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Dresdner Nachrichten : 29.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186301292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630129
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-01
- Tag1863-01-29
- Monat1863-01
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.01.1863
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G Irsch- Kal. chlor-. 7 Uhr. Krsrrak «erden bi« Lbrnvs 8, «o»«t »i< Mittag« II Uhr angeno». , «ea ln der -kpedttion: Marien stra-e.lZ. Mitredacteur Theodor Drobisch. »s«. s» Donnerstag, den 29. Januar 1863. 'Anzeige ersw e« t «int, dies. Blatte, da« ,nr ZeU ue 700» Lxeiähl finden «ine erfolgreiche Verbreitung. Dresden, den 29. Januar. — Se. König!. Majestät hat dem zweiten Rathe beim Appellaiionsgerichte zu Budissin Oberamtsregierungs- und Appellationsrath Friedrich Wilhelm Klengel in Anerkennung seiner langjährigen ersprießlichen und treuen Dienste das Ritterkreuz des Verdienstordens verliehen. — Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 23. Januar. Die heutige Anklage lautet auf Diebstahl, Betrug und Unterschlagung und der Beschuldigte ist der Handarbeiter Carl August Walther, der im dürftigsten Costüm vor dem Ge richtshöfe steht. Sein Benehmen ist bescheiden, sein Geständniß offen und glaubwürdig. Er ist 38 Jahr alt, zu Bautzen ge boren, evangelisch, Nichtsoldat, verheirathet — aber seit Jah ren schon von seiner Frau getrennt. Seit dem 1. April 1862 hält er sich in Dresden auf. Auf die Wissenschaft hat er sich nicht sehr gelegt, sondern meist nur in Fabriken und an Ei senbahnen gearbeitet. Auch in den Gefängnissen ist er nicht ganz unbekannt, er hat sogar im Arbeitshause längere Zeit ver weilt Als Grund seiner heutigen Verbrechen giebt er Noth, schlechten Verdienst, ja sogar Arbeitslosigkeit an. Er meint, er hätte bei dem Fuhrmann Schröter, bei dem er arbeitete, nicht satt zu essen bekommen, was allerdings der Zeuge nicht zuge ben will Zwei Verletzte erscheinen heute vor Gericht und ge ben genügende Auskunft über die neuerdings von Walther ver übten Verbrechen. Sie werden nicht vereidet. Walther hat Gegenstände gestohlen, die für ihn nur den Werth haben konn ten, daß er sie für ein geringes Geld verkaufen konnte; es sind meist eiserne Gegenstände, Nägel, Thürbänder, auch Bohrer und Handsägen, die er auf einem Neubau in der Schönbrunner Straße, wenn ich nicht irre» aus verschlossenem Behältniß her ausgeholt. Er behauptet zwar, die Thür sei nur leicht ver schlossen gewesen und er habe die mit Holzsplitter verkeilte Haspe leicht herausziehen können, indeß, er kann dem Artikel 278 des Strafgesetzbuchs doch nicht entgehen. Einen Koffer von geringem Werth eignete er sich auch an Von den gestoh lenen Sachen ist meist Alles wieder erlangt, nur eine Handsäge nicht, die auf 10 Ngr. taxirt ist. Er hat auch noch einen Rock hängen sehen und mitgenommen — der — 5 Ngr. Werth ist. Walther erhielt 1 Jahr Arbeitshaus. v. W. W — Angekündigte Gerichtsverhandlungen: Mor gen, Freitag, den 30. Januar finden folgende Verhandlungs termine statt: Vormittags 9 Uhr Privatanklagsache Ernst August Angermann wider Alois Beer; halb lO UHr Gerichtsamt Tha randt Privatanklagsache Johann Gotthelf Weise als Vertreter des Stadtgemeinderaths zu Rabenau wider Christian Leberecht Lorenz daselbst; 10 Uhr Privatanklagsache Carl Gottlieb Einert u. Gen. wider die verehel. Johanne Juliane Jrmscher; I I Uhr Privatanklagsache Augusten Emilie Jestel wider Hosbaumeister Krüger u. Gen.; halb 12 Uhr (unter Ausschluß der Oeffentlich- keit) wider Johanne Christiane Kleinau wegen Beförderung der Unzucht. Vorsitzender Gerichtsrath Glöckner. — Laut einer von der K. General-Direktion des Hof- theaterS herausgegebenen Uebersicht der vom 1 Januar 1862 bi- zum l. Januar 1863 gegebenen Vorstellungen wurden an 335 Theater Abenden 171 verschiedene Stücke aller Gattungen gegeben und zwar in der Weise, daß 25 Trauerspiele (Tra gödien), 36 Schauspiele, 59 Lustspiele, 47 Opcrnvorstellungen, sowie 4 Singspiele und Possen stattfanden. Von diesen oben bemerkten 171 verschiedenen Stücken aller Gattungen, excl. Ballet, wurden 23 Stücke zum „ersten Male" aufgeführt Die Gesammtsumme aller Vorstellungen, incl. 9 Ballets, beträgt: 429, und zwar: 253 Schauspiele, 131 Opern, 36 Singspiele und Possen mit Gesang und 9 Ballets. — Ein Beispiel, was dem Harmlosesten von der Welt be gegnen kann, kam uns gestern zu, indem wir eine von Peters burg zurückgesendete Nummer des Dresdner Journals vom 8. Januar d. I. erblickten. Da befand sich auf der zweiten Seite eine ganz unverfängliche Nachricht aus Warschau über das Beginnen der Rekrutirung in Polen. Ein Artikel von einem wahren Turteltauben-Charakter; weich wie eine LiebeS- scene in Romeo und Julie, von Anfang bis Ende, wie Diderot sagt: Die Feder in's Morgenroth getaucht und das Geschriebene dann mit dem goldenen Flügelstaub eines Schmetterlings über streut. Aber — „es liebt die Welt das Strahlende zu schwär zen", sagt Schiller, und so hatte die russische Censur am fried lichen Himmel des Dresdner Journals eine totale Finsterniß angebracht Der Firniß ist so schön, daß man getrost eine Be lohnung ausschreiben kann, wer noch ein Wörtchen von dem zu entziffern vermag, was an der.Stelle gestanden. — Am Montag Nachmittag fand die feierliche Beerdigung . des durch Ertrinken im Weißeritz-Mühlgraben verunglückten Canzlisten Zschocke auf dem neuen Annenkirchhofe statt. Die selbe erfolgte von der dortigen Todtenhalle aus; dennoch bewies die sehr zahlreiche Begleitung aus allen Ständen, welche allge meine schmerzliche Theilnahme der Verunglückte gefunden und welche Achtung und Liebe sich derselbe in seiner amtlichen Tätigkeit, sowie außerhalb derselben durch seinen biederen und offenen Sinn und freundliches Wesen gegen Jedermann im Leben erworben. Insbesondere wurde ihm diese ehrende An erkennung Seiten seiner Vorgesetzten Behörde durch die Gegen wart des Herrn Geh. Fmanzrath Lehmann und des Herrn Ober-Zollrath Forwerk, sowie durch die Anwesenheit des gelammten Personals der Canzlei und der Rechnungs-Expedition der Zoll- und Steuer-Direktion. Am Grabe selbst sprach Herr Vicar Baumann tröstende >>nd erhebende Worte an die Anwesenden und an die Hinterlaffenen des Verstorbenen — Vorgestern Abend fand in dem Saale des „Lincke'schen Bades" eine von dem „Allgemeinen Dresdner Männergesang vereine" (bestehend aus den Gesangvereinen „OrpheuS", „Lie dertafel", „Liederkreis", „Germania", „Eängerkreis", „neuerm Liederkranz" und „Stradella") veranstaltete Gedächtnißfeier Lud wig Uhland's stajt. Inmitten eine- geschmackooll arrangirten BlumenboSquetS war gegenüber der Orchesterestrade die Büste des verewigten deutschen Sängers aufgestellt, und die Fahnen
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