Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1860
- Erscheinungsdatum
- 1860-12-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186012031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18601203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18601203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1860
- Monat1860-12
- Tag1860-12-03
- Monat1860-12
- Jahr1860
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.12.1860
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Anzeiger. AmMIatt des »ilmgl. BcMierW« wd dir Mhs dn S,M Lei,zig. W 338. Montag den 3. December. 0, 1860. Bekanntmachung. Um das Verzeichniß der nach Maßgabe von 8 lichen GLnquartierunHs-Ordnung für die Stadt Ginauartierung geergueten Räumlichkeiten ^ ^ ^ ^ ^^ ^ zu erhalten, ist es notwendig, alle Mlethveränderungen nachzutragen, und geben wir den Hausbesitzern und Admi nistratoren hiermit auf, jede in den von ihnen besessenen oder verwalteten HauSgrunostückrn eingetretene Mieth- veränderung binnen längsten- acht Tagen nach deren Eintritt bei unserem Orrartieramt, Rathhaus zweite Etage, schriftlich anzuzeigen. «... Jede Unterlassung oder Versäumniß der vorgeschriebene« Anznge wird mit einer Geldstrafe von fünf Thalern geahndet werden. Leipzig, den l. December 1860. Der Rath der Stadt Leipzig. Berger. Bekanntmachung. Da- an der südlichen Seite der HoSpitalstraße gelegene Areal, und zwar von dem Kelsche'schen Garten ab bis an das Hospitalthor, soll in neun Parzellen zu Bauplätzen an den Meistbietenden versteigert werden. Es ist hierzu von uns der « December LSVV anberaumt worden. Kauflustige haben sich an diesem Tage , Vormittags LH Uhr in der Rathsstube einzufinden, ihre Gebote zu eröffnen und sich weiterer Weisung zu gewärtigen. Die Berkaufsbediugunqen nebst dem angefertigten Plane liegen vom 15. November d. I. an auf dem Bauamte zur Anficht bereit. Auch können von da an lithographirte Eremplare VeS Plane- ebenoaselbst in Empfang genommen werden. Die Bauplätze find durch Pfähle nbgesieckt. Leipzig den 7. November 186V. Der Rath der Dtadt Leipzig. . Berger. Schleiß« er. — Sta-ttheater. Eines der berühmtesten und schönsten musikalisch-dramatU Werke aus der so überaus reichen Periode nach Mozart Oper »Faust" von Louis Spohr. AlS diese (1813) batte die romantische Richtung in der dramatischen Tonkunst ihren Höhepunkt noch nicht erreicht, aber schon drängte der natürliche Entwickelungsgang der Kunstgeschichte alle bedeutenden Talente nach ihr hin, und während Beethoven in der reinen Instrumental musik unbekümmert um die Anfeindungen einseitiger Musiker und befangener, gelinde gesagt voreiliger Kritiker — wie eS deren zu allen Zeiten gab und auch stets geben wird — seinen Wog ging und bereits einen großen Theil seiner unvergänglichen Symphonien, Sonaten rc. geschaffen hatte, ward von anderen hervorragenden Talenten (ln Deutschland von Spohr, in Frankreich von Boieldieu) der damals neuen Richtung auch in der Oper Bahn gebrochen. Spohr ist daher in seinem »Faust" und in „Aemire und Azsr" als der Vorläufer C. M. v. Webers zu betrachten; denn in diesen Werken überwiegt bereits die Romantik, die endlich mit C. M. v. Weber- »Freischütz" den entschiedensten Sieg errang und bis auf den heutigen Tag beinahe absolute Herrscherin in dem Reiche der Musik geblieben ist. Da die Oper „Faust" der UeberganaS- zeit von Mozarts elastischer Kunst zu Webers Romantik angehört, so ist eS sehr natürlich, daß das Spohrsche Werk, obgleich die ganz besondere Eigentümlichkeit des Componisten hier schon sehr stark ausgeprägt ist, doch auch noch zahlreiche Spuren Mozartscher Ein flüsse trägt, was wir in seinen späteren Schöpfungen, namentlich in seinem Hauptwerke »Jessonda" nicht mehr finden. Wie alle deutschen Opern damaliger Zeit — gleichviel ob ernsten oder heiteren Inhalt- — hatte auch „Faust" in der ursprüng lichen Form ziemlich viel Dialog; erst ln den letzten Jahren seine großen und reichen Künstlerlebens schrieb Spohr Recitative für da- Werk, das dadurch entschieden gewonnen hat. Diese Oper ist hier seit sehr langer Zeit nicht über die Bühne gegangm. Jetzt erschien sie in ihrer neuen Gestalt, und wir wollen wünschen, daß dieses musikalisch so hochstehende Werk, mit dessen Wiederaufnahme sich die Theaterdirection alle Leipziger Freunde deutscher Kunst zu großem Dank verpflichtet hat, so bald nicht wieder vom Repertoir verschwinden möge. — Bei diesem „Faust" darf man, wa- das Libretto betrifft, allerdings durchaus nicht an Goethe's großartige Dichtung denken. Davon wird man hier nicht mehr, gls die Namen Faust, Mephistopheles und Wagner finden. Dje ursprüngliche Volkssage liegt wohl auch der Oper zu Grunde, allein der Librettist Bernard hat aus ibr nicht viel mehr -u machen gewußt, als ein in ziemlich groben Umrissen auSgefuhrtes Ritter- und Geisterstück, bei dem es auf einige ganz curiose Dinge nicht anzukommen scheint. So z B. möchten wir wohl den Namen de- bet Aachen fließenden Stromes kennen, in dem sich Röschen im vierten Act ertränkt. Die innere Verwandtschaft zwischen der deutschen (Faust-) und der spanischen (Don Juan-)Sage haben den Textverfassrr — vielleicht ohne daß er es wollte — dahin gebracht, eine ganz ähnliche Figur hinzustellen, wie es der Held der Mozarischen Oper ist. Wie Mozart aber im „Don Juan" auf der schwanken den Grundlage eine- kose und leichtfertig zusammen geschriebenen Libretto eines seiner herrlichsten Werke errichtete, so hat auch Spohr dm tiefen Sinn der Sage erfaßt und die gewaltige Idee derselben zur Geltung gebracht. Seine Musik erinnert oft an Goethe's Dichtung und es ist wohl nicht zu viel gesagt: man hört in seinm Tönen Goethe'sche Anklänge. Wenige Opern bieten den Ausführenden, namentlich aber den Sängern, ft viele Schwierigkeiten dar wie diese. Spohr- eigen tümliche Modulationen, die überwiegende Weichheit, da- sogar öftere Verschwommenfein dieser Musik, wohl auch — was nicht zu läugnen ist — die zu wmige Rücksichtnahme auf naturgemäße Behandlung der Menfchenstimme: da- Alle- erschwert den Sän gern ihre Aufgaben, welche doch andererseits wieder so dankbar sind, daß sich die Mühe, sie geistig zu durchdringen und technisch eorrect wiederzugebm, reichlich belohnt. Die Leistungen unsere- Sängerpersonals in dieser Oper verdtenm aber im Allgemeinen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite