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Dresdner Nachrichten : 02.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-02
- Monat1880-05
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- Dresdner Nachrichten : 02.05.1880
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»«. — lureau» d, tztiit",—II»«»», »»Nil», Ituln» H h». tu Part». Tageblatt für MlitiK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht, Fremdenliste. m«„ft»dl mir »»I »l,Iter«,S« R».»t — — D«r R-um »n>er eiim «>»» «er»»«» Mr »«» «Ich>» tt» »» Eetchet«» »« S»»»d» wird »tqi >u»»»kN»i »m>»««»»A«tt«Ia« »oi, un» undikannttnMr»«» «»» «rt»f»»rlen «der Poftetn»- »», «tldeu l-lt«, I» »»,«- srr,t» l»r dl« «»M»»». ««MM »S« «ach ^Me»^«^a»« dt» PMtz» LoxxsILLo», jotrt 8edloss-8tra»s« ltt, Loko ckor LiwrorgasLv. ^n- um« Vorlcauk aller Staata- paplere, psanrldrlele, sollen eto. Xusratiliuik aller ('ounons. tln- onigvlllielw Vontrols clor Vettoo- ,ung aller >VortIis»ni>iero. ^.Iles auck aut briotlmnom >Vvgo. Vomlottstvile lilr Peokeel. k1nüvr-6ar6vL'i>bvn-MxaLm von »ff. Iff«88, Vliiiärutkerstrasse 43 emptielilt eiu reieklialtigvs 4.a«?or «Ie»«nt«r tHl»reIeroI»v tltr linalieii nnck Mlrlelivn vis rum ^Iter von ll» .laliion. ttesteUungen naek ülaaa« vvercten in eigenen Ateliers prompt erlscligt. » —, ktsltunterrlolit für Oamep, üoi-rvn a n. 8 ! u. Kinder ru jeser lagesrclt. feilt, b Neltdatin u. 7att«e»a» u. ^ ?ll»w eavalvaNen n,o»i »a»»D4». penslonastallungen, 2 Ltruvvstrasne 2. aov»dm«roakeosloll«>>r>>racu. 1'torck!i Lllc, in, ^dennoment dilÜ- ! per. ^navulil in ZO elegant«« Vor- leitipssrelen mit vollstLnUig non«« 8attelroiiie. ^ualeidentiootielegimt. > fatirgLaotiirro /. 8ölh8kkut«cti»r«v. jra.1880. Witterungstaubsichten: Trocken, Temperatur dieselbe, zunächst noch heiter. Dresden. Sonntag, 2. Rai. »olttische». Dem Beschlüsse des Senioren-EonventeS de» Reichstages: alle rückständigen Arbeiten in zwei Abtheilungen zu scheiden, in solche Schafe, die man noch durch die offene Hammelsprungthüre treibt und in solche Böcke, welche man wegen ihres Geruchs, ihrer Wider haarigkeit und Störrigkeit ganz ruhig bei Seite stehen läßt — diesem Beschlüsse bereitete die offiziöse Presse einen sehr unfreundlichen Empfang. Das war vorauüzusehen. Unter den gedachten Böcken, mit denen sich Niemand im Reichstage gern besaht, befinden sich als Leithammel sämmtliche Steuergesetze. Umgekehrt legt aber außer halb de» Reichstages ein bekannter, sehr einflußreicher Faktor vor Allem Werth darauf, daß der Reichstag auf dem Steueraltar noch ein stattliches Brandopfer darbringe. Nun hebt die offiziöse Presse hervor, daß Berufung und Schließung des Reichstages zu den verfassungsmäßigen Rechten deü Kaisers und nicht der Volks vertretung gehöre. Ganz recht! ES wird der letzteren niemals beikommen, in die Machtsphäre des Kaiser» überzugreifen. Etwas anderes aber ist die Bestimmung der Reihenfolge, in welcher der Reichstag seine Arbeiten erledigt. Und wenn sich dabei herausstellt, daß schließlich für eine Anzahl Steuergcsetze kein beschlußfähiges HauS mehr -usammenzubringen ist, so ergiebt sich ein freiwilliges Ende de» Reichstages von selbst. An der Abspannung und dem Widerwillen der Abgeordneten gegen neue Steuergesetze prallt zuletzt der Zorn aller Reptilien wirkungslos ab. Als der Präsident am Freitag vorschlug, die Biersteuer zu berathen, lehnte der Reichstag mit überwältigender Mehrheit diese Zumuthung ab. Dieser Vorgang wird sich auch bei den anderen lieblichen Steuern wiederholen. Der Reichstag wankt eben müden Leibest seinem Ende zu; er will nur noch die Kraft besitzen, sein Ziel zu erreichen, aber er verweigert es, noch vorher beschwerliche Extratouren in das schöne immergrüne Steuerland zu machen. Auf Ueberraschungen freilich darf er und das Publikum sich gefaßt machen. Schon flüstert man geheimniß- volle Drohworte. So heißt es, der Reichskanzler lasse, da er das ganze TabakSmonopol nicht durchsetzen könne, wenigstens da» Roh tabaksmonopol ausarbeiten. Bei dem ganzen Monopole wären die Ent schädigungen für die anzukaufenden Fabriken zu groß, man veran schlagt sie auf gegen 700 Millionen Mark. Um dem zu entgehen und die Mißstimmung über dir dann unvermeidlichen Arbeiter- entlaffungm vom Reiche aus die Privatindustriellen abzuladen, wäre da» Rohtabakstmonopol ein schlauest Mittel. Darnach wäre da» Reich allein berechtigt, sämmtlichcn in seinem Gebiete erbauten und importirlen Tabak auszukaufen und es verkaufte ihn dann zu will üblichen (natürlich viel höheren) Preisen als jetzt, an die Privatindustriellen. Das ist eine Ucberraschung. Die andere besteht in der Behandlung Hamburgs. Mit dieser alten Hansestadt wird in einer Weise nmgesprungen, die allenthalben lebhaftes Mitgefühl erwecken muß. Es verstand sich bisher unter den „verbündeten Regierungen" von selbst, daß sie sich unter einander über die sie berührenden Angelegenheiten ver ständigten. Ueber die Zollangchörigkeit eines einzelnen Hauses mit 7 Bewohnern haben seiner Zeit Preußen und Mecklenburg-Strelitz ein Lange» und Breites verhandelt, ehe der BundeSrath damit befaßt wurde. Welche Erregung muß es nun Hervorrufen, daß ohne jede Benachrichtigung des Hamburger Senats, ja hinter dem Rücken der in Berlin weilenden Hamburger AundeSräthe ein Antrag Preußens auf Zollannexion von den 25,000 Hamburgern der Vorstadt St. Pauli, wie aus der Pistole geschossen, heraus- lommt! Die blühende Handelsstadt hat allerdings niemals sonder sich patriotisch gegenüber der Industrie des Gesammtvaterlande» gehandelt. Das wurde von uns schon mehrfach erwähnt. Man wirft ihr namentlich vor, daß sie die Freihasenstellungdazu mißbrauche, das Hauptnest zum Schmuggel englischer Waarcn nach Deutschland zu sein. Es begünstigt den russischen Kornschnap» zum Nachtheile de» deutschen KartoffelfuselS. In neuester Zeit, da durch die Getreidc- zölle und mehr noch durch die bureaukratische Schwerfälligkeit Md mancherlei Plackereien der Getreidehandel aus Rußland, der bHcr in den preußischen Ostseehäfen blühte, sich von dort weg und Mich Hamburg gewendet hat, gab letzteres noch mehr Grund zur Be schwerde. Freilich wird die Mischung der russischen Getreide sorten mit den deutschen auf dem Freihafengebiete in St. Pauli ganz nach den Wünschen dcS Großhandels besorgt, während in den preußischen Häfen durch bureaukratische Ueberwachungsmaßregeln der Getreidehandel fast zunr Erliegen kommt. So tragen Hamburg wie Preußen zusammen die Schuld an dem jetzigen unbefriedigenden Zustande. Es ist aber klar, daß bei bundeüfreundlichem guten Willen sich über alle Schwierigkeiten hinwegkommen läßt. Aber man versucht jetzt mit Gewalt den Knoten zu zerhauen. Zunächst erfolgt eine Zollbelagerung Hamburg». Dazu gehört außer der vorgeschlagenen Ziehung einer Zolllinie zwischen Hamburg und St. Pauli die Drohung, daß die projektirte Bahn Berlin-Kiel nicht, wie ursprünglich geplant, über Schwerin und Lübeck, sondern südlich diesen Städten entlang gehen und — Altona berühren soll. Auf diese Weise soll der Verkehr der Clbherzogthümer der Berlin-Hamburger Bahn entzogen werden. Die andere Maßregel wäre die Verhängung des kleinen Belagerungs zustand» über Hamburg selbst. Hieran vermögen wir trotz deü sozialdemokratischen Wahlsiege» nicht zu glauben. Man schüfe damit einen höchst gefährlichen Vorgang. Mögen die Regierungen, die im Bundetrathe über da« künftige Schicksal Hamburgs zu entscheiden haben, sich Sine» klar machen: Wer sich an der Vergewaltigung deü Rechte« de» Einen, sei es auch nur einer der Kleinsten betheiligt, verwirkt sein eigene» Recht! Der Kleine aber soll sich nicht auf sek Recht dann so steifen, wenn e» nur mit vielfachem Unrecht gegen da« Ganze aufrecht zu halten ist. Mit großen Ehren sind die militärischen Deputationen in Petersburg enftssangen worden, welche die Kaiser von Deutschland und Oesterreich anläßlich des Geburtstags des Zaren dahin entsendet haben. Welch ein Umschwung in der Politik! Das Dreikaiser- bündniß ersteht auf's Neue! Der Gedanke zu dieser feierlichen mili tärischen Begrüßung ging vom Fürsten Bismarck aus, der damit nur einem persönlichen LteblingSwunsch feinest Gebieters entgegen kam. Auch der Wiener Hof ging sehr schnell hierauf ein. Frei willig haben die leitenden Staatsmänner Deutschlands und Oester reichs auf ihre jüngste Politik verzichtet und sich zu einem Widerrufe entschlossen, den man vor wenig Wochen selbst in eingcweihten Kreisen für unmöglich hielt. Im Februar war, nach der Darstellung der Offiziösen, Rußland der Verbündete Frankreichs gegen Deutsch land; derReichstag mußte Hals überKopf die Armeevermehrung be schließen; jetzt ist sie beschlossen und — imMai ist Rußland wieder der beste Freund Deutschlands. Die Nutzanwendung: Deutschland hat also nicht mehr nöthig, sich auf einen Doppelkrieg mit zwei Fronten einzurichten, wird jedoch maßgebenden Otts nicht gezogen, die be schlossene Heercsvermehrung nicht unterlassen. Was aber bewog den Fürsten Bismarck aus einmal zur ruffensreundlichen Politik zu rückzukehren? Einzig der Wahlsiegs der Whigs in England. Der ausgesrischte Dreikaiserbund soll England von der Regelung der Orientsragc ausschließen. Außerdem hat der Durchbruch freisinni ger Gedanken in England, Frankreich und Italien alle Reactionäre in Petersburg, Wien und Berlin so erschreckt, daß sie nur in einer Wiederbelebung der alten sog. heiligen Allianz Rettung erspähen. Bedeutet denn aber der Sieg der Whigs eine Gefahr für die conservative Staatsordnung Europas? Lasse man sich doch nicht graulen! Das Torykabinet hat in seinem 6jährigen Regiment nicht die geringste Verbesserung der inneren Zustände in England herbcigeführt. Gladstone findet also Arbeit genug vor. Jenseits des Kanals liebt man weder schnelles noch gründliches Reformiren. Dafür können einmal eingeführte Reformen nicht wieder so schnell über den Haufen geworfen werden wie anderwärts. Das englische Volk, in welchem die Sozialdemokratie noch keine Wurzel schlug, ist von einem so gesetzmäßigen Sinne, solcher Achtung vor dem Gesetz, der Königin und den Behörden erfüllt, daß man nur wün schen muß, auch unser Volk, das von der Sozialdemokratie an- gefressen ist. zeigte jene englischen Tugenden. Gladstone selbst hat bisher so viel für die innere Wohlfahrt seines Vaterlandes ge leistet, daß sich erklärt, wie das englische Volk für „seinen Wil helm" schwärmt. Er hat auf jeder Stufe seine» thatenreichen Lebens schöpferischen Antheil genommen an allen sozialen, wissenschaftlichen, philantropischen, politischen und religiösen Fragen, die sein Land be wegten. Er zeigte sich vorzugsweise als ein christlicher Staatsmann. Seinen Landsleuten ist er dadurch besonders werthvoll, daß der goldene Faden christlicher Grundsätze alle seine Aussprüche durchzieht und daß er sich selbst, als erster Minister von England, in die Hüt ten der Armen und Kranken begeben hat, um ihnen die Trostworte der heiligen Schrift vorzulcsen. Gladstone hat sein Leben lang die Religion mit der Politik auf das Innigste verknüpft. Er ist ein Engländer in der vollsten Bedeutung des Wortes, mit dem englischen Glauben an die siolz- stiblo (die heilige Schrift). In seiner aus gesprochen christlichen Anschauung liegt sein tiefer persönlicher Ab scheu vor dem zum Lord Bcaconsficld erhobenen früheren Disraeli, in welchem er den getauften Juden haßte, der ein Skeptiker auch als Christ blieb und trotzdem die stolzeste Aristokratie der Welt, die Tories, an der Nase herumführte. Einen Staatsmann von so christlicher Gesinnung wie diesen tiefernsten, sittlichen Reformator Gladstone sollte man nicht als einen Revolutionär verschreien, vor welchem cS keine andere Rettung gäbe, als wenn sich die Reactionäre in den drei Kaiserstädten zu einein Angstbunde vereinigen müßten. Renette Telegramme der „Dresdner Rachrtcktten." Berlin, 1. Mal. Reichstag. Die Hamburger Abgg. Wolilon und Mortng begründen die Interpellation wegen der drohenden Einverleibung der Vorstadt «t. Pauli in taS Zvllvcreinogeb et. Der Nutzen, den Altona durch Eintritt In den Zollverein bade, gehe durch den gleichzeitigen Eintritt St. PaullS wieder zum Thcil verloren. Frctlta, verlange man jetzt, daß ganz Hamburg dem Zollverein beitrete, aber feiner Frelhaienstellung bade Hamburg icine Grüße zu verdanken. Redner wie» dann nach, daß St. Pauli eine» Theil der Stadt Hamburg bilde und daß die Verlegung einer Zollgrenze zwischen Hamburg und seiner Vorstadt tiet eimchneitenv sein müsse: ein Pscil durch acstindes Fleisch. Das fragliche Vergeben habe aui die Hamburg'schc Bevölkerung erschütternv gewirkt. Er wünsche nur. daß bnnteorithlicherkcltS das verlasiungs- mäßlgc Recht zu einem solchen Verjähren recht ernstlich i» Erwägung gezogen werde. Ilnleriraatösckretär Scholz antwortete nicht >m Namen deSBundeSrailü. sondern tcö Reichs kanzlers. Er bestätigte die Absicht des preußischen Antrags, St. Pauli auch ohne Zustimmung in den Zollverein einzuverlctbcn; er lelmte eö aber ab, vor dem Reichstage in Erörterungen über die Veriassungomäßiglrit dieses Vorgehens rinznireten, da der Bundeöralh darüber noch nicht Beschluß geiaßt habe. Karsten bedauert diele Antwort und legi dann die wirtbschattllchcn Nach- tbcile einer Trennung St. Pauli» von Hamburg vor. Rtckert: Der Reichstag habe io gut das Recht über die VeriaisungSmäßlg- kcit eine» Antrag» zu entscheide» ald der Bundcöratb. St. Pauli gehöre, wie Redner einaebend rarlegt, dem Buchstaben und vor Allem dem Sinne beo Art. 84 der Verfassung nach zu Hamburg. Yrhr. v. M lnnigcrodc: Man habe eö mit einem Inlcrnum de» BundeSr-'tbSzu thun.eincrKörpelfchafr, die ihreVerhandlunacn nicht öffentlich abbalte. Er verwahre lick' bageaen. daß durch den Reichstag eine Pression aus den BiindeSrath au»grüdt werde. Die Inter- pellation trage den Eharotter eine» Verhör». Der Rlchter'iche Monorwiantrag habe aut demlclbe» Standpunkte gestanden. wie dieie Interpellation. Zn welchen Konseguenzen solle co iübren. wenn sich der Reichstag mit ollen im Bundcöratb schwebenden Fragen vorher bcichättlge? Richter- Hagen dedauerr, daß kein Antrag gestellt iei etwa de» Inhalts: baß man erwaric, der Bunteoratb werde die verfassungsmäßigen Rechte der Einzel« siaaten schütze». ES hänge Alle» an einem Witten und dieser Eine komme nicht in den Reichstag. ES seien allerdings leine Stellvertreter, dir genau da» sagten und nicht sagten, waö ihnen ''st eine Verletzung der Verfassung (lebhafter Widerspruch) unk weuu da der Reichstag »Ich» bineinzusprechen habe, brauche man keinen Reichstag. Der Reichskanzler glaube, er würde nicht dem Bun- deSratbe gegenüber veriasiungogemäß bandeln, wenn er dem Reichstage letzt schon Auskunft ertvclle. aber unter dem Deck mantel der VersassungSmäßigkeit bandle der DeüpvtlSmutz. Durch Verletzung der Frclhaienstclluiig Hamburg» würben brutfckie Interessen verletzt. Wenn es eine wirklich konservative Parte! ln Drutlchland gäbe w e ln England, würde sie die verfassungs mäßigen Rechte der Einzrlstaaten schützen. Wenn der Vundest- ratv aus die Verletzung eingzht — „die Kronen Ihrer Füruen sind nicht heiliger ai« vie Ve,sassungSrechte der «reim Städte!" iveliall links. Zischen rechts.» Ov. Wlndtborft konsta- tlrt unter Heiterkeit, daß heute die unstarische Partei ge schlossen für die Partikular - »lochte eintrete - vielleicht» weit Hamburg eine republikanische Verfassung habe? — LaSker: es bandle nchhicr um teinPartikuiartniereise,sonkern um ein allgemein deutsches von eminenter Bedeutung. Die Debatte wirb geschlossen und dleL.Lesung ceö Viebseuchenge- setze» iortgeiept. Für die aus polizeiliche Anordnung getövteten oder nach dieser Anordnung an der Seuche gefallenen Thlere soll Entschädigung gewahrt werden. Etn Antrag deü von Behr- Bebrenbois aut Entschädigung iür die infolge der Vorftchtst- iinpiung geiallenen Schalen wird abgeiebnt. Derselbe beantragt, ebenso erfolglos, daß für anläßlich der Tollwutb getöbtete Hunde und Katzen unbedingt keine Entschädigung gewährt wer ten iolle (nach Regstrungövoriage und Eommissionsvorschlägm kann die Gewährung einer Entschädigung versagt werde»). Zu längerer Debatte gab die Entschädigung »ür mtr Rotzkranst- heit und Hungrnscuchc behaftete Tdiere Anlaß. Nach Durch« verathung vcs Gesetzes wurde folgende von der Eommtstto» vor- geschlagene Resolution abgrlehnt: den Reichskanzler zu ersuchen l. eine gesetzliche Regelung de« Abdeckerwesen» unk der Fleischbeschau im deutschen Reiche vorzubereiten, r. bald möglichst ein Gesetz vorzulegen, wonach die aeietzli-Den Vors-, rtf- len über die BCeitigung von Anfteckungöstoffen bei Viedbetörbe» rungen aus Eisenbahnen, auch aus Schiffsräume »ubgettbnt werken. Zum Schluß «and eine pikante Debatte darüber statt, ob bte Vorlage wegen Verlängerung der Leglöiaturperivde aui Hie Ta- geöordnung vcs Montag» zu stellen lei? Sie bildet den letzte» Gegenstand. Berlin, I.Mai. vebuitzderUrbernabmederGobeffrov» festen Besitzungen out Samoa ist die Bildung einer Gesellschaft obne StaatSiubvention im Gange. — Die Vorsteher der Königs» bcrger Kaustiiannschaft wendeten sich telegraphisch nach Benin mit der Anfrage: welche Schritte zum Schutze ihrer au» St. Petersburg verwiesenen lüdiscsten Landöleute zu thun seien? Die Antwort lautete: Völkerrechtlich let da Nicht» zu tbun. Die Meldung de» Wolpschen reiearapdenbureau» über dle IuvenauSwellung au» Petersburg sei erfunden. <?) Berlin, I. Mal. Der Redakteur der Norddeutschen All gemeinen Zeitung. I)r. Pl n bter, wu de zu 2 Monaten Ge- tängnth verurlbellt. well er den Führer ber süddeutschen VolkS- vartei. Earl Master in Stuttgart, deS VaterlandSverrath» be zichtigt hatte. Paris, I. Mat. Der ..Ordre', da» Organ bev Prinzen Napoleon, bezeichnet die Nachricht von einem neuesten Manifeste desselben in der Jesultenfrage iür unrichtig. Der Prinz balte energisch an dem antilesuitiscstcn Standpunkte de» ersten BrleiSseft. Petersburg, l. Mal. Der Finanzmlntster beschloß die Einführung neuer 25-Nubelscheine infolge großartiger Fäl schungen der bisherigen. London, l. Mai. Der neue Minister deS AuSwättiaen» Lord Granvllle. versicherte den Vertretern der fremden Mächte, daß das Whlg-Eabinet keine Acnbcrung der Politik seine» Vor gängers, vielmehr die Haltung der Verträge erstrebe. Loralrs an» SäLftsLe». — Direktor Nr. Hermann Voppel von der LandeSanstalt in Eolditz ist in Ruhestand getreten; in seine Stelle «st brr zrU- bcriae Anstaltöarzt l)r. mock.Aug. K öbl er eingetreten unbzum Direktor ernannt worden. - Befördert wurden: der beim kgl. Kadettenkorps kom- mandlrte Stabsarzt vr. Sußdori vom Etat brr Unteroffizier- Schule zum Kadettenkorps, der Assistenzarzt >. Klasse ur. -paafe «5. Ins.-Rcg.» zum Stabsarzt bei bcr Unterolftzicr-S»uie zu Maricnberg; die Unterärzte der Reserve: vr. Römer (Dresden) und I)r. Huck (Leipzig) zu Assistenzärzten 2. Klaffe der Refreve. — Herr Kammcrdirektor Hoftatb Elnert, Vorsitzender der 2. Strafkammer, veaiebt sich am >2. Mai aus Urlaub uub wird bis mit Ablaui desselben Herr Kammerbirektor Stöckel, der Präsident der zweiten Schwurgerichtsperlode. den Vorsitz ln b« genannten Strafkammer übernehmen. - Herr Direktor Pros. vr. Hettner hat den Ebarakter und Rang als Geb Ho ratb in der 2. Hotrangordnung erhalt». Der berühmte Literar- und Kunsthistoriker feierte gestern bas 25iährlgk Jubiläum seiner biestaen Wirksamkeit. — Als ging rS zum Aibcttieste, so wälzren sich gestern I« früher Nachmittagöstunde Tausende von Fußgängern zum Au« schauen deS Eorso nach dem Großen Gatten. Eine unabseh bare Reihe von Eauipagen rollte die Hauptallee hinaus, alle Droschke» mußten vor den Eentaurcn-Gruppen umkehrrn. Das Publikum will eben bei diesem Anlaß nur leine Geschirre seben und eö übt da strenge Polizei: ein unansehnliches Wägelchen mit zwei dicken Pfahlbürgern wurde überall mit solchem Spott empfangen, daß diese es vorzogen, rasch die elegante Slipse zu verlassen, die sich um das PalalS zwischen 3—'/«5 Ubr be wegte. Daö Wetter war das denkbar herrlichste. In der Wal purgisnacht batte ein irischer Nordost den Himmel rein gelegt, bte Maifonne schien warm vom blauen Gewölbe hernieder; die prächtigen Baumgruppen des Großen Gattens noch tm zarten Grün mit gelblicher Nüancirung bilden eine köstliche Srrnerte. Der Rrttverrin hatte unter seinem neuen Vorstand Oberst v. Scstoenberg offenbar mehr Wettergiäck alö früher. Die aktiven Tvcilnehmer bcö Eorso haben sich im Laufe brr Zelt an vieles Vergnügen gewöhnt, cö ging lebhafter alö sonst zu; bte Equi pagen rollten Im Trade vorüber, nur selten zum sanften Trott daö Tempo ermäßigend; die Insassen betheiilgken sich an der Festfreude durch einiges Bombardement Bekannter mit Blumen und BouauetS: zahlreiche Gruppen von Offizieren und ClvIliNen sprengten zwiicstc» den Geschirren einher. Auch tu den Toiletien zcigle sich bedeutender Foitichritt gegen trüber. ES gicbt zwar noch Eorsisten und Eorstitinnen genug, die Alles gtthan zu haben glauben, wenn sie bei Emil Mansch oder einem ; anderen Lobnkuischer eine hochfeine Karosse miethen. Zum Lotto gehört aber auch eine entsprechende Toilette. Helle Farben btt den Damen wie Herren sind unerläßlich. Wie wenig festlich . sieb« ein Wagen mit Herren und Damen in Winterüberzirver. dunkeln Mänteln, schwarzieidenen Sonnenschirmen, wie heiter Insassen in lichten Gewändern, bell ausgetraaen sei zu macn ober zu verschweigen. ES handle sich um ^ ein solcher auö. wenn dir Insassen in lichten Gewändern, belle» ''k 'bk
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