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Dresdner Nachrichten : 13.01.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188101131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1881
- Monat1881-01
- Tag1881-01-13
- Monat1881-01
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.01.1881
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«r W»st 2 Man 7» ^Siutrlnr »um». »u»«,k LS00V «-m»l. ßtndttr Via- ^t-^«rd<ic«i«n «Imli «utwär»: >. >»«>«« in Ham. ' „.LcDtig.Baftl, Wie»'. bürg, ««rltn. «ien. .. A,«»i«u. FrankfurtM - « M»fi« in «rrlt». Lri»«». Ä! Hnmtura. granklur» a.M., Mü»> Men. - L«»d« »V». ingcanlsu, l o. M. - Bureaux d. „Jnoalid»«- »«nk ". - Noll»,. »u»le> a «u. in Paria. Hagtklatt für Politik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht,Frcm-rntiste. G« I»II I»4, Z Vd«s ckns I'aar von !t kl. ül> Ist. an, Ill»»Itti»v-8tI>NtI»«<tiiiIi«. ftilü I'rra, 7 kl., »«I»« I-ki« l»>tN««« I„>Ii«, tgoskt/lwll so- jß bedlttirto» klnstor, iUiiilibll «lein Ilalitaxs, «I»8 Ißrar 7 kl. 4 I. »Lrßvu Sülms, ! sj Itie^tlle», ktui»t>tin»tr»b"St I^ir. «t »»«> 7. st Äüü!ittoIolN>ämnio L o n b o n. Die MI den Fatklandöinseln Ullbüttvtv^IMIIlv. statlonirte Geschwatcrabthctluiig erhielt Be- «ehl »ach de», Eap zu gebe». DerKommanoant von Natal mcl- ket den Rückzug der Boero bis ienlllio Buffalo und dir Rück- 26. 5Lvrr»Lß. ;nomr4lt «»rtu»ia»z,,» kt» L»d«. » L»r an,»»»»«. S«uurag»bil»m»i»l>ll1». ft» Aeusiadt nur an S»«Ment»ge«:»r. Klallcrgait« Sir. S l»t »ach«. 4UHr. - Der Raum einer e»ft>«k«Men Pelir,e>I« ^i,-lI4PI,e. «n,«l,u»t di« .zeile « «iicne Oarankie für d»» »achß. tägige «richeenen der Jnkr»« wird nicht gegeben. Aubwiiriige Annoncen« «uiträge Non UN» unbekannten Airmen und Perionen inieriren wir nur gegen Pranum«,»«da,Aavl»», durch Sririiuarle» »der Poirenrga»»»»,. -Phi Silbe, k,ilk, IS -Le7 In I «rate iür di« Montag» - «m»«e - oder nocheiuem Aesnag« di« Petit zeilc SI Pige. S--! ü'j nur reino null 8ortkll ompiiAclt. stand drei Ksufftsus 6. ivoltls« liweolreuüo> Iliuos Kilo :j. 4. 6 uvck 8 LI. >1 Ksufftsus 6 IR. b« Nnnolieui. Weisung eines Angriffes ani Watkerstooi». - K aIk»tt a. Die 'Nachricht über eine Verschwöruiig >» Kolapror behuts stierer mctzelung der Europäer dat sic» nicht bestätigt. In Ievpvrc und Vtccgapatani heriicht in Molise berVerhaitnng einiger Häuptlinge -Bl ir.eLiäsQL-l'lieLtsr. A ül»«. ei« » >:». ^»unnr »t,«!. E <l^ l'i,'iul. M'ktitt«'« >Vi^t»tzr. ß ^ /.»»«»:e. iii»i« : i! Ser jüiiiiilc liriiteimiil. ^ grotzc trrreauii,,. (so sind Pvrsichtrunahreüclii getrossen worden. Pc lerad ura- Ncichorath. Der Finaiizminiiicr Ibcilt mil, daß das Budget von l^8l mit einem Deficit adschiicsie. Die beabsichtigten»iesormen becwcaien eine^ermiiircrung c.Ausgaben. Rr. IS. , Witterung v»m 12. Januar: Karomeier nach vttar «öiolb.l watlvrabe I». iAbdd.ntt.) i 7ö!I Mill.. icit «estein s Milt. gesaUru. Tli-ruwmclogr. n. Sicaum.: 2 u »., uicdr. ! Lrnu>. 6 » lk., höchile Teiup. I" N. Lüd-ON-Wind. Brdrrli. Aussichten sür den 7il. Januar: Vorwiegend bewölkt, ^rost. Niederschläge. > Toiincrsta,, 13. Januar. «icammortttchcr Rcdaclcur liir PvlillschkH l>r. Emil Bicrcy iu TrcLdcn. Seitens Rußland giebt man sich große Mühe, die Besprechung der Zollerhöhung im preußischen Landtage oder im Reichstage zu hintertreiben. Die russischen Blätter stellen den lOproc. Zoll Zuschlag als eine reine Finanzmaßregel dar. Sie richte sich ja keineswegs gegen den Handel Deutschlands allein, sondern gleichmäßig auch gegen die Erzeugnisse Frankreichs, Englands und'Nordamerikas ; nur der Handel Persiens und der Türkei nach Rußland sei davon ausgeschlossen. Rußland besteuere ebenso die ihm unentbehrlichen ftonsumarükel wie Thee, Siaffee, Wein, Tabak, Baumöl und Roh Materialien, wie Baumwolle, um IO Proe. höher, wie die deutschen Industrie Erzeugnisse. ES liegt etwas Mahres darin, ebenso in der Behauptung der Russen, daß für das Geschäft der niedrige Stand des Rubels viel ungünstiger als der Zollzuschkag, sei. Erziele Rußlands Finaiizminister wieder das Gleichgewicht im Budget, dann bessere sich auch der Rubelkurs und das liege ganz besonders auch im Interesse der deutschen, nach Rußland importirenden Industrie. Das russische Publikum frage bekanntlich bei seinen ausländischen Ein laufen weniger nach dem Preise als nach der Güte der Maare und nach der die russischeEigenthümlichkeit berttäsichügettdeir Ausführung So sehr dieses letztere Moment beherzigenswert!) ist, so wenig ist abzusehen, warum sich ein deutsches Parlament enthalten sollte, die sür die heimische Industrie doch sehr nachlheilige Maßregel eines RachbarS frermüthig zu besprechen und sich nach Mitteln umzusehcn, derartigen Unbilden zu begegnen. Leider scheint es aber, als wäre die Einbringung einer derartigen Interpellation im Berliner 2and tage nicht mehr so nach dem Geschmacks ocr dasigen Regierung wie vor Kurzem noch. Hört man doch andererseits, daß das famose Lrcikaiserbündniß. das schon zweimal eingesargt und wieder elcltrisirt worden ist, neuerdings seine dritte Auferstehung feiern sott. Die Beschränkungen der allgemeinen Perkehrsfreiheit auf den Mochemiiärtten, zu denen sich die Regierung in Düsseldorf entschließen mußte, um unleidig gewordenen Ucbelstanden des Portäuferunivesens zu begegnen, haben auch inSachsen Teilnahme erweckt. Die Bürger meister jenes rheinischen Bezirkes haben cininüthig erklärt: „Daß die Verkäufer einen großen Theil der zu Markte ge brachten Gegenstände auikciultcn, den direkten Verkehr zwischen Vcotuceiiteu und Konsumenten verhinderte», daß der Markt- Verkehr durch diese Zwischenhändler verthenert werde und daß der Einkauf aus dem Mochenmarkte kür die Konsumenten jetzt theuerer fei alö iraner; die Vorläufer kauften in große» Quantitäten und keSi ald billiger ein. um dcmnächst im Markt« oter Hausirverkevi brn den Konsumenten weit höhere Preise zu fordern; unter der Verthcucrung der Lcbcnömiltel durch diesen uiiiiöthigen und ge- meimchädiichen Zwischenhandel leide namciiklich die Arbeiter bevölkcrung." Run wenden die Vcrtheidigcr der absoluten Perkausosreihcik aus den Wochcnmärkten ein, daß irgend welche beschränkenden Be snmniungcii sehr leicht umgangen rverven und die Gemüsezüchter und Landleute überhaupt mehr als nothwendig belästigen würden. Außer dem müsse man den Zwischenhändlern und Verkäufern einen Gewinn umsomehr gönnen, als sie auch ein Geschäftsrisiko hätten undManchcs unverkauft bleibe oder verdürbe. Der Landmann aber, der seine Maaren weither bringe, müsse ohne Vorläufer stundenlang auf dem Markte aushalten und dabei risliren, einen Theil unverkauft mit Heimschleppen zu müssen; er werde selbstredend künftig die Maaren im Einzelnen und dirett theuerer verkaufen, als wenn er sie sofort im Ganzen losschlagen könne. Das Gewicht dieser Einwendungen sott nicht verkannt werden. Unwiderleglich aber ist eine Erfahrung. In Dresden wurde früher, um dem Hökerunwesen zu steuern, bis zu einer bestimmten Glockenstunde am Nathhause eine Strohkrone herausgcsteckt und während dieser Zeit durfte kein Verkauf stattfinden. Seitdem diese im Ganzen sehr mäßige Einwirkung der Gemeindebehörde auf den Gang des Geschäfts aufgehört hat, ist erst recht jenes Hausiren mit Lebens mitteln in Schwung gekommen, das faitisch zur Vertheuerung der selben geführt hat, so daß jetzt die Hausfrau nur in der geringeren Zahl von Fällen ihren Knchenbedarf direkt von den Landleuten oder Gärtnern tauft. In den umliegenden Dörfern Dresdens eristiren taktisch Hunderte von Personen, die am frühen Morgen mit leeren Säcken und Korben in dieStadt kommen, vor den Thoren oder gar vom Markte weg die Lebensmittel kaufen lind mit dem von ihnen sur genügend erachteten Aufschläge wieder an dieStädtcr verkaufen. Namentlich hausiren sie damit in den Vorstädten. 'Nachher ziehen sie, ohne der Stadt irgendwie genutzt zu haben, mit ihrem Profit ab. DaS ist jedenfalls ein Uebelstand, dem im Interesse so wohl der konsumirendcn Städter wie der erzeugenden Landleute Niemand das Wort reden wollen wird. Die Verhältnisse liegen örtlich überall verschieden, so daß cs schwer ist, allgemeine Maßregeln vorzuschlagen. Nur komme man nicht mit der Phrase der „allge meinen VcrkehrSfrciheit!" Wo gewisse Einschränkungen des lediglich, unproduktiven und oft geiiieinschädlichcn Zwischenhandels, Vorkaufs wesenS und Hökerthums durchführbar sind, erweisen die Behörden ^ wwohl dm landwirtschaftlichen Producenten als den städtischen! Verzehrern eine Wohlkhat, wenn sie eingreife». Ebenso wie der ^ Stadtrath Ort, Zeit, Dauer, Zahl der Marita fcstseht, das Feil bieten gewisser gleichartiger Maaren auf bestimmten Plätzen, das verumtragen mit oder ohne Ausruf und dergleichen kraft seiner ivohlfahrttzpolizeitichcn Hoheit regelt, ebenso ist er befugt, die beste Wohlfahrt für das Publikum zu üben, indem er der Lebensmittcl- vcrthcuerung entgegcnarbcitct. Der österreichische Bauerntag in Linz hat einen äußerst würdigen Verlaus genommen. Aus allen Alpcnlronländcrn ström ten die Bauern in dicken Lodenjoppen, mit Pelzmützen und in Tuch rocken zusammen, viele brachten die «große Pfeife im Munde mit Ab und zu sah man auch eincBäiierin. die vorsorglich ihren „Alten" begleitet hatte, hingegen fehlten die sonst in österreichische» Bauern ragen so charakteristischen katholiichen Geistlichen völlig. Die Bauern schütteln das Joch der Kirche ab, sie wollen polnisch würdig sein und sic protestier» ebenso energisch gegen die Vertretung ihrer Interessen durch Edelleute und Advokaten. Die Ezechen hatten sie verhöhnt, sie würden mit Sensen und Sicheln nach Linz kommen, sie ließen aber die Sensen zu Hause und brachten nur ihre ehrlich deutschen patriotischen Bauernherzen mit. lieber kurz oder lang ivird es zu einem Lerbrüderungsfest aller deutschen Bauern kommen, rief ein Redner und brachte seinHoch auf den Kaiser von Oesterreich Die Regierung Oesterreichs wird sich nun wohl hüten, den Bauern der Alpenländer die Grundsteuer zu erhöhen und sie gleichzeitig den Polen und Ezechen zu ermäßigen. Zu den schweren Sorgen, die England jetzt heimsuchen, ist nun noch die ausgedehnte Verschwörung in Irland getreten. Tie Re gierung hat sich entschlossen, Kandahar in Afghanistan «ganz zu räu men ; das mag militärisch sehr verständig sein, der Rückzug der Eng länder aber aus jenem Reiche wird den Indern als eine schwere moralische "Niederlage ihrer Herren erscheinen. Die Engländer werden so ihres Besitzthums in keinem Theile der Welt froh. Immer von Verschwörungen drr von ihnen aufs Blut ausgesogenen Einge borenen bedroht, lommen sie nie zum Gefühle der Sicherheit. Neueste Telegramme ver „Tresvner Nacht." v 12. Jan. Berlin. Abgeordnetenhaus. Eine von den viele» Pe titionen verlangt eine ausreia'endcreEntsä'äciguiig sur die preu ßischen Amköanwällc. Die Negierung sprach sieh i» entgegen kommendem Sinne auS. — NcckU eigcnthnmlieh berührt die Aus lassung, welche die preußische Negierung von den Verpflichtungen l'.it, die sic bei Aiiiicrion eines Landes übernimmt. Ein Hei- bcamter beö ehemaligen Kumnstentbums Trier batte Gchalto- ansprnche an kleien Staat, welche sein Erbe geltend macht, ginn iagt hie Negierung, diese Ansprüche geben uns nichts an, weil die vor u»S im Besitze des Landes gewesene iranzösisebc Negierung dieselben nicht anerkannt hat. Neichcnspcrger-Qlpc bemerkte dagegen, daß es doch nicht daraus ankominc, was die französische Negierung anerkannt bade, sondern wozu sie verpflichtet gewesen; letzteres sei aru Preußen mit nbcr- gegangc». Auch die derichtcritattentc Kommissivn war der Mei nung. daß. wenn Preußen einmal aiincklire, cs auch die Passiva mit annektircn müsse. Das Abgeordnetenhaus schloß sich hier an! diesen Andsuhrangeu an und so wurde die Petition der Negierung, trotz des Midcrsvruchcö derselben, zur Berück sichtigung überwiesen. Eine längere Debatte riet eine Kulttn- kamvs-Pctitlvn hervor. Dem Curator Grahl zu Natibor Ist der Neligivnöniiterricht entzogen worden, weil er den kleinen Schul- mävchcn gegenüber polemische Neben über Staatscinrichtnngcii w. gehalten. Gegen dieses Vergeben gegen Grahl wendete» sich die Abgeordneten lw. sdran; und Bachem. Letzterer, sich ans taö bekannte Elrcnlar des Eultusministclö de ziehend, mit welchem das Verfahre» gegen Grab! in Widerspruch Hebe, forderte die Konicrbative» am, den Kultusminister v. Pntt- kamer gegen den Qbcrprändentcn v. Puitkamcr in Schutz zu nehme». Eine weitere Petition dctrai die bekannte Breslauer Bricliperrc. Gegen L7<><) Personen war dieselbe verhängt wor den unk zwar ani Grund einer vom Polizeipräsidium dem Ge richt unterbreitete» Liste von Leuten, die tcr» Sozialdemokratie verdächtig waren. Abg. Iw. Mever-Brcslau tührte ans. daß diese Sperre große Unznträgiichkctteii, ja klnglücks'älte im Ge folge hatte. Ein Kranker sei gestorben, weil der brieflich herbei gerutene Arzt infolge nicht erlolgtcr Bric'besiellniig auöblwb. ein Sohn, an'ü Sterbebett seiner Mittler gerntcu. scl zu spät ae- koinmeii, well er den Briet nicht rechtzeitig erhielt :c. Die übrigen Petitionen bieten kein Interesse. Berlin. Dem Bnndesralb liegt jetzt kaö Wehrstciiergesctz vor, nachdem die Ausschüsse, denen dasselbe zur Vorderathnng übergeben war, ibre Arbeiten beendet baden. - DerVottswirtb- schaitsratb wird einige Tage spater, als ursprünglich beabüchtigt, eiiibcrusen. Der Wiiidtborsl'schc Antrag über die -StraNong- kctt bcSMesselesenü und SacramcntcspendeiiS wird i» den nächste» Tagen eingcbracht. Wien. Kronprinz Rudolf wird Amang Februar eine Qrie »kreise aiitrctcn nnv dabei Egbptcn unk Palästina besuchen. In seiner Begleitung befinden sich dabei Gras Hobos und der Hofburg-Planer Mäher. <BcI srühcrcn Reisen begleitete ihn der Naturforscher Or. Brchm.) Berliner Börse. Von auswärts lagen feste Meldungen vor, welche nicht ohne Einfluß blieben; freilich schic» sich dieser nur ans gewisse Spielpapicrc, voran Ercditacticii und Elbc- ihalbabii, zu erstrecken, während sich im Uebrige» das Geschält I» engen Grenzen hielt »nd nur unbedeutende Steigerungen zu verzeichnen sind. Erebitacric» I'.- Pik. besser, Franzosen :t Mk. schlechter. Eisenbahnen behauptet bei stillem Geschäft; nur Elbetbal zeigten tbcilweise recht lebhaften Verkehr und noti- ren t l Mk. über der 'Notiz der gestrigen Nacvbörse. Prioritäten ziemlich fest Fondö ruhig, deutsche seit, fremde knapp behauptet. Banken wenig verändert. DrcSdncrBank etwas niedriger. Berg werke aniangS gut behauptet, schwächten sich am Schlüsse ab. Von Industrie-Papieren zogen an Körner, Lalichbammcr und Hartman»; Stickmalchinen und Nähiaden etwas niedriger. Lokales und Sächsisches. — Se. Mas. der König nahm nebst dem Prinzen Georg, K. H., und den geladene» Iaadgäsicn gelegentlich der am Diens tage in der Mügclncr Gegend siattgeiundencn Treibjagd, wie dies blöder alljährlich zu geschehe» pflegte, auch diesmal das obligate Iagdsrüh st ü ck ln der Behausung des Herr» Friedens richter Schlesier in Mügel» bei Pirna ein. — Postdlrcktor a D. Richard Kirsten in Radcberg bat kaS Ritterkreuz 2. Kl. dcS AlbrechtöordciiS erhalte». — Dle Hessestiichkcilcii wurden gestern mit dem ersten großen Holballe erösiiict. An demselben nahmen die königlichen Majestäten, sowie Prinz und Prinzessin Georg, k. H., »cbft Prinzessin Mathilde Theil — ei» crsteuIicheS Zeichen, daß der Gcsniithcitoznitand des Prinzen Albert zu keine» erlisten Besorg nissen Anlaß biciet. ES waren an 55tt Einladungen ergangen und die culiiiarilchen Vorbereitungen sür so viele Gäste standen aut der Höhe der modernen sogenannten „kalten" Kochkunst. Ein ricstgeS Büffet war amgcschlagcn. denen Ausbau nach streng kaniilcriichen Rücksichten durch Hr». Hofküchenmeistcr Müller bewirkt war. Den Mittelpunkt bildete ein Aussatz von Fischen, Hummern und Austern, einen Faiitastetempel darstellend, kesse» architektonischerAMbanzierlich und tuitig, von Alabaslcrmehl und Tragant gefertigt war. Links und rechts von diesem Prachtstück breitete» sich mächtige Schüsseln von Allstes a»S die aroße Lachte mit Sct,upvcnpa»zcr» vo» kleineren Fische» und Kapern um schlossen; a» sie reihten sich große sarcirle Truthähne, tetne tran- zösische Poularden, Gäiisclcber-Pastctcn, Mahonaucn, ikalienhche Salate, hannöverich: Kaldsrücken von enormer Größe, Schmal- tbicrrücken und Rehkeule», sogenannte Glumr iroicis ron Haselhühner» und in Sütigkeilcii eine reiche Auswahl po» Geldes, Erömcg und Eharlottc Ruhe a». sämiittlich reizend garnirt. Würdig diesem kalte» Büffet zur Leite stand das im Nebensache anigeschlageiie Büßet des Hrn. Hoskonditor Septerth. Zn bene» Leiten dcst'clbcii lenkte» sieh Aller Blicke am zwei Iagtgruppe» in WaldcSgrun. Et» weiteres Prachtstück stellte ci» demBergpalais i» Pillnitz nachgebiltetcö Schlon mit Terrasic und Borgcwte», i» welchen Kinder und eine lebendige Fontaine schelten, aus Dragant und Wastel» dar: ebenso aui dem Thcc- büstet ein reizendes Schweizerhans mit Mühle, Teich und Lant- lci att. Während unsere Dampirruckinaschincii dieie Beschreibung jener cnlinariicheii Herrlichkeiten zu Papier bringe», stnd lietel- ben vcrmukistlch >cho» dem Ansturm der Hnndcrlc von BaU- gästcn erlege». - Das amtliche „Dr. I." widerspricht zu »niercr Freude der in unser Blatt aus einer Berliner Zeitung übelgegaiigenc» 'Notiz, „daß der vre Ncichötaiizicr bei tcr sachchchc» Regierung angeregt habe, i» Leipzig, um den socialdcmokralilche» Agitatio nen zu begegne», de» sogenannten kleinen BelagerungScunaiid zu berhängcn". Bei der lächstschc» Regierung ist überhaupt diele Maßregel in 'Bezug am Leipzig bis jetzt noch gar nicht t» Frage gekommen. Anlaß zu der 'Nachricht überhaupt hat pcrmulhlich die »cnliche Bekanntmachung des Leipziger Stattrathö über Handhabung der Fr c m t c » p v l i z c i gegeben, indessen wird eine derartige Verordnung regelmäßig vor jeder Mcüc erlauen. — Im Protcssoren-K vi lcglum des hiesige» Kgl. Polhtechnikumo haben die in der letzten vorjährigen öffentlichen Stabiherorkiictcnstkuiig gelegentlich der Bcran ung über die siädtiiche Semper - Stistiliig von Herr» Qberbürgcrmeistcr 0>. Lknbcl gcthanc» Aeußerniigeli bezüglich der cingaiigs erwähnten Professoren eine begreifliche Mißstimmung hervorgcrchcn. Es gewann den Anschein, als «b cs zu einer ernstlichen Differenz zwischen dem Oberhaupt der Llaktvcrwaltung und den jenseits des Biömarckrlatzcs waltenden Herren kommen sollte, soviel wir höre», war auch bereits über eine „Erklärung" Seitens der Letz teren berathen worden; crircnlicherwciie aber wird nunmehr die geeignete Form zu sncdlichcr Beilegung der Sache gesunden werde» — In Tharandt habe» sich die Gemüiber begreiflicherweise »och nicht darüber beruhigt, daß Herr Pastor Siedel sich ge- weigert hat, bei dem Begräbnis; des Forstinspektors v. Evtta zu amtiren und einem anderen Geistliche» verbot, aut „seinem" Gottedackcr dem Verblichenen den letzten Segen im Ornate zu erst,eilen. ES ist ja leider nicht zu verschweige», daß Herr von Eotta sich tu einem AniaU von Schwcrmuth taö Leben ge nommen hat. Er hatte lick' in den Korst gesetzt, er habe seine» Dienst wohl nicht pflichttreu genug versehen, er würde nicht mehr avancircn. Ein Grund zu dieser seltsamen Annahme lag nicht vor: gleichwohl wurde Herrv. Eotta tiefsinnig und glaubte jenen Schimpf nicht überlebe» zu tönnen. Das spricht sein an leine irancrndc Wittibe lstntcrlasscncr Briet uiinmwunte» aus. Er legte I» Ehcmnitz Hand an sich. Als Herr Pastor Siede! um seine kirchliche Assistenz bet der Beerdigung gebeten wurde, erbat er sich sämmttiche Briest des Unglücklichen zur Einsicht aus und daraui hi» erklärst er, nicht die Erläubniß zur kirchlichen Be erdigung ertheilen zu können. Selbst die Urkunde des Kirchen- vorstauds von Schloßchcmilitz, daß dort der ehrenvollen Beerdig ung 'Nichts im Wege siche, stimmte ihn nicht milder. In Tl'ä- rantt aber srcigt ma». ob ein derartiges Verfahren dem Geiste der Religion der Liebe entspricht. Herr v. Eotta war zeitlebens ei» ehrenhastcr Ebaraktcr, der ohne Furcht vor dem Throne Gottcö wird haden cricheincii kenne» und von dem die EHUsten in Tharandt holst», daß ihn der barmherzige Vater im Himmel in Gnaden auinimint. auch wenn ihm hicmetcn ein starrer Geist licher die letzten Ehren verweigert. — Bei dem F euer im GeneralsiabSgebäude zu Berlin sind hauptsächlich K ri eg Sa kte n dcö königl. s ä ch s iichc n A r in e c- corpö verbrannt. Hoffentlich hak man im königl. sächsischen KrstäSministcrlum zu Dresden Duplikate. Sonst brauchten wir Sachsen am Ende gar nicht mehr ,,»iitzu»iachcn". — Ans Utrecht ist der Rcdaction nnscieö BlalteS die Pre- klamcttio» zugcsciitet worden, welche die holländische Nation an die englische gerichtet hat, um sie zu bcichwörcn, die Anncrio» der Baucrnrcpnblik i» Transvaal zu unterlassen. In würdigen und kernigen Worten wendet sich taö Volk von Holland an den freiheitsliebende» Geist Englands, um ihm das schwere Unrecht vorznbalstn, taö darin liegen würde, wenn England freie Männer wider Ihren Willen sich cinverleidst Diese holländische Adresse ist in zwei Sprachen gedruckt; sie Ist bereits mit .'MW Unterschriften bedeckt, welche allein -I bolle Foliobogcn llilst». Das Unechter Eomitcc bat die Adresse jedem einzelnen englische» Parlamciilsmitglicde und allen englischen Gemeinde» zugcichlckt; ebenso an die einflußreichsten Zeitungen Dculschiaiidö und Oesterreichs. Gewiß werten die hier lebcntcn Holiäntcr. a» ihrer Spitze General p. Schierdrand unh Oberst v. Brock, sich ter gerechte» Lacke ihres VaterlanteS annehmcn unb Unstrschriistn sammeln. Unste Eremplar der Unechter Proklamation slel't diesen Herren Militärs zur Verfügung. — Im Jahre IK75 verschwand ter Verwalter des königl Elsterbades. Herr Inspektor Müller, unter Mitnahme der königl. Kaffe und in Begleitung einer durch üppige Kkrper- iormcn sich berporthnenke» Badekiencliti, Frl». Kapp. Dieses Durchgehen war umso nlchtSwürdiaer. als Müller seine Gattin zweiter Ehe, eine höchst achtbare Frau, mit tl Kindern erster Ehe durchaus mittellos znrnckließ. Die Behörde koiinst keine Spur des Flüchtiae» verfolge». Jetzt bat man nun erfahren, daß tcr Elende »ach keiner Flucht nur ein Jahr lang gelebt bat Ec hatte sich nach Korst« gewendet und ließ sich ans dieser grie chischen Insel unter tem Name» eines trüberen österreichischen Offiziers v. Eorvin nieder. Er erwart) ci» HauS, lebte jedoch mit seiner Genossin, die alö seine rechtmäßige Gattin galt, nur ein Jahr. 'Nach seinem Tote verlauste jene Person taö Grund stück wieder, sic lebt wahrscheinlich irgendwo, mit ihren Reizen wuchernd. - Unsere nenUche. out die Prozeßstatlstik deS Dresdner Land gerichts süßende Bemerkung über die Zunahme tcr Eheschei- d u >, g sp roz cs s e wird durck' eine u»S zugchende Mitthciluiig anö Chemnitz bestätigt. Darnach hake» im letzten Vierteljahre <1. Octoder bis :u. Decemker bei ter III. CIvilkammer dcS Landgerichts Ehcmnltz i» Ehesachen 17'.» Termine zur Ver handlung »cziebciitl. Beweisaufnahme ttaltgcsniiten. Neu ein- ginge» I» beMhiietem Quartale 81 Epeklage». UetrigenS Ist für Bcnrthclkatig des GeschästSunnanges bei tem dortigen Land gerichte, dessen Bezirk mit ca. .'M«,.W,» Seele» den, Dresdner wohl am nächsten kommt, die Thatfache vo» Interesse, daß nur aiiktn ket der III CIvilkammer. welcher aiiker den ^
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