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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186010108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18601010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18601010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-10
- Tag1860-10-10
- Monat1860-10
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.10.1860
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ab. rg ne. i. vl. md sch- e b. 5 s Anzeiger. Amtsblatt dcs Kiiuigl. Bezirksgerichts uud des Raths der Stadt Leipzig. ^284. Mittwoch den 10. October. 1884. e -rg- H-, on. tadt chs- l. >. of. rni. rmz. bau, i de» Hotel aum. ab. Roß. Tr«.- entl - redit- 'vrdb. 181; «statt 113; pari- 6 bis stonal EG., üböl: IN/., !6 bts ll. Stadttheater. DaS gewaltig zündende Element der Schillerschen „Räuber" bewährte sich einmal wieder in der am 8. Oktober stattgehabten Aufführung diese- hier seit mehr als Jahresfrist nicht gegebenen Trauerspiels. Das Publicum — im Parterre und auf den beiden oberen Rängen zahlreich vertreten — war ein sehr theilnehmendv- und sich den starken Eindrücken des genialen Jugend werks mit jener Freudigkeit und Unbefangenheit hingebendes, welche von jedem schaffenden Künstler vorausgesetzt oder doch wenigsten- gewünscht werden, für den Rcproducirenden die schönste Anerken nung sind, dem Ganzen der Darstellung daher nur förderlich werden können. ES war letztere eine in höherem Sinne befriedi gende. Herrn Hanisch's Carl Moor ist eine höchst achtungs- wetthe Leistung, die ebenso durch männliche Kraft, als durch schöne poetische Empfindung für sich gewinnen mußte. Sie gab ein ehrendes Aevqntß für de- Darsteller- Fähigkeit zu tieferem Verständniß des Kunstwerk-, wie für den von ihm erreichten Grad allseitiger künstlerischer Bildung. Herr Hanisch gehört zu den Darstellern, die mit schönen natürlichen Mitteln unmittelbar auf da- Gemüth zu wirken wissen und ohne irgendwie bemerkbar werdende Absichtlichkeit in Spiel und Redevortrag das rechte Maß von tragischem Pathos und poetischem Schwung entfalten. Was seinen Redevdrstqg betrifft, so gereicht ihm da- insofern befonder- zur Ehkr^ ttl- er beim Anfänge seiner Künstlerlaufbahn offenbar viel mit Dialektschwierigkeiten zu kämpfen gehabt haben muß, denn selbst noch jetzt zeigt sich — allerdings nur in hochgesteigerter Rede mit leidenschaftlicher Färbung — hin und wieder ein Anklang dieser Art, wie wir das namentlich bei seinem Carl Moor be merkten. — Wie alle seine großen Charakterdarstellungen giebt Herr Kühns auch den Franz Moor in schärfster Ausprägung. Auch hier zeigt sich — soweit als das bei einer so oft und von allen möglichen Künstlern dieses Fachs gespielten Rolle möglich — eine gewisse Originalität in der Auffassung des Charakters, und es waren daher nicht wenige Momente der Darstellung von großer und nachhaltiger Wirkung. Wenn das diesmal jedoch mit der großen Scene im fünften Act weniger der Fall war, so hatte das seinen Grund darin, daß Herr Kühn- durch zu großes Ausgeben und zu scharfe Nuancirung während der ersten Acte sich selbst die Möglichkeit der Steigerung für seine letzte und glänzendste Scene abgeschnitten hatte. — Die Leistungen der Frau Benedix- Paulmann als Amalia, de- Herrn Saalbach als der alte Moor und des Herrn Stürmer als Schweitzer sind vortheilhaft bekannt. Besonders zu rühmm ist jedoch der letztere. Es ist dieser Schweizer eine markige, charaktervolle Gestalt, um die sich diesmal in entsprechender Wesse die Figuren der übrigen Räuber gruppieren. — Eine tüchtige und für das Talent und das ernste Wollen des jungen Darsteller- sprechende Leistung war der KofinSki de- Herrn C. Kühn; für den Vortrag der berühmten Erzählung ward Herrn E. Kühn ein wohlverdienter allgemeiner Beifall. — Herr Otto, ein erst vor Kurzem rngagirter junger Daosteller, trat in dieser Vorstellung zum ersten Male in einer bedeutenderen Rolle — al- Hermann — auf. Er entledigt« sich seiner nicht leichten Auf gabe in sehr verdienstlicher W-ffe. Herr Olto »«Hie-, P-H P bei guten äußeren Mitteln auch inneren Beruf und ernsten Wmen hat. Möge diese junge tüchtige Kraft auf dem eingeschlagenen Wege weitekHkhen. K. Gleich. tzerschterenrs. Die Ostdeutsche Post schreibt in ihrem Feuilleton: „Wie find wir doch im Laufe der Zeit in unseren Wünschen herab gestiegen! Die Zeit, da wchwoch um fehlende Guldenstücke klagten, ist lange, lsmge schon in- Meer der Ewigkeit hinab geflossen. Dann kam die Zeit, wo un- der Mangel an Zwanzigern schoer zu Herzen ging, wieder «acht»« >n- dann die chtzwakm „»Schier"" Kummer, und jetzt — gehen wir sogar schon den Spuren ver schwindender Silberftchser nach. Wer giebt uns unsere Gllber- sechser wieder, die wir noch vor gar nicht langer Zeit in so großem Ueberflusse besaßen? — so fragen wir und sind verurtheilt, unsere Taschen mit Kupfer zu beladen. Es dauert nicht lange, und wir werden anstatt der zierlichen Portemonnaie- solche auS gediegenem Eisen bei uns tragen, oder große kupferne Sparbüchsen an ihrer Statt anlegen müssen, um dem vielen Kupfer, mit dem wir in allerlei Kaufmannsläden, i» Cafes und Gasthäusern, an allen Cassen tractirt werden, die gehörige Unterkunft zu verschaffen. Die „„Sechser""-Roth dieser Woche hat in Wien ganz eigen- thümliche Institute in- Leben gerufen, kleine Banken wurden improvisirt. Ich kenne ein Cafe z. B., in dem der Oberkellner anstatt de- baaren Geldes kleine geschriebene Noten, auf bestimmte Kreuzersummen lautend, auszugeben sich gezwungen fleht, mlt denen der Gast nach Belieben wieder zahlen kann. An einem andern Orte werden Spielmarken anstatt Geld „„herausgegeben"". Auch Winkelried'- Heldentod in der Schlacht bei Sempach (9. Juli 1386) ist ein Mythus. Ottokar Lorenh zu Wie» hat in einem dort am 21. März d. I. über „Leopold III. und die schweizer Bünde" gehaltenen Vortrage nachgewiesen, daß die ältesten Urkunden, welche von der sempacher Schlacht handeln, von Winkelried gar nicht- sagen. Zwei alte Volkslreder wissen nicht- von ihm, dir Geschichtschreiber Justinger, Ruß und Etterlin kennen ihn nicht, eben so wenig die Constanzer Chronik aus dem Anfänge des 15. und eine handschriftliche Schweizer- jeschichte aus dem 16. Jahrhundert. Zuerst erschien er in der Lschudi'schen Chronik auf Grund des Kalbsuter'schsn „SiegeAliet vom Strit ze Sempach." Lorentz weist nun nach, daß diese- Lied kein Original, sondern eine Umarbeitung und Ausmalung des in der Ruß'schen Chronik mitgetheilren Liedes ist, welches, wie Ruß sagt, „nach der Semdacher Schlacht gesungen wart", aber von Winkelried'- Heldenthat auch nicht Ein Wort enthält. 775. Am untengesetzten Tage bei der Leipziger Produkten-Börse in Platz- wie in Termin - Geschäften (durch ,^ooo", auf der Stelle, und „p.", d. h. pro, zu späterer Lieferung, angedeutet), bezüglich ») des OeleS für 1 Zoll-Cent »er, d) des Getreide- und der Oelfaaten für 1 Dresdner Scheffel (daneben auch für 1 Preuß. Wispelj, o) des Spiritus für 122*/v Dresdner Kannen oder 1'/- Eimer 2*/v Kannen (-- 100 Preuß. Quart) vorgekommeoe Angebot--, Verkaufs- und Begehrs - Preise (mit „Bf", Briefe, „bz.", bezahlt und „Gd.", Geld bezeichnet) nach Thalern au-geworfen. Rüköl iooor 12 «E Bf. u. dz.; p. Ott., Novbr. 12*/, «E Bf.; p. Nov., Der., 12*/» ap Bf., 12 «E bz. Leinöl looo: 12 «E Bf. Mohnöl looo: 17 «E Bf. Weizen, 168 R, braun, looo: alter, Landwaare: 6»</i, »E G.z neuer, Lndw., nach Qual, 6-/, bis 6"/,. Bf., 6-/, bis 6»»/i, «L bz.; 6"/,« Geld; ungar. W. 6"/,4 «E Bf. u. bz. (alter, Lndw. 83 -E Gd.; neuer, Lud«., nach Ql., 80 di- 80»/, «P Brf., 80 bis 83 -E bez., 80»/, Gd.; Ungar. W. 77»s, ap Bf. u. bz.j Roggen, 158 W, looo: überh. 4§/i, «E Bf., nach Qual. 4»/» bis 4»/, bz. süberh. 53 «P Bf., n. Qual. 52 bis 54 «E bz.; p. Ottbr. 53 «E Bf., 52 »E Gd; p. Ott., Novbr., 51 «E Bf.; p. Nov., Dec., 50 «E Bf.; x. April, Mai, 51 Bf.j Gerste, 138 8, looo: alte, feine W. 3»»/,, «E Gd.; neue, nach Qual. 3»/» bis 4 «P bz.; gute W. 3»/, «E G. falte, feine W. 47 Gd.; neue, n. Q. 45 bi- 48 «E bz.; gute W. 46 «E Geld.) Hafer, 98 L, looo: alter, 2'/»« Bf., 2»/« u. 2»/, bz.; neuer, 2»/, Bf., 2»/„ u. 2»/, «E bez. (alter, 27»/, «E Brf., 27 und 28 «E bezahlt; neuer, 26 «E Brf., 25 und 26 «E bz.)
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