Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 28.07.1859
- Erscheinungsdatum
- 1859-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-185907285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18590728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18590728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1859
- Monat1859-07
- Tag1859-07-28
- Monat1859-07
- Jahr1859
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.07.1859
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Tageblatt f»r 2VS. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Donnerstag den 28. Juli Ms . , , Monn. Merteljahr 20 Ngr. bei rm'entgeldl. Liefemng in't Haut.' Durch die Pos!. Viertelt.20 Ngr. Lin,. Nummem 1 Ngr. Expeditione Johannes«Allee S u. Wäisenbäutür. 6^t Ersch. tägl. Morg. 7U. — Inserate die Spalheilr 5 Pf. werden btt Ab. 7 (Sonnt, v^tl—2 U ) angenommen. Dresden, dm 28. Juli. W — Ge. M. per König hat sich vorgestern Vorm. 8 Uhr von Pillfiitz nach Teplitz begeben und ist von da Abends 11 Uhr wieder in Pillnitz eingetroffen. — Vorgestern Abend vor 6 Uhr geruhten I. M. die Königin, begleitet von II. KK. HH. den Prinzessin nen Gidonie und Sophie die Kunstausstellung auf der Brühl'schen Terrasse mit einem Besuche zu beehren Und daselbst biö nach 7 Uhr zu verweilen. Am Montag in der Mittagsstunde hatten II KK. HH. der Kronprinz und Prinz Georg nebst höchstihren Gemahlinnen der Kunst ausstellung einen langem Besuch gtwidmet. — Oeffentlrche Gerichtsverhandlungen: Am vorigen Dienstage stand rin . hübsches, voll- und roth- bäckigeS 18jährige» Mädchen v« dm Schrank» der V«k sentlichkrit, bei der man im Zweifel war, ob man auch? Über die Dummheit, mit der sie das in Krage stehende Verbrechen verübt, oder über ihren grenzenlosen Leichtsinn staunen sollte. Sie hieß Emilie Rost und ist gebürtig aus Wilödruf, welche Stadt jezuweilen ihr Contingrnt an das hiesige Bezirksgericht stellt. Seit dem 1. Januar bei dem Gutsbesitzer Bauer in Helmßdorf als Wttelmagd die nend, hatte sie sich zwar durch eine unverwüstliche Fihelitv beliebt gemacht, aber sich auch durch häufiges Durchbren ner: zur Abendzeit markirt. An diesem Durchbrennen mochte sie viel Geschmack gefunden haben, so daß sie am Morgen des 20. April d. I. gar jnicht wieder in das Haus ihres Dienstherrn zurückkehrte, und zwar, ohne alle äußere Veranlassung, denn man mochte sie gern leiden und sah ihr deshalb Manches nach. Aber die Ursache er klärte sich. Schon Abends vorher hatte sie den andern Mägden im Vertrauen eröffnet, sie gehe fort, habe auch schon ihr Lohn- und Dienstbuch. Dadurch wurde Vater Bauer stutzig, denn er hatte ihr weder das eine qoch daö andere verabreicht. Daher verfügte er sich sofort in seine Oberstube, öffnete die Kommode, und siehe da, das darin befindlich gewesene Dienstbuch war wirklich verschwunden. Dies veranlaßt« ihn aber zu weiterer Nachforschung, er schaute nach seinem ebeydaselbst befindlichen Gelbe und, siehe da, von 18 Lhclern sind ihm nur zwei geblieben! Nun wird natürlich dm GmSdarmen Anzeige gemacht, und nach WilSdruf recherchirt, aber Emilie bleibt unent- deckt, kein Mensch weiß, wo sie hin ist. Jndrß war dleß nur eine Galgenftist für sie. Sie hatte sich von dem in höchst leichtsinniger Weise — denn das mußte ja entdeckt werden — mitgenommenen Grlde, verschieden« Luxusar tikel und Kleidungsstücke gekauft (etwa für 6—8 Atzlr.), das Uebrige wer weiß mir wem und auf welch« Art p»r- juhelt, dann aber in Niederau wieder einen Dienst gefun den, was wir freilich nicht begreifen, wenn sie ein Dienst buch producirte, in welchem über ihren Verbleib vom 1, Jan. bis 20. April kein Nachweis sich befand. Dem mag nun sein, wie ihm wolle, die Herrlichkeit dauerte nur. bis i 21. Mgi, da wurde siei urvlötzlich von den Geydarmen. abgeholt. Eie hatte schon m ihrem 15. Jahre eipmal ge stohlen, und bekam deshalb auch einen kleinen AttsKtz zu, ihrer Strafe wegen erstmaligen Rückfalls. Dieselbe lautete auf > Monate 1 Woche und 3 Lage Gefängniß, die sie wohlweislich auch sofort antrat. .., 7— Sind Rücksichten gegen Arbeiter zur Zeit der ILM- und Verdienstlostgkeit wohl stets am rechten Ort«? Di-se Krage drängt sich unwillkürlich ayf, wenn man nachstehende Lhatsache näher ins Auge faßt. In der verflossen«» bedrängten Zeit der Arbeit-- und Verdienst- losigkeit wurden, wie anderen OrtS, auch hier in Dresden viele Bauten eingestellt und Maurer, Zimmerleute und Handarbeiter fühlten zunächst hiervon die nachtheiligen Folgen, darunter so mancher Familienvater, der in dieser beklagenSwerthen Periode nicht wußte, woher er Brod für sich und feine Familie beschaffen sollte. In dieser trauri gen Lag« kamen Maurer und Zimmerleute Arbeit suchend rn die Stadt und offerirten ihre Dienste selbst gegen «inen niedrigere» Lagelohn und zwar zu 15 Ngr. pro Tag und darunter, konnten aber dennoch keine Arbeit finden. Ein hiesiger Bauherr, dem gleiche Anerbietungen von Maurern und Zimmerleuten gemacht worden waren, nahm seinen sistirten Bgu wieder auf, wollte aber von den ihm ge wordenen niedrigen Lohnofferten nicht profitiren, sondern stellte vielmehr bei der Wiederannahme von Maurern und Zimmrrleutrn folgende EngagementSbedingungea: 1) Der Lohn, Melcher bewilligt wird, ist kein Lagelohn, sondern ein Loh» pro Stunde und betragt 15 Pf. 2) Es wird dieser Loh« von 15 Pf. pro Stunde nur für diejenige Zeit b,zahlt, wo wirklich gearbeitet worden ist, mit Aus nahme dex Frühstücks- und der BeSper-Halbstunden, die den Arbeiten» mit bezahlt «erden. 3) Sonnabends wird der Lohn nm bis zu der Zeit bezahlt, wo die Arbeit ge schloffen wird. 4) Die Arbeiter können, wenn sie wollen, früh u«5Uhr die Arbeit beginnen und biSXbendS 8Uhr ar beiten. 5) ES steht den Arbeitern frei, zu jeder Tages stunde die Entlassung zu »«langen, und dem Bauherrn, zu jrdn Stund« dm Arbeitern die Entlassung zu geben
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite