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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186011256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18601125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18601125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-11
- Tag1860-11-25
- Monat1860-11
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.11.1860
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5646 für stichhaltig anzusehen, da er, selbst die Möglichkeit einer Beeinträchtigung her Unkrsuchu»g durch Indis kretion angenommen, doch dqS Prineip der Oeffemlichkeit höher zu stellm hatte und die volle Berechtigung des Collegiums auch hier beanspruchte. 3) Den weiteren Vorbehalt des Raths, den Namen nur dann zu nennen, wenn die Entscheidungsgründe gleich zeitig mit der Entscheidung publicirt worden, erachtete man einstimmig als ganz ungegründet. 4) In Betreff der Frage, ob die Stadtverordneten ein Recht auf Communication der Acten haben, war van ein stimmig der Ansicht, auf dem früheren Beschlüsse bezüg lich des Rechts zu beharren. Man hielt es aber nicht für praktisch, von diesem Rechte in jedem Falle Gebrauch zu machen und war der Meinung: daß nur dann die Einsicht der Acten zu verlangen sei, wenn sie die Mehrheit de- Collegiums zur Beur- theilung der Sache für nöthig hält. Endlich war man 5) einstimmig der Ueberzeugung, daß die Mittheilung des Namen- in allen Rehabilitationsfällen nothwendig und zu verlangen sei. Es kam auch nochmals die Frage: od das gänzliche Unterbleiben der Namensnennung für zweckmäßig anzusehen sei, zur Abstimmung. Sie wurde vom Ausschüsse gegen 2 Stimmen verneint. Man beschloß gegen 3 Stimmen, auf dem früheren diesfallsigen Beschlüsse zu beharren. 5. Der Vorsteher trug darauf ein Gutachten des Ausschusses zum Bau-, Oekonomie- und Forstwesen, betr. ein mit Herrn Linnemann wegen künftiger Uederbruckung der Elfter zwischen dem Grundstücke desselben und dem Rosenthale getroffenes Abkommen, vor. Der Rath schreibt: „Bei Gelegenheit der mit Herrn Linnemann gemeinschaftlich „uno in Gemäßheit der von den Herren Stadtverordneten in Ihrem „Communicate vom 31. Juli d. I. ausgesprochenen Bedingungen „ ausgeführten Regulirung der Elster hat derselbe bei uns ange bracht, daß die Idee, die in seinem Parzellirungsplane in gerader „ Richtung von der Frankfurter Straße bis an die Elster führende „Straße durch Ueberdrückung der letzteren mit dem Rosenthale zu „verbinden, ziemlich nahe liege. Diese Idee entspreche ebenso „seinem eigenen Interesse, indem dadurch der von ihm prrjectirte „Anbau wesentlich an Annehmlichkeit gewinne, als den künftigen „Plänen der Stadtgemeinde, welche, wie er glaube, schon länger „sich damit beschäftige, vorkommenden Falle- dem Rosenthale neue „Zugangswege zu eröffnen. Odschon nun die Verwirklichung dieser „Idee nicht sofort, sondern vielleicht erst in einigen Jahren zu „erwarten sei, so werde es der Kostenersparniß und Erleichterung „des Baues halber vortheilhaft sein, schon jetzt bet Gelegenheit „de- neu anzulegenden Flußbettes auf die Gründung der nöthigen „Pfeiler Bedacht zu nehmen und er sei bereit, diese auf seine Kosten „mit dem Vorbehalte künftiger Vergütung jetzt auszuführen." „Da wir diesen Ansichten Herrn Linnemann- nur deipflichten „und zugleich nicht verkennen konnten, daß die erwähnte Brücken- „Verbindung sowohl für die Benutzung des Rosenthale-, als auch „im öffentlichen Interesse für den umfänglichen Anbau im Linne- „mann'schen Grundstücke, wenn derselbe einst in der Ausführung „weiter vorgeschritten sein wird, und überhaupt für daS Publicum „von nicht geringer Bedeutung sein wird, so haben nur mrt dem „Herrn Antragsteller eme Uedereinkuuft dayrn getroffen, daß der selbe jetzt die Herstellung der erforderlichen Ufer - und Mittelpfeiler „nach dem diesfallsigen Risse uno Anschläge unter unserer Aufsicht „herstellt und dagegen, wenn künftig die Herstellung der Brücke „von der Stadt beschlossen und ausgeführt wird, diese Baulich keiten gegen Vergütung der Hälfte der dis zur Höhe der AnschlagS- „ summe erweislich ausgewandten Kosten, jedoch o. ne Berechnung „von Zinsen, an die Stadt eigemhümlich abtritt." „Wenn man vielleicht den Emwurf machen wollte, daß dieses „Abkommen eine Abweichung von dem Bauregularive involvire, „so müssen wir dagegen bemerken, daß letzteres auf den vorliegen den Fall deshalb nicht anwendbar sein kann, weil die Erbauung „einer Brücke um so weniger als integrirender Theil des Linne- „mann'schen Parzellirungsplane- zu betrachten ist, als dieselbe eine „Verbindung weder mir einem Stadttheile, noch überhaupt mit „einer bereit- bestehenden CommunicationSstraße Herstellen wird, „und weil aus diesem Grunde dieselbe bet Concessionirung des „Linnemann'schen Planes weder erwähnt, noch zur Bedingung „gemacht werden konnte. Es würde daher, auch abgesehen von „dem eigenen Interesse, welches die Stadt künftig an dieser Ver bindung haben wird, nicht zulässig sein, jetzt die Bestimmungen „des Regulativs anwenden zu wollen." „Wir halten demnach dieses Abkommen, bet welche« Herr „Linnemann ein nicht unbedeutendes Opfer bringt, ohne daß die „Stadt eine feste Verpflichtung für dm Brückenbau übernimmt, „für so vortheilhaft, daß wir hie -pftimnmn- der Hmm Stadt verordnete» »u dWiftlbm, u« welche wir hiermit bittW, erwarten „zu dürfen glaube».* (Hortsetzung folgt.)' Auszug aus den Protokollen -er natur- forschenden Gesellschaft zu Leipzig. Sitzung vom 13. November 1860. Herr Professor Naumann legte einige schöne Exemplare von Kalkspathkrystallen von Nieder-Rabenstein, so wie ein interessantes Exemplar einer Chirotherium-Fährte (aus dem bunten Sandstein von Hellberg bei Hildburghaufen) vor, und gab einige Erläuterungen darüber. Herr Hofrath Prof. Ruete sprach über den Purkinje'schen Ver such der Drehung einer am Rande durchlöcherten Scheibe vor dem nach einer Hellen Fläche gerichteten Auge, durch welches Verfahren die subjeetive Erscheinung einer schachbretartigen Figur hervorgerufen wird. Durch Czermak ist nachgewiesen worden, daß die dabei er scheinenden dpnklen Flecke auf Hellem Grunde kreisrunde Gestalt und einen schwarzen Punct im Centrum besitzen, daß die subjective Erscheinung somit üdereinstimmt mit dem mikroskopischen Bilde der Ansicht der Netzhaut von der Vorderfläche, deren Abbild sie wahrscheinlich ist. — Der Vortragende erläuterte dies durch De monstration des Experiments und Vorlegung von bildlichen Dar stellungen der Netzhaut. Er knüpfte daran die Mittheitung, daß es ihm gelungen sei, dieselbe subjective Erscheinung dadurch her vorzurufen, daß er des Morgens gleich nach dem Erwachen (zur Zeit der größten Empfindlichkeit der Netzhaut) die geschlossenen, gegen eine mäßig Helle Fläche gerichteten Augen mit der Hand be deckte, und diese Hand dann plötzlich entfernte. Der Beweis für die Subjektivität des Phänomens ist damit vollständig geliefert. — In einer hier sich anschließenden Diskussion über die Ursache des selben machte Herr Prof. Ed. Weber darauf aufmerksam, daß in allen bekannten Fällen der plötzliche Uebergang von Licht zu Dunkel heit die Bedingung der Erscheinung sei. Auf den Antrag Herrn Dr. Henry Lange's zur Betheiligung der Gesellschaft an der Sammlung für die Kosten der v. Heuglin- schen Expedition nach Inner-Afrika (zur Aufsuchung der Spuren Dr. Ed. Vogels) beschloß die Versammlung, die Mitglieder der Gesellschaft zur Zeichnung von Beiträgen etnzuladen: eine Sub scriptionsliste wird in der Musikalienhandlung Fr. Hofmeister ausliegen. Herr Dr. H. Lange überreichte der Gesellschaft im Namen des Dr. A. Petermann in Gotha als Geschenk drei Karten verschie dener Theile von Afrika. Prof. BruhnS theilte einiges über die neusten Planetenent deckungen und über den Fortschritt des Baue- der neuen Stern warte mit. Unter Anderem führte er an, daß der Rittergutsbesitzer Dr. Schmiedel auf Zehmen der neuen Sternwarte ein ganz neue- Frauenhofersches Passageinstrument zum Geschenk gemacht habe, welches seinen Platz im Meridianzimmer finden wird, wäh rend da- Passageinstrument der alten Sternwarte im Südzimmer der neuen in der Richtung von Ost nach West, wofür bisher ein Instrument fehlte, ausgestellt werden sott. Die Handels- und Lndustriebörse. Leipzig, 23. November 1860. Der Einsender dieser Zeilen, hat von dem Zeitpunkt an — es war wohl in letztvergangener Ostermesse —, als die Idee für eine solche Börse auf hiesigem Platze auftauchte, die Meinung gehabt, daß die Angelegenheit in jedem Falle von dem Leipziger Handelsstande in die Hand genommen werden müsse, und die Bildung eines Comites zu diesem Zwecke, nach Erscheinen der Gottlieb'schen ausführlichen Erörterung über diese neue Verkehrsanstalt, mit großer Genugthuung gesehen, weil der Versuch, sich in dieser Richtung den etwaigen Anfor derungen unserer Zeit anzuschließen, in einem industriellen Lande wie Sachsen und einer Handelsstadt wie Leipzig nicht versäumt werden durfte. Wie bet jeder neuen Einrichtung, gab es verschiedene Wege, dieselbe ins Leben zu rufen, und od der von dem Börsenvorstand gewählt- Weg gerade der allein richtige gewesen ist, bleibe ganz dahin gestellt; jedenfalls ist von.den mit der Gründung beauftragt gewesenen Männern anzunehmen, daß sie nach reiflicher Ueberlegung und nach bestem Wissen gehandelt haben, und schließlich hat die Versammlung vom 22. November ein recht zufriedenstellendes Resultat gezeigt, indem dieselbe zahlreich war und man es den meisten Theilnehmern anmerkte, daß nicht blos die Neugierde sie angelockt hätte, sondern der Fortbestand der Börse gewünscht «erde. Das ist denn fürs Erste schon genug, und gerade hierauf ist mit regem Eifer weiter zu bauen, aber in voller Eintracht, mit Aus schließung aller Kritik, die nichts schafft, sondem durch Beibringung positiver paffender Vorschläge, deren Berücksichtigung man um so
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