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Dresdner Nachrichten : 09.02.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186302099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-02
- Tag1863-02-09
- Monat1863-02
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.02.1863
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«rsch- «gl. Morg.7«he. ^>8, «onnt. U»o««r»l»nt vtrrttyibrl. r» Rg». rSi,s Hageökatt h»t un«ntgeldllch<r > Hau« Durch dt« A. Pos t»'« «rtrl. Post » sS-rltch »r R«r. Elnzrtn« »»«- ««rn I Ngr. für UnterhaltMst uO Geschäftsverkehr. Mitredacteur Theodor Drobisch. Ms«. 4O. Montaq, den 9. Februar 1863. Anzeigen i dks Matte. d»» zur Zettl* 1V8» Ex««»» rrscbeint, sind«» «me erfotgresche D»rt>r«itung. Dresden, den 9. Februar. — sOeffentliche Gerichts verhandlungvom 6.Febr. (Schluß ) Die vierte anberaumte Sitzung, betreffend einen Diebstahl, den Carl Heinrich Herzog, genannt Prader verübt haben soll, wurde vertagt, da der Angeklagte nicht aufzufinden war. — Die Schlußseene des heutigen Vormittags spielt im August 1861 noch und zwar im Garten des GasthofeS zur goldenen Sonne auf den Scheunenhöfen. Der dasige Wirth Friedrich August Leuschke war der Körperverletzung und der Beleidigung beschuldigt, die er an der verehlichten Friederike Etnilie Frühsorge und ihrem Ehemanne, dem Eisenbahnbeamten Wilhelm Frühsorge verübt. Dafür ist Leuschke verurtheilt, 15 Thaler Geldbuße (event 3 Wochen Gefängniß) 3 Thaler Schmerzensgeld, die ärztlichen Kosten, sowie alle gerichtlichen und außergerichtlichen Kosten zu zahlen. Es ging sehr bunt im Monat August dort zu. Mit Tischen und Tischplatten soll Lertschke die Frühsorge i» die Seite und vor die Brust gestoßen, sie zu Boden geworfen, sie bei dm Haaren erfaßt und an den Haaren am Boden herumgezogen haben. Dabei soll er ge schimpft haben: „Ihr verfluchten L.... müßt sterben! H... verfluchte! ES h.-t Eins um's Andre! An jeder Mauer h,... sie rum!" Der K. Gerichtsarzt Herr Bachstein hat die Frau untersucht und behandelt, und das ärztliche Attest con- statirt allerdings eine leichte Körperverletzung. Die Zeugen Bildhauer Robert Geister, der seine Werkstatt dort in der Nähe hat, sein Gehilfe Eduard Sommer, sowie der Kellner Wehnert bekunden das Wesentlichste. Aber auch die Frau Frühsorge soll mit einem Bierkrügel den Leuschke auf den Kopf geschlagen haben, so daß er blutete Deshalb hatte er sie ver klagt', sie wurde aber frei gesprochen und hierauf geht der heutige Einspruch nicht, nur auf die Verurtheilung des Wirths zur „goldmen SonNe." — Der Prozeß hat sich deshalb so sehr in die Länge gezogen, weil Leuschke sehr lange krank war und erst im April vorigen Jahres vernommen werden konnte. Er tritt auch heute noch schwankend und auf den Stock ge stützt vor den hohen Gerichtshof hin- Das erste Urtel wurde bestätigt. Die Zuhörerräume warm heute ausnahmsweise spärlich besetzt. Das Stiftungsfest der Gesellschaft „Isis", welches vorgestern Ahend in Meinholds Etablissement festlich begangen Wurde, eröffnet? Herr Hofrath v. Reichenbach mit einem höchst gediegenen Vortrag: „Blicke in die Nachforschung." Der Redner behandelt das Thema erst historisch, ging später auf den Charakter der Naturwissenschaften ein und betrachtete hier bei dre objektive Seite derselben. Er beleuchtete dann die Re flexionen .über die Beobachtungen, welche zum zerstörenden Ma terialismus führen Und deutete schließlich das Ziel an, welches die Naturforschung erreichen müsse und werde, nämlich die Er kenntnis eines in der Natur wirksamen Geistes. Es war dieß Alles eine höchst lebendige und gründliche Darstellung. Von diesem Hochgeisligen Genuß ging man freudig gestimmt zur Ta fel über, wo Herr Hofrath Reichenbach auf das Erblühen der Wissenschaft in Sachsen die Aufmerksamkeit der Zuhörer rich tete, und die Gedanken auf Se. Maj. den König lenkte, un ter dessen Aegide alle Wissenschaften sich eines gedeihlichen Fortganges erfreuen. Herr Professor Geinitz gedachte der Eh rengäste, Se. Excellenz Herr Geheimrath von Langen» knüpfte an den Satz, im Nothwmdigen: Einheit, im Zweifelhaften: Freiheit, in Allem: Liebe, ein Hoch auf den Vorsitzenden, Herrn Hofrath Reichenbach, unter dessen Leitung die Gesellschaft so trefflich zusammengehalten werde. — Herr v. Drechsler wendete die Gedankm der Einheit und Freiheit auf die Ge sellschaft an. Er fand den Grund dieser Einheit in der Ver folgung einer und derselben Idee, nämlich das All als einen lebendigen Organismus aufzufassen und erklärte: daß die Einheit durch die Freiheit gesichert sei, welche jeder Wiffrn- schaftszweig in seinem Bereiche dem andern gewähre Er er klärte hierbei, daß die Naturwissenschaften noch in ihrer Aus bildung begriffen seien und daß dieser Gedanke einen Schutz gegen voreilige und anmaßmde Aburtheilung enthalte und ge genseitige Anerkennung erzeug». Ss fand dieser Tonst des Herrn v. Drechsler großen und gerechten Anklang. — Herr Hof gärtner Neumann ließ den Professor Geinitz leben, welcher durch practische Verwerthung der Wissenschaft die Auffindung des schwarzen Goldes (Steinkohle) in Sachsen fördere. Noch mals ergriff Herr Hofrath Reichenbach das Wort, um Se. Excellenz Herrn Geheimrath v. Langenn, dem Repräsentanten gerechter Gesetzlichkeit in Sachsen ein Hoch zu weihen, worin die Gesellschaft freudig einstimmte. Der als Gast anwesend» russische Gouverneur Tournay gedachte der hohen Stufe der sächsischen Bildung; Herr Vicepräsident Stüber aus Bautzen der Direetorial-Mitglieder der Gesellschaft: Herr Negierung-» rath von Teubern der Filialgesellschaften; Herr Vogel der Wirksamkeit des SecretairS Herrn 0. Drechsler. — Herr Ge neral-Major Törmer wieß auf das freundschaftliche Verhältniß zwischen Civil und Militär in diesem wissenschaftlichen Bunde hin; Herr Wegener erging sich in humoristischen Worten, in dem er der abwesenden Frauenwelt gedachte. Die Erheiterung belebte, sich bis zum Schluß, auch Herr v. K. amüsirte durch seine ergötzlichen Vorträge die ganze Gesellschaft und so schloß denn das herrliche Fest der Gesellschaft „Isis" in der reinste» Form inniger Harmonie. — Auch der Gesangverein „Dresdner Sängerkreis" wird am 14. Februar in Brauns Hotel mit Unterstützung des Laade schen Musikchors einen Gastabend halten. Unter den verschie denen Piecen soll auch das Gedicht: „Im Walde" von Julius Otto, unter der eigeaen Leitung des Herrn Musikdirector I. Otto, mit vorgeführt werden. — Ein langjähriger Bürger unserer Stadt, der als wacke rer Koch und Traiteur wohlbekannte Herr Conrad Bickelmann, feierte am verflossenen Sonnabend (7. Februar) sein SOjähri- ges Bürgerjubiläum. Es wurden ihm Seiten seiner zahl reichen Familie, Verwandten und Freunde reiche Segen-»- wünsche an diesem seltenen Tage zu Theil, sowie ihn auch der MI
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