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Dresdner Nachrichten : 21.04.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185904219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18590421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18590421
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1859
- Monat1859-04
- Tag1859-04-21
- Monat1859-04
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.04.1859
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stlr O Unterhaltung und Geschäftsverkehr. MM Donnerstag dm 21. April 185»'. ^ ^^ . ^.. -^7-- ^ .' 7> ^ ....», --.-r^-.- ^ :^- f. -:.u V Ersch. tägl. Morg. 7 U. — Inserate die Spaltzeile 5 Pf werden bis Ab. 7 (Sonnt. v. 11—r U) angenommen. — Abopn. Vierteljahr 20 Kg,!, »et nnentgcldl. Lieferung in'S Haus. Durch die Post. Vlertclj. 20 Ngr. Einz. Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes - Allee 6 u. Waisenhausstr. Ü pf. Vecai- und Provinztal-Nachrlchtm. Dresden» den 21. April. — Der .Augsb. Allg. Ztg> schreibt man au» Dres den, 17. April: Minister v. Brust tritt heute Nachmittag feine Reife nach Lissabon an, um daselbst im allerhöchsten Aufträge die ossicielle Werbung um die Hand der Prim- zrssin Donna Maria Anna für unfern Prinzen Georg zu vollziehen. Wie es scheint, ist jedoch noch nicht ganz sicher, daß er diese Mission wirklich in Lissabon ausführen wird, indem eine bedrohliche Wendung in der politischen Zage seine Reise wahrscheinlich unterbrechen würde. Hr. v. Brust begiebt sich zunächst nach München und von dort über ParrS nach London, woselbst sich entscheiden wird, ob er weiter reist oder hierher zurückkehrt. Im letzteren Falle dürfte der K. Gesandte in London, Graf Bitzthum, wrk cher auch mit den Verhandlungen wegen Feststellung der Ehrpacten betraut war, sich zur Ausführung der gegen wärtig dem Herrn EtaatSminister übertragenen Mission nach Lissabon begeben. — Nach den neuesten hier einge troffenen Nachrichten aus München ist jedoch Ge. Exc. der Hr. Staatsminister v. Brust gestern von da nach Paris gereist. — Der frühere langjährige k. großbritannische Ge sandte am hiesigen Hofe, Hon. Fr. R. Forbeö, bat, zu einem andern Posten bestimmt, von hier abberusen, vor gestern Bormittag unsre Stadt verlassen und begiebt sich vorerst nach Badenweiler und Baden-Baden, später aber, um vor Antritt seines neuen Postens in Rio-Janeiro seine angegriffene Gesundheit zu stärken, zur Cur nach Wildbad. — Oeffentliche Gerichtsverhandlungen: Die vorgestern hier stattgehabte Hauptverhandlung hatte ein zahlreiches Publikum herbeigezogen. Wie schon ange zeigt wurde, betraf sie den suSpendirten Actuar E. E. Borr- mann aus Dippoldiswalde, welcher der Unterschlagung von ihm in seiner amtlichen Stellung anvertrauten Geldern beschuldigt war. Bereits ein hoher Fünfziger, besitzt er Gattin und drei erwachsene Kinder, und befindet sich seit dem Jahre 1835 in seiner dermaligen Stellung. Bis zur Einführung der neuen Strafrechtspflege war er als Mit depositar für die Verwaltung der Depositengelder mit ver pflichtet, indeß hatte.» sich in dieser Eigenschaft nach und nach so unabhängig zu machen gewußt, daß er in ganz gesetzwidriger Weise uuch allein Zugang zu dem Drpositen- behältniß nthmen konnte. Während dieser Seit hatte er sich Mehrfach an darin befindlichen Gelbem in ziemlich hohen Beträgen von 800 Lhlrn. «rbrMö vergriffen. E» blieb aber der Umstand in undurchdringlichen Schleier ge hüllt, wie e< möglich war, daß diese Unirrschleife nicht schon zu Ende de» Jahre» 1856, wo die Verwaltung je ner Gelder bei allen Gericht-ämtern in die Hände der Rendanten Md Eontroleure überging, entdeckt Und zur gebührenden Strafe gezogen wurden. Und auch nachher setzt« er diese» verbrecherische Gebahren dtp durch fort, daß er theilS Gelder, die ihm von einzel nen Leuten zur Ablieferung an die Depofitenkass« -Vtr auch an Private übergeben worden waren, thtil» Spor teln unterschlug, dir er bei auswärtigen Expedition««, oder mach stattgrhabten BerhörM »der Kürze halber» von den Bothciligtcn sich hatte auSzahlrn lassen. ES HM sich hierdurch in 15 einzelne« Positionen die sehr erkleck liche Hauptsumme von 11^-1200 Lhalrrn htrausjMelli, die er auf solche Weise entfremdet und in seinen NM« verwendet hatte, für die er aber in keiner Weise eine« Ersatz zu leisten im Stande war. Er war dieser Unterschleife auch vollkommen geständig, nur hatte er sich das eigenthümliche Vertheidigungssystem gewählt, daß er alle jene Summen nur in Beträgen von 10 bis 18 Thalern entnommen und verwendet haben wollt«, was allerdings theilS an und für sich nicht sehr glaubhaft war, theilS auch den in der Voruntersuchung gechanen Erklärungen widersprach. Der Bertheidiger (Herr Adv. Fränzel), welcher seine Sach« in ausgezeichneter Weist durchsührte, legte nun hierauf ein entschiedenes Gewicht, und sagte sogar, der Gerichtshof müsse das dem Ange klagten glauben, sobald man ihm das Gegentheil nW beweisen könne. Wäre das wahr, so stünde «S sittlich schlecht um das Gewicht, das die neu« Strasprozrßord- nung dem richterlichen Ermessen und der richterlichen Vo lk erzeugung beilegt. Herr Staatsanwalt Metzler verchck- dißte nun die Ansicht, daß Borrmann die einzelnen Bei träge ganz und ungetheilt unterichlagm habe, mit gr-D» Energie, und betonte den Umstand sehr scharf, daß b§ der geqentheiligen Annahme, wenn der höchste Betrag Me mit 15 Lhlr. angenommen und darnach mit der auf dch- sen Werth geordneten Strafe eingesetzt würde, der Ungo- klagte leicht für «ine über 1000 IHK. zu veranschlagen«» Brruutrauung mit einer Strafe von 1 J-Hr und 4 Mw naten Arbeitshaus «egkomqun könne. Indeß ging dich nicht in Erfüllung. Auch der Gerichtshof hatte die Hw sicht der Bertheidigung nicht zu her srinig«« gemacht und verurtheilte Borrmann, wie schon vermeldet wurde, zu 5 Jahren Hrchthquz.
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