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Dresdner Nachrichten : 05.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188004052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-05
- Monat1880-04
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- Dresdner Nachrichten : 05.04.1880
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>a v^k. «ull,,e 3S000 «,empl. flllr »ikRllckgade Enaez-ndier M«- „ul»t»It macht sich dlk Redacttaa nicht vrrbmdltch. Jnlertttkn-ilnnadme aulwttr»»« H»»I«nt>«tu u. v»al„ ,n H-ni- - .M, ' durg, lvkrli», wir«. Licht«,. vaiek, »ttilau, gianllurt -. M. — «u». »«st« In ««rlin. Lecht«». Wie», Homburg. FrankfurtM., Müll- chrn. — La«»« ch T«. tu Jranksurt a.M. — «Surcau, d. ,,A»>»«l«d«n» „Uk". —tl»»a», k.»Ittr,vulll«, » c«. in Varl». Tageökatt für WMik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. LSrsendericht, Fremdenlifte. Sulrra«, »«rdrn Marlrninach» t» »I» «dd>. » Ulli anarnim»«», Sonnta,»bt»MtlIa,»»2U«lr. g, Neustadt nur an Liochrnlagin: gr. lUosiergaile 'Nr.üdisNaiiim. <»l,r. — Der Raum ei»er e«»lvatl>,cn Vetlltetle kostet lLII-s««e. Eluaejaicht di« jjeilc uu Pjge. Line «Naramie für dai nächst- tagl,e «trlcheinen der Jlljerat» wird nicht gcgeüe». Auswärtige Annoncen-Austräge von uni unbekannten Firmen und Personen «nserlren wir nur gegen Vrä»umorando>Aai,lu»g durch Briesmarken oder Posteiniallliing. Acht Silbe» lallen iS Psge. >n serate kür die MamogS -Nuinmer »drr «üch einem Festlage die Peilt- teste üi» Pche. Loxxsl L Lo., Lcdloss-StrLsss 14. goeollUbor äor LxororgLsss. Nr. 96. S». Jahr«. 188V. Neueste Telegramme ver..Dresdner Nactirtaue»." Berlin. 4. April. DaS Präsidium des Reichstages beab sichtigt die Militärgesetznovelle am April zur zweiten Bcrathung im Reichstage zu stellen Berll». 2. April. Fürst B iö «uarck äußerte gestern zu der Kapelle dcS zweiten Garderegimcnts. die ihm zu seinem Ge. durtdlage ein Ständchen darbrachte: „Kinder, ich bin sehr schwach, meine Kräfte sind hin." <?> «Tel.b.N. W. T.) London.-«. April. Dem „Ovierver" zufolge ist noch keine tennitive Entscheidung darüber geiroiseu, ob das Ministerium nmiuttelbar zurückrrete oder ein Parlamentsvotum abwartc. Die Entscheidung wurde erst criolgeu, wenn eine genaue Ziffer über die Masorität der Liberalen vorlicgc. »Rach dein Wablergebnissc am Freitag wird sich ci» Speciaigesandter zur Königin nach Dcutichland begeben. Der „Obscrver" will scrucr wissen, dag Glabstonc nicht geneigt sei, in die Regierung einzutretcn, werde indes« Granvillp und Hartingto» loyaler Welse unicrttützc». L ondv ». 4. April. In Bast Wl gilt wurde der Liberale Easittaffoerdiv>re gewählt. Die Liberalen haben hierdurch einen Sitz gewonnen. Petersburg, -t. April. Gegenüber den In der russische» und ausländischen presse ausgesuchten, ost unrichtigen Gerüchten und Rachrichten über die Angclegcnbeit Hartmann veröffentlicht der „Regicrungsbolc" eingehend den ganzen Sachverhalt nebst den bezüglichen offizielle» Schriftstücken. Sofia, -t. April. Der Fürst von Bulgarieu, welcher überaus sym pathisch begrüßt wurde, erössiiete Boriuittag» uiit in bulgarischer SpraHe verlesenen Thronrede die Nationalversammlung, gedenkt darin mit warmen Worten der Reise nach Rußland, de» wohlwollenden Empfangs durch Kaiser Alexander und konsiatirt mit Genuglhuung das ganz be sondere Interesse des Kaisers sür Bulgarien und dessen Entwickelung nach Hinweis aus gute ausländische Beziehungen. Die Thronrede betont die Nothwendigkeit der Gesetzgebung, welche Bulgarien eine Organisation und eine sichere Basis der Entwickelung verschaffe. IS Gesetzentwürfe würden der Lersammlung rugeheu, darunter für Polizeigerichle. höhere und niedere Schulen, Grundsteuer und Natioualbank. Die Thronrede > erwähnt noch Maßregeln zur Unterdrückung de» Brigaulenlhuinv im Osten de» Landes und schließt mit Bertrauen aus nutzbringende Thätig- keit die Leriaminlung. Die Rede ward beisälligst ausgenommen. Das ganze diplomatische Evrps war anwesend. ' La. «ii-ckkiä'- N 8sI1dskn unä lattovssll unlf pensionsstallungvn 2 Ltruv68lrLS8v 2. äonastmo von Dentlaii.pleräeo. Dresden,5. April. — Der kaiierl. österr. »Botschafter Gral v. A e u st ist vor gestern ciuö Paris vier a»gckommc» und im Hotel be Sare ad- gcsiicgen. Gestern icüb traf seine Gemabli» mit Familie von Ltzie» hier ein. Dem Zug, mit dem die Frau Gräfin von Wien absuhr, fließ unterwegs ein Unfall zu. infolge testen sich ihre An kuiiit um eine »albe Stunde verspätete. — Man irlfft bereits Vorbereitungen sür die am I. Deccin- bcr stattnntcnte allgemeine Volkszählung im deutschen Reiche. ES soll nicht bloö die Bevölkernngözahl und die Vcr- theilung nach Geichiccht, Alter. Religion, Beruf. Geburtsort und Staatsangehörigkeit criiiittclt, sondern auch damit eine Vieh zählung und eine lanvwirthschastliche Statistik verbunden wer den. Man will die Größe des von jeder Haushaltung bewicth- ichastctcn lantwirthschaitlichen SlrealS crinittelii. — Nach einem Beschlüsse der städtischen Behörden von Ber lin werken dort im lausenden Ja! re die Gemeindeadga- ben in Höhe von Uio Procent von rer StaatScinkoinmeiistcuer erhoben. So schlimm sieht es affo bei uns i» Dresden noch nicht, daß man genau soviel Gemelndeavgabcn wie die Staats- cstikominensteucr betragt, zahlen muß. — Die Klagen über die Justlzreorganlsation mehren sich, i» erster Linie die Klagen über die Bert Heuerung der Rechtspflege. Die Folgen liegen bcrcstö klar zu Tage und zwar in rer augenscheinlichen Abnahme der Eivilprocesse. welche geistigere Objekte betreffen, wie dies jeder Proccßrichtcr und jeder Rechtsanwalt bestätigen wird. Die Ursache hiervon Ist unschwer in der übermäßigen Höhe der »Proceßkostcn zu finden, welche in serr vielen Fällen die Höhe rcü Streitgcgcu slandeS bedeutend übertreffcn, und welche ffir den Fa!!, daß der Kläger abgcwicsen wird oder daß die Forderung vom Verklagten nicht beizutrelben ist, zu doppelten und dreisgchen Verlusten iührt. Unter diesen Umständen ist es erklärlich, daß sich Im Publikum eine gewisse Scheu bemerkbar macht, wegen kleiner Slrcitigkeiten stbeihaupt den Rechtsweg zu deschrcitcn. Zu Gunsten dieses nicht «vcgzulaiigncndcn Mißstandeo hat man geltend gemacht, daß die jetzige Höhe der Proceßkostcn zur Beseitigung vieler Un- zuträglichkctten im Klctnverkebr und namentlich zur Beseitigung des übermäßigen Ereditgevcnö führen müsse, n»d daß dieselbe zur Herbeiführung gesunderer Verhältnisse geeignet und deshalb durchaus Nicht zu mißbilligen sei. Dieser EilNvand hat eine scheinbare Berechtigung. ES ist ja richtig, daß aus dem Gebiete des Kleiiiverkchrs gar Manches im Argen liegt, aber ebenso sglich ist eS, von der übermäßigen Höbe der Proccßkostcn eine Besserung crwarien zu wollen. Der Rechtsweg darf nnler keinen Umstän den derart vcrtheuert werden, daß die Rcaiisirung eines recht lichen Anspruches unmöglich wirb und daß der günstige Ausgang eines PreccsseS als ein Eriolg von sehr zweliclhastcm Wertbe erscheint. Solche Zustände müßten schließlich i» gewissem Sinne zur Rechtlosigkeit iüvren, und kein geordnetes Staatswcicn könnte sie aut die Dauer ertragen. Irren wir nicht sehr, so wird ocr Gcrichtökostentaril derjenige Tbcil der neuen Justizgeieizgebung sein, welcher zuerst einer Revision unterzogen werden mn«,. Eine nicht geringere Berechtigung bat die Klage über die jetzige Langsamkeit ver Rechtspflege, worüber man besonders in Preußen klagt. — Die l» so großem Umfange austretenden und tdeilwcise sogar mit außerordentlicher Kunsffertigkelk auögeffihrten Fälschun gen des ReichöpaptcrgeldeS haben, wie wir der „Papier- Ztg." entnehmen, die Reichödruckerei veranlaßt, bet der bevor stehenden Sieuantertigung der Füntmark-Seheine von dem bereits vor einigen Jahren erworbenen Willcox'schen Patent sür Her stellung von „Papier mit localistrten Faiern" Gebrauch zu machen. Die wesentliche EigenthümUchkcit diese-Papiers, das nur in ganz besonders dazu eingerichteten große» Fabriken hergestellt werden kann, welche den Fälschern nicht zu Gebote stehen, besteht varin. daß auf ver einen Fläche desselben sich, wie es bereits die »Roten der Vereinigte» Staaten seit IO Jahren zeigen, ein farbiger Streßen durchzieht, worin deutlich erkennbare kurze Fasern kreuz und guer liege», als ob sie in wirrem Durcheinander aui daö Papier gestreut wären. Diese Fasern sinv nicht einfach ausgc- streut, sondern tief genug in bas Pavter eingebettet, um sich nicht von selbst ablüsen ober auöschälen zu können. Mit irgend einem spitze» Instrumente, z. B. einer Stecknadel, ist cö jedoch Jedem leicht, diele Fasern einzeln auö dem Papier hcrauvzu- schälen, sich also davon zu überzeugen, daß sie nickst in Abbildung wiedcrgegeben, d. b. ausgebruckt, sondern körperlich vorhanden sind. Darin, daß jede Person auö dem Volke, jedes Marktweib — nicht nur die mit Loupe und Mikroskop versehenen Beamten — ble Echtheit des Papiers unzweiielbatt teststellen kann, ist die vollkommenste Sicherheit gegen fortgesetzten Umlauf eines vurch Lichtdruck ober Stich nachgcahmten Papicrö dieser Art geboten. Wenn daS Papier durch langen Umlauf auch noch so sehr ange griffen und beschmutzt und der Druck kaum mehr erkennbar ist. bekunden die lokalisirten Fasern doch noch auiS Deutlichste die Echtheit. Die lokalisirten Fasern kennzeichnen daö »Papier in so uv.zweiscibaitcr und unnachcibmbarer Weise, daß cö genügen würde, wenn man die Seite, auf welcher sich diese Fasern befinde», ganz unbedruckt ließe. Ei» Eomitce des amerikanischen EvngresseS, welches die Angelegenbeit prütte. nachdem das von vcm Erfinder Willcor in seiner Fabrik Gien Mills hergestcltte Papier schon einige Jabre in Benutzung gewesen war. cmvlabl auch. die Seite. WitterungSauSsichlcn: Keine Depesche eingegangen. aui welcher «ich die lokalisirten Fasern bennden, möglichst unbe- bcuckt zu lassen. Da tag Papier nicht nachgemacht werden tann, io bleibt den Fälschern nichts übrig, als das cckste zu stehle», und dies turch AuiiichlSmaßregcln zu verhindern, ist Sache der Re gierung. Die Fabrik Gien Mst.S wird Tag und Nacht von Be amte» bewacht, das Personal beauisichtigt und jeder nicht zur Be nutzung gelangende Bogen sorgiästig unschädlich gemacht. Dieie und antere Maßregeln habe» bislang genügt, um die Entwen dung solchen Papiers zu verhindern. — Um der Wevcriiolh in Sachicn zu begegnen, hat ter Ausschuß dcS Verbandes deutscher Industrieller eine Petition a» de» Reichskanzler gerichtet: angesichts bcö NothstaiiteS ter Wcbcr- bevölkeruiig. namentlich in Meerane und Glauchau und ta der jetzige Zollschutz iür teine Leinen- und leichte Wollcn-Webcr- ivaare» nicht auoreicht, eine Untersuchung der einschlägigen Ver hältnisse cintreten zu lassen. Eine ähnliche hat vercllo bezüglich ter Baumwoil- und Lcinemndustrie stattgeiunde». Seit l^st ist in Sachse» die Fabrikation von Wcdwaaren uni die Hälite zurückgegangen und ein großer Theil der Arbeiter beginnt nach Amerika auszuwciiidcrn. — Die Dresdner Liedertafel beging vorgestern im Eldorado aller Gourinanto, inBach'oEtablissement, ihr-II.Stii- tuiigöicst. Der Verlaut desselben bestätigte ansto »Neue, daß tie Licdcrlgiel nach wie vor in gcsellschaitlicher Beziehung unter de» bürgerlichen Vereinigungen mit den ersten Rang einnimmt und Ainpruch aui tie Fübrerschgst hat. Eingclcltct wurte das Fest durch ein Eonccrt im kleinen Saale, welches durch Frau Ur. Mahr und Hrn. Kammcrmusikö Deinmtz unterstützt wurde Frau Do. Mabr saug zwei Lieber. „Mir träumte von einem Königs- kind" von L. Hartmann und „Frühlingömicht" von Schumann, unv erntete sür ihre» herrlichen, gcmüthöticien Vortrag lebhaf testen Bcrall. Herr Kammecinnstkntz Demnitz trug Ballade und Allegro aaö ten Fantasiestückcn iür Klarinette von K. Bärmann vor und bekuntete damit seine vollendete Meisterschalt am diesem Instrumente, tav selten io edel gespielt wird, als gerade vom Genannten. Die Lietertäslcr selbst sangen unter der vorzüglichen Leitung ihrcö Llcdcrmcisters Herr» Kößlcr vier Eborliebcr: „8alvs lioPnM von Franz Schubert, „Inngiran, dein schön' Gestalt" von L. Häßler sowie zwei muntere Tirolerlicder vom Vcrcinö- mitglicbe E. Fittig. W i e diese Lieder gesungen wurden, brau che» wir nicht erst zu sagen; die Meisterschast der Liedertaiel- sanger ist anerkannt, nicht nur in der Helmath, sondern auch weit draußen i» ter Ferne. Nach Abiolvirung dieses Programms ging cö zur Taiel, wahrend welcher die fidele Operette „Der Oorsbarbier", Musik von Schenk, zur Auiiühiung gelangte. Der Theaterzettel glich in typographischer Hinsicht dem unseres Kgl. HosthcaterS säst aui'ö Haar; nur trug er am Kopie statt des sächsische» Wappens LaS der Lietcrtaicl. Die beiden Alte iraren mit einer Reihe guter Witze, aber auch mit ein paar stiejelauö- ziehcnbcn Kalauern gewürzt, die ein allgemeines Aul hcrvoirieicn. Außer den Darstellern, darunter die Damen Naumann und Frau 0r. Mahr, die lebhaften Applaus fanden, wurden noch ganz besonders der Regisseur. Herr Hosjchauspiclec Löbcr, und der Dirigent der Liedertafel. Herr Liedermeister Kößlcr bcrvorgcruien. denen das vollendete Gelingen der lustigen Anllührnng in ganz wesentlichem Maße zu banken ist. Endlich wurde dle Tai'el noch durch eine Reibe durchaus i» poeti scher Form gehaltener Toaste gewürzt. Einen Glanzpunkt des Fettes bildete die Ucbcrrcichung eines künstlerisch auögeffihrten Diploms; mittelst dessen Herr Pros. Or. WüUncr zum Ehrcn- mitglicdc des Vereins ernannt wurde, an den Gefeierten. Herr Musilaltenbäntler Nänmann überreichte ihm dasselbe mit einer dcö neuen EhreninltgltctcS hohe Verdienste warm anerkennenden »Ansprache. Herr De. Wüstncr tanitc bewegt mit bescheidenen Worten. Wenn er sich in Dresden so bald heimisch geiühlt habe, so banke er dies mit zum guten Tbcil dem ircunbschailitchen Ent gegenkommen, mit dein ihm die „Liedertafel" ausgezeichnet. Ju belnde Hochs erklangen harmonisch zu Ehren des neuen Mitgliedes. Herr Kauimann Kloie, der thätige Taselnieistcr, begrüßte die Gäste in sinnige» Verse». Hcrr Musikalienhändler Nänmann schilderte in kurzen Zügen die Schweizcisahrt der Liedertätter. sah ffoh- hoffend aus die bevocstebende Sängcriahrt nach der alten Nhein- ttadt Köln und die dort winkenden Lorbeeren und toastete aus das Wohl der Lffbcrtaicl. »Nochmals, auö der Gäste stattlicher Reibe, wurde die Liedertafel gefeiert und dann erklang schwungbait daS hohe Lied der deutschen Frauen. Die Reihe der Redner icbloß Hcrr Hoffchauipieler Löbcr, der ein Improvisirtcö Protokoll dcö Fcstvcrlauics dis zur Aufhebung der Taiel in lau nigen »Versen zum »Betten gab, daö manche saryrische Randbcmcr kung enthielt. So über den »Mangel eines -Lousfleurö de! der Aufführung der Operette. »Besagter Mangel hatte natürlich nicht bestanden, vielmehr batte der «Manu im Loche" seine »Anwesenheit nur allzu vernehmlich kundgegeben. Ein fröhlicher »Ball, den ein lieblicher Damcnsior in feinsten Toiletten zierte, schloß daS schöne Fest. — E'ürNervenlcidende ist es vielleicht von Interesse zu rrlahrc». daß ter Verfasser der vor ca. 2 Jahren an dieser telle empfchlcncn und seitdem «Ich iür Nervenkranke so nützlich erwiesenen Broschüre: „Die Nervenkrankhcile» Hcrr Earl Griedel, trühcr Regisseur unv Sänger, letzt Besitzer eines Sana- torinms iür Nerven- unv Lungenkranke bei »Meran, sich sür einige Tage hier auihaltcn wird. Hcrr Gr., der aus dem so dunklen Gebiete der Nervenkrankheiten viele und traurige Erfahrungen gemacht har, ist bereits iür manchen LeidenSgcfäbrtcn, der von den vielfach belästigenden Erscheinungen vieler Krankheit, wie Hcrzklopieii, Migräne. Ha!S- undBrustscvnürungen. Magendruck, Angst, Schwache. Blntarmulb und Bleichsucht^ selbst bei Epi lepsie. ein r uhender und bellender »Beistand geweien. Diejenigen, die sich des RatbcS oder der Broschüre des Herrn Gr. bedienen wollen, treffen Herrn Gr. am L., 6. und 7. April tin Hotel „Statt Gotba". — Es is» bekannt, daß die Dresdner Kunstgärtnerel weit über Sachsens Grenzen hinaus sich eines guten RuscS erfreut, zumal last iedcr der hiesigen Kunstgärtner irgend eine Pflanzen spezialität kultivirt. Die i» Frankreich und Belgien schon längst übliche Verpilanzmethode. ediere Obst- und Weinsortcn, sowie seltene Eonffcren und Ziersträucher in Körben auö Wel- bengcflecht groß zu ziehen und sammt diesen Körben in scbem beliebige» »Boden weiter zu verpflanzen, ist zuerst von >vcrrn M etg 1 aut der Bautzncrslrahc hier cingelührt worden und wirb von demselben beute noch in größerem Maßstahe betrieben. Da gegenwärtig die Früblahrü - Pflanzzeit eingctrcten ist und diese Pflanzmanier vor der sonst üblichen sehr große Vortheile bat, indem die bckorbten Bäumchen sammt allen ihren Wurzeln in Ruhe bleiben, deren Fortwachsen beim Verpflanzen in keiner Weite gestört wird und - waö wohl alS Hauptsache zu be zeichnen ist — die tin Frühling versetzten Obstbäume und Wein- »töckc noch In demselben Jahre Frucht tragen, während fast alle tu der alten Weise verpflanzten bekanntlich 2 und :! Jahre pau- stren., so «Verven Gartenbesitzer bet Herrn Wcigt die reichhaltigste Auswahl an Korvbäumen finden. - u Dresden. Montag 5. April. - »Bezüglich des G a r» d l e i ch eve r k c l) r s ven Sachsen nach Böhme» hat das Fiiiaiiziiiiniüciiu»« eine Verordnung er lasse», die «»anck e »Bclänignug mit sich bringt. Tie sächsischen Leinenindustricllc» schicke» ieit Iahrzchnic» ihre Garne »ach Böd men aus tie Natnrblelchcii.da ticsc den sächsischen weit überlegen lind, nicht nur «regen greßcrcr Hebung dcr böbmlschcn virbeiler. sondern auch wegen günstigen«: Lage und Gute dev Waiicrs. Die Wicbcrciniiihr der in Böhme» gebicichtc» sächsiichcn Garne soll auch »ach wie vor zollffci criolgc». Doch ist dcr Ggrnbleicbe-. Verkehr an einige recht crschwcrende Bedingungen geknüpit. Nicht nur soll das Nettogewicht dcr Ggrnmenge einer jeden Fcinhcitü- nulnmer einzeln durch Verwiegen ermittelt und von jeder Num mer ein Sträbn zur «oälcrcn Vergleichung zuiückbehalten, io», dcrn amh jeder einzelne Strähn von den Nummern üä »iS 2.', und 20 biS 18 durch je ein zoUanittichcS'Blci idcntificirt werten. Dieie Vorichrist hat zur Felge, d >ß bei berAbtcrtigung des nicht große» Quantums ven loo Schock Flachögarn die »Anwendung von 24,000 »Plomben sich cnorderlich macht, um tie mögliche Verfälschung der Garne i» Böhmen zu hindern. — Schon ln diesen Tagen ward ter Vcröaituiig dcö hiesigen BrauereibcsitzerS En gl er nebst Echeirau igr. Meißncrslrciße gedacht. Die Zurücksührnng dcr Vclhgstiing auf »Meineid ist an sich richtig, nur sollen nicht die Engler'schen Eheleute ialich ge schworen, «oiidern einen im Hause früher conditionirenden »Brauerei- gchsticn zum »Meineid verleitet haben und zwar in einen« Jn- jurienprozeß. den Engter, dcr, beiläufig gesagt, ei» sehr reicher Alan» sein soll, gegen seine» »Pächter, Herr» Dculschimin». an- gestrengt hatte. In Folge des von dem Gebilten geleisteten Meineides war Dcittschmann zu nur lo Marl Straic verunveilt worden, «voraus sich überdies crgicvr. wie unbedcurcnb die Sache gewesen sein muß, wegen deren daö Ehepaar einen Menschen zum »Verbrechen gedrängt habe» soll. DerGebilie ward übrigens noch vor dein Schwören von Dcutschmann gewarnt und soll sogar ge beten haben, den »'Rann nicht schwöre» zu lasse», «veil er feiert den »Beweis beö Meineids zu führen bereit sei. Dcr Gehiise ist nach dein Schwur soiort inhaitirt worden und soll tan» aller dings »Angaben gemacht haben, welche de» Verdacht dcr »Verlei tung durch Englcrs zum Meineid wesentlich bestärkten. — In eine»« hiesigen Eisengcschäste war die Stelle eines C o m in i S zu besetzen. Unter allen »Bewerbern sagte dem »Prin zipal e!» junger ausgeweckter »«Rann zu. dessen Zeugnisse ganz vortrefflich lauteten. Nur über seine Thätigkcit im lebten Viertel jahre piobucirte er keine Leaitimcitionöpapierc. Ob er denn ohne Sicllilng acweien? fragte ihn der »Prinzipal. — Nein. — Wo er den» gearbeitet? — das könne er nicht sagen, mau möge in ihn nicht dringen. „Dann kann ich Sie nicht annchmcii. Ich muß glauben, daß Sie womöglich eine Strafe verbüßt haben." — „Mwiß nicht.* -- -Warm» «lso theite» Sie mir Ihre lel-te Be- «chäitigung nickt mit?" — „Well ich im letzten Vierteljahr im Käsegeschäi't bei Valientin in Berlin war." — Tableau! — Aus ter JohanncSstraßc bekam gestern früh ein »«Rann die Krämpfe und verletzte sich dabei so. baß er über und über blu tete. Seitens dcr Umstehenden wurte eine Droschke lNr. 134) reguirirt, in welche dcr Unglückliche nach »Beseitigung aller Kiffen gebracht wurde. Der Kutscher duldete selbst nicht, daß dcr Kops deö Mannes aus einem Kiffen rubte. Als es iortgcven wollte, trug der Kutscher: Ja, «ver bezahlt mich denn? »Ru», aus dcr »Polizei werben Sie schon bezahlt «verteil, erwiderte man. Ne, da fahre ich nicht, erklärte hieran« der Kutscher bestimmt und richtig, der Mann mußte wieder ausgelade» und aui daS »Pflaster gelegt werden. Gegen den Kutscher soll hiermit kein Vorwurf erhoben werden, aber unerlreultch war dcr »Vorgang ans alle Fälle. — Heute und morgen ist Ziehung 4. Klaffe K. S. LcmdcS- lotterie. Die Schnelili «Ien. «reiche die gezogenen Nummern desselben Tagcö enthalte», sind in ter Expcd. d. Bl. von 7 Uhr »Abends an zu haben, während die sogenannte Leipziger Frühstücköliste mit ter Hälste der Nummern schon von Nachmittags 4 Uhr an bei unS auogegcbcn wird. — Wie unö die Direction des »Bezirkd-Armen-Vercinö in Pirna mitthctlt. ist die Notiz von dcr Auflösung dcö »Vereins unrichtig; auch ist noch nicht eine einzige Gemeinde ausgetreten. — Obschon cö sicher sehr lobcnSwcrth ist, wenn ein Guts besitzer seinen Knecht liebevoll behandelt, so muß daS doch auch eine Grenze haben. Der Gutsbesitzer Lange in Niedersedlitz steigerte aber seine Liebe und Liebkosungen derartig, daß der ge liebte Knecht um Hilfe rufen, und die Strafkammer bcö Dresdner Landgerichts den Gutsbesitzer Lange In diesen Tagen in geheimer Sitzung wegen veriuchtec Nöthigung zu 6 Monaten 2 Woche» Gesängniß verurlheiien mußte. — »Bis zum >0. VS. bleibt taS kgl. mineralogiich-geologische und präbistoriiche Museum wegen Reinigung geschlossen. — »Aui dem Wege von Kemtau nach Dittersdorf ward am 1. dö. Mittags der Gutsbesitzer Fr. Uhlig. gegen 60 Jahre alt, von einem jüngeren, leider noch unbekannten Manne räuberisch angesallcn. Beide rangen miteinander und wälzte» sich längere Zeit miteinander aus dem Erdboden, schließlich aber entfloh der Räuber. — Aus der Wilhelmshöbe bet Seiften ist kürzlich ein un- bewohntcö, früher zu Bcrghguzwcckcn benütztes Gebäude unter sürchterltchemGetösetn den unter ihm befindlichen Stölln versunken. — Der im Bahnhoic zu Wolken sie in als »Auilädcr bc- schäitlgte »tau Ist dieser Tage ln einen dortigen Wasjergraben ge fallen und ertrunken. Er lnnterläßt eine Frau und 4 Kinder. — Im Schützentciche zu Weipcrt hat sich am 2. do. die verwittwcte 53jährige Emilie Barthel ertränkt. — Dcr äljävrige Hüttenarbeiter Wilhelm Fickcl in Wilkau hat sich in Folge häuslicher Zwistigkeiten crdänat. - Amtsgericht «»Vors. Hr. »Amtsrichter Schräg). »Am 1. Februar kam dcr Destillateur Heinrich Emil Kurtz in der Bcchstein'schen »Restauration zu Niederlößiiitz mit ten Wirthö leutcn i» Streit und um diesem ein Ende zu machen, wurde K. wiederholt von dein Wunsche in Kenntniß gesetzt, umgehend die Tbürc von außen zuzuinachen. Sein beharrliches Verbleiben an Ort und Stelle bildete die Basis eines Strafantrags wegen HauüsriedenSbrucheö und sühnte daü Schöffengericht daS Ver gehen in Berücksichtigung deö erregten Zustandes K'o mit 15 Mark Geldstraie ebcnt. 3 Tagen Hast. — Nachdem sich am 30. April v. I., Abends in ter II. Stunde, der Handarbeiter Hermann Rahrisck, mit dein »Besitzer der Wahnödorscr »Mühle hcrumgevalgt und de» in der Mühle logirenten. schon zu »Bett gegangene» »Vorarbeiter Bruno Paul »Albrccht munter gemacht batte, beschästigte sich R. mit dein Hcrauozichcn vo» «ogenannteu »Markirpfäblcn unv dicicrhalb wurde er vo» A. zur Rede gesetzt. Aufgebracht hierüber, traf Rabrisch uu» Anstalle», «einen Gegner n,it eine», dcr bergusgcriffencn Pfähle zu bcgrdcitc», Aldrechl kam ihm jedoch zuvor. Indem cr dem »Angreifer daö provtioriichc Prüacliiiilrumcnt cntwaub und rü dann aui dem »Rücken R's Polka tanze» ließ. Dcr also Maltraitirte war» sich zu Boden und sck'rie ganz enisetzlich um Hilfe, stand jedoch bald wieder aui und trollte schimpicnd von dannen. Das Schöffen gericht sprach den »Angeklagten in RNsicht darauf, daß sich derselbe
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