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Dresdner Nachrichten : 07.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800507
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800507
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-07
- Monat1880-05
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.05.1880
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«»,«,>,«em»»«et» »leetel atz^l« » «,rk »u «1,e„ durch »I« V»i» z «»et 1» Vtge. »Intel. »lum«. w PIge. »nlla,e 38000 tzilrdieRIXgabc cingelandler Ma» uulkriple macht sich dir Nedacli»» nicht verbindlich. Lnlrrolrn < Lnnolime «ulwlirt», ch»«I«»l>»i»u. v««I«r in Ham» bürg, «erlitt, Mnn. Leipzig, «gilt, «reelau, granlfurt o. M. — diu». Vi»If« in «crli». Leipzig, Wie», Hamdura, liranlfurt a. M,, Mün chen, — 2>n»d« ee Uo. in -frankiurt ^ M, — Buieaur o. „Änvalidei» »gnk". — lltt'm,, I.»il>le,vnUt«r ck Oo. in Pari». Tagevkatt für Jolittk, Wterhaltuug, Geschäftsverkehr. Börsenbericht, Fremdenlifte. Snier»«« »erde» Marien»«»» »» di» >ibd». t Ulir »ttaen»m»e*, Sonntag» bi» Miua,,»« Uhr, g. Neilsladt nur an Wochentagen: «r. tlloiicrgailr Nr.übch Nachm,-»»hr. — Der Raum einer clmpalligen PrliljeiiekoilellüPIge.lringoaud« die Zeile litt Pjge. Eine waralllic slir da» ntichli» tiigige Erscheinen der ?>,seral» wird nicht gigebe». flnLwürltgc Annoncen»Nuslrügt von uil» llttbekailttienlsirnien nnd Verkonen inserire» wir nur gegen !vr,>»tt>,>>randa-Za!l>n»g durch «litsmarle» oder Poileinzaillung. Acht Silben tonen ll> 'I ige. In serate tiir dt« Montags Nummer oder «acheincl» yesllagedir Peiiie »eile SS Pige. Loxxsl L Lo., H»oIxft««i;I»4»t)t, ^otr t 8otiIosL-8lr!iS8o 18, Lllko clor Liioreiniilü-o. -V»- »uli Verstaut' aller 8taats- siliplsrv, pskinölirlele, -totlsn etc. st.u8iitl>il»i,s; aiior < ounons. Dn- onlisoltlieilu vontrolo clor Vorloo- a aiiol- ^vlliuiapivro. Files u rcut Ittil'ililllloill Wege. Vomloilsivilo siir IVsviisel. SUN liuc Rr» 128. 2» Aahra 1880^ SV tV«eI»t-V«I»»r»o»i». "Will London. 6. Mol. Goeschen zeigte de», Präsidenten der liberalen Association seine Specialmlssion nach Konstantinopel an und bemerkte, dasi dieselbe ihn nur während der bevorstehen den kurzen Parlamentösrssion sernhalten werde. i«5 Lötol Ls.ä in 1'ks.ra.M, . sokünster, linssonoiimstor .V»ll>ili lutst in 'tiiaiancit, empüedlt ^ vuiom Iioesttt,-c:Ili!l-ll I'uiiilstiun, puesson unci stioinon Uv- st «ellscliastou Sol» iiutc-i ullti i'ousiuuat. Eaiten, ste^taura- H tions-lellkalo u»l> >:tlii. i'itt,») /ui- MtMiMn lionut/iinu. ^ 8te>« iriseitü bonlioil, luilv Kmii» unci lvelior. Fus- !> Spü.ui»t»8. ii(l(:!ll,-:!»lMi.'d'ost M. Lde-iii«« »'. st WltterungSaussichten: Bewölkt, Temperatur dieselbe, zeitweise regnerisch. zen den Antrag ist bereits mit Man erwartet mindestens <>o,ooo Neueste Telearamme ver..Dresdner Nachrichten." Hamburg. den 0. Mai. Die Eingabe z Preußens aus Zoll-Einverleibung St. Pauli 55,000 unterschristen bedeckt. Unlcrschrtsten. London. 5. Mal. Die chinesische Negierung bat den Kultscha Bertrag gänzlich vcrworien und verlangt die bedingungs lose Wiederabtretung von Ist. gab auch zu versiebe», daß sie im Weigerungsfälle diesen Distrikt besetzen werde. Mit Java» ist mit Rücksicht aus die Differenzen mit Rußland ein gütliches Ab kommen in der Frage bezüglich der Lvochoo-Imeln getrosten worden, auch läßt die Negierung Krlegövorrathe nach dem Norden birtgiren. Petersburg. 6. Mal. (Offiziell.) Der Zustand der ckaiserin ist unverändert; die krankbasten Symptome nahezu die selben wie in voriger Woche. General Ehanzy hat gestern seine Urlauböreise angetreten. New-York. 6. Mai. Mehl 4 D. 85 E. Rother Winterweuen 1 D. 2S C. Mais «rlä wixaä- 53 C. Fracht 4*/z C. Dresden, 7. Mai. - Die vorgestrige öffentliche Stadtverorbneten- Sitzung bot nur wenig allgemein IntereisirendeS. Auch hier >and man die vom Stadtrath prvjeklirte Strastenverbrciteruug entlang den, ehemaligen HcstwaschhauSgrundslücke am Postplatze zu kostspiclig; anstatt der geiorberkeil 25,o:ist Mk. bewilligt daö ülolleglui» nur 18,:il4 Wik. und rechnet dem Nathe vor, das) da mit die Verbreiterung des obenbezeichneten Nundwego, die aller dings wegen der dcmnächstigen Legung derjenigen Pierdeeisen- babn-Gclcise nvthwendig wird, die vom Postplatz nach der Brücke sichren sollen, vollständig autzgekührt werde» könne. — Um den Lurchb>uch der Gruiiaerstraste big zum Pirnaischcnplatzc nicht noch länger nufzuhalten, billigt man den Vorschlag dco Stadt- cawö, einstweilen vorschuhweise die iür Beschlcustung und Pflaster ung rc. »ölhige Summe von etwa 23,000 Mk. aus dem Fond iür Stratzemurchbruchözwecke zu verlegen. — Eine Uebcrsicht über den Stand der Sparkasse Ende 1878 crgiebt u. A., da« im ganzen verste'scncn Jahre 4,072,847 Mk. eingelegt und dagegen 4,471,878 Mk. zurücrgeuominci, wurden, bah sich am »I.Decem- ber 1878 8.',.408 Stinc O.iiittiingSvücher im Publikum befände», daß der geschäftliche Ilcberscvuh der Sparkasse 257,082 Mk be- lruz und zur Verwcneung sür kommunale Zwecke 220,825 Mk. ocrsügbac blieben. — In sämmtlichen Steuerkassen des Staats macht sich ein langsames aber stetiges «teigen derEinnal, me n bemerklich. üchn den erhöhten Einnahmen bei der Einkommensteuer und dem SlaalSdahnhctriche war schon die Rebe; aber auch in den NessoriS rer Forsten und Bergwerke. dcö Ehausseegeldeö und der Schlacht- i-cucr zciat sich unverkennbar die Steigerung zu besseren Er trägen. ES läßt dies aus das Wiederaufleben von allen Zweigen der wictl'schastiichen Tbäkigkeit günstige Rückschlüsse zu. — Die Beschäftigungslosigkeit in vielen Bcruiszweigen. die während des Winters mitunter drohende Gestalt anzunchmen schien, ist im ganzen Königreiche, wie die Berichte an die Staats- rcgierung konstatircn, gröhtenthclls überwunden. Nur in der südwestliche» Ecke des Voigtla » deö, wo die sächsische Weber- bevölkcrung gröhtcntheiiS nach Böhmen, Asch und Umgegend, arbeitet, feiern noch manche arbeitswillige Hände. DaS ist jedoch nur durch die veränderten Zvilvcrhäitnisse bedingt und wird ver schwinden, wenn sich die sächsischen "Arbeiter daran gewöbnt haben werden, nicht mcvr »ach Böhmen zu arbeiten. Freilich ist solches Ausstichen »euer ArbeltSguellen im Jnlande oit schwierig. Hin gegen fehlt cs an genügenden Arbeitskräften in An »aber g und Umgegend, wo die Posamenten-Iiidustrie aut lange Zeit mit lopiicnden "Aufträgen versehen ist. In Ehemnitz aber liege» iür die Eisenindustrie io viel Aufträge vor, daß i» einzelnen Fabriken und Werkstätten Ueberstunden eingerichtet werben muhten. Wenn man sich nur nicht verleiten Iaht, die Etablissements zu erweitern, sonst kommtS wieder zu der unglück liche» Ueberproduktton! AuS Meerane klagt man über ein zelne Fabrikanten, die unveiehrt durch alle Erfahrungen. sobald ein Arvkel geht, ihn schlechter Herstellen. Vor einiger Zeit haben etliche Fabrikanten ganz treffliche Kleiderstoffe hergesielit, die großen Bestall tcmden. Dieser Absatz reizte andere Fabrikanten unb sie lieferte» ei» Produkt, billig und schlecht; Rock-»nd -Hoien- stoife von besonderem Glanze, der icdoch beim erste» Rege» ver schwand. Die Waarcn sind zum Tbell mit Protest zuriickgekommen Damit schädigt man den guten Nut der deutschen Industrie! — Die Einweihung der HauSkapeIle und dcö Er weiterungsbaues der hiesige» Kgl. Taubstu >» in enanstalt vollzog sich gestern Vormittag in feierlichster Meise. In dem schön und würdig auSgestattetcn neuen Gotteöhanse batte sich eine bochansehnliche Versammlung eingefunben, in der wir die Herren: Minister 1>r. Gerber, Overhoiprediger ttr. Kohlschiittcr, Präsident Uhde, Gebeimrath Dr. Hübel, Oberbürgermeister Dr. Stüdel und viele andere hochgestellte Männer erblickten. Den eigentlichen Weiheakt vollzog der Seelsorger der Anstalt. Herr Konsistorialrath 1)r. Dlbellus, wobet der gestierte Redner auch der Taubstummen in bewundernöwcrther Weist sich verständlich zu machen verstand. Rührend und zugleich sehr interessant war die hieranisoigende "Ansprache dev hochverdiente» Leiters der An stalt. Herrn Hoirath Iencke, woran sich liturgische Zwiegespräche zwischen kemstwen und den Zöglingen schlosse». Unter geeig neter "Ansprache überreichte der Direktor der Schwester-Anstalt zu Leipzig, Ur. Eichstr, eine schöne Bibel, deren Einband von Taub stummen geiertlgt war. alö Weihegeschenk. Gewiß ist eö sehr er freulich, daß durch diesen Erweiterungsbau es möglich geworden ist. nuninchr allen taubstummen Kindern in Sachien ent sprechende Ausbildung zu gewähren. — Die Jahresfeier des hiesigen kirchlichen Gesang vereins batte sich vorgestern einer recht zahlreichen Znhörrr- schast zu erstellen, welche auch den musikalischen Darbietungen wohlverdienten, reichen Beifall schenkte. Wie vättc auch die unter der trefflichen Leitung des Herrn Hoikantor Lorenz in woblge- iungencr Weise aufgeiührte „Glocke" mit der herzgewinnenden Musik von Romberg anderen Erfolg haben könne» ? Waren doch auch die Solopartien bet Frl. v. Gottberg und den Herren Börner und Teucher in den Vesten Händen. Ebenso war die Begleitung deS Gesanges durch Planviorte und Streichguartett von recht guter Wirkung. Auch die übrigen Vorträge für Soll und Chor, wwie die humoristischen Vorsüvrungen brachten den dabei Bethci- itgten lebhaften Beifall ein. - Wie verschiedenartig sich die Gaspreise in Sachsen im verflossenen Jahre gestellt haben, geht auS folgender Notiz seS „Cbcmn. Tagebl." hervor: Eö kostete tcr Kubikmeter Gas iii Aniiavcrg 20,5 Ps„ Auerbach i.V. 20.0 Pi.. Bautzen 24,0 Pk., Bischoköwccda 27.0 Ps., Borna 25.0 Ps.. Burgstädt 26.4 Pf.. Buchbolz 26.4 Pf., Erlinuiltschau 22.0 Ps.. Ehemnitz 16,0 Ps.. Dresden 22,0 Ps.. Döbeln 18.7 Pi.. F-rrlbcrg 26.» Ps., Frankcn- bcrg_L5.0.Großenbalu.2.3.0,Ps.».Grimma 26.0 M., Gößnitz 25,0 Pf., Glauchau 25.0 Pf., Hainichen 28,6 Pf., Kamcuz 27,0 Pf.. Löbau 25,0 Pf., Leionig 24,0 Pf., Leipzig 22,0 Ps., Lim- bach 26,4 Pf., Lichtensitin 26.0 Pf., Lengcnselb 27,0 Pi., Niei- ßcn 25,0 Pf.. Meerane 25,0 Ps.. Marienberg 28,0 Pf.. Mitt- weiba 28,8 Pf., Oederan 26,5 Pf., Oscbatz 25,0 Pi., Oelönitz 25.5 Pi.. Pirna 27.0 Ps.. Potschappel 26,0 Ps.. Plauen i. V. 24,0 Pf., Penig 26.4 Pf.. Riesa 24,0 Pf.» fltcichenbach 23,0 Pf., Schnccbcrg 28,6 Pf., Wurzen 21,0Ps., Werdau 23,«> Pi., Wald- Heim 32,0 Ps., Zittau 22,0 Ps.. Zschopau 30,0 Ps. Zwickau 15,5 Pi. Hiernach ist i» Zwickau das billigste mit l5,5 Pt. und in Waldheim das theuerne GaS mit 32,0 Pi. pro Kubikmclcr. — Waö mit Energie, Geschick unb Redlichkeit zu leiste» ist, dafür liefert unser Mitbürger Herr Oswald Liier, Besitzer derHosweinhanblung -Vux oavo» ,io l-'rancs. ein bcmerkenswerlhcs Beispiel. Vor Kurzem hat derselbe zu leinen bereits in 8 deut sche» Städten bestehenden Eentraigeichästen 3 weitere eröffnet: in Stettin, Frankiurt a. O. und Rostock. Der Auiicvwuug, de» dieses grösste Weingeschäit in Deutschland genommen hat, und taS Vertrauen, in dein eö sich iortwährend beim Publikum er hält, beweise», auf wie reellen Grundsätzen es beruht. Die Ein führung reiner, ungegypster. französischer Naturwclne zu billigen Preisen hat Herr Nier versprochen, alö er sich zuerst in Dresden ctabiirtc; er ist seinem Worte treu geblieben. Auch in Frank reich ehrt man die Verdienste Nier's; man zeichnete ihn dadurch aus. daß man ihn zum Mitglied der französischen Akademie sür Weinbau ln Paris ernannte. — Wieder ein Beweis dafür, daß es gut ist. wen» Eltern ihren Kindern fleißig einichäricn, für ihnen Unbekannte keinerlei Besorgunacn zu übernehme». Am 4. dies, spielten zwei Knaben aui dcr Aimnonsiraße, alö ein Soldat sie anredctc, ihnen ein Zweimarkstück gab und sie bat. bei der nicht fern davon sitzenden Obsthändler!» an der Falkendrücke ihm einige Retlige zu holen. Die Knaben thaten dies grrn und brachten alsbald dem Soldaten die Rettige und daö herausbckommene Geld. Doch — daS Ucbel kam nach. Etwa eine halbe Stunde später erscheint die Händ lerin bei den Eltern des einen Knaben, den sie kannte und droht init Anzeige, da dag Zwei »1 ark st ü ck sich als ein gefälschtes erwiese» hat. Der Soldat wird nun kaum mehr zu ermitteln sein. — Im „Allg. Brieimarken-Anz." vom 1. b. Mlö. wird der hiesige Chemiker Alwin Liicökc — dort alö gelernter Barbier und Friieur bezeichnet - der Fälschung von Briefmarken in Masse und dev betrügerischen Vertriebes derselben als echter be schuldigt. Nicske hat darnach in einer Fabrik in P l a u e n bei Dresden längst Ungezogene sächs. Brieicouvertö und dergl. Mar ken iavrikmäßig Herstellen lassen, während er alte sächs. Drei- Vsennigmarkcn irotbi aus einer hiesigen lithographischen Anstalt bezog. Dabct ist viieöke: Prüsident dcö Philotheiisten - Ver eines ! — Ferner wird ihm in dem angezogenen Blatte noch vor- neworien: er vertreibe unter dem Namen „Mellin" ein von den Medizinalvehörbc» wiederholt alö schädlich bezeichntes Geheim- mittel gegen r 0 the Nasen. Wegen der Brieimarkeniälschimg ist die Untersuchung beim kgi. Landgericht Dresden im Gange. — Finanzielles Die Sächsisch-Böhmische Dampischiss- sabrlS-Geselischast gedenkt auf daö RecpninigSiahr 1878/80 eine Dividende von 13 Proc. zu zahle». Die Abschreibungen sinb hierbei in der bisher übliche» Weise berücksichtigt worden. — P 0 lizeivericht. In der Nacht zum 5. d. LN. ist aus der Welnligstraße daö an einem Hause angebrachte Schild eines Gewerbtreibenbcn von einem böswilligen Menschen vollständig mit Tbeer ilverstrichen unb dadurch gänzlich unbrauchbar gemacht worden. - Gegenüber von Uebigau am Ostragchcac ist Mittwoch Nachmittag der Leichnam eines seit 20. Januar d.I. hier verschwundenen 18jährigen Mädchens aus der Elbe gezogen worden. Unzweifelhaft liegt hier Selbstmord vor. wel chen die Verstorbene in einem »Anfälle von Schwermuth began gen haben soll. — Nach Versicherung mehrerer Personen, welche »Augenzeugen gewesen, ist Mittwoch Abend etwa >/r8 Uhr ein unbekannter Mann, von der Mitte der Aibertbrücke in die Elbe hcrabgesprungen und darin verschwunden. Lim Tvatorte wurde cin ansgcipanntcr schwarzscidcner Regenschirm aufgeiunden, welcher in behördliche Verwahrung genommen wor den ist. — Mittwoch Nachmittag wurde hier ei» Mann betroffen, welcher mehrere große W ä ich stücke zum Verkaufe ausbot. Die "Art nnd Weise, in welcher dies geschah, crichien verdächtig unb durä' Nachforschungen ergab sich, daß sie von zwei Anderen, die später noch ermittelt wurden, am »Abend vorher in Loschwitz aub einem Geholt in nassem Zustande gestohlen worben waren. — Seit Sonntaa Nachmittag wird hier cin 43 Jahre alter, in seinen Verhältnissen dcrabgekommcncr Dienst mann ver- ni i ß t. Aus wiederholt von ihm vorher geäußerten Worten ist zu schließen, daß er sich daö Leben genommen hat. — Die Rcparaturarbeiten an dem Graben dcö L 0 schwItz bach e S werben der hartgcvrüiten Gemeinde Loschwitz wohl an die 30,000 Mark zu sichen kommen. Der Gemcinberath hat die Reparaturarbcilcn nicht dem Eidauer deö jetzt durch die F-luth theilweife zerstörten Grabens, sondern einem anderen Maurer- meistcr übertragen. Eine Untersuchung über die Bachrcgulirnng und die Verantwortlichkeit Iür den Schaben ist im Gange. Die Zeugenvernehmung wird bald beginnen. Viel spricht man von ciiicin technischen Gutachten der Waiscrbaubirektion, baS eö über haupt alö vcrlchlt dezeichnet haben soll, einem zeitweilig so rel- tzeute» Bcrgwasscr ein schmales und tleieö Flußbett zu graben, in dem der angeschwoUcnc Bach mit doppelter Gewalt wüthet. Eö wäre richtiger gewesen, ihm cin breites und weniger tief eingc- schnittencs Bett zu geben, daö er ohne großen Schaden über- fluthcn könne. — Wenn die »A lbrechtöburg in M ei sien vollständig fertig sein wird, sollen viertelstündige Führungen eingerichtet werden. Damit taSPubitkum vcnbcr ein deguemeS Unterkommen zum Warten und nachher zur Starkuna habe, wird am Eingänge der Aibrechtöburg eine Im Stvie derselben gehaltene und ebenso eingerichtete altdeutsche Weinstube errichtet. DaS betr. Haus bietet einen herrlichen »Blick auf die Stadt Meißen leibst. Im Lauie dcö Sommers hofft man diese Weinstube mit altdeutschem Mobiliar und Trlnkgcsäkcn eröffnen zu können. Die Kosten be streitet der Fondö der »AlbrecistSburg. — lieber das gestern kurz gemeldete Feuer in Schönhetde erfahren wir noch. Das Feuer kam früh in der 4. Stunde in der Scheune des WlrtbschcistSbesitzerS Ferdinand Schubert heraus und legte diele nnd taS von 8 Familien bcwohnie Haus völlig in »Asche. Die Kunde, daß dabei 5 »Menschen verbrannt sind, bestätigt sich leider GottcS; die drei >3. 8 und 8 Jahre alten Kinder deö Bürstenmacher Auaust Seidel, sowie der 23 Jahre alte Sohn dcS Bürstenmacher August Döhn und dessen Braut, die 25 Jahre alte Bürstenmacherln Emilie Lenk sind wirklich in den Flammen nmgckommcn. DaS Feuer muß mit Blitzesschnelle um sich gegriffen haben, kenn cS konnte auch nicht das Geringste gerettet werben. Die Ursache des Feuers ist noch nicht ermittelt.— »Auch in »Burgstädt ist ein Mensch verbrannt: am »Morgen dcö 5. d. ward daselbst taS Haus mann ein Raub der Flammen. - des HandichuhsormerS Stelz- Dabei. ist der irübere Besitzer Dresden. Frettaq, 7. Mai. deö Hauses, dcr Maurer Sachse, mit verbrannt; er wird zugleich als Brandstiiter bezeichnet, wenigstens soll er dem jetzigen »Besitzer mehrmals mit „Feuer anlege»" gedroht haben. — Der vor wenig Tagen bei Meißen auö demEisenbahn- z»g entsprungene »Attestat hat sich neuerlich selbst zur »Abbüßung seiner dreijährigen ZuchthanSstraic in Walbhelin gemeldet, weil er bei einem Besuche bei seiner Ehefrau von dieser sehr übel em pfange» worden war. — Durch Erhängen haben sich gctödtet: in einem Gehölz bei Kilchberg ein Zögling tcr BesscriuigSanstalt in BräunS- dori, Namens Hermann Kern gen. Schulze aus Laufigc, in Thallwitz tcr Schneider Lchmann, in Hart da dcr 50 Jahre alte Handarbeiter Engst, in Glauchau tcr !«chneiLergescUe S. auö Obcrwlefcnthal. I» dcr Nacht zum 4. tS. brannten vom Kreil'schcn Gute in Clau ß n l tz daö Stall- und Scheunen- und das Seiten gebäude nieder. — Landgericht. Die »Berufung dcö Pferdehändlers Moritz Sommerfeld aus Leipzig, der vom Schöffengericht wegen Hinter ziehung derStcuer sür den Gewerbebetrieb im I! »ihcrzieben zu 200M. Geldstrafe oder im Falle der Uneinbringlichkeit zu 14 Tagen Hast vcrurthciit war, wurde, dem »Anträge des Herrn StaatöanwalteS Schaarschmidt gemäß, verworfen. Der "Angeklagte hatte am 28.Ja». bsö. I. 5 Pferde in „Statt Eoburg" zum Verkauf aus gestellt. ohne vorher den erforderlichen Gewerbeslmerschcin sür das lausende Jahr gelöst zu haben. Dagegen wurde dcr erstinstanzlich wegen einer gleichen Uebcrtretung verurthcilte Johann Bold auS Düsfeidori, weicher neuerdings die sogenannten „Parai'schcn Klostcrmittel" hier iciibot, von der »An klage freigesprochen, nachdem die Kammer als erwiesen erachtet batte, daß B. dcr Inhaber eines phannciccutischcii Gcfchä'teö in Düsseldorf, aus welchem die von ihm verkauften Mittel hervor- gchen und woraus B. auch die Gewerbesteuer entrichtet, sei. — Die von Julius "August Scharte eingcwenbetcBcrusuiig gegen daS schöffengerichtliche Erkenntniß wurde einfach auf Grund dcr Stras- prozeßordnung verworfen, weil der Angeklagte nicht in dcr Ver handlung erschienen war. — In der Nacht zuin 20. Jan. hatte der Fleischer Wilhelm Hartmann das Pech, auf der Tanncnstraße von mehreren Leuten durchgeprügclt zu werden und von christ licher Nächstenliebe beseelt, war dcr »Barbier Paul Günther wacker genug, zu Gunsten dcö bedrängten Fleischers zu intcrveniren. AIS die Angreifer verduftet waren und nur noch dcr dem Ange griffenen behilflich gewesene Nafirrath dastand, packte Hartmann, in der Meinung, Günther habe ihn mit durchgewalkt, Letzteren bei der Kehle und schimpfte den braven Mann obendrein noch Lumv. Link gestellten Strafantrag G.'S wurde Hartman» wegen wörtlicher und Gütlicher Beleidigung zu 20M. Strafcverurtheilt.— Sophie Malbilde gcfch.Börncrt geb. Kopf wurde auf Antrag des Herrn Justizrath Rciche-Eiienstnck wegen Kuppelei zu 4 Wochen Ge fängnis; vcriMheiit. — Nachdem dcr bei dem Kaufmann »Littet wohnhafte Handlungsgehilfe Karl Heinrich Ehrenieib anS Scered in Ungarn seinem Ouarkicrwirth wclßgemacht hatte, er habe eine feste Stellung erhallen, bat er diese» unter Vorzeigung eines an scheinenden PostcinzahiungS-EouvcrtS mit dem Hinzumgc», er habe eben 80 Gulden voa zu Hause geschickt erhalten, bekomme aber nicht gewcchfclt, mit gewünschtem Erfolg um ein Darlehn von io M. und den Restaurateur Schmidt prellte er anr ähn liche Weise um 5 M. »Bei dem Diebstahl eines dem Prcmicr- Ileuienant Rudowökv gehörigen UeberzieherS stimmt Inhalt anö dem Eaiä König wurde der Langfinger erwischt und nuninchr zu 2 Monaten 2 Wochen Gesängniß und 1 »Jahr Ehrcnrrchtö- vcrlust ocrurtheilt. — »Amtsgericht. Der 25iährigc, bereits wiederholt kri minell bestrafte Kaufmann Karl Robert Köppe auS Kötzschcn- broda schwindcltc tcr Zeugin. Kgl. Hoischauspielcrln Franziska Berg, vor, er sc! längere Zeit in Berlin mit 3000 M. Gehalt in Steilung gewesen und habe durch eine andauernde Krankheit »Alles verloren, gab vor, er sei Katholik und wolle nach Leipzig reisen, woselbst er wieder Condition zu finden gedenke rc., und hieran knüpfte der Schwindler die Bitte um ein Dailchn von 2 Mark. Köppe erhielt auch, wie von einer anderen Dame je 50 »Mennige als Geschenk. Don dem Hofprcdigcr »Botthoff er hielt K. einmal 3 LN. und nachmals noch l M. geschenkt, eben falls I M. von dem Hoiprebiger Wahl, sowie unter falschen Vor spiegelungen ferner von dem Fräulein Constanze von Könucritz und dem Hoirath von Könneritz je 2 Mark alö Unterstützung gespendet. In zwei Fällen wurde der Angeschuirlgte deö Betrugs iür übcriührt erachtet und demgemäß zu o Wochen Geiängniß verurthcilt, wegen Bcttelnö erkannte Vas Schöffen gericht unter »Vorsitz des Herrn Amtsrichter Kurtz aui vier Wochen Halt. Die Anklage vertrat Herr AmtSanwalt Wimmer. — Wegen Diebstahl bez. »Begünstigung und Hehlerei hatten sich Karl Louiö Reichest auö Jena, Fürchtegott Heinrich aus Erimmitschan, Gustav Adolph John aus Roßwcin und August John vor dem Schöffengericht unter »Vorsitz des Herrn »Amts richters Höier zu verantworten. Reichelt und Heinrich zechten in der Nacht vom 27. zum 28. März mit dem Schlosser Gotillcv Schöne in dcr Grauvncr'schcn Restauration und beim Nachhause- gel'en nahmen die schon wiederholt bestraften Burschen ihrem angrzechicn Begleiter eine Remontoic-llhr stimmt der Haar- kcttc. sowie zwei in ein Tuch Angeschlagene Stollen ab. Reichest verpfändete die Uhr an seinen Logiswirth John c-on. in Trachau und die Kette wurde von de» Dieben an John.fr. ver schenkt, woraus die ganze Sippschaft in Gemeinschaft tinirte. Herr »AmtSanwalt Wolfram beantragte für die beiden Haupt- angeklagten und angehenden Straßenräubcr eine möglichst hohe Strafe unb in diesem Sinne wurde» Reichest und Heinrich zu ie 4 »Monaten Gefängnis!, John 80N. und John B'. wegen Hehlerei zu 3 Tagen bez. I Tag Geiängniß vcrurlhelit. — Tcr Droschken kutscher Georg Ernst Hönicse war am 8. März so unporsichtig, mit seiner Droschke in das Publikum hinclnznsahrcn, carambolirte tabcl an eine Egnipage unp flößte einer Dame, die cbm einstcigcii>ooUte. einigen Schreck ein. UevrigcnS soll H. auch das vorgeichricbene „Hcl)!"-Nuicn vergesse» habe», dieö wurde jedoch nicht alö er wiesen erachtet und so kam tcr Angeichuldlgte mit 3 M. Geld- straie ev. 1 Tag Hast weg. — Dcr frühere Expeditlonshilfsarhcitcr Richard Nowack hatte bereits zu wiederholten Malen in dcr Woh nung seiner Wirihln aui dcr Linderianstraße ikantalirt und mehr fach war eö auch zum blutige» Handgemenge zwischen »Velden gekommen. »Am lo. März wiederholte sich die Skantalszene »nd war daö Ende vom Liede nach erfolgter Anzeige eine Ver- urthelstmg Nowack's zu 4 Tagen Halt. Den Vorsitz führte Herr Amtsrichter Wolf. — Lan!>sprich«. Teil". MN. g .btt»pIvcrli<ini»M!<i ttcnc» NettittMin HeinriiN Nienicn» aui Gotttt-cr,! wegen DiebsiMS: I I gegen den Handttibeitcr flnedricli »evm. Mittler I-crgl.: -l Rattmnliag-; gegen den Mtterlcttrling Friedrich Pgul Mittler und den Armier btt" Ge.irRrichcndttch oiiLWittsiiw dckgl. N IN l-.-gc l i chl. !« gegen Dietrich wegen Niidekiernng: 9»i, Klcdftl, wegen grobe» UnjugS i Ni Minne wegen Baucoutra- »enttoii: !""/> Füller wegen gnlircoittwiienlion: >2tt, Jlchrig wegen »ndefiigten Fttchenc: I2'ß I>r. LinleittS wegen WcchsclfieiM'clcoittrgi'cntio»: I >bcU>ig wegen groben Unfug»; I>I, die vereiset. Grolung»,, wegen Nugettvrimg. Ferner in Ttrgf- fochcn gegen Köppe, die grau,, Heimlich, Lallwig, Licske u. Äcnosien.Bettcr,Lehmann b-!enk nnd cn PrivaMastaLcn de» vi,t:?>',:iimticr Lcrlna gegen DreASler.
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