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Feierabend : 01.03.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-03-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id497197782-191803010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id497197782-19180301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-497197782-19180301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFeierabend
- Jahr1918
- Monat1918-03
- Tag1918-03-01
- Monat1918-03
- Jahr1918
- Titel
- Feierabend : 01.03.1918
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WM Feierabend OG Unterhaltungs-Beilage der sächsischen Volkszeitung Nr N Freitag, den 1. März 1918 Auf den dritten Aastensountag Das Evangelium des dritten Fastensonntages zeigt mir den Heiland als den Ueberwinder des Teufels. „Und Jesus trieb einen Teufel ans", heißt es am Eingänge. Es enthält aber auch eine heilige Mahnung an mich selbst. Es mahnt mich nämlich zu beständigem Kampfe gegen den Teufel, den ich als meinen einzigen Freund betrachten soll und mahnt mich insbesondere, Las unglückliche Bündnis, welches ich Nach der y M-gon T mW Suim me Lue.ür >r,ii lgin -vleom e>>>- gegangen bin, durch wahre Buße zu zerreißen, und nach Ab- werfung seines hatten Joches unter das milde und süße Joch meines göttlichen Heilands zurückzukehren. Die eine Wie auch aw »a >e,e Auwaoe in aver >o rcchl ttne Uulgabe für die hl. Fastenzeit. An die erste, den beständigen Kampf gegen den Satan, bin ich durch das Evangelium am ersten Fastensonntag er innert worden. An die letzte, die Buße, mahnt mich der manze Charakwr dwstr Zen; es mawü mich a ran mal ms besondere dsts kirchliche Gebot von der lbenigstens eins- nraligen jährlichen Beichte, da dieses Gebot nach frommer und heilsamer Sitte mit der Erfüllung des kirchlichen Ge botes von der österlichen Kommunion zugleich erfüllt zu werden Pflegt. „O Gott, der du in deiner großen Barmherzigkeit die hl. Fastenzeit mich wieder erleben ließest, verleihe mir doch auch die Gnade, daß ich diese Zeit des Heils durch meine Ucbung wahrer Buße wirklich zu meinem Heile benutze; verleihe mir die besondere Gnade, daß ich der Absicht der Kirche entsprechend, in dieser Zeit mit rechter Sorgfalt auf geme reumüi m Bein v in a „orliee >1 . m.o n - n>,, me durch die sich ihr anschließende würdige österliche Kom munion der Früchte des bitteren Leidens meines göttlichen Erlösers mich im vollen Maße teilhaftig mache!" Eine reumütige Beichte! O welch eine kostbare Frucht der hl. Fastenübungen! Was ist in diesen zwei einzigen Worten nicht alles enthalten. Daß es für mich, wenn ich nach meiner Taufe Unglück- lichcrweise in eine schwere Sünde zurückfiel, kein Heil gibt, als allein durch wahre Buße, eine gewisse Wahrheit deS Glaubens. Die wahre Buße ist aber, wie der Katechismus mich lehrt, von Christus aus den weisesten Absichten als Sakrament angeordnet und drei Teile dieses Sakramentes sind: die Reue, die Beichte und die Genugtuung, — ent sprechend der dreifachen Weise, wie der Mensch sündigen kann: der Sünde in Gedanken, der Sünde in Worten und der Sünde in Werken. Tenn die Buße, sagt der hl. Chryso- stomus, treibt den Sünder an, sich gern Neuem zu unter- ziehen. In seinem Herzen ist Neue, in seinem Munde das Bekenntnis, in seinem gesamten Werke Demut und frucht bringende Gesinnung. Neumütigkeit ist aber die wesentliche Eigenschaft der Beichte, wodurch ich die priesterliche Los- sprechung von meinen Sünden erlangen will. Sie schließt die übrigen erforderlichen Eigenschaften derselben bereits in sich. Ist wahre Neue, d. i. ein wahrer Abscheu und Haß meiner Sünden und ein wahrer Seelenichmerz über sie in mir, so schließt mir die falsche Scham, sie dem Priester als dem Stellvertreter Gottes aufrichtig und vollständig zu be kennen, nicht mehr die Lippen. Die Beichte, als das Be kenntnis seiner Sünden vor einem Menschen als den Stell vertreter Gottes, ist zwar an sich für den Menschen eine der schwersten Uebungen der Religion. Es ist für ihn bei dem ihm tief eingewurzelten Stolze schon ein überaus widriges und bitteres Gefühl, seine Fehler und Sünden sich selbst und dem allwissenden Gotte zu gestehen. Er wendet daher den Blick gern von sich selbst hinweg, um nur nicht vor Gott als Schuldner und als einen armen Sünder bekennen zu müssen. Und nun soll er gar mit diesem verdemütigenden Schuldbekenntnisse nicht nur vor den allwissenden Gott, sondern vor einen Menschen hintreten, vor einen Menschen, der zwar Gottes Stellvertreter, der aber immer ein Mensch ist und über den der Sünder vielleicht durch gesellschaftliche Stellung, durch Einfluß und Ansehen weit erhoben ist. Welche Selbstüberwindung kostet das nicht Jeden, der noch mit verkehrter Eigenliebe an sich selbst hängt, in dein diese verkehrte Eigenliebe, wenn auch gebrochen, doch nicht gänz lich unterbrochen und besiegt ist. Ist aber statt der verkehrten Eigenliebe die Demut in niir zur Herrschaft gelangt und verabscheue ich meine be gangenen Zünden rmt nw kommen>>i H>sü. m st > I> i darüber einen großen und bitteren Seelenschmerz, so daß sich meiir Herz wirklich von ihnen losgelöst hat, dann drängt es mich, sie durch ein äußeres Bekenntnis gleich wie eine un verdauliche Speise gänzlich aus mir auszustoßen: ich emp- finde die Beichte nicht als eine schwere Last, sondern als heilige süße Pflicht. Sorgen Von Karl Lütge. O — was hatte der Rentier Baumbach für Sorgenl Kein Mensch konnte das ermessen! „Zehnmal lieber mit in den Schützengraben — trotz der Fünfzig . . . .1" So geplagt konnte wahrhaftig sonst niemand auf der Welt sein . . . .! — Vizefeldwebel Binder, der Postschaffner vom dritten Stock, wußte das neue, geflügelte Wort des Hauswirts be reits von seiner Frau, als er bei Baumbachs in die Woh nung trat, um nach zwei Jahren wieder einmal „Guten Tag" zu sagen. Er war aber mit genügend Geduld ge wappnet. Da draußen in den zwei Jahren hatte er sich ein gehörig „dickes Fell" angcschafft. „Ah, der Herr Vizefeldwebel! — Auf Urlaub? — DaS ist aber nett, daß Sie uns da besuchen. — Also richtig Vize feldwebel geworden, Herr Binder, da gratulieren wir noch! Was Sie braun gebrannt sind und so gesund aussehen . . ." Die fleischige Rechte der Frau Baumbach ließ die seine gar nicht wieder los, und der Wortschwall war wie früher kaum einzudämmen. Nur mit Mühe entwand er seine Hand der Frau. Er trat zu seinem Hauswitt. „Tag, Herr Baumbach." Der kleine dicke Rentier saß, die Arme aufgestüht und sah übelgelaunt auf. Murrend nahm er die dargereichte
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