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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186208029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-08
- Tag1862-08-02
- Monat1862-08
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1862
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4V58 die vieff»cheu Eollistonen beizuzahlen sein, m welche dir Verwal tung einer Privat -Wasserleitung mit der <Mge»einen ßstenüichen Verwaltung, namentlich der Straßenpolizei, ilIchweudiß gerathen muß, denn soll den Anforderungen an die VZnfserleitung allent halben genügt werden, dann wnd sehr häufig dem allgemeiner Verkehre, der Erhaltung der Straßen, insbesondere des Pflasters, gegenüber völlig rücksichtslos verfahren werden müssen und rur dann werden die hieraus entstehenden Uebelstände einigermaßen aus geglichen werden können, wenn beide Interessen, die des allgemei nen Verkehrs und die der Wasserleitung im BesoUderen, nute derselben obersten Leitung stehen, denn weder durch cantrntlich noch sonstige Vorsichtsmaßregeln wird eS möglich werden, die Leite des der Oessentlichkeit dienenden Privatunternehmer:- in die rechte Grenzen zu verweisen. „Mit einem Worte, die allgemeine öffentliche Verwaltung höi aus Herrin im eignen Hause zu sein, sovald sie in demselben ft so wichtige Unternehmungen, wie Wasserleitungen, Gasanstalte und derA., der Privatindustrie das Terrain räumt. „Wesst nun schon diese Rücksicht darauf hin, daß vergleiche der Allgemeinheit dienende Unternehmungen auch der allgemeine Gemeindeverwaltung Vorbehalten bleiben müßten, so wird noch ei anderer hiergegen ausgeführter Einwand zu erledigen sein, und de ist der, daß die Privatindustrie bei derartigen Unternehmung, besser und billiger zu prvduciren und zu verwalten vermöge a die allgemeine öffentliche Administration. Dieser Einwand enthc zweifelsohne viel Wahre-; denn die weitläufigen, schwerfällig Formen, mit denen die allgemeine Administration nothweudig m kleidet sein muß, treten der leichteren und ergiebigeren Industrie, hemmend in den Weg; dessenungeachtet würde auch hier die nöthi Abhülse zu beschaffen sein, wenn man sich entschließen könnte, eim solchen Zubehör der öffentlichen Verwaltung eine größere Selb ständigkeit und Freiheit, als sonst üblich, zu verleihen. Speci bei den Wasserleitungen ist aber noch zu erwähnen, daß das liefernde Product, das Wasser, dasselbe bleiben muß, mag Wasseranstalt in öffentlicher oder in Privathand sein; denn di producirt überhaupt nicht, sondern vermittelt nur den lei teren Verbrauch des Products der schaffenden Nkt«. Somit aber der Satz, daß die Privatindustrie bester und billiger produ als die öffentliche, ein Satz, der bei Gasanstalten und ande industriellen Unternehmungen wahr sein kann, wenn schon n wahr sein muß, auf die Wasserleitungen mindesten- nicht wendbar. „Wenn nun nach Vorstehendem die allgemein admi, strativen Rücksichten entschieden dafür zu sprechen scheu daß die Anlage und Verwaltung der Wasserleitung auf öfseuti Kosten und Rechnung zu übernehmen sei, so machen die einsc genden speciell finanziellen Momente diese Ueberna wieder bedenklich. Jene werden daher gegen diese sehr sorg abzuwägen sein. „Die Anlage einer Wasserleitung für Leipzig auf Kosten für Rechnung der Stadtgemeinde vom finanziellen Sta puncte aus betrachtet, giebt zu folgenden Rechnungsannah Anlaß. „Die Kosten der Anlage sind in runder Summe auf 800 Thaler veranschlagt. Zu deren Deckung würde eiue vierproce Anleihe aufzunehmeu sein, und diese würde das Budget, abgei von der dagegen valedirenden Rente des Unternehmens, mit jährlichen Zinsenbetraae von 32,000 Thlr. belasten, d. i. ung gleich einer einfachen Communalanlage. Ausgabe der Erört« würde nun die sein, eine WahrscheinlichkätSberechnung über Ertrag der Wasseranstalt aufzustellen, um für unser Buda einem Nettoresultate wenigsten- annähernd zu gelangen, r diese Aufgabe muß geradezu für unlösbar erklärt werden, s eS sich nicht lediglich um Zahlen auf dem Papiere handelt, deren reeller Stichhaltigkeit rm Voraus überhaupt nicht die sein könnte. Diese- voraussichtlich völlig vergebliche Zahlei möge daher auf sich beruhen und dagegen hier nur folgend ' gemeine erfahrungsmäßige Bemerkungen Platz finden. „Soweit wir den bisher in Hamburg und Berlin geworr > Resultaten haben Nachkommen können, deckt eine Wafferleitun : den Dimensionen und Anlagekosten, wie die Leipziger sein v t die BerwaltungSkosten, die vierprocentigen Zinsen und du procentiae Amortisation des Anlagekapitals, sobald reichlich aej r die Hälfte der Gesammtbevölkernng von derselben Gebrauch ! Dies Resultat scheint ein ganz günstige- und danach da- c kein bedeutende- zu sein. Allein auch hier trügt jede Vi l annahme; denn während in Hamburg fünf Jahre de- Bef der dort in der Hand der öffentlichen Berwat t befindlichen Wasseranstalt genügten, um zu der vorged l Höhe des Gebrauchs derselben zu gelangen, beiheiligte s c Berlin nach dem gleichen Zeitraum noch nicht der zehnte der Einwohner an der Benutzung der Wasserwerke, und da- - zielte Ergebniß ist daher auch unter jeder Erwartung zurückaeb denn im fünften Betriebsjahre (1860) warf da- mer in Pr e Händen befindliche Unternehmen neben den Verwaltung - nur erst eine Rente von 1»/, Procent zur Verzinsung und I nsation des AnlagecapitalS ab.
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