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Dresdner Nachrichten : 02.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-02
- Monat1880-01
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 02.01.1880
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Xoppv! <k 6v., s L«i» ättU««vI»LLt» 8okIo8s-8trL88s 14, Mgonüdvr clor 8p»rerM88g. ^n- unä Verkant aller SlLLlspspivr», Ff»Nkldifias«,^ Wellen oto. ^uersstluox »llor tüouvoa«. vüeatLelUiods! Lonlrols ä«r Vdrloasung aller ^Vvrtkvaxisro. ^.uss auok! aut' driokiokvm >Vests. llomlkllstvllv fstp KVvvKkvl. 's ! Lloxnnt unä oomtortallei olimöriefitotv lloMisb», Oaellc-robttttj — , . ^ ^ ll. Stalluugou. Vorrügliebor lieituntorrietft tür Oanioii, Herren s u. Kinller ru ^selvr Tages/eit. Äusleikon elosiuitor ireitpterlls 8 u. psnalonsstLlIungsn, ! ll. Vadrxvscllwre rum Lolbsttrutsckirs». ^uinatime von Len- » 8 ntrn vv8rr»8 8v 3. '«ions^ksrcloo. Vro88s eVu8iV!t>>I von lloit^teräen '/.um Verlcauf, L Nr. 3. W.Jayra. 18M. Steuefte Telegramme der..Dresdner RachrtLteu." P k t e r s b u r g, den. l. Januar. Gestern wurde in der Jn- zrnteur-Manege eine Revue der Pawlow'schen GarderegimentS- ivtsion und de» Leldgardekosakenltglmentö abgehalten. Der drückte hiildvollst seine» Dank dem Pawlow'schen ritegimente treuen Dienste und muthvolle Bethelltgung an den Krie- en 1828. I8.il. 1877 aus und sprach die lleberzeugnng aus, das; Kaiser für die treuen Dienste und niutdvolle Bc«! arn >828, >83l, 1877 aus und sprach die ttcvrrzcugu die Pawlow'schen idrei» zweiten Cbcf, de», Grobtürsten Thron loiger, evcnso Ire» dienen werden wie ihm, dem Kaiser. Diele Worte winden mit begeisterten Hurra»» erwicdert, wobei der Kaiser dem Thronfolger mit / dem Säbel salutwre. Stach der Truppenschau dankte der Kcmer den Offizieren skr ihre Dienstleistungen und sprach buldvoU mit den Im lepteir Kriege verwundeten, reichte denselben die Hanb und sprach nochmals die Hoffnung aus, die Pawlow'schen werben auch seiner Zeit sei ne,» Sohne mit gewohntem Mutbe diene». Sodann verlies, der Kaiser die Manege von begeistertem Hurrab Seitens der Ossi» ziere und Sv darcn begleitet. Gestern fand im Winterpalaiö auch ein Diner anlatzlich dcö Jahrestages der Ueberschreirung des Balkans und der Schlacht bei Taschklssen statt. Zum Diner wä re» die Generale und Stabsoffiziere geladen. Der Kaiser betrat ven Saal mit der Throntolgerln, vom Lbronsolgcr und den Mit gliedern der Kaiserliche» namilie begleitet. Der Kaiser brachte einen Loast aut's Wvbl aller am lchtc» Kriege, namentUch an der Schlacht bei Taschkissen Betbciligten aus. Der Toast aut den Kaiser wurde mit grShter Bcgeisteruiiglausgenommcn. London, :il. December. Taucher haben präcise die Lage beö bet Dundee verunglückte» Trains testgestellt, allein Sturm und gluth verhinderte» die Operationen. DaS Handclöamt be- ginnt heute die Untersuchung. London, I. Januar. Am nächsten Sonnabend wird der KablnetSrath wieder zu einer Sitzung zusammcntreten. - Die Taucher haben gestern Ihre Untersuchungen im Tav-Flusse fort gesetzt und die Lokomotive. sowie ll Waggons gesunken. seboct, keine Leiche. Die Untersuchungen werden auch beute fortgeietzt werken. — Die Staatseinnahmen haben im letzten Quartal 1879 gegen den gleichen Zeitraum des Jahres 1878 um 45ll,0(X> Psv. Stert, abgenominen. Strakburg i. E., llO. December. (Original - Korresp.) Die Verhandlungen des LandeSaudschusscS von Maß-Lothringen werden in zwei Sprachen gepflogen: deutsch und französisch. Die Abgeordneten sprechen meist tranzösisch; nur ein kleinerer Tbctl bedient sich der deutschen Sprache. Die Vertreter der Regierung sprechen selbstverständlich nur deutsch. Zur Ausnahme der Iran Mieden Reden stad drei franMicde Stenographen, die Herren Gustav Duptovä, Mouton und Schema engagict. al- deutsche Stenographen iungtren Prof. vr. Zetbtg und Herr Reupert vom k. Institute zu Dresden. Die Stenogramme dieser 5 Herren werken von den Sekretären de» LandcSauoschusseS zusammen, gestellt, die deutschen Reden von vcnselben tn'S Französische und umgekcbrt übertragen. Die Berichte erscheinen so in beiden Sprachen und werden den Zeitungen unentgeltlich gelielert. Die Sitzungen sind nicht öffentlich, auch Vertreter der Presse haben keinen Zutritt. Bisher tanken keine interessanten Dcdatten statt, inan müßte denn die Interpellation wegen Wiedereinsetzung einer Gemeindevertretung für die Statt Straßburg dahin rechnen. Die Session kann sich VIS in de» März dinzichen. Die Ver handlungen finden ln der Bürgermeisterei statt. Rew.Uork, t. Januar. Vanzandt leimte nunmehr den bereits angenommenen Posten eines Unionögesandten ln Peters burg wegen unzureichender Dotirung ab. Der Senator Burnside lehnte den Posten auch aus gleichem Grunde ab WitterungSanSsichttn: Wolkige« bi« trübe«, feuchte« Thauwetter. namentlich lm Gcwerbebauie) wie in den Restaurationen ging e« gar munter zu und sogar aul den Straßen und Plätzen herrschte um Mitternacht et» Leben, al« wäre e« ein besondere« Vergnü gen. inmitten der Regenschauer durch die tteten Pfützen zu traben. Die „Neuladrörour" aut dem Altmarkte war mehr treqnentlrt als man bllitgerweise erwarten durtte. Alö die Glocke der Kreuz- ktrche thre gewaltigen Stimmen ertönen ließen, erscholl unten ein hundertfaches Prosit Nculahr! Gxcesse sind unseres Wissens nicht vorgekommen; wobl »varcn die Beamten der öffentlichen Sicher heit überall da aut dem Platze, wo AuSschrritunge» zu befürchten waren, aber das Publikum benahm sich maßvoll und die Beamten ließe» auch wieder dem Jubel, soweit eben nicht über den Errang > L ' ^ ' ----- Tressen. Freiiaz 'OiMIU'. geschlagen wurde, freie» Lau!. Aus den der. wle Dresden, 2. Januar. — Se. Mas. der König und Se. K. H. Prinz Georg begebcn sich nächsten Sonnabend den 3. Januar e. Vormittags 8 Uhr In Begleitung »brer resp. Herren Flügel- und perlönl. Adjutanten aus Blasewitzer Revier, um daselbst eine große Treib sagd abzubalten; dieselbe erstreckt sich, wie im vorigen Jadre, von Alasewitz bis in den K. Großen Garten. Einer größeren Anzahl Herren von Rang und Stand sind Einladungen zu der selben zugegangcn. Die Jaaktcnel, an welcher sämmtliche Schützen zuiolge Einladung Sr. Majestät Theil nehmen, wird gegen ü Uhr Rach-nittagS im K. Residenzschloß abgehalten werden. — Au» der Schloßstraße rollten gestern Mittag Dutzende von Eguipagen dem kgl. Rcsidenzschlosse zu. um die Beglück wünschenden Ihren Dlajestäten dem Könige und der Königin zuzutiwren. StaatSmtntsrer. daS diplomatische EorpS, dte Generalität, die Spitzen der Behörden de« Staatsdienstes, das OMier orpö und die Hotbcamten erschienen nach benimmter Reihenfolge vor den Majestäten. Halb 2 Udr fand dte Bealück- wünlcdung deS KöntgSpaareS durch die Mitglieder beider Stände- k,immer» statt und zwar waren diesmal nicht bioö die beiden Directortcn, sondern die Kammern selbst in oorixwv und tast voll zählig erschienen. Eine derartige Geiammtgratulationöcour beö Landtag- bat bisher noch nicht stattgctundrn. Aut den Straßen selbst begegnete man zahlreichen Beamte», die ihren CbelS zum Jadreswechiel zu gratuiirc» tür unerläßliche Pflicht dielten. Die Briefträger keuchten unter ganzen Stöße» von Glückwunschbrieten und Karten. — Der Hotrath und Rechtsanwalt von Könnerttzhat den preuß. Krönenorden H. Klasse erhalten. — Da der bisherige Bureaudirector veS Reichstages, Geh.- Rath Happel auS Gesundheitsrücksichten seinen Abschied ver langt , ist mit der provisorischen Führung der Geschäfte Herr Rechnungörath Knaack betraut worden. — In später Abendstunde des Sylvestertageö ist endlich in Berlin die sechümonatli»e Verlängerung des deutsch- österreichischen Handelsvertrages von den Vertretern beider Reiche unterzeichnet worden. Aupgeschlvssen von der Ver längerung. also aufgehoben ist dle bisherige Zolltreibeit für böhmische Rohlelnen. Der VeredeiungSverkchr bielbt bt» zum IS. Februar l» der bisherigen Weise unter Bewilligung der zoll freien Wiedereinfuhr aufrecht erhalten. Von da an müssen öster reichische Gewebe, die zum Bedrucken und Färben nach deutschen Fabriken geschickt werden, bei ihrer Zurücksentung t4 Elb. in Gold alS Zoll bezahlen, lieber dle Tarttbegünstigungen» dl« vsterreichliche Eiienvabncn einzelnen Industriellen gewädren ssog. Retaktton) sind besondere Bestimmungen Vorbehalten. Die Silcht- beschlagnabine österreichischer SisenvahmahrbetrteVSmittel ist deutscherseits zugestanden worden. DaS Zollcartel bleibt in Kraft. — Der Sprung tn das neue Jahr ist nun glücklich vollzogen. Hoffentlich können wir dreist dem v. Deeennium unse re» Jahrhunderts einen besseren Nachens widmen, wie dem abge« lankenen 8. Der Himmel weinte dem Jahre l87v in der Scheive- stunde zwar Thränen nach und schaute sehr unfreundlich aus das neue; aber die Mcmchheit machte eS mit Recht umgekehrt — sie freute sich, daß da» alte begraben wurde und jubelte hoffnungs voll dem Jabre l«8v entgrat». In de« Svwestercoucule« (Io Fenstern der Krruzsch wurde wirklich gesungen; dagegen unterblieb auch diesmal Musik und Gelang vom Kreuzthuxme. Der EIrcuS Herzog wurde um zwölf Uhr, nachdem drei Stgnalschasse verklungen, über und über bengalisch beleuchtet. Gestern durchzogen dle Reveillen vollzählig dle Stadt, während am ersten WclbnachtSseiertage trüb derWeck- rui nur durch Lrommelschlag erlolgte. da die Hautbvtste» bei k Grad Kälte nichr zu blasen vermochten. — An dle Köntgl. Wasserbau-Dtrectlon «st am l. Januar folgende Nachricht eingegangen: In Leltmeritz gestern Abend starker Schneciall, deute Thauwetter und Regen, EiSaus- bruch noch nicht zu gewärtigen. — Dle Wasterbaudlrektlon trifft bereits vorsorglich Maß regeln. um den bevorstehenden Eiöaang möglichst unschädlich zu machen. An sämmtlichen Brückenpfeilern sind Wasserstraßen dem Stroine entgegen durch Authacke» des EtseS bersettellt wor den. Dieselben sind big ca. 30 Nt. lang und ca. LM. breit und bezwecken einen ruhigen und regelmäßigen Durchgang beö Eises durch die Brücken. — Nicht ganz uninteressant ist ein Einblick in die Thätigkeit unseres seit Antana Oktober b. I. bestehenden RathSvoll- ziehung Samte». ES zeigte sich gleich nach wenige» Tagen, baß mit den angestellten drei Vollziehern der Berg von Resten und nöthig gewordenen Pfändungen unmöglich beseitigt werden konnte; diese Danaiben-Arbeit, bei welcher jeder neue Termin neue Psändungsantcäge bringt, bedingte eine schleunigste Ver doppelung der Arbeitskräfte, unv so haben wir nun sechs Voll zieher, von denen drei vor der Hand allerdings nur als Hillö- arbeiter kiguriren, sicherlich aber über lang oder kurz feste An stellung finden werben, denn weder sind die Abgaben so mäßig, noch dte Gclbverbältnisse Tausender jo günstig, daß sic» aus all- seitige prompte Steucriibezahiung rechnen läßt. Alan kann auö ven folgenden Zahlen schließen, wie ungcbeure Mafien von Steuerresten im Jadre entstehen und sich nach und nach anhäulen, ba zu t>«»^egenwärtlL. u«ch> lluerlediatkN älteren ziemlich 1W0 Aufträgen tür dießoäcdsten zwei Mofiätc schon wieder über Kvoo Psändüiigöaufträge in AuSstcht stehen. B!S Mitte dieses Monats waren von 458? Psändungüautträgen. die von Anfang Oktober btS III. v. Mt«, etngtngen. 2791 erledigt, in 270 Fällen Theil- zahlungen erlangt und in 241 Fällen Gestundung gewährt wor den; in Summa hatte man doch 29,012 Mark Schuldbeträge vereinnahmt. Proccntual berechnet, hat jeder NatbSvollztehcr täglich 11'/- Pfändung vollzogen. Unter solchen Umständen bat sich derStabtrath eben gcnöthigt gesehen, die drei HilfSvollzichcr, die eigentlich nur biö Ende vorigen JahrcS engaglrt waren, noch auf vier Monate zu behalten. Und nach vier Monaten werden — leider GvtteS! — neue Pfändungsanträge an Stelle der er ledigten treten und nur drei ««gestellte Vollzieher ebenso wenig im Stande sein wie setzt, die Arbeiten zu bewältigen. — Bei Gelegenheit der Hauptversammlung der Lehrer des SchulinspektlonS-Bezirkes Annaberg hatte bekanntlich der Direktor der dortigen städtischen Schulen. Ur. pkil. Hart mann, über den „VerballSmuö ld. h. das sog. Wortgeklingel, die Verwendung von Worten ohne erklärende Bedeutung> in der deutschen Volksschule" einen Vortrag gehalten, der. well er gleich damals großes Aergcrniß nnler der VolkSschullehrcrschatt erregte, in allen Zeitungen — so auch bei uns — im Auszug mltgetheilt ward. Der Vortrag ist jedoch auch alS Brochttre erschiene» und hat sonach mehr Verbreitung unv neuen Widerspruch gefunden. ES ist nicht unseres Amtes, die Ansichten des Hrn. l)r. Hart- mann zu widerlegen oder zu vertrete»; jedenfalls verdient aber dieser verr, wenn er Irrte, als Antwort keine derartige Verspot tung. keinen so wegwerfenden Hohn, wie er ihm durch die Herren Direktor K retschmar an ker H.BezftkSschnleundA ltner an der 4. »Bürgerschule zu Dresden in der „S. Schulz." zu Tbeil wird. DieHcrrcn gebendem Direktor vr. Hartmann alö..einzige Antwort" die tü»t Thesen: Itr.Hartmann ist I» ein geschellter, 2s ein sehr geschellter, 3> ein überaus sehr geschellter, 4» ein auffällig überaus sehr geschellter, Ls jebcnfalls dergeicheibtcsteMann. DieAntwort schließt mlt den geringschätzigen Worten: „Sie lind der Gegner nicht, an welchem man Kräfte zu zeigen hat". Im würdigen Gegcnlak zu dieser süffisanten Manier schreibt uns hierüber ein Dresdner Pädagog: Der tn der Aunabergcr Haupt- kvntcrcnz der Lehrer von vr. Hartmann gehaltene Dortrag war seinem Wortlaute nach wobl dazu geeignet, bet Denlrnlgen, welche die Arbeit unserer Volksschulen nur oderitächlich kennen, dle Meinung zu erwecken, daß ev mit verleiben nicht zum Besten bestellt sein könnte. AuS zufälligen Ursachen hatte man leider in jener Lehrerversammlung gegen die tn il rcr All gemeinheit gänzlich unerwiesenen Behauptungen nicht sofort Protest erhoben; wohl aber tft die» aus der darausfolgcnden allgemei nen Sächsischen Leb«erv.rsammlung zu Plauen i. V. geschebe»; und auch die pädagogischen Vereine zu Dresden und Leipzig haben ihr Urtdcil über diese Arbeit abgegeben. Diese Uriheilr wiesen ln der Hauptsache nach. daß der Verfasser, welcher erst 3 Jahre Lehrerin Großenhain, dann je 2 Jahre Nealschuloberlehrer in Bautzen und Zwickau, nachher 3 Jabre Schuldirektor ln Franken- berg gewesen und erst vor Kurzem Schuldirektor in Annaberg eworden, dem alio tm Volks sch ul fache nur erst eine kurze criahrung zur Seite siebt, wohl meist auS Unkenntniß der that- sächllchen Verhältnisse, vcr geIammten VolköschnIe und Lehrerschaft Etwas zum Vorwurle gemacht hat. was nach den langjährigen Eriahrungen alle vorurtheilssreien Fachmänner und nach rem öffentlich ausgesprochenen Urtheile sämmtlicher königl. Bczirlüschullnspektoren durchaus nichtallgemein, sondern nur alö Ausnahme — zuweilen vorkommt. daß nämlich die Kinder beim Lesen, Sprechen. Hören. Schreiben nicht genug aus die Bedeutung, den Sinn der betreffenden Worte hingewtesen und davurch zu Gedankenlosigkeit gctührt werden. Hätte sich der Vortragende daran! beschränkt, diejenigen Lehrer oder Lehrerin nen, denen etwa dieser Vorwurt zu machen ist, aut vaS nach- ahmungSwerthe Vorbild der überwiegenden Menge ihrer tüch tigen Kollegen und Kolleginnen binzuweften, so dättc er mit seinem Vortrage ein verdienstliches Werk gethan und nicht zu so bedauerlichen Mißverständnissen und Verdächtigungen Anlaß gegeben. — Wie wir auS zuverlässiger Quelle erfahren, werden dle Zwtckauer Ealamttosen einzig und allein aus die Er- trLavtlk« brr veranstalteten Sammlungen anaewtese» sein. Denn da nach den nunmehr abgeschlossenen staatSanwaltichastlichc» Erörterungen feststcbt, daß eine Verschuldung an dem Unglück Niemanden trifft, kaö Rcici Shgstpflichtgesetz also keine Anwend ung leibet, giebt eö keine Verpflichtung kür die Aktiengesellschaft deS Brückenvergschachtcs, die Htnterlafiencn der Verunglückte» dauernd zu unterstützen. An eine freiwillige dauernde Unter stützung ist aber schon der Natur der Lache nach bei elncrAliien- gejellschaft Überhaupt nicht, bei den Verhältnissen des Brücken- bergichachtrS aber, der von Anbeginn an mit den größten Schwie rigkeiten zu kämpten gehabt, vollends gar nicht zu denken. Die VerstcherungSgeiellschast, welche von verschiedenen Blättern er wähnt worden ist, kommt nicht mehr in Frage, nachdem juristisch sestgestellt ist, baß die Brückcnberggescllschaft keine Untcrslützungö- vfiicht trifft, denn dieie versicherungSgesellichast har nur den Zweck, den in Ihr vereinigten Grubenunlernchmerii für die aus dem ReichShastpfiichtgesctzt etwa rciultircndc» Verpflichtungen Rückversicherung zu bieten. Dle Knappschattükafie deS Brückeu- beraschachteS endlich, welche wohl tormell verpflichtet wäre, de» Htntcrlassenen der verunglückten die statutarischen Unrcrstützungö- beihilten zu gewähren, dürste taktilch außer Stand sein, dieser Verpflichtung zu genügen. Schon früher waren nach dem Statut derselben die UnrerstützuiigSheihilfen zu doch, die Mitglieds- beiträae zu niedrig bemessen, so daß man sich schon vor der Katastrophe veranlaßt gesehen hat, um den laufenden Anforder ungen zu genügen, eine Statutenändening herbcizusühren, und In einem am l. December 1879 der Bergbehörde zu Zwickau zur Genehmigung vorgelegtcn revidirtcn Statut die UntcrstützungS- beiträge herabzusctzen, die Mitgliedsbeiträge dagegen zu erhöben. Wie lete UnterstützungS- und Verslchcrungttafie. so ist auch die Brückenbera-Knappschaltökassc nach den ihrem Statut zu Grunde liegenden Berechnungen nur tür den gewöhnlichen Bedarf be gründet, so außerordentlichen UnalückSfäocn, wie der letzt vor liegende und den daraus resulttrencen Verpflichtungen aber nicht gewachsen. Würden daher die Hlnterlafirnen der letzt Verun glückten gcnöthigt sein, ihre Ansprüche gegen die KnappschastS- kasse geltend zu machen, so würde Letztere wahrscheinlich gelprengt und damit nicht nur den jetzigen Caiamtkoseu, sondern auch den schon vorher Untersiützungtzberechtlgtcn alle und jede Unterstütz, ung entzo«en. Bei dieser Sachlage ist es darum dringend wün- schenSwerth, daß die öffentliche Mildthätigkeit. io vielfach dieselbe auch sonst leider zur Linderung von Noch und Elend in 'Anspruch genommen werden muh, iür die Unglücklichen tn Zwickau nicht erlahme, daß vielmehr Jeder, der dies noch nicht gethan. sein Schertlcin durch eine der bekannten Sammelstellcn dem gemein samen Zwecke zuiühre, den Kummer und die Sorge für die Zu kunft in unserer nächsten Nähe wenigstens cmtgcrmatzcn zu stillen. — Wirstehen seit Atonalen een auffälligste» Erscheinungen in dem Witterungswechsel gegenüber, für weiche der Lall vergeblich Ausschluß sucht. Dle verschiedensten Theorien, schreibt die „N. A. Z.". ließen die Gelehrten bei den Erklärungen dieser Abnor mitäten in Stich, und selbst die geistvolle nud überzeugende Theorie Dove'S von der Stcppcnkältc vermochte nicht iür alle Fälle alö zutreffend zu gelten. Wahrend der verflossenen Woche blieb der Luftdruck konstant sehr hoch und lagerte das Druck- maxtmum mit geringen variaiioncn über Mitteleuropa, wo daö Wetter ruhig, meist heiter und intensiv kalt bücb, während im äußersten Norden wiedcrdolt Depressionen erschienen, welche hef tige Wcststürme über Skandinavien und den nördlichen Meeren hervvrrlefen. Im Gebiete von Mittelsrankreich, der Schweiz, Lüddeutschland und Oesterreich-Ungar» lagen ununterbrochen dte Temprraturmtnima zwischen — 22 bis - 27 Grad Eelstuö von ganz Europa vor. den äußersten Norden und Westiibfticn nicht ausgeschlossen; beinahe die ganze Woche über hatten Ham- mcrfest am Nordkap, Tromsöe, Uleaborg und St. Petersburg dieselben Morgentemperaturen wie Madrid, Toulon, Rom und Florenz; fast ununterbrochen herrschte tm Norden des bottnischen und sinnlichen Mcercö, wie am weißen Meere und an der Nord- wcstküste Norwegens vollständiges Thauwetter, während alle Binnengewässer Mitteleuropas erstarrt blieben. Ev mutzte am 25. Decemver am Bodensee die Dampsschiffsahrt gänzlich cstigc- stellt werden, und ist der Wörthersee bereits bei andauernder Kälte von über 20 Grab ganz zugefrorcn. Alle Flüsse Lüd- dcutichlands, Frankreichs und Oesterreich-Ungarns sind mit Eis decken überzogen, die Erde meist bis zu einer Tieic von einem halben Nieter lest geiroren. Rom, Neapel, Florenz -c. melden täglich Temperaturen unter ober doch nabe dem Nullpunkt. Niederschläge wurden in Mittel- und Wcstcurooa gar keine beob achtet und wechselte nebliges Wetter mit bcftcrcn Tagen. Die See blieb am Attanltc unv Mittclmeer ruhig. Erst am Sonn abend fiel der Hauptdruck in Irland rapide und stellte» sich da selbst heftige Sütsiürmc ein. welche eine Annäherung der starten Ler ression vom Atlantic der tonstatirten. Diese Eycione pal ihre Richtung nordostii'ärrs genommen unv brachte einen rapiden Umschlag des Wetters. Pros. Palmieri konstatirt In den letzten Tagen die rege Thätigkeit, welche der Vesuv zeigt, und auch vom Hekla hat eS neuerdings geheißen, daß es wieder lebendig in ihm geworden sei. — Tovtenschauvon 1879. Zahlreich sind die Opicr, die daS verflossene Jahr in der Nahe der Fürsienthrone gefordert bat» wenn auch kein einziges regierendes Haupt während dieses Zeit abschnittes daö Zeitliche segnete. Prinz Heinrich der Nie derlande, der beiahrte Gatte der jugendlichen Prinzessin Marie von Preußen t'Tochter deS Prinzen Friedrich Karl» starb Im Januar nach noch nicht halbjähriger Ehe. Im März verblich der hoffnungsvolle Sohn des vcutichc» Kronprinzen, Prinz Waldemar, der eben seinen elften Geburtstag gefeiert batte. Im Juli starb der Herzog Wilhelm zu Mecklenburg, der Gatte der Prlnzesfiu Aleranbrine von Preußen. Mil der Gräfin Hohenau, der morganatischen Gattin des verstor benen Prinzen Albrccht von Preußen, die tm März aui ihrer Besitzung AlbrechtSbnrg bet Dresden verstarb, schließt die Reihe der dem deutschen Kaiierhauie ungehörigen Personen, die >879 vom Tode dahlngerafft wurden. Den größten Verlust bat die Napoteonlschc Dynastie durch den Tod des Erben Napoleon IU.. Louis Napoleon, eriahrcn und u»ch vor wenig Wochen erfolgte der Tod der Gräfin von Mont! io, der Mutter der früheren Kaiserin Eugenik. Von den Angehörigen bcS Hauses Bonaparte starb im Oktober außerdem die Prinzessin Karoline Bonaparte und Frau Jeromc Bonaparte-Patterson, dte amerikanische Gattin des verstorbenen Jeromc Napoleon. Im Junt starb der Kronprinz von Holland, Prtnzvon Oranten, in Parts. Große Verluste bat daö Haus Bourbon ertahren. Im Mai folgte die Jnsanttn Christine von Montpcnsier ihrer jüngeren Schwester, der Königin Mercedes, und kaum hatte der junge König AlpbonS dnö Trauerlatzr um die letztere hinter sich, so starb auch seine Schwester Maria del Pilar eines ebenso plötzliche» als rätösclhastcn Todes. In Rußland verstarb im März der GroßiNrst Wiatschcslaw Konstantlnowitsch, in Italien im Juli Marie The resia von Savoyen. Wir gelangen nun zu de» hervor ragenden Politikern, die im Jahre 1879 den Weg zum Orkus
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