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Dresdner Nachrichten : 18.02.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186102189
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18610218
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18610218
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1861
- Monat1861-02
- Tag1861-02-18
- Monat1861-02
- Jahr1861
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.02.1861
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*rj<h. tägl. Mora. 7 U Austral«, d.vpaltzeile 5 Pf., werden b. Ad. 7 lGonrrl. di-LN.) angenommen ln der Expedition: Johannet-All« «nd Waisenhansstraß« S. Nr. 49. Unterhaltung und Geschäftsverkehr. ' »urchdieKgl. Post vierteljährlich Mittedacteur: Theodor 1» Ngr. Einzelne Rnmmrrn 1 «g». Montag, dm 18. Februar 1861. Dresden, den 18. Februar. — Oeffrntliche Gerichtsverhandlungen: Die vor gestrige Hauptverhandlung gegen den früheren Berg-, jetzt Tag« arbeiter F. W. Berndt aus Cunnersdorf bet Dresden, zuletzt in Gorbitz wohnhaft, nahm einen Ausgang, wie er hierorts auch noch nicht dagewesen ist. Derselbe war beschuldigt, in der Nacht vom 24. znm 25. Aug. v. I. aus dem Maschi nenhause in Gittersee eine Partie von Eisen-, Blei-, Kupfel- und Mesfingzeug mittelst gewaltsamen Aufbrechens entwendet zu haben. Die sämmtlichen Geräthschaften waren von Herrn Adv. Geyer allhier in der Gittersceer Auction erstanden und einst weilen in jenen Ort zur Verwahrung niedergelegt worden, von wo sie am 25. Aug. fortgeschafft werden sollten. Das Zeug war später auf zusammen 35 Thlr. gerichtlich taxirt worden. Am Nachmittag des 24. Aug. erscheint nun ein fremder Mann in der Wohnung des Handelsmanns Herrn Starke am Frei- bcrger Platze allhier, und bittet dort dessen anfänglich allein anwesende Ehefrau, ihm einen Handwagen zu borgen, indem er im Begriff sei, Herrn Starke eine bedeutende Quantität Waare zuzuführen, aber in Plauen die Widerwärtigkeit erfah ren habe, ein Rad an seinem Wagen zu zerbrechen. Des an dern Morgens bei Zeiten werde er die Waare bringen. Man willfahrtet seinem Gesuch«, und richtig kommt er früh bald nach TageSgrauen mit dem Wagen und dem Metallzeug, so daß die Dienpmagd Herrn Starke'- erst geweckt werden mußte, um ihm den Schuppen aufzuschließen und das Gebrachte in demselben zu bergen. Dieses wurde im Laufe des Morgen- dort von dem bei Herrn Starke in Arbeit stehenden Markt- Helfer Rothe abgeladen. Der Bringer desselben erschien jedoch nicht wieder, um Rechnung zu machen und Geld zu holen, wahrscheinlich weil er dem Landfrieden nicht trauen und indeß erfahren haben mochte, daß der saubere Streich entdeckt war. ES hat sonach Niemand «inen pecuniären Schaden gehabt, denn schon Nachmittags 4 Uhr erschien die Polizei und belegte die sämmtlichen Gegenstände mit Beschlag. Der Wächter auf dem Gitterseier Werke hatte nämlich schon früh 4 Uhr dm Mon teur Herrn Winkler geweckt und ihm angezeigt, daß im Ma schinenhause während der Nacht gestohlen worden sein müsse. Noch am Abend vorher hatte Letzterer die entwendeten Gegen stände dort gesehen, und deutlich erkannte man bei näherer Un tersuchung, daß ein Handwagen unNiittelbar am Maschinen hause gehalten hatte. Die angestellten Nachforschungen nach dem Diebe blieben mehrere Monate erfolglos. Da geschah «S aber einige Zeit später, daß der Eingang- genannte Berndt, welcher früher zu Sitterfee in Arbeit gestanden hatte und bei dem man eine Kenntniß der dortigen Verhältnisse Md Lokalitäten wohl ' ' — " > >-' ^——7^—: —^ —— voraussetzen konnte, an den erwähnten Rothe bei zufälliger Ge legenheit dir Frage gerichtet hatte, was denn aus jenem Röh- renzeugr bei Starken geworden sei? Auf die Antwort, daß die Polizei selbiges mit Beschlag belegt habe, soll nun von Berndten unter Anderem die Rede gefallen sein: „dabei habe er auch nichts profitirt", und mit ziemlicher Deutlichkeit gegen den ihm schon länger bekannten Mann angedeutet haben, daß er Derjenige gewesen sei, welcher das Metallzeug zu Starken ge bracht habe. Rothe hatte über diese allzu vertrauliche Mitthei lung nicht reinen Mund gehalten, und so geschah es, daß Berndt. der sich früher noch nie in Untersuchung befunden, am 3. Nov. arretirt Wurde. Sehr verdächtig machte ihn da bei, daß er bei seiner Abführung ins GerichtSamt Döhlen in Potschappel dem Transporteur entsprang und erst zwei Tage später wieder zur Haft gebracht werden konnte, welchen Um stand er damit entschuldigt«, daß er nicht in Döhlen, sondern vor dem BezirkSgtticht Dresden habe abgeurtelt werden wollen. Er läugnete jedoch standhaft, den fraglichen Diebstahl begangen zu haben. ' Bon den nunmehr abgehörten Hauptzeugen bestä tigten jedoch die Starke'sche Ehefrau und deren Dienstmädchen mit großer Bestimmtheit, daß das der Mann sei, welcher da mals die gestohlene Waare gebracht habe; nur paßte der Um stand gar nicht, daß Beide aussagten, der fragliche Mann habe einen Kinnbart getragen, während'' der erst 23jährige Berndt auch keine Spür von Bartwuchs hat. Ebenso blieb Rothe vor Gericht bei der Aussage stehen, die er in Bezug auf die von Berndt erhaltenen Mitteilungen schon früher bei der polizeili chen Untersuchung abgelegt hatte. Auf diese, allerdings sehr ge wichtigen Jndicien hin wurde nun die Hauptverhandlung an beraumt. Aber was geschah inderseiben? Die genannten Zeu gen traten sämmtlich von der früher mit so großer Bestimmt heit abgegebenen Aussage zurück. Frau Starke und deren Dienst mädchen meinten auf die Frage, ob sie in Berndten den Men schen, welcher damals den Wagen geholt und darauf die Waare gebracht, wiedererkennten^ mit großer Schüchternheit, es sei wohl einige Aehnlichkeit da, aber gewiß könnten sie es nicht behaup ten, wie denn auch Rothe sich über seine damalige Unterhal- tung mit Berndten mit auffallender Zurückhaltung äußerte, während Letzterer die von ihm gethane und oben erwähnte Aeußerung dahin rectifieirte, daß er gesagt habe: „da halber Kerl auq nichts profitirt", was Rothe als möglich zugab. Auf die att jeden dieser Zeugen weiter gerichtete Frage, warum sie denn damals so «»«gesagt hätten, während sie jetzt nicht genau wissen WEen, meinten sie alle, da-hätte ihnen der Herr BezirkSpolizei-Jnspector eingegeben. Jetzt warm nun noch 4 Smgm abjuMn. Allein urplötzlich ergriff nach Rothe'- Ab-
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