der hiesi gen Realschule, bis er im Jahre 1851 vom jetzigen Direktor von Reuen, für die Handelslehranstalt gewonnen wurde. Hier verwal tete er bis Weihnachten vorigen Jahre- in unermüdlicher Tätig keit sein ehren- aber mühevolle- Amt, bis ihn eine bereit- seit längerer Zeit im Anzuge begriffene und an seiner ganzen Erschei nung immer sichtbarer hervortretende Krankheit hinstreckte aufs Lager, von dem er nicht wieder aufstehen sollte. Auf seinen eigenen Wunsch wurde der Kranke nach dem Jacobs hospital gebracht, wo er wie bis dahin in der hochachtbaren Familie Z— in jeder Hinsicht der sorgsamsten Pflege genoß und die all seitige Theilnahme derer, die in irgend einer Beziehung zu ihm standen, auf liebevolle Weise sich kund gab. Auch er seinerseits bewahrte ihnen diese, trotz seine- sehr geschwächten Geisteszustandes bis zur letzten Stunde und so groß war seine Anhänglichkeit an die Zöglinge der Handelslehranftalt, welche, wie er oft sich geäußert haben soll, ihm die Familie (er hat bekanntlich da- eheliche Glück nie genossen und häusliche Freuden nur in den Häusern Anderer, wo er ein stets gern gesehener Gast war, kennen gelernt) ersetzten, daß er eS niemals unterließ, selbst vom Siechbett aus einen Gruß an dieselben zu bestellen. Am 13. v. M. ließ er, wahrscheinlich im stillen Vorgefühl der herannahenden Auflösung, einen lang jährigen Freund zu sich bescheiden, in dessen Gegenwart er sanft einschlief, worauf jener sich entfernte, nicht ahnend, daß diese Augen sich nie wieder öffnen würden. Es war kurz vor der Mittags stunde und als diese schlug, als die Sonne die Mittagshöhe erreicht hatte, war Monicke nicht mehr, war er heimgegangen in- Reich des Lichtes. Seiner am 15. erfolgten Beerdigung wohnten nebst den Ver tretern des Vorstandes, seinen AmtSbrudern und den Zöglingen der Anstalt eine zwar kleine, aber gewählte Schaar treuer älterer Freunde und mehrere seiner hier ansässigen Landsleute bei; der Direktor sprach am Grabe einige kurze, au- dem Herzen fließende Worte, worauf unter Gebet und Choral seine sterbliche Hülle der Erde übergeben wurde. War sein Erdenwallen ein geräuschloses, das eines Mannes, der bescheiden am Rande des Weges still brütend vor sich hin wandelt und sich nicht vordrängt auf den Markt deS Leben-, der unbekümmert um dessen wüstes Toben und gewinnsüchtiges Treiben den Blicken der Menge sich entzieht und in sich selbst sich zurück ziehend, im eigenen Innern den Schwerpunkt seines Daseins findet, so war doch sein geistiges Leben ein reiches und reges und sein Wissensdurst unauslöschlich. Zwar speciell Sprachforscher, blieb ihm doch kein Gebiet des Wissens ganz fremd. Seine Kennt nisse waren umfassend und von der gediegensten Art, ganz beson ders aber war er als Linguist ausgezeichnet und besaß nicht blos große Fertigkeit in fast sämmtlichen neueren Sprachen, son dern betrieb auch mit Vorliebe das Studium ihrer verschiedenen Dialekte und beschäftigte sich viel mit den altgermanischen, roma nischen und orientalischen Sprachen, unter den letzteren natürlich vorzugsweise mit dem Sanskrit. Die seltene und umfangreiche Bibliothek, die er hinterlassen, legt Zeugniß ab von seinem Sammler fleiß und von der großen Ausdehnung seiner Forschungen. Von seinen eigenen theils compilatorischen, theils selbstständigen Leistungen liegen folgende Werke vor: „Lv^listr avä Oermuv virüoAues, illustrativ^ tbv more strikivx peeuliLritios ok dotk luv^usxes. 2vä Lüitiov 1845." Ferner: „^v Lv^lisl» 8pollivx Look ivitli LeaüivA L,ss«ov«, proxrossivel^ urruv^eä kor tke use ok dsßionors Charles H. Monicke. Da- noch junge Jahr 1860 hat schon manchen glänzenden Namen sowohl in Deutschland als auch in England hinweggerafft, schwerlich aber einen in den Kreisen, wo man ihn näher kannte, geliebteren und geschätzteren als den, dessen Andenken diese Zeilen gewidmet sind. Indem wir sie niederschreiben, folgen wir zwar lediglich dem unwiderstehlichen Drange des Herzens, das uns nöthigt, dem befreundeten College» ein seinen Verdiensten ange messene- Denkmal in diesen Spalten zu errichten, doch hoffen wir zugleich dem Wunsche seiner zahlreichen Freunde, denen sein An denken nicht minder theuer ist, als unS selbst, hiermit zu entsprecken. Gewiß sind deren unter ihnen, die. würdiger waren und mehr Be rechtigung dazu hätten als wir, den Verewigten zu feiern; Keiner aber kann von seinem Werthe mehr durchdrungen sein, oder mehr Gelegenheit gehabt haben als wir, von seinen umfassenden Kennt nissen sich zu überzeugen, seine Gewissenhaftigkeit in der Erfüllung seiner Berufspfltchten zu bewundern. Ueber seine äußeren Leben-Verhältnisse ist nur wenig zu berich ten. Monicke war der Sohn eines in London eingebürgerten deutschen Vaters und einer englischen Mutter. In seinem 28sten Jahre trieb ihn die Neigung und Liebe zur Wissenschaft dazu, sein Geburts land zu verlassen und es mit dem Lande seine- Vaters zu ver 1833. ^ Oluss Look ov tkv Lublio OommvroiLl sodovl ok I^eipsie." Ferner: 8sleo'tiov kom tlie veorks ok tdo best Lvglisk ^Vritors, purtieularl^ Ikose ok Ilio 19. esvtur^." Eben falls für die öffentliche Handelslehranstalt geschrieben und waren die ersteren beiden bei F. Fleischer in Leipzig erschienen. Später gründete und redigirte er mehrere Jahre hindurch eine Zeitschrift: „Ido LvxlisIimLv", welche Auszüge au- englischen Autoren und Zeitungen enthielt und den Zweck hatte, eine allgemeinere Bekannt schaft mit der englischen Sprache und Literatur, so wie mit dem englischen Leben und Localverhältnissen überhaupt in Deutschland anzubahnen. In den Jahren 1853 und 1854 lieferte er für das Programm der Handelslehranstalt eine von echtem Forschergeiste durchdrungene und von wahrhaft deutscher Gründlichkeit zeugende Arbeit über da- alte halbsächsische Gedicht tk« Ormulum und zwar unter dem, für seine Bescheidenheit höchst charakteristischen Titel: „dlotos »vä Huerie» ov tke Ormulum."" Im Jahre 1858 end lich erschien bei G. Wigand in Leipzig sein „Look ok «axlisd Pool». Lortruit«, Ol»»r»etori«tios L Lxlruvts." Hier nennt er sich auf dem Titelblatt einfach „Läitor"; ein Beweis, daß mit seinem vorrückenden Alter und seinen wachsenden Errungenschaften in der Wissenschaft seine Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit immer mehr zu- statt abnahm. Dennoch fehlte es ihm nicht an einem gewissen Selbstbewußtsein; sein Auftreten war stets würde-
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