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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186012170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18601217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18601217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-17
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.12.1860
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605« h A ^ Dsr AusfchvL riech dsMWNch sinftsMnjg M tzerfauMlu» an, die vor* Stadffrattz Morbstten ««Gen der jetzt fra-Schen Anlsge» an 2»0 Uhl«, instwcks ßs dnrch tzachstchentze Be. binGUn» tMe HbrMntzßrunD erfahr», Pt VkrwilligM, auch sich zu BetwilNgung etwaiger Mehrkosten bereit zu erklären, unter der Bedingung, daß die Stube des Hausvaters und die Leichenschreiberei zu Gewölben eingerichtet und dem Haus vater und der Leichenschreiberei weniger werihvolle Räume angewiesen werden. Herrn St.-V. Leppoc erschien die Angelegenheit nicht dringend genug, um schon heute verhandelt zu werden, da andere nöthigere Sachen, z. B. die Verwerthung der alten Waage in- Auge zu fassen seien. Der Vorsteher entgegnet», daß hinsichtlich des -- wie sr prdtstim gehört, Seiten de- Raths allerdings beabsichtigten — Umbaues der alten Waage eine Vorlage an da- Collegium noch nicht gelangt sei. Das Gutachten des Ausschusses fand darauf gegen 1 Stimme Annahme. 4. Hierauf berichtete Vice » Vorsteher Rose Namens des Markt- auSschusses über die vom Rath beschlossene Verwilligung einer Nachzahlung von 900 Thlr. an dir Hoffmann'schen Erben für die von ihnen erkauften Buden. Der Rath schreibt: »Als die Herren Stadtverordneten uns die Ermächtigung er- theilt hatten, die von Julius Robert Hofsmann hinrrrlassenen 80 Stuck Meßbuden und 5 Transportwagen für 3000 Thlr. an zukaufen , erklärten auf Eröffnung die Hoffmann'schen Erden, daß sie in Folge des Umstandes, daß die Michaelismesse nahe bevor- ftehe, um nicht größeren Nachtheil zu haben, auf da- erwähnte Gebot eingehen müßten. Wir haben in Folge dessen den Kauf abgeschlossen, den Kaufpreis auszahlen lassen und die Buden in vergangener Michaelismesse in Gebrauch genommen. »Neuerlich sind die Hoffmann'schen Erben mit einer Vor stellung eingekommen. »Durch die dann erwähnten Umstände haben wir unS l>e- stimmen lassen, eine Nachverwilligung von 900 Thalern zu be, schließen. »In em wir diesen Beschluß Ihrer Zustimmung unterstellen, bemerken wir noch, daß unsere Deputation für die Meßstände hauptsächlich in Folge de- Ankaufs der Hoffmann'schen Buden beantragt hat, im Budget für künftige- Jahr die Einnahme von den Meßduden um 2000 Thlr. höher als früher zu veranschlagen. Daß auch der früher von unS bewilligte Ankaufspreis nicht zu hoch war, mögen Sie auS dem Umstande entnehmen, daß die Hoffmann'schen Buden in der vergangenen MrchaeliSmesse nach Abzug der Kosten für Anfuhre, Aufbauen, Abdrechen, Abfahren und Aufbewahren, so wie der Reparatur eine Reineinnahme von 847 Thaler gewährt haben." Der Ausschuß zum Marktwesen bemerkt dazu: daß ein Recht-- grund für Gewährung einer solchen Nachzahlung nicht vorUegl, ergredt sich auö der Lage der Sache von selbst. Etwaigen Brllig- kellSrücksichlen hat der Ausschuß schon bei seinem Anlraae, die Buden und Wagen mit 3000 Thlr. zu bezahlen, vollständige Rechnung getragm. Denn weder die veranschlagte Einnahme aus diesen Buoen — welche eben nur eia Voranschlag ist und d»e Garantie, daß die Reme der Buden sich immer gleichdlerden werde, nicht gewährt — noch die, dem Vernehmen nach durchaus Nicht ungünstigen Verhältnisse der Hoffmann'schen Erden, können ein Moment für den Beitritt zum Rarhsbeschlusse adgeden. Demgemäß entschied sich der Ausschuß einstimmig dafür, dem Collegium die Ablehnung de- Rathsbeschlusses anzu- rathen. Dieser Vorschlag fand gegen 1 Stimme Annahme. (Fvn,eyung folgt.) Die Frau und der Man«'). Bei deiner Liede zu deinem Bräutigam darf es mich nicht wundern, daß du mit Ungeduld einer Besprechung deiner Pflichten gegen ihn persönlich entgegensahest, wie mir dein letzter Brief sagt; doch habe ich nicht ohne Bedacht dieses Thema durch den Grundt-n des Tact- und MaßhaltenS, wovon ich dir neulich sprach, vorbereitet, und dich vor der Dissonanz eines schnarrend strengen Wesens oder seiner eben so Mißtönenden Ausweichung, der banal«, Schwäche zu warnen gesucht; denn das sind die Unterlagen für die heiligsten Pflichten, von denen wir jetzt reden wollen. ES ist viel über dm Ehestand und die zweckmäßige Art, sein Glück in demselben zu befestigen, geredet und geschrieben worden, und dennoch giebt es gar manche unglückliche, und ach s *) Äu- dem ganz vottressiichei», glättjtttd ausgtftatttttli „Brautgeschenk von Emilie ..." (Leipzig, Aeibel), eme «Schrift, die, wie r< heißt, von einer der angesehensten und grdildetsten Frauen unserer Stadt herrührt, und von keiner Frau, sei sie jung ober nicht, ungelesen gelaffen werden sollte. D. Re da et. Iss noch Md «chr gleichgültige «den; Immer aber «erde» dies, Miß verhältnisse auf die darin beftiedinge Geldgier des Mannes, oder auf die' Sucht des Mädchens, endvch nun auch Frau zu «erden, geschoben. Freilich muß ei« auf faschen GruMpfeWm erbaute- junge- Hau- ein Narrrnhaus werden, das nur unglückliche birgt; doch wird auch manche, in reinster Llkde begonnene Ehe gär bald zur Qual von Mann und Frau. Und warum ^aS? Es mag dastir der Gründe viele geben, und eS ist so unnütz als unerquicklich, sie alle hier aufzuzählen, da dies eigentlich nur im Bereiche de- Seelenarztes, des tiefgelehrten Psychologen liegt, der mit seinem Consulenten, dem Social-Politiker, die Sache ferner logisch beleuchten mag. Für deine mütterliche FreuMn. die ruhig nachdmkmtze einfache Knu, gfOtgt rch d te^nigsn hßtborzuheben, wische iht, jahrckaNget Bedbächtung zufolge, als die wesentlichsten Erzeuger des chronischen Ehestandleides erscheinen, um dir dann einige einfache, aber erprobte Hausmittel dagegen vorzuschlagen; »Venn wa- kein Verstand de- Verständigen sieht, »da- übet in Einfalt eia kindlich Gemuth." So habe ich stet- die in üble Laune au-artende Unbeständigkeit als einen Quell tiefen Leids erkannt, und da sie eine Schwäche ist, än der vornämlich wir Frauen leiden, sy. haben du und ich mit ihrer Bekämpfung zu thun. Laß uns dieser Feindin fest in- Luge sehen; denn nie darf meine Marie ihr unterliegen. Hörtest du vom Chamäleon, mein Kind, wie es herrlich grün erglänzt, um alsbald trüb und farblos zu erscheinen? DaS ist da- Bild der launigen Frau. Heute lieblich an Gestaltung der Züge, heiter und belebt in der Unterhaltung, also anziehend wie Keine; — morgen — ach, was sage ich denn morgen? Eine Stunde später vielleicht schon verstimmt bis zur Häßlichkeit, sprach- und regungs los, also abschreckend und abstoßend, sich selbst und Andern eine Qual! Spreche mir Niemand von dem Reiz einer lieblichen Er scheinung, wenn ich mich ihr nicht vertrauensvoll hingeden darf. Und wundere sich Niemand über die nicht mehr vorhaltende Geduld und L»ebe de- ManneS, der dttn wechselvollen Aprilwetter seine- Ehestand-Himmel- beständig den abwehrenden Schirm eigner Ruhe und Selbstbeherrschung entgegentragen muß. Ja, wird er eS können, er, der gewiß seine AuSbildungSjahre fern von der Heimath, also aller Fesseln des täglichen Familienleben- entledigt, zugebracht hat? Woher soll er die Selbstbeherrschung und Opfer- sähigkeit in kleinen Dingen nehmen, die doch bekanntlich am schwersten zu tragen sind? Und doch müssen diese beiden Leutchen, die- jung« Ehepaar die lange, oft beschwerliche Leben-reife mit einander machen, müssen, wie Byron sagt, gleich zusammengespann ten Postpferden miteinander ziehen, emerlei ob sie zu einander passen oder nicht, einerlei ob der Weg geebnet oder rauh, ob Hitze oder Frost, Regen oder Schnee, Schloßen oder Donnerschläge ihn er schweren. Ja, da muffen sie sich freilich den Reisespruch de- weisen Dschelaleddin in'S Gedächtniß schreiben, der ihnen zuruft: Wenn diese Welt war' unsre feste Stätte, Wir dürften klagen, baß sie hait uns bette. * Sie ist nur unser Reisenachtquartier; Wer suchte HauSbequemUchketten hrer? Ja, da muß sich freilich die Frau bemühen, die kleinen Plagen de- häuslichen Leben-, die zunächst auf sie fallen, mit Liebens würdigkeit zu tragen. Diese in Gesellschaft zur Schau stellen, ist freilich leichter, als durch sie so manche- kleine Ungemach bekämpfen; wuS aber ist'- denn, wenn eme Magd einen Befehl vergaß, was eben so oft auS Unverstand wie aus dösim Willen geschieht? wenn ein LiedlingSgefäß zerbrach? wenn die Schneiderin einen Mißgriff lhat oder der Regen einen Spaziergang vereitelte? WaS im Ver gleich zu dem Unheil, welche- die uole Laune dem Manne bereitet? Und doch bringen diese Gründe eine weniger böse Stimmung hervor, als da- Bewußtsein eigner Vernachlässigung oder eignen Ungeschick-; da ist die launige Frau erst bitterdös mit sich selbst, um dann Alle- an den Hausgenossen auSzulassen. Wehe der Un glücklichen , die ihren Mann in so einer Stimmung mir Vorwürfen yeimsucht; denn sie wird in ihrem Redestrom Alles mit sich fort reißen — da- Blümchen, da- am Uferrande ihres GlückopfadeS blüht, und das gute weiche Erdreich, in dem allein es gedeihen kann; die Steine aber, dir der Strom ihrer Leidenschaft mit fort- schwemmt, werden sich zur Mauer zwischen ihr und dem unschuldig angegriffenen Manne aufthürmen, und da wird eS nicht so leicht einen Trompetenstoß geben, der sie gleich den Mauern Jericho- wieder heradwirft. Wohl wird sie bei wechselnder Laune da lieb kosen, wo sie früher verwundete, wohl wird ihr auf Grund ihrer Jugend und sonstiger ungünstigen Umstände verziehen werden; doch bewahre sie der Himmel und ihre stete Bemühung vor der öfteren Wiederholung solcher Wechselfälle, und lehre sie in Ruhe und Duldsamkeit wiederholen: »Wer suchte Hausbequemlichkeiten hier?" — Und möchte sie doch auch das Unbehagen körperlicher Leiden ohne allzu laute Klagen, ohne allzu heftige Ansprüche an Mitleids äußerungen tragen lernen! Sie wird sie leichter überwinden, wenn sie tapfer dagegen ankämpft, und da- Bemühen, ihren Mann nicht dadurch zu betrüben, wird sie ihr selbst weniger fühlbar machen. Läßt sich doch jedes Ding von zwei Selten betrachten,
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