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Dresdner Nachrichten : 31.01.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186201312
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18620131
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18620131
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1862
- Monat1862-01
- Tag1862-01-31
- Monat1862-01
- Jahr1862
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.01.1862
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»rsch. tägl. Morg. 7 «« I«s«r«t« werde» r.AvendsS, Sonnt, bi« Mittag» 1L L. angenommen in der Expedition: Johanne-ayre n. Waisenhau«straße 6. «bonn/vierteltShrli« »0 Ngr. »et unrntaeldl. Liefemng in'« Hau«. Durch die K. Post vierteljährlich » Ngr. Einzelne Nummer» 1 Ngr. ageölatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur: Theodor Drodisch. lV«. »«. Freitag, den 31. Januar 1862. zeigen i dies. Blatte, das zur Zeit in 5200 Exemp!. erscheint, finden eine erfolgreiche Verbreitung. Dresden, den 31. Januar. — * Oeffentliche Gerichtsverhandlung am 30. Januar. — Der Maurermeister Julius Hermann Robert Flei scher in Tharand hat im Aufträge des ebenfalls in Tharand wohnhaften Herrn Grafen Ariel von der Recke-Vollmerstein ei nen Umbau des Wohnhauses und Neubau des Ateliers im Jahre 1858 in der Weise übernommen, daß Fleischer die Ar beitslöhne an die Bauleute und betheiligten Handwerker ver lagsweise zahlen sollte, was er theilweise Wohl auch that, je doch dem Herrn Grafen gegenüber stets im Vorschuß war. Noch kurz vor Hauptabschluß des Geschäfts gab der Graf dem Maurermeister 1500 Thlr. baaren Vorschuß zum Bau und mochte sich sehr Wundern, dann eine Rechnung von etwa 3000 Thlrn. zu bekommen. Der Graf ließ durch seinen Anwalt, Herrn Advocat Fritzsche in Tharand, gegen diese Rechnung drei ßig Einwendungen machen, ließ auch eine Baucommission kom men zur Besichtigung der von Fleischer gelieferten Arbeit, warf Fleischern sogar mehrere Betrügereien vor — und im Angesicht einer solchen Anschuldigung ist Fleischer, wie er selbst sagt, um einen langen Prozeß zu vermeiden, sofort bereit, 1300 Thlr. fallen zu lasten! Es finden sich unter den vom Maurermeister dem Bauherrn vorgelegten Quittungen über verlagsweise ge zahlte Arbeitslöhne unter anderen auck Quittungen des Zimmer malers Carl Jordan im Betrage von 120 Thlrn , während doch Jordan nur 100 Thlr und zwar in Posten zu 20, 30 und 50 Thlrn. erhalten und darüber eigenhändig quittirt hat. Die übrigen 20 Thlr. aber sind dem Jordan gar nicht gegeben und die darüber ausgestellte Quittung, wie ein Gutachten des verpflichteten Schriftenvergleichers mit Bestimmtheit besagt, ist von Fleischer mit Jordan's Namensunterschrift gefälscht wor den. — Außerdem liegt gegen Fleischer noch eine zweite An schuldigung vor. Der schon erwähnte Jordan nämlich hatte auch in Fleischer's eigener Wohnung gemalt und angestrichen, darüber eine auf 30 Thlr. lautende Rechnung vorgelegt, aber nur 15 Thlr. von Fleischer erhalten und zwar mit dem Bemer ken, die fehlenden 15 Thlr. dem Grafen in die Schuhe zu schieben. Jordan habe sich besten allerdings geweigert, die Quittung aber dennoch ohne Weiteres und sofort vollzogen. Fleischer läugnet diese Anschuldigung und behauptet, daß er bei seinem Schwager, dem hiesigen Kaufmann Ernst Heinrich Kuhn, 20 Thlr. für Jordan zum Abholen deponirt habe. Allein auch dieses Behaupten wird von den angeblich hierbei beschäftigten oder betheiligten Personen im vollsten Einklang eidlich abgelehnt oder ins Nichtwissen gestellt. Nur die Ehefrau des Angeschul digten, von ihrem Manne als Zeugin benannt, sagt aus: sie erinnere sich, daß ihr Mann allerdings früher einmal gesagt habe, er wolle nun gleich in den Laden des Herrn Kuhn gehen und daselbst 20 Thlr. für Jordan deponiren. Des Vorhaltes unerachtet, daß sie in der Untersuchungssache Wider ihren Mann nicht zu schwören brauche, sowie auch, daß ihr Zeugniß im Wi derspruch zu andern Aussag« stehe, hat die Zeugin dennoch ihre übrigens wenig beweisenden Aussagen eidlich bestärkt. Es ist nun noch zu bemerken, daß der Angeschuldigte noch um Nie derschlagung der Untersuchung durch die Gnade Sr. Maj. des Königs gebeten hat, aber damit abgewiesen worden ist. Herr Graf von der Recke-Vollmerstein, zum Schluß befragt, sagte, daß er den Angeschuldigten damals in Betreff jener 20 Thlr. privatim vorgenommen und ihm ausgegeben habe, die Sache zu berichtigen; da aber Fleischer hierzu nach Verlauf von drei Vierteljahren keine Anstalt gemacht, so habe er sich endlich doch gedrungen gesehen, die Sache gerichtlich anhängig zu machen, wobei er noch andere Betrügereien Fleischer's ganz außer Acht lassen wolle, und mit welcher Anzeige er dem ausdrücklich mehr fach ihm gegenüber ausgesprochenen Wunsche vieler Tharandcr Bürger entspreche. Diese letzteren Worte wurden von dem Herrn Angeschuldigten dermaßen übel vermerkt, daß sich derselbe be wogen fühlte, sich „das Weitere vorzubehalten". — Das Re sultat war, daß Julius Hermann Robert Fleischer wegen Ver suchs des Betrugs durch Fälschung 6 Monate Arbeitshaus aas- erlegt bekam, wohingegen er hinsichtlich der ihm zur Last geleg ten Anstiftung des Betrugs (in Betreff der 15 Thlr., welche dem Grafen in die Schuhe geschoben werden sollten) wenigstens klagfrei gesprochen ward. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten am 29. Januar. — Die Sitzung, welche der Vorstand Herr 0. Arnest leitete, wurde 46 Uhr (angekündigt um 5 Uhr) durch Directorialvortrag aus der Registrande eröffnet. In einem Communicate des Stadtraths wird das Collegium ersucht, sich mit einer dem Conducteur Franz wegen seines bei der Altmarkt pflasterung gezeigten Eifers zu bewilligenden Reisegratification von 55 Thalern zu einer Jnstructionsreise naL Paris einver standen zu erklären. Aus diesem Communicate war zugleich zu ersehen, daß der für die Pflasterung des Altmarkts gemachte Voranschlag von 11,700 Thalern auf 10,881 26 Ngr. 5 Pf. sich reducirt habe. Ehe nun zur Tagesordnung übergegangen wurde, stellte der Stadtverordnete Seyffarth den wiederholten Antrag, daß doch der Stadtrath sich baldigst mit der Polizei- direction in Einvernehmen setzen möge, daß künftighin bei Feuersgefahr die Nachtwächter so viele Male in das Horn zu stoßen haben, als der Thürmer an die Glocke anschlägt. Dieser allgemein unterstützte Antrag wird auf Anrathen des stellver tretenden Vorstandes Ackermann in Form einer Erinnerung dem Stadtrath überhändigt werden. Stadtv. Köhler erstattete über die Frage wegen des Eigenthums am sogenannten Pelargus- schen Schulgrundstücke in Friedrichstadt Bericht. Nachdem Re ferent die Geschichte dieses seit 1773 bestehenden Grundstückes gegeben, glaubte er daraus ersehen zu können, daß selbiges keineswegs als Stiftungs-, sondern als Gemeindeeigenthum zu betrachten sei. Hierauf erstattete Stadtv. v. Stübel über den in voriger. Sitzung unterbrochenen Vortrag über die Ausgabe- Positionen im Haushaltplane von 1862 Bericht, der nebst Vor schlägen, Anträgen und Erläuterungen genehmigt wurde. In Pos. 11 ist der für die beiden Bürgerfeste, Königschießen und Vogelwiese, nöthige Aufwand aufgeführt, nämlich für ersteres
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