Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 27.04.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186304272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630427
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630427
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-04
- Tag1863-04-27
- Monat1863-04
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.04.1863
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»t« Mittag« 1» llhr«r»s»no«> «m i» d»r «rpebitto»: Marteustraße 1». Hageßkatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur Theodor Drobisch. , - . v,/ Monta«, de« 27. Avril 1863. L K» L M« IIS Dresden, den 27. April. - Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" brachte kürzlich die Mittheilung, daß der König dem Hoftheater voriges Jahr trotz des jederzeit überfüllten Hauses immer noch 110 — 120,000 Thlr. habe zuschießen müssen. Wahr ist hierbei, daß das Thea ter und zwar seit sechsundzwanzig Jahren noch nie so überfüllt gewesen ist, als eben in dem vorigen; die Angabe des horren den Zuschusses ist jedoch eine entschieden irrige, da nach einge- zogenen Erkundigungen der Zuschuß kaum die Hälfte der an gegebenen Summe betragen hat. — Der jetzt veröffentlichte Monatsabschluß der Alberts- bahn pro März zeigt wiederum ein für die Actionäre ganz er freuliches Steigen der Einnahmen gegen 1862, oLschon auch letztgenanntes Jahr ein ganz gutes Resultat geliefert hat. Die Totaleinnahme betrug nämlich 17,431 Thlr. (darunter allein 10,517 Thlr vom Kohlen- und CoakstranSport), mithin gegen gleichen Monat 1862, der nur 14,704 Thlr. aufzuweisen hatte, 2726 Thlr. mehr. Die Totaleinnahme des verflossenen ersten Quartals l. Js. erhebt sich dadurch auf 50,892 Thlr., gegen gleiche Periode 1862 ein Mehr von 11,111 Thlr. — Die Todtenliste der vergangenen Woche zeigte an hundert Beerdigte auf, doch, wo wäre ein Jahr gewesen, das nicht Krankheiten mit sich geführt hätte. Jede derselben ver langt nun freilich ihre Opfer und Frühling wie Herbst sind die Jahreszeiten, wo deren am meisten fallen. In beiden hält der Tod seine eigentliche Erntezeit. So sehr die Jünger AeScu- laps es sich angelegen sein lassen, ihm die Ernte zu verküm mern, er sammelt der Garben noch hinlänglich in seine Scheuern. Und wahrlich, die Aerzte sind nicht zu beneiden um ihren Be ruf; sind sie so glücklich, den ihnen anvertrauten Kranken die Gesundheit wieder zu geben, so mißt der Undank es häufig der kräftigen Natur der Genesenden bei. Gebietet aber der Herr über dieselben und läßt sie eingehen^ aus diesem Leben der Stürme in die Wohnungen des Friedens, dann wird dieß den Hinterbliebenen schmerzliche Ereigniß nur gar zu oft der Un- kenntniß des Arztes Schuld gegeben, ohne zu bedenken, daß auch dem geschickten Arzte Sterbefälle Vorkommen müssen, so lange die Menschen nicht unsterblich sind. — Ben Akiba sagt: „Es ist Alles schon dagewesen!" Also auch folgender Fall, der sich in einem sehr romantischen Dorfe, ungefähr eine halbe Stunde von Dresden, zugetragen. — In Leubnitz war Feuer — das haben wir gelesen. Die rothgelbe Flamme zuckte bis in die tiefe Nacht hinein. Rings um das gefährdete Dorf läuteten die Glocken, ihr Hilferuf drang an das Ohr aller Ortswächter, die mechanisch ihr Tut — Tut um die Ecke schickten. Aber der Nachtwächter des romantischen Dorfes — schlief und schnarchte wie eine dreigängige Säge mühle in allen Dur- und Mollarten. Selbst das 32füßige L der Erfurter Orgel fand sein Echo. Es war halb 11 Uhr Nachts — der Wächter schlief noch! Sonderbar — aber doch wahr! Der Gemeindevorstand erlaubte sich, den Wächter der Nacht aus seinen süßen Träumen zu wecken. Und dieser Wäch ter der Nacht stand auf, räusperte sich und tutete durch's Dörf chen seine monotone Melodie, so daß es bis nach Loschwitz hinüber tönte. Der Gemeindevorstand ließ nun die Spritze schnell aus ihrer unmöblirten Stube holen und rückte vor bis an's Haus des Ortsrichters, der auch noch schlief. Der OrtS- richter sollte die Pferde hrrgeben. Um keinen Preis! die am Hofthor murmelnde Menge war nicht im Stande Pferdeschwanz heraus zu ziehen — weil — „die Pferde auch schliefen" — und die sollten in ihrer Ruhe nicht werden. Das Feuer in Leubnitz brannte ruhig fort — und die Spritze des romantischen Dorfes schlug vor Aerger die Hände überm Kopfe zusammen. So geschehen im romantischen Dorfe, änao 1863 nach Christi Geburt. — Ein sächsischer Direktor. Vor uns liegen: ein Executions-Bericht eines königl. sächsischen Gerichtsamts und eine sächsische Zeitung. Der erchiere lautet: „In Sachen Ihrer gegen den Schauspieldirector rc. Beklagten, werden Sie auf Ihre Zuschrift vom 14. d. M. davon in Kenntniß gesetzt, daß bei der Wider Beklagten am 3. dieses Monats vorgenommenen Auspfändung außer einer Kiste mit Makulatur, 2 Hämmern und 2 defekten Bildern, sowie einem blechernen Federkästchen, weitere HilfSobjecte nicht vorgefunden und durch Versteigerung dieser Gegenstände die Kosten nicht gedeckt worden." Diesen Bescheid erhielt ein Schauspieler statt seiner Gage. Die Zei tung enthält folgendes Inserat desselben Direktors: „Theater in Sonntag, den 12- April, erste Vorstellung Nachmittags präcis 3 Uhr: „Der Hahnschlag" Ländliches Sittengemälde in einem Aufzug. Achtung!! Der in diesem Stück vorkom- mende lebende Hahn wird nach der Vorstellung unentgeldlich verloost. Jeder, der ein Billet an der Caffe löst, erhält em Loos rc. rc." (Dr. Th.-Z) — Das neulich erwähnte Malheur eines geachteten Man nes, im Dunkel der Nacht in einem Hause auf der Anionstraße in die geöffnete Düngergrube zu fallen, ist dahin zu erläutern, daß nicht ein Hausmann die Grube geöffnet hatte, sondern die Steinplatten waren in Ermangelung eines Hausmanns von an deren dazu beauftragten Leuten abgehoben worden. — Ei,te originelle Annonce fanden wir -in der letzten Nummer der Berliner Gerichtszeitung. Ein dortiger Lotterie- Collecteur empfahl nämlich seine Loose und das Glück seiner Collecte durch rinen Holzschnitt, der eine alte dicke Sau zeigt, auf deren Rücken der ihm bei der letzten Lotterie zugefallene Hauptgewinn von 150,000 Thlr. zu lesen ist. Um dieses Schweig tummeln sich Ferkel von den verschiedensten Größen und in den verschiedensten Stellungen, die ebenfalls auf den Rücken die verschiedenen kleinern in seine Collection gefallenen Gewinne als 15,000, 10,000, 5000, 1000 rc tragen. — Wie man aus Hamburg berichtet, wurde dieser Tage dort ein Lederfabrikant aus Dresden verhaftet, welcher hier in Dresden bedeutende Wechselschulden contrahirt, auch in Leipzig Einkäufe vn xros gemacht, dagegen keine Zahlung geleistet hatte, vielmehr die Maaren, in 4 Kisten verpackt, einem Hamburger
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite