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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186606168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18660616
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18660616
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-06
- Tag1866-06-16
- Monat1866-06
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.06.1866
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3838 Frevel und die anarchische Unfähigkeit Derer, von denen da- Un- berwindens heil stammt, zu überwinden! Die Majorität für den Enten rc. entwendet zu haben. Da sein Geständniß trotz der wi der ih» sprechenden Verdachtsmomente ein sehr beschränkte- war, sich eine mehrfache Zeugenabhörung erforderlich und endigte machte.. am Bunde bil- die Verhandlung mit seiner Verurtheilung zu 3 Jahren und 4 "" - - - . e Verhandlung mu fern ei Monaten Zuchthausstrafe. Auf dieselbe Strafart m jedoch, daß einzig und allein Würtemberg ganz wie Oesterreich Movilisn stimmte, während die übrigen nur für die reichische Motive und . Curie, rung ohne öster- 13 Nassau ren Antra österreichischen Antrag. struirt, glaubte aber doch für Oesterreich stimmen zu dürfen. Die gegen Oesterreich stimmende Minorität bestand neben Preußen au- 6 Stimmen: Sachsen-Weimar und die thüringischen "erzogthümor (außer Meiningen), Oldenburg-Anhalt-Schwarzburg, nburg, die Freien Städte (außer Frankfurt), Luxemburg uuv , welche len Baden eS für Verweisung an einen Ausschuß stimmte. ^ Stadttheatrr. Da- neue Stück von C. A. Görner: „Erziehung macht den Menschen", am 14. Juni hier zum ersten.Mal aufgeführt, ist es nicht werth gewesen, daß Frl. Hedwig Raabe darin spielte, ja hat die Mühe de- EinstudirenS überhaupt nicht ver lohnt, insofern wir unS den günstigen Erfolg einer Wiederholung ohne den Lustre eine- da- Publicum anziehenden Namen- kaum denken können. AttractionSkraft in außerordentlichstem Maaße bewährte allerdings unser gefeierter Gast, das Hau- war über füllt, selbst im verstecktesten Winkel, m der unbequemsten Ecke; doch blieb gerade hierbei zu beklagen, daß so Mancher gekommen sein mochte, Frl. Raabe ein erstes Mal zu sehen und zu be wundern, dem nun durchaus nicht Gelegenheit wurde, sie im vollen Glanze ihrer Künstlerschaft zu erblicken. Diese Rosa ist in der That keine wäre, nannter und überraschendster Nuancen ausgeprägt, indessen ihre sc und seltene Begabung rechtfertigt das Verlangen, daß Vorwür lieferen Gehalt- ihr zugetheilt werden. Immer nur „Gänschen" und „Einfalt vom Lande" zu sein, Mt dieser eminenten Dar stellerin Sinn und Seele nicht im Entferntesten aus. Ist eS wirklich nothwendig, unser VerdammungSurtheil Sber das Stück deS Weiteren auszuführen und zu begründen^ es wer sponnene Plattitüde ist uns wahrlich selten vorgekommen. Die außer dem Gast noch darin Beschäftigten thaten ihr Mög lichstes. Besonders zu bedauern war Frau Günther-Barh- mann, deren Partie eine Tortur ist für feiner angelegte Nerven. Herr Hanisch und Frl. Link als edel entsagendes Liebespaar spielten mit Gefühl; der Verfasser setzt eS zuletzt schon noch durch, daß der vermeintliche Stiefvater und die vermeintliche Stieftochter „sich kriegen." Auch Herr Hock als gutmüthiaer, aber wirklich gar zu selbstvergessener „Ritter Toggenbura" bewegte sich ange messen. Hrn. Claar gelang Manches, indeß suchte er dre Gecken haftigkeit zu. ausschließlich in sollenden Beinexercitien. Zum Schluß sei unS gestattet, in persönlicher Angelegenheit kurz das Wort zu nehmen. Nur einen komischen Eindruck kann eS auf Unterzeichneten machen, wenn Versuche, ihn anzugreifen, so ungeschickt inS Werk gesetzt werden, daß man dadurch dre Per- cefse sonen , in deren Interesse man handeln möchte, eomprvmittirt. llegmnen" aus — man mag ihn nur Nachlesen dennoch eine solche darin gefunden hat, erwreS jenen Damen wahrlich keinen Gefallen. Äm Uebrigen hat Referent für alle dergleichen völlig grundlose, frivole Verdächtigungen der Lauterkeit seiner Gesinnung und der Ehrlichkett ftineS kritischen Gewissen« nur ein Gefühl, da- ihn auch in Zukunft stet- bHeelen wird: schweigende. Verachtung! vr. Emil Kneschke. Geffentlichr Gerichtsfitz««zen. ichen Hauptverhandlungen wollen wir, da sie geringes Interesse arboten, nur der Vollständigkeit der Berichterstattung halber LiniaeS verzeichnen. Der vielfach bestrafte Handarbeiter Johann Gottlieb Weber aus !indenau, 40 Jahre alt, war angeklagt, in acht verschiedenen Fitt en, zumeist unter Einbruch und Einstetgen eine Mehrzahl Gänse, und ein versuchter Betrug im Betrage von 1 Thlr. 5 Ngr. sowie mehrere kleinere Eigenthumsvergehen im Gesammtbetrage von über 11 Thlr. zur Last Selen. In der ersten Verhandlung präsivirte Herr Gerichtsrach Vieweg und war die Anklage und die Vertheidigung durch die Herren Staatsanwalt Löwe und Rechtsanwalt Hofrath Klemschmidt ver treten, in der zweiten führte Herr Gerichtsrath Ledig den Vorsitz und sungirte als Ankläger Herr Staatsanwalt Hoffmann. Verschiedenes. Anfang deS nächsten zum engen Zemäufte st Bethsiligten mit * Leipzig, 15. Juni. Die für den Monats anberaumte Auction auf dem hiesigen wirb, wie vorläufig angeordnet, nicht abgehalten; die Einlös der Pfänder kann einstweilen auch ohne Hinzuschlaa der erhöl AuctionSkosten erfolgen. In Anbetracht der schwierigen ZeiÜä wird diese Maßregel sicherlich von allen Dank entgegen genommen werden. * Leipzig, 15. Juni. Herr Oberkatechet vr. Fricke hat in einer Eigenschaft als königl. fächs. Feldpropst heute Morgens 8 Uhr )rdre erhalten, sich sofort nach Dresden zu begeben, und ist diesem Befehle gemäß um 12 Uhr dahin abgegangen. D Leipzig, 15. Ium. Es ist vielfach davon die Rede, daß wir in diesen Tagen ein bayerisches Bundescorps als Besatzung nach Leipzig erhalle« würden, und heute wollte man sogar bestimmt wissen, die betressenden Truppen seien bereits angesagt und ihr Einmarsch noch im Lauft de- Tage- zu erwarten. Wir haben deßhalb an competenter Stelle Erkundigung eingezogen und können versichern, daß bis jetzt irgend welche Einquarttrung von auswärts hier noch nicht angemeldet ist, sondern nur die erforderlichen Vorbereitungen eintretenden Falls zur Verquartirung von Truppen überhaupt getroffen worden sind. * Leipzig, 15. Juni. Die hiesige Singakademie brachte am 14. Juni unter Mitwirkung des ChorgefangvereinS Ossi an und deS Männergesangvereins Arion rc. zum Besten bedrängter hiesiger Arbeiterfamilien in der Thomaskirche die (erst kürzlich auf gefundene) große Messe von Franz Schubert so wie Cheru bim'- Vater vo8ter zur Aufführung. Letzteres ist ein überwiegend weich und getragen, süß aber edel gehaltenes Werk ; einzelne lang- gehaltene Töne von Blasinstrumenten spinnen in diesem Charakter den Fadenßstetig weiter, bis das „ILdera nv3 a malo". denselben gänzlich verlassend, leidenschaftlich und fast opernhast dramatisch aufflammt. — Die Schubert'sche Messe ist ganz m dem soge nannten Wiener Kirchenmusikstyl gehalten, dessen hauptsächliche Intention nicht tieferes Erfassen deS Inhaltes, sondern Ergehen in fesselnder Musik ist. Die Innerlichkeit eines Bach, Händel oder Beethoven ist in derselben nur in vereinzelten Zügen vor handen und findet sich sogar öfters einer fast italienisch weichen Gefälligkeit geopfert (u. A. das Oreäo und et mearnatu8); dagegen enthält daS Werk vom rein musikalischen Standpuncte aus einen wahren Schatz interessanter Musisstücke, in welche Schubert die ganze Fülle seiner reichen Melodik und Harmonik htneingelegt hat. Auch zu eigentlich innerlicher Polyphome kommt eS trotz der beiden rechtschaffenen Fugen cum 8aneto spiritu und vttam venturi nicht, bewegen ist Alles sang- und klangvoll, glän zend instrumentirt, voll wirkungsreicher Covtraste, und entbehren die meisten Sätze keineswegs einer gewissen Großartigkeit. Jeden falls verdient die Vorführung beider interessanter Werke dankens- wertbe Anerkennung. — Bon der Ausführung läßt sich, da höchst unbedeutende Verstöße oder Schwankungen vorkamen, nur Gute« sagen,sowohl waS die durch Frau Flinsch, Frl.Clara Schmidt, die Htrren Wiedemann und Pögner und ein Akademiemit glied vertretenen Soli, als auch waS da- Orchester und den Chor betrifft. Besonder- letzterer klang voll und edel und fang im Allgemeinen recht sicher. Einzelne Stellen, z. B. das Oratias und da- tzuoniam tu 8vlu8 hätten vielleicht durch etwa- brettere- Tempo gewonnen. — Zwischen beiden Chorwerken trug Frau Flinsch in der oft hervomehobenen geistvollen Weise die durch süß und tiefempfundene Melodik ftsselnve Seb. Bach'sche Arie Liebster Jesu" vor und wurde in derselben auch durch die obligate )boe vortrefflich unterstützt. Leipzig, 15. Juni. Nachdem gestern der größte Theil der zum Wollmarkte eingebrachten Wolle verkauft war, sinv heute noch einige Zufuhren von Bauerwolle eingetroffen, die mit S bis 10 Thlr. per Stein fast sämmtlich Nehmer fanden, imgeachtet die Wäsche derselben Manches zu wünschen übna ließ.
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