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Dresdner Nachrichten : 09.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186301098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-01
- Tag1863-01-09
- Monat1863-01
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.01.1863
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Ursch, tllat. Morg.VUhr wttden »i« «beutz» v, «»»«t. »1< Mittags 12 Lhr angeno»« «»« in der Lxpedttion: Marienstraße 1L. »»» u GM M^« »«i unmtg»ldlich»r««»ftruna t»'« -an« Dur» dt»«.Pop virtttl. jStzrltch »r «gr. «nzeln» «n». «un 1 Ngr. Hrgeötalt für UuterhaltllW W Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drodisch. Mo. V. Freitaq, den 9. Januar 1863. ien t. dies. Blatt», da« zur g»U in SbOll »rt»Ol7' Tielnt, finden rin» nsolgluche V'rbrrttung. Dresden, den 9. Januar. / — Das Ministerium der Justiz macht bekannt, daß der zeitherige Advocat und nunmehrige königl. Finanzrath Herr Ernst Ludwig Ferdinand Müller in Leipzig der advocatorischen Praxis zu entsagen erklärt hat, und diese Entsagung vom Justiz ministerium genehmigt worden ist. — Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 8. Jan. Der Botenfuhrmann Haubold aus Altenburg rollte am 20. Nov. v. I. mit seinem Fuhrwerk zum Thore Dresdens ein und spannte im Gasthofe zur Stadt Plauen aus. Haubold, der immer viel Gepäck mitbringt, hatte unter andern Gegenständen auch einen eisernen, fest verschlossenen, etwas über eine Elle langen Kasten bei sich, den er in der Hausknechtsstube einstellte, um unterdeß seine Schimmel zu füttern. Es war 10 Uhr Morgens, als er ankam, er öffnete den Kasten mehrere Male, nahm Briefe heraus und erschloß ihn wieder. Der Inhalt desselben bestand aus Kleidungsstücken, Brod, Wurst, Salbe, Brieftaschen, 3 Notizbücher, ein Dienstbuch und zwei Beutel Silber- und Papiergeld im Gesammtbetrage von 102 Thlr. 17 Ngr. 3 Pf Mit einem Dietrich selbst war der Kasten nicht i zu öffnen. Da kam auch die heutige Angeklagte, die in Plauen wohnt, nach dem Gasthofe gleichen Namens, und weiß Gott, wie. ebenfalls in die Hausknechtsstube. Caroline Reuther aus Geithain, geschiedene Engelhardt, heirathete den Hutmachermeister Reuther zu Plauen. Ihr Anblick auf der Anklagebank ist ein trauriger, ihr Aeußeres war bedauernswürdig. Sie gesteht fast Alles offen zu. Vor ihrer Verhaftung gebar sie ihr erstes Kind, das nunmehr ganz elternlos; denn selbst ihr jetziger Ehe mann wurde in Stettin verhaftet und verbüßt jetzt ebenfalls eine Strafe. Sein Geschäft ging, weil ihm größere Quanti täten Hasenfelle gestohlen wurdet, specifisch herab. Er gerieth in Schulden und flüchtete. Sie verbürgte sich für ihn bei dem sehr drängenden Gläubiger und versprach jährlich 50 Thaler zu zahlen. Jndeß die Zahlungen erfolgten nicht, aber Pfän dungen, und so sind die gepfändeten Sachen noch heute in Be schlag. In ihrer Noth kam sie Anfang November nach der Residenz, um bei Sr. Majestät dem Könige sich einen kleinen Vorschuß zu erbitten Sie erhielt 3 Thaler Reisegeld mit der l Aussicht, gelegentlich bedacht zu werden. Am genannten 20. November kam sie wiederum nach Dresden, um, wie sie sagt, jnachzusehen, wie es mit der Unterstützung stünde. Sie sah den lasten HauboldS stehen, nahm ihn, da sie doch jedenfalls Geld fund Geldeswerth darin vermuthete, unter ihr Tuch und ver- schwand damit. In Neustadt blieb sie mit dem Kasten, den sie ! einer» ganzen Tag, wie der Herr Gerichtspräsident richtig be merkt, spazieren führte, in einem Gasthofs über Nacht, den sie dem Name» nach nicht mehr nennen konnte. Am andern Tag stand sie mit der Sonne auf und wandelte mit dem Kästchen i wieder nach Altstadt und miethete ein Stübchen im Trompeter schlößchen. . Den Koffer hatte sie noch nicht geöffnet. Es wurde «in Schlosser geholt, der aber ebenfalls augenblicklich nicht im Stande war, das Schloß «ufzumachen. Er nahyz den Kasten in seine Werkstatt, sie ging mit; hier sprengte ein kräftige- Stemmeisen Schloß und Riegel. Sie nahm den ganzen Inhalt heraus, ließ den Kasten beim Schlosser und wandert« nach dem Trompeterschlößchen zurück, wo sie kurz darauf verhaftet wurde. Es wurde Alles bei ihr wieder vorgefun den, nur von dem Geld« fehlten 5 Ngr. 6 Pf. Sie sagt, sie hätte nicht gewußt, daß der Kasten Geld enthielt, daß er dem Fuhrmann Haubold gehöre, sonst hätte sie ihn nicht genommen, was. allerdings nicht ganz glaublich ist. Nach diesen offenen Geständnissen wurde der Zeuge Haubold als Bestohlener ver nommen. Er hat allerdings ein Frauenzimmer in der HauS- knechtsstube gesehen, weiß aber nicht, ob es die Reuther war. Herr Staatsanwalt Held urd der Vertheidiger, Herr l>. Schaff rath, sprachen für möglichst richterliche Milde. Caroline Reu ther wurde wegen ausgezeichneten Diebstahls zu einer Zucht hausstrafe in der Dauer von 20 Monaten verurtheilt. 0. W W. — *Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten am 7. Januar. — Die heutige Sitzung wurde als die erst« im neuen Geschäftsjahre in der üblichen Weise vom Herrn Bür germeister Neubert eröffnet, dem auch Heuer, wie er sagte, die angenehme Pflicht geworden sei, die zu gesetzlicher Ergänzung des Stadtverordneten-CollegiumS erwählten Bürger in ihr Amt einzuweisen und das Collegium für das kommende Geschäftsjahr neu zu constituiren. Nachdem er hierauf mitgetheilt, daß 2«uS der Classe der Ansässigen und 2 aus der Classe der Unansässi gen die auf sie gefallene Wahl auf gesetzmäßige Weise abge lehnt und an ihre Stelle die Herren Hofbuchdrucker Meinhold und Hofjagdriemer Kretschmar einerseits und die Herren Kauf mann Wollmann und Kaufmann Sieg andererseits als Stadt verordnete einberufen worden seien, sprach er ohngefähr folgende bemerkenswerthe Worte: „Das Resultat der jüngsten Ergänz ungswahlen sei derart, daß die Stadtgemeinde sich darüber freuen und dazu sich Glück wünschen könne. Dem Collegium eien durch dieselben einestheils ausgezeichnete, bewährte Kräfte wiedergegeben, anderntheils neue, hoffnungsreiche Kräfte zuge- seilt worden. Er statte zunächst Denjenigen seiner Mitbürger den herzlichste« Dank ab, welche abermals ohne Anstand die auf sie gefallene Wahl angenommen, worauf die Gemeinde einen doppelten Werth zu legen habe, in einer Zeit, wo Verflachung der Gesinnungen, Gleichgültigkeit der Bürger gegen das Gemein» Wesen und die Herrschaft des Egoismus nur allzuhäufig zu Tage treten. Die neueingetretenen Mitglieder begrüße er als willkommene Mitarbeiter am Werke des Gemeindewohles und ermahne sie, sich ihrem Amte im Geiste der Städteordnung mit Lust und Liebe zu widmen, strenge Gewissenhaftigkeit zu wah ren, Selbstständigkeit im Handeln zu bekunden, wenn es etwas gilt, was dem Gemeinwesen nützt, Hilst und frommt und end lich an einer Treue festzuhalten, welche weder auf Lob noch auf Tadel Rücksicht nehme; diese Eigenschaften sollen sie zum Pro gramm ihrer AmtSthätigkeit wählen. Er sehe sich veranlaßt, eine bei Gelegenheit der Einführung der neuen Ttadträthe auf Zeit vom Vorsitzenden ausgesprochen« Bitte hier zu
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