Anzeiger. Amtsblatt des Köuigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 60. Sonnabend den 1. März. 1862» Bekanntmachung. Der höchste und niedrigste bei uns angezeigte Verkaufspreis des Skoggenbrodes vom 1. März 1862 an bis auf Weiteres ist: L. Das Pfund Brod erster Qualität: höchster Preis 12 Pfennige , bei dm LandbrodbLcker» Nr. 3l. Schmidt, > Nr. LS. Müller; niedrigster Preis 81- Pfennige bei dem Bäckermeister Hertzog, Windmühlenstraße 9K. 50. Das Pfnnd Brod zweiter Qualität: höchster Preis 11 Pfennige bei den Landbrodbäckern , 9K. 31. Schmidt, I 9K. 59. Müller; niedrigster Preis 8 Pfennige bei den Bäckermeistern eistnger, Nicolaistraße 9K. 21, ArraS, Halle'sche Straße 9K. 4, Fritzsche, Gerberstraße Nr. 20, Gebert, Frankfurter Straße 9K. 6, Leipzig, den 28. Februar 1862. >cherpe, große Fleischergaste 9K. 1. Der STath der Stadt Leipzig. Berger. Vr. IunAans. Tagesbefehl an die Communalgarde zu Leipzig, den »». K«llru« 1««». Auf Fenernllar« rücken vom 1. März d. I. Mittags 12 Uhr an da- I. und IV. Bataillon zum AenepdiONst auS und zwar besetzt das I. Bataillon die Brandstätte, da- IV. stellt sich in der Nähe derselben als Reserve auf. DaS II. und III. Bataillon treten, als zweite Reserve, erst dann in Dienst, wenn nach dem AuSrücken der beiden erstgenannten, im Feuerdienst stehenden Bataillone Appell geschlagen werden sollte. In Bezug aus die EScadron und sonst verbleibt eS bei den bisherigen Anordnungen. Der Comrnandant der Communalgarde. G. F. Wehrhan, Oberleutn. v. d. A. Submission auf Anfnhre von Brennholz. Es sind AV Abraumhaufen vom Rosenthale und 44 Klaftern LVölliges eichenes Scheitholz vom Connewitzer Revier auf den RathSholzhof anzufahren und werden Diejenigen, die diese Fuhren zu übernehmen gesonnen sein sollten, veranlaßt, ihre Offerten bis spätestens den 5. März in der Canzlei der NathSstube versiegelt und mit der Aufschrift: „Submission auf Holzfuhren" versehen, abzugeben. Die Bedingungen, unter denen die Fuhren vergeben werden sollen, können ebendaselbst von Jedermann eingesehen werden. Leipzig, den 28. Februar 1862. Des Raths Deputation zum Holzhofe. Logisnolh. Es ist schon viel über diesen Gegenstand in diesem Blatte ge schrieben, und vielerlei Vorschläge zur Abhilfe dieser Noth sind gemacht worden, ohne jedoch irgend einen wesentlichen Erfolg da durch erzielt zu haben. Zwar ist in den letzten Jahren viel gebaut und viele Wohnungen sind hergestellt worden, aber leider meistens nur für Wohlhabende und Reiche, denen jetzt eine sehr große Auswahl von Wohnungen zu Gebote stehr, wie die vielen Angebote in den öffent lichen Blattern täglich beweisen. Für den Mittelstand aber, und besonders für den Armen fehlt es immer noch an billigen und dabei gesunden Wohnungen. Wohnungen von 30 Thaler an sind selten, und giebt eS deren, so sind es gewöhnlich nur solche, die kaum den Namen einer menschlichen Wohnung verdienen. Wie kann nun dieser Wobnungsnoth abgeholfen werden - Ich will hier nur zwei Wege Vorschlägen, auf welchen man zu einem Ziele gelangen kann. Man gründe zu diesem Zwecke einen Actienverein und die städ tische Behörde garantire den Actionairen die Zinsen. Da der ver storbene Herr Kammerrath Frege ein Legat zu Beschaffung billiger und gesunder Wohnungen für die ärmere Claffe gestiftet hat, so könnte dasselbe mit verwendet werden. Eben so gut könnte das Schumannsche Legat von 60,000 Thalern, bestimmt zu „belie bigen Zwecken", wie es in seiner letzten Verfügung lautet*), dazu verwendet werden, und ich glaube, daß dies ganz im Sinne des edlen Legators gehandelt sein würde, da seine andern Legate alle nur zu milden Stiftungen bestimmt sind. Andere Städte sind hier mit gutem Beispiele vorausgegangen und haben Vereine zur Beschaffung billiger und gesunder Woh nungen für die ärmere Claffe errichtet. Könnte das reiche Leipzig nicht auch diesem Beispiele folgen? Für ein neues Theater, für einen zoologischen Garten finden sich Mittel, für Herstellung billi ger und gesunder Wohnungen für die armen Bewohner aber nicht. Man decke doch ja erst seine Blöße, bevor man andere weniger nöthige Dinge schaffe! Und eine Blöße ist es, und zwar eine arge, daß Leipzig, welches eine Weltstadt zu sein sich dünkt, für seine ar beitende und erwerbende Claffe meistens nur dumpfe und ungesunde Wohnungen hat. Will die städtische Behörde einstehen für die *) Ts ist demnach da- Legat nicht gerade -um Theaterbau bestimmt.