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Dresdner Nachrichten : 01.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186301019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-01
- Tag1863-01-01
- Monat1863-01
- Jahr1863
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- Dresdner Nachrichten : 01.01.1863
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»so. L. für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Dm-rEa«. den 1. Ä-umr 1883. "'L.' L "L '.LL'LL.'. Dresden, den 1. Januar. — Se. Maj der König hat gestern Vormittag eine De putation des RatheS und des StadtverordnetßyxollegiumS, be stehend aus dem Oberbürgermeister Pfotenhauer und den Stadt- räthm v. Stübel und Nake, dem Vorstand der Gemeindever treter und den Stadtverordneten Kaufmann Äulhorn und Pri- vatuS v Seutter, empfangm und die durch den Oberbürger meister ausgesprochenen Wünsche aus Anlaß des Jahreswech sels gnädigst entgegengenommen. — Se. Königliche Majestät hat dem Einnehmer bei dem Untersteueramte in Crimmitzschau,'Johann Gottlob Lutze, die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Gold verliehen —> Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 31. De- eember. Der letzte Tag des Jahres 1862 bringt unS noch zwei Angeklagte, die in verschiedenen Sitzungen abgeurtelt wur den, Es sind zwei Diebe, die ihren Neujahrsmorgm im Ge- fängniß erlebin Der erste ist ein junger Mensch, der in der dürftigsten Kleidung und in der bescheidensten Haltung vor steht Carl Gottlieb Kästner ist Handarbeiter, noch nie best evangelisch und unverheirathet. Er ist beschuldigt, am 9. Novbr. d. IS. eiyem Dienpknecht vermittelst Einsteigens durchs Fenster eine Uhr nsbst Kette und Schlüssel, sowie ein Paar Stiefel ge Pohlen zu haben. Die ganzen Sachen haben den Gesammt- werth von 5 Thlr. 15 Ngr. 7 Pf. - Desgleichen stahl er am selbigen Tage und zwar Abends aus einem Pferdestall einen Sack, der mit Hafer gefüllt war, im Werthe von 1 Thlr. 24 Ngr. 5 Pf Sein Urtel lautete auf Gefängnißsträfe von 4 Monaten und 8 Tagen nebst Tragung der Kosten. — Zu letzt tritt der Webergesell Carl Gottfried Hänsel aus Ringen Hain vor den Gerichtshof, ein schon bestrafter Mensch, dessen Benehmen und Physiognomie den Psychologen zu sonderbaren, ja zu traurigen Schlüssen nöthigen. Hänsel ist allerdings erst 21 Jahr alt, hat aber schon mit dem Arbeit-Hause Bekannt schaft gemacht und ist erst im Juni d. Js. daraus entlassen Worden. Im Anfänge seiner Freiheit beschäftigte er sich mit Kirschenpflücken, später wird die Arbeit „alle", wie er sagt und. er hatte nicht mehr Geld genug, um eine Schlafstelle zu miethen- gestohlen zu haben, behauptet aber, daß von 14 Thlr. Inhalt keine Rede sein könne — er habe nicht- gefunden darin, war allerdings nicht gern geglaubt wird, als Träger heute an der vorliegenden Brieftasche demonstrirt, wo und wie das Geld da» rin gesteckt habe. Hänsel sagt, Träger sei sehr betrunken ge wesen. Träger sagt: „Ach nee — so arg warsch niche —W'R weeß recht gutt — a halt mich bluS s« lange ufgehaltm, bi» ! der Bahnzug abgeloofen war — a wullte ooch mitte fahren!" s Hänsels Schuld liegt klar vor Augen — nur darüber konnte I man nicht in's Klare kommen, wie die drei Einschnitte in die Tasche gekommen find. Träger sagt wenigsten»- daß sie vor der Bekanntschaft mit Hänsel noch nicht darin waren, sondern daß sie erst bei der Ankunft in seiner Heimath ihm sichtbar wurden. Herr Staatsanwalt Heinz« be antragte die Bestrafung des Angeklagten wegen einfachen Dieb stahls und Hänsel wird vom Gerichtshof mit Arbeitshaus von 5 Mmaten bestraft. Möge das neue Jahr wenige Verbrecher - auf die Anklagebank führen! - v. W. W. — Seit dem 1. Oct. d. I. ist, wie dem „Schwäb. M." ' von hier geschrieben wird, auf besonderen Wunsch des König? das Prinzip der englischen tiokets ok leovv, der Beurlaubung von Strafgefangenen, in den drei Strafanstalten des Könia- reich« Sachsen (Zuchthaus Waldheim, Männer-Arbeitshaus. Zwickau, Frauen-ArbeitShaus und Gefängnis .s ken. - ^ eingeftthrt. Die betr. Ministerialverordnung!a» t iui Elnaa'. ^ „Se. Maj. der König wollen im Hinbliä auf di? .Zun gen, welche in England mit einer daselbst a^"sf ..^n, die Bes serung der Sträflinge bezweckenden ähnlichen Einrichtung ge- ! macht worden sind, versuchsweise in einzelnen hierzu geeigneten Fällen geschehen lassen, daß eine zu Arbeits- oder Zuchthaus strafe verurtheilte Person, nachdem sie einen Theil ihrer Strafe in der Anstalt verbüßt und durch ihr Verhalten Hoffnw z eine nachhaltige Besserung erweckt hat, vor Beendigung ^rer Strafzeit auf eine zu bestimmende Zeit im Gnadenwege auS».L der Strafanstalt beurlaubt und ihr gestattet werde, außerhalb derselben einen rechtlichen Erwerb zu suchen, üm durch ihdsl < Aufführung dm Beweis zu liefern, daß man in der HosstiUüg»?: er miethete sich in der freien GotteSnatur ein und schlief im! auf eingetretene Besserung sich nicht getäuscht habe. Ir-'nach Freien. Zufällig trifft er am 8. Novbr. den 50jährigen Han« I dem Verhallen des Beurlaubten steht defimtsi" BegtMdij " delsmann Träger aus Altebersbach.. Eie unterhalten sich, ohne^vd r Wiedereinziehung zur Verbüßung des Strafe,"" »'enung der Urlaubszeit in Aussicht. Die' Wi sich je gesehen zu haben. Sie amüsiren sich, trink?» mit..nan<ü» und marschiren miteinander nach dem Polnischen Brauhaus? m Neustadt und'dann auch nach dem Schlesischen Bahnhofe. Trä ger wollte abfahren, Hänsel sagte: .Ich dampfe mit!"—Plötz« litz verschwindet Hänsel und wie Träger sich seine Umhänge tasche besieht, da stand sie offen. Sie war nämlich nicht mit einem Schlüssel, sondern nur mit einem einfachen Drücker zu verschließen. In dieser Tasche steckte eine halbe Stund?'vorher noch eine Brieftasche, in welcher 14 einzelne Cassenscheine lagen: """ war mit dm 14 Thalern und mit Hänsel vtv» " "am 24. November bereits wieder inhastirt, licht, dir Brieftasche au» der UachängetaWr äsche e^vlgt durch das Justizministerium. Gleichzeitig ist. der Corrretionäre eine ähnliche Bestimmung erlass«? w« — Der Stadtrath hat dm städtische« HauSbalt das Jahr 1863 ausgegeben. Während infolge H» thumS der Stapt die'städtischen Bedürfnisse erheblich sich stei, gem, befinden sich die communlichen Einnahmezuflüffe in wün- schmSwerther Zunahme Die Gesammteinnahme für da- Jahr 1883 ist auf 366,187 Thlr., die Gesammtau-gabe auf 363,539 Thlr^zu veranschlagen gewesen, während im Vor jahre 1862 die erster« auf 341,315 Thlr., die letztere «mf > rss»9ü4 »Hk. festgchBt wurde. Der Einnahme- wie^W^ . I
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