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Dresdner Nachrichten : 20.10.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186310208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18631020
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18631020
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-10
- Tag1863-10-20
- Monat1863-10
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.10.1863
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L''tch i', 1 ' ««keustraße 1> f' -» ' . Hageökatt ,,.. M UnlcrhMng imd Geschöstsverkchr. ! Mitredacteur: Theodor Drobisch. . ' .. ",6 ««» S»S. Dienfta». den 20. October 18KZ.^ ,L77L'.LL'.^ Dresden, den 20. Octover. — Se. Majestät der König hat dem Königlichen Stall meister Friedrich August Zacharias das Ritterkreuz des Al- brechtordsnS allergnädigst verliehen. — Gestern fand vor versammeltem Lehrerkollegium und Schületcötus in der Realschule zu Neustadt eine Erinnerungs feier statt, die dem großen Befreiungskämpfe bei Leipzig ge widmet war. Hr. Conrector Willig schilderte als Festredner die Noth und Erniedrigung, in die das deutsche Vaterland durch Napoleons Herrschaft gesunken war, und feierte die Hel dentat des Leipziger Sieges für das gesammte Deutschland als eine Aufforderung zum ewigen Danke. Die. Feier machte auf alle Versammelte einen erhebenden Eindruck. s Auch Dresden hat den 18. October gefeiert und wenn auch die zu Ehren dieses Tages veranstalteten Festlichkeiten in unserer Schwesterstadt Leipzig selbstverständlich großartiger sein mögen, so wird doch die Begeisterung, mit welcher ein numerisch zwar bedeutend kleineres Häuflein Deutscher am Sonntag Abend diesen Tag in den Sälen von Braun's Hotel feierte, derjenigen Nichts nachgeben, die jene Tausende durchglühen mag, welche zu derselben Zeit auf Leipzigs heiligem, blutgetränkten Boden das Erinnerungsfest an Deutschlands größte Ehrentage feiern. Dank den Männern, die es sich angelegen sein lasten, das Volk bei wichtigen Gelegenheiten in den Spiegel der Geschichte blicken zu lassen, eS aufzurütteln aus seiner gefährlichen Lethar gie und es zu erinnern an seine große Vergangenheit, damit eS sich aufrichte an den Großthaten seiner Vorfahren. Das ist ersprießlich für die Hebung des Nationalgeistes und von poli tischem Vorthe l für das deutsche Volk, dem der Sinn für Freiheit und nationale Institutionen rege erhalten werden muß. Ein größeres bedeutungsreicheres Fest aber gi-bt es für uns D-msche nicht, als das der Erinnerung an die gloriosen October- tage des Jahres 1813. Unsere dresdner Feier war nur eine bescheidene, aber eine der Sache, der sie galt, würdige. Den Anfang machte das bei Gelegenheit der Körnervorfeier aufge führte Melodram von L. Siegel, Musik von C. Witting, das schon damals gerechte Würdigung fand. Die Deklamation hatte diesmal Frl. Clara Säuberlich übernommen und mit so schöner und tiefer Empfindung vorgetragen, daß uns erst durch sie die wahren Schönheiten dieser Dichtung erschlossen wurden, während uns jene erste Sprecherin kalt gelaffen. Die hierauf folgende Festrede hielt Herr vr. F. Wehl Ihr Inhalt war eine Ver herrlichung des Jahres 1813.' Den Schwerpunkt seiner Rede legte er auf die Behauptung, das Jahr 1813 sei da- eigent liche Datum der großen modernen Revolution für Deutschland, die Wiege der großen Ideen für Freiheit und Einigkeit, das Jahr 1813 sei es, das den Fürsten und dem Volke klar ge macht habe, daß man vor allen Dingen deutsch sein, deutsch denken und deutsch handeln müsse, um die Fesseln des entehren den Joches abschütteln zu können; 1813 habe unsere große deutsche Revolution begonnen, wo wir.dieFrankreich bewegen den Ideen adoptirt und dasselbe mit seinen eigenen Waffen ge? schlagen habe, wie einst Herrmann der Cherusker auch erst von den Römmern selbst lernen mußte, wie sie zu schlagen seien, „denn nur durch Fallen lerne man gehen!" Und wie einst in Rom ein Mare Curtius durch Selbstaufopferung das Vaterland rettete, so werde auch dem deutschen Vaterlande, wenn es Noth thut, sein Marc Curtius nicht fehlen! — Nach Aufführung der Egmont-Ouvertüre gab Herr »r. Schlimper einen kurzen Ueberblick der Schlacht bei Leipzig und forderte zum Schluffe die Zuhörer auf, durch allgemeines Erheben Pen Mahnen jener tapferen Gefallenen die ihnen gebührende Ehr furcht zu erweisen ; ein dreimaliges donnerndes Hoch erklang dem deutschen Vaterlande. Nach Abfingung des Arndt'schen Liedeis: „Was ist des Deutschen Vaterland" endete die Feier, in dm Herzen der zahlreichen Zuhörer einen erhebenden Nachklang zurücklasiend. — — Auch in der hiesigen Synagoge fand verflossenen Sonnabend «ne -religiöse Feier zur Erinnerung an die Schlacht bei Leipzig statt, indem Herr Oberrabiner Dr. Landau aus diesem Anlaß eine treffliche Festrede hielt. . — Dem Dr. I. wird telegraphirt: Leipzig, Montag, 19- October, Mittags. Rach dem Festgottesdienste fand gestern ein festlicher Zug an dem auch der Kreisdirector und dje Spitzen der Behörden Theil nahmen, nach dem Frankfurter Thor statt, wo die Enthüllung des vom Verein für die Fejer des 19. October, errichteten Denkmals erfolgte. Einer Anrede des Dr. Naumann, als Vorsitzenden des Vereins, folgte durch Stadtrath Hermsdorf der Dank der Stadt; die Weihrrde hielt Superintendent vr. Lechler. Um 3 Uhr fand im „Schützen hause" das vom gedachten Vereine veranstaltete Festmahl statt, welchem auch Vertreter der königlichen Behörden beiwlchnten. Der Abends stattgefundene allgemeine Fackelzug, welcher gegen 10,000 Fackeln zählte, war von höchster Großartigkeit. An dem heutigen Festzuge, welcher sich vor etwa einer Stunde in Be wegung gesetzt hat, nehmen circa 20,000 Personen Theil. Großer Enthusiasmus , — Am 16. fand im Beisein der Herren: Geh. Rath Kohlschütter aus Dresden, Kreisdirector v. Burgsdorff auS Leipzig re. die feierliche Einweihung und officirlle Eröffnung der in dem Dorfe Technitz bei Döbeln errichteten ZvangsarbeitS- anstalt für den Gemeinden zur Last fallende arbeitscheue Sub jekte, statt. Der betreffende FestactuS wurde mit einer Vor stellung der sämmtlichen, bis jetzt in die Anstalt eingelieferten Häuslinge und Kinder, 48 an der Zahl, eingeleitet, worauf der derzeitige Direktor der Anstalt, Herr Rittergutsbesitzer Oehmichm auf Choren, in einem länger» Vortrage die Anwesenden von den in der Anstalt bisher gemachten Elfahrungen in Kenntniß setzte, weiter den Häuslingen die Führung eines bessern Lebens wandels, als bisher, ans Herz legte und den Segen des Höch sten dafür erflehte, daß die Anstalt jederzeit den mit ihr ur- prünglich beqsichtigten Zweck erreichen möge. — Am 17. stand Prof. Poßmäßler in Leipzig vor ds» Plenarsitzung der Kreisdireetion Leipzig zur ""
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