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Dresdner Nachrichten : 19.01.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186301190
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-01
- Tag1863-01-19
- Monat1863-01
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.01.1863
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ml .7Uhr' v, Gönnt. Ußr «ngeno«« ^ . U . < I!Z in der Ekptditto«: tarienstraße 1L. rv -an». Lurch vtt K Post ckrrttl. sthrltch»»»«,. »tnzein« «»»- »um 1 Slgr. Hageökall für UllttthaltMg und Geschäftsverkehr. Mitredaeteuv Theodor Drobisch. Mont«, den 19. Januar 18«3. ' Mo LV Dresden, den 19. Januar. — Am 17. Januar feierte Herr Joseph Tichatscheck da- 25jährige Jubiläum seiner Mitgliedschaft am hiesigen Hof theater, und eS gestaltete sich dieser Tag zu einem wahren Künstlerfest, das früh um 10 Uhr mit einem Gesangsquartett im Hause des Jubilars begann, an welchem sich die Herren Schnorr, Rudolph, Eichberger und Weiß betheiligten Nach Be endigung desselben erschienen die Regisseure des Hoftheaters mit Herrn Porth, welcher eine treffliche Anrede hielt und dem Ge feierten im Namen sämmtlicher Hoftheater-Mitglieder ein höchst werthvolles Geschenk überreichte. Dasselbe bestand aus einem großen Bergkrhstall mit silbernem Untersatz, der eine Felsenpartie bil dete, auf dessen Felsengruppen die Namen sämmtlicher Theqter- mitglieder eingegraben sind. Das Ganze umschlingt ein silber ner Lorbeerkranz. Eine mit einer goldenen Rose und Lyra um gebene Tafel in der Mitte des Felsens trägt die Inschrift: „Dem Sänger I Tichatscheck am Tage seine- 25jährigen Ju biläums von seinen Dresdner Kunstgenoffen, 17 Jan. 1863.'' Das geschmackvoll und kostbar ausgeführte Kunstwerk ist von Herrn Goldarbeiter Wigand gefertigt. __ Später vom Gene ral-Intendanten Herrn v. Könneritz begrüßt, welcher Herrn Tichatscheck das Dekret als geheimer Kammersänger Überreichte, erschien auch der Herr Staatsminister v. Neust, dann eine De putation der königl. musikalischen Kapelle, viele Freunde und Abgeordnete vom Gesangverein „Orpheus", die ihrem Ehren mitglieds eine in Buntdruck auSgeführte Votivtafel darbrachten. Briefe und Depeschen von nah und fern liefen nebst Bouquets und Kränzen ein, besonders aber noch ein herrliche- Geschenk aus Königsberg Es ist dies ein großes Oelgemälde, das die Idee verkörpert: wie Apollo die Büste Tichatscheck's bekränzt; zur Seite bemerkt man Orpheus mit der Leier, während Fama mit der schallenden Tuba die Bekränzung der Welt verkündet. Am Abend, wo im Hoftheater Spontini's „Ferdinand Eortez" in Scene ging, erlebte der Jubilar von Seiten des Publikums eine höchst ehrende Ovation. Wer zählt alle die Lorbeerkränze und Bouquets, welche ihm zu Füßen fielen und die ihn zu herzlichen Dankesworten begeisterten. Auch sein Ankleidezimmer im Theater war ebenso sinnreich als geschmackvoll bekränzt und deeonrt. Im Freundes-Kreise wurden nach der Vorstellung ei nige fröhliche Stunden verlebt. Nicht uninteressant dürfte eS sein, über Tichatscheck's Thätigkeit auf hiesiger Hofbühne etwas zu hören. In den Jahren seines Engagements sang er hier 1441 Partieen, darunter Hugenotten 107, Freischütz 108, Ma- saniello in der Stummen von Portici 92 Mal. — Der volkswirthschastliche Ortsverein hat auf die Tages ordnung der nächste Mittwoch stattfindenden Versammlung, zu welcher auch Jedermann als Gast Zutritt hat, die Besprechung über ArbeiterversorgungSeassen gesetzt. Die Errichtung von An stalten, die es sich zum Zweck setzen, in Todesfällen denHinter- lafsenen eine Summe Geldes zur Bestreitung der Beerdigungs kosten zu zetoähren^ sowie den Mitgliedern bei vorübergehender oder Dauernder Erwerb-unsähi-keit (Krankheit und Invalidität) Schutz und Beistand zu gewähren, ist ein Thema, welches für unsre gewerbtreibenden und arbeitenden Klaffen von außerordent licher Wichtigkeit ist, weil es sich darum handelt, die nachthei ligen wirtschaftlichen und moralischen Wirkungen der genann ten naturnothwendig eintretenden Calamitäten zu beseitigen und wenigstens zu mildern. Auch für den Staat und die Gemein den ist die Einführung solcher Anstalten von großem Interesse, weil sie ein Mittel sind, die Armuth und die Last der öffent lichen Armenpflege zu mindern und den Nachtheilen zu begegnen, welche mit dem Vorhandensein einer großen Anzahl von be drängten unterstützungslosen Personen verbunden sind. Von be sonderer Bedeutung äber ist die weitere Frage, wie solche An stalten einzurichten sind, um in sich die Bürgschaft eines sichern Bestandes zu tragen, die manchen, ja den meisten in kleinen Kreisen hier und da schon bestehenden derartigen Kaffen voll ständig abgeht. Die richtigen Grundsätze und die anderwärt- gesammelten Erfahrungen kennen zu lernen und zu erörtern, wird daher ein weiterer Gegenstand der Verhandlung im Volks- wirthschastiichen OrtSverein sein, und alle Diejenigen, welche sich für diese Angelegenheit interessiren, mögen daher nicht versäumen, der Versammlung beizuwohnen. — Es existirt in unserer Stadt ein geselliger Verein — Deutsche Disputation —, dessen lobenSwerthe Tendenz kein« andere ist. als die Fertigkeit, sich im freien Reden zu üben, das freie Wort zum Austausch der Ideen zu benutzen. Zu die sem Behufe werden allwöchentlich Fragen zur Beantwortung aufgestellt, die das allgemeine Interesse in Anspruch nehmen und über welche dann in parlamentarischer Weise debattirt wird. In der letzten Versammlung bildete eine Frage den Gegenstand der Disputation, die für das Dresdner Publikum von ganz besonderem Interesse ist und deren schwierige Lösung schon seit längerer Zeit viele um das allgemeine Wohl besorgt« Männer unserer Stadt lebhaft beschäftigt. Es war nämlich die Frage aufgeworfen worden: „In wie fern ist eine Reform de» Vogelwiesenfestes wünfchenswerth?" Der Referent des Verein» wollte me Frage so gestellt wissen: „Ist eine Reform jene» Festes nothwendig?" und beantwortete dieselbe in einem län geren, warm empfundenen und überzeugenden Vortrage mit ei nem unbedingten: Ja!, er verdammte da- Treiben des Vogel wiesenfestes in seiner jetzigen Gestalt, denn dies sei kein Volks fest mehr wie früher, nein, es sei nur noch die große Freiwochs für Wollust, Völlerei und Unzucht, und die Nothwendigkeit ei ner Reform sei dringend geboten: 1) durch den Alles veredeln den, nach dem Besseren strebenden Geist der Gegenwart; 2) durch die Gesetze der Sittlichkeit und Moral; 3) durch da- Verlangen des besseren Theils der Gesellschaft, dem Religion und gute Sitte noch Etwas gilt, und 4) durch den guten Ruf unserer Vaterstadt, — und schloß mit dem Wunsche, e- möge den dazu berufenen Männern unserer Stadt gelingen, uns ein Volksfest im wahren Sinne des Wortes zu bieten. — E» er hoben sich nun Stimmen pro und contra; während der Ein« nicht dem Feste selbst, sondern den Besuchern desselben di-
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