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Dresdner Nachrichten : 06.03.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186303067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630306
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-03
- Tag1863-03-06
- Monat1863-03
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.03.1863
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Mitredacteur Theodor Drobisch. »«.«». Urritaa. den S. Mn 18S3. ""äL, 'LL Dresden, dm 6. März. — Se. Maj. der König hat dem Generaladjutanten, Ge neralmajor v. Spiegel, Bevollmächtigten bei der Bundes-Mili- tär-Commission in Frankfurt a. M, das Comthurkreuz 2. Clafse des Verdienstordens verliehen, auch die von demselben erbetene demnächstige Abberufung von jenem Posten genehmigt und an dessen Stelle den Adjutanten des Kriegsministers Rittmeister v- Brandenstein vom 3. Reiter-Regimente, unter Beförderung zum Major, zum Bevollmächtigten bei der Bundcs-Militär- Commission in Frankfurt a. M. ernannt, ferner dem Rittmei ster Seasst von Pilsach vom Gardereiter-Regimente das Ritter kreuz de- Verdienstordens verliehen, sowie den Oberleutnant und Adjutanten des 2 Reiter-Regiments, v. Kirchbach, zum Adjutanten des Kriegsministers ernannt, und die Leutnants v. Römer des 1. und v. Einsiedel I. des 2. Reiter-Regiments zu Oberleutnants befördert. — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten am4. März. Die heutig« Sitzung bot im Ganzen wenig Inter esse. Stadtv. v. Stübel setzte zunächst den Bericht über den Haushaltplan für das Jahr 1863 fort, und zwar über die das Schulwesen betreffenden Positionen des Ausgabeetats, welche im Ganzen die Stsmme von 39,281 Thlr. pöstuliren. Pos. 30 erfordert für die Kreuzschüle einen Aufwand von 2475 Thlr., Pos. 31 für die 1. Realschule 101 l Thlr. und Pos. 32 für die 2. Realschule 305 Thlr. Die an diese Positionen geknüpf ten Bemerkungen der Finanzdeputation sind nicht von Belang und erwähnen wir nur, daß die Deputation die verminderte Frequenz der Annenreälschule den schlechten Lokalitäten zur Last legte, Die Positionen wurden einstimmig genehmigt. Pos. 31 (Aufwand füv Bürger-, Bezirks- und Armrnschulen), welche ziem lich 31,000 Thlr. erfordert, wird nebst Anträgen und Bemer küngm der Deputation einstimmig genehmigt, ebenso die Posi tionen 34, 35 und 36. — Herr Mathematiküs Seidmacher an der Reustädter Realschule, seit 1838 Fachlehrer der Ma thematik und Naturwissenschaften an genannter Anstalt, hat in folge eine- unheilbaren Nebels, welches ihm die fernerweite Verwaltung seines Amtes fast unmöglich macht, um seine Pen sion nachzusuchen sich veranlaßt gefunden. Das Stadtverörd- neten-Collegium bewilligte heute nicht nur die regulativmäßige Pension in der Höhe von 200 Thlr., sondern auch in Anbe tracht der langjährigen treuen Dienste des Herrn Seidmacher eine jährlich zu gewährende Gratifikation von 50 Thlr. — Me große Anzahl von Rechnungen wurde htiute justificirt, nicht Minder über eine große Menge Petitionen Entschließung Dfaßt. Unter den letzteren dürfte folgender Fall vyst Interesse sein: Der Petent, «in Herr A., ist um einen Heimathsschem einge kommen, dessen er benöthigt ist, weil er sich in Berlin ansässig chüse» vermochte» und der Stadtrath, der seiner Aussage, daß solchen verweigern zu können geglaubt hat. Der Petent, wel cher freilich schon in seinem 1. Lebensjahre Dresden verlassen hat, indem er erst 22 Jahre in St. Petersburg, dann 9 Jahre in Paris, endlich wieder 8 Jahre in Petersburg lebte und jetzt in Berlin aufhältlich ist, hat stch hierauf an die KreiSdirection gewendet, welche denn die Ausstellung eines HeimathsscheineS befürwortet. Ein Gleiches geschieht heute von der Petitions- deputation des Collegiums, deren beifälliges Gutachten einstim mig angenommen wurde. -7- Der öffentlichen Sitzung, welche eine 24stündige Dauer hatte, folgte eine geheime. Die auf der Tagesordnung unter v und ä angesetzten Berathungsgegenstände (über Plqnirung der communtichen Ausschiffungsplätze und über die Vermehrung der Sacristeien in der Annenkirche) kamen nicht zur Verhandlung. — -f Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 5. März. - Der erste heutige Angeklagte tritt vor den Gerichtshof, wert er eine Geliebte in Radeburg um Geld und GeldeSwerth schmählich betrogen. Es ist der ehemalige Soldat Johann Carl Rolle, 25 Jahr alt, bei Bautzen geboren, Sohn eines bereit- verstorbenen Ziegelmeisters, schon zweimal wegen Diebstahls be straft. Rolle sqß zu Dresden kurz vor Weihnachten im Ge- fängniß eine achttägige Straf« ab; mit ihm saß zusammen ein, gewisser Karl Seime, der ihm Manches erzählte aus der Hei- math seiner Lieben, von den Radeburgern, von seiner Braut,, die nun bald seine Ehehälfte werden sollte und Anderes mehr. Am heiligen Abend wurde Rolle in Freiheit gesetzt und dabei innig von Seim« gebeten, doch bald zu seiner „Christel" nach Radeburg zu gehen und sie zu bitten, daß sie ihm Geld schicke, damit er sich in der Haft etwas bessere Beköstigung schaffen, könne. Rolle versprach's und that's — aber wie?! Am ersten Weihnachtsfeiertage lenkte Rolle seine Schritte nach Radeburg, nachdem er zuvor einen Brief im Name» Seimejs an dis Ge lebte, natürlich ohne Auftrag dazu zu haben, sondern in verbreche- 20 Ngr. zur rischer Absicht geschrieben, in dem er 3 Thlr. ! Bestreitung der Gerichtskosten und seine Ähr wünschte. Dieser Brief, den heut Herr Präsident Gross vorliest, fängt mit „Ge liebte Christiane!" an und endigt mit „Dein treuer Karl Seime." Rolle, durch Radeburgs Thore eingezogen, nahm nun den Cha rakter eines Amtsboten an, ging zu der Geliebten Seime's, Namens Christiane Schober, und sprach: „Ich bin der AmtS- bote aus Dresden und bringe einen Brief von Ihrem Gelieb ten, er will Geld und seine Uhr haben, er muß im Gefängniß Hunger leiden!" Christiane gab sofort die Uhr, die auf 4 Thlr. taxirt ist, und 3 Thlr. 20 Ngr. her, um dem Geliebten im Kerker unter Hie Arme zu greifen ; ja noch mehr, als der im- provisirte Amtsböte abgehen wollte, da legte sie noch ein Stück . „ ... . .. ,... .. Butter und 15 Ngr zu — ja sie war auch dankbar gegen den WN. Nun ist er aber insofern auf Schwierigkeiten ge- Herrn Amtsboten und gab ihm für seine Bemühung 5 Ngr. n, als «r seine Heimathsangehörigkeit nicht genügend nach- Aber Rolle war ein galanter Mann: „Nein, um keine» Preis!" sagte er bescheiden, „ich bin Amtsbote, das ist meine Pflicht MS ÄN
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