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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1866
- Erscheinungsdatum
- 1866-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186611035
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18661103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18661103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1866
- Monat1866-11
- Tag1866-11-03
- Monat1866-11
- Jahr1866
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.11.1866
- Autor
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Anzeiger. Amtsblatt des Migl. BriirkSgllW md dkS Raths kr Stadt SchM. W Z«7. Sonnabend den 3. November. 186«. Bekanntmachung i« Betreff der für dieses Jahr vom S. bis spätestens den 9. November d. I. einzureichenden Hausbewohner-Verzeichnisse. AuS den behufs Revision deS Leipziger Gewerbe- und Personalsteuer-Katasters zeither alljährlich eingereichten HauSbewohner- Verzeichniffen ist wahrzunehmen gewesen, daß die in dem jedem Hausbesitzer resp. dessen Stellvertreter behändlgten Patente enthaltenen Vorschriften in den meisten Fällen nur sehr unvollkommen beobachtet werden, insbesondere, wie spätere Erörterungen ergeben haben, die betreffenden HanSlisteu nebft dem Patente den Miethinhabern nicht allenthalben vorgelegt, und hierdurch nicht nur sehr unvollständige, sondern sogar unrichtige Angaben veranlaßt worden sind. Es haben HandlungS- Prinrtpale und andere Gewerbtreibende die namentliche Auszeichnung ihrer sammtlichen HandlungS- «nd GewerbSaehülfen unterlassen und erst aus besondere Aufforderung nachgetragen, in Folge besten aber daS binnen einer bestimmten, sehr beengten Frist auszuführende Revistonsgeschäft ungemein erschwert worden ist. Die hiesigen Hausbesitzer und deren Stellvertreter werden daher hierdurch aufgefordert, die wegen Fertigung der diesjährigen Hausbewohnerlisten in dem von unS unterm 15. dss. MtS. erlassenen Patente enthaltenen Vorschriften nicht nur selbst genau zu beobachten, sondern auch ihre MiethSleute unter Mittheilung des gedachten Patentes dazu zu veranlassen, da außerdem bei Nichtbefolgung dieser Bestimmungen die in tz. 8. 9. und 19. des Patents angedrohten Nachtheile für die Betheiligten nothwendig etntreten muffen. Leipzig, den 22. October 1866. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Koch. ^ Taube. Bekanntmachung. Die noch nicht erhobene Entschädigung für die verschiedenen auf Grund des Einquartierung-- Regulativs einquar tierteu und verpflegten Königlich Preußischen Truppen rc. ist innerhalb der nächsten 2 Tage bei unS zu erheben. Der den Quartierzettel Vorweisende gilt zur Empfangnahme berechtigt. DaS Quartier - Amt. Leipzig, den 2. November 1866. Rose. Sta-ttheater. Unsere Bühne nimmt sich zwar mit der nach Weimars Vor gang auch von ihr verheißenen Aufführung sämmtlicher Shake spearescher KönigSdramen weidlich Zelt, indessen — waS lange währt, wird gut! Den Beginn des ganzen CycluS, „Richard II.", brachte der 23. Februar und die nächste Fortsetzung, den ersten Theil „Heinrichs IV.", der 19. Juni vorigen Jahres. Am 1. November des laufenden IahreS erschien nun endlich daS dritte Stück, „Heinrich IV." zweiter Theil, zur lebhaften Be friedigung und Erbauung gewiß jede- wahrhaft gebildeten Theater freundes. Wir können, auch waS dies letztgenannte Drama an laugt, unserer Direktion und Regie die Anerkennung nicht versagen, daß sie für möglichst reiche und würdige Ausstattung, sowie ein fast völlig tadelloses Zusammenwirken der vielen großen und klei nen Rollen Sorge getragen hatte. Schade nur, daß Derer, die den wirklich gediegenen und gehaltvollen Genuß dieser Vorstellung sich zu bereiten kamen, im Ganzen so Wenige waren! Ehe wir nun auf die wackeren Leistungen unseres Personals etwas näher eingehen, noch ein paar kurze Bemerkungen über die Bühneneinrichtung Dingelstedts. Mit dem hier in Rede stehenden zweiten Theil „Heinrich- IV." begann erst die rechte Arbeit für die Häupter deS ÄusftandeS niederschlägt, motivirend und ennger- eiten. W maßen entschuldigend vorzubereiten. Wenn bei Shakespeare der Prinz ohne Weiteres mit einem unerhörten Bruch des Völker- und Krieg-rechtes die Aufständischen vergewaltigt und dadurch sich so macht daS auf ein heutiges Publicum indruck, daß die Einfügung eine- zugleich verbindenden ZugeS wünschenswerih wird." Bon de» sonstigen geringfügigere», doch aber ebenfalls ersprießlichen Leuderungen erwähnen wir nur noch die folgenden: DaS „Gerücht" (Lumour) und der Epilog ist gestrichen, Morton (Diener North- »mberlandS) in einen Pagen Percys verwandelt und die Scene in der Schenkstube zu Eaflcheap mit der Wirthin und Dortchev vielfach gemildert und aekürrt. AuS der Reihe der Darsteller neunen wir billiger Weise zuerst Herr» Hock al- Falstaff. Er hat diese Rolle auch schon im ersten Theil bei den Wiederholungen gegeben und unser Urtheil ging da mals dahin, der brave Künstler entrolle vor unS eine im Ganzen sehr gelungene Copie des Döringschen Musterbildes. Ein solcher Anhalt fiel jedoch nunmehr, im zweiten Theile, weg, Herr Hock mußte völlig selbstständige Intentionen haben, durchweg aus sich selbst herausschaffen, und er hat daS auf eine Art gethan, welche unS volle Achtung abnöthigt. ES fehlte nicht das Grundgepräge der Rolle, jene- frohe Behagen an der eigenen Liederlichkeit, es fehlte auch nicht die feine Selbstironistrung, mit welcher der präch tige alte Sünder wieder Stellung zu nehmen weiß, wenn er sich mit seinen Tollheiten zu wett verrannt hat. Ohne in zu grelle Malerei zu verfallen, nahm Herr Hock frische und saftige Farben. Besonders aber gefiel er unS auch am Schluß, als der junge König Heinrich in die Knche zur Krönung zieht, am enttäuschten Falstaff vorüber! Hier überkommt Letzteren zum allerersten Mal wohl der „moralische Katzenjammer", waS unser Darsteller auf wirksame, ja fast rührende Weise zu markiren verstand. Heinrich IV. und der Prinz v. Wales sind als gute Leistungen der Herren Stürmer und Herzfeld gleichfalls schon aus dem ersten Theil bekannt; im zweiten that sich Dieser nun besonders in der Kronenscene, Jener m der Sterbescene hervor. Herr Link, Johann von Lancaster, erschien jugendlich kräftig und doch klug gehalten, der Erzbischof (Herr Deutschinger) und der Ober richter (Herr Gilt) entbehrten nicht der Würde ihres Standes, die Herren Deetz (Northumberland), Hanisch (Mowbray) und Claar (HastingS) befriedigten, nur daß Elfterer wohl etwas zu rüstig war, besonders wenn er schon den „Stock deS AlterS" ger brauchte. Tadellos trug Fräulein Link dm Traum der Lady Percy vor. Ein paar zierliche Prinzen stellten die Damen Gui- nand und Schultz hin; der Letzteren, als immer verständiger und angenehmer Vertreterin kleiner Rollen, sei einmal speciell Er wähnung gethan. Den Pagen Percys gab eine junge Novize un serer Bühne, die zur Nachfolgerin deS Fräulein Pögner in Schau- und Lustspiel bestimmt ist, Fräulein Wienrich (während die von jener bisher innegehabtm Partieen in der Oper zumeist wohl an Fräulein EverS fallen dürften). Fräulein Wienrich besitzt hübsche Mittel und sprach mit schlichter Wärme, ohne Prä- tenfion oder Manier. AuS der Galerie komischer Figuren, welche da- Stück enthält, wäre »eben Falstaff besonder- die classifche Frau Hurtig unserer Günther-Bachmann, so wie der wirklich sein und treffend
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