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Dresdner Nachrichten : 04.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800504
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800504
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-04
- Monat1880-05
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- Dresdner Nachrichten : 04.05.1880
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Sörsnibericht, Fl em-ciiliste. ««„»»diAur,n «»q«»,»,»,! «lo«ikr,,N, »r.»di« «»chm. «Uhr. - Der «>u» «tn«r »»n»»altt,e» «-WL-NiL-l- Mn» «»rnny» «ü» «KG»»«, alch»,, «l r» > ^'«'nUL «ulwtrti,» »nnonc««« »ustr«»» »»n un» undtlannrenM»»», un» Perlon», tnserlr»« »tr nur»»»»» a>»tnu««r,»»»-A»»l>««» »urch vrirs«»rk»n»kr P»Uetn,»»kM». Vchl Kilben «»«»» U> PI»». S»> l«r»t» tlir dl« Min«««»»»««»«» »Kr auch »ln<«»^»^>ag« dl« Prttk 3l»vI»t-VeI«>rrnin>ne. ^WW Carlobad. 3. Mai. Der hier wellende Eurgait Otto Job». Maurer,»rtller aus Steuden bct Halle, wurde beute I» nächster Nähe der Stadt, a» der Prager Aerarealttraßc. au« der Promenade angciallc» und am Kopie schwer. ietock) nichtIcveuö- gcsährlich verlegt. Man vccmuldct einen Act der Privatrache. London,:». Mat. Unterhaus. Bravlaugh verwelaerie die Eivletstung und verlangte, das, dlc einfache Erklärung gcnüge. Eavendlsch bcantraat. Norlbcotc unterstützt und daö Haus vcschllcsit die Ernennung rlncö AuSschuffeo vebulo Entscheidung der «;rage. «r. 12S. Sö.Jahrg. 188«. Rom, 3. Mai. Das Runbschrribcn Cairoli'ö an die Ver treter Italiens im Auölanbe Over die Kamnierauilösung und die Nemvavlcn besagt, das Nttiilsttrlmn werde sich den Wähler» ,nit de», Programm weiser Rctormeii im Inner», die Beruhigung und Veliöhnllchkcit gegeniivcr de», Auölanbe vorstclie». tri» Programm, weiches de», Willen einer groben Mehrheit dev Landes entspreche. Ragusa, 0. Mai. OlM» Montenegriner sind nach Pot- gorltza abgegange». um daS Pertringei, der bei Tust conicntrirlcn Stivanejen gegen Podgoritza zu Verbindern. Paris. 0. Mai. Devlitirtenkammer. Die Interpellation Lamv S ilinkes ttentnun, betrefso der Dekrete vom 20. März. Hamv veitritt die (Mtigkeit der alten (vcsepe. welche zu Gunsten der Dekrete citigciOvrk seien. Der Iuittzininiiter wieö die Giltig keit dieser Gesege nach, die keineswegs ausier Acht gelassen, viel mehr angewentet wurten. so rit mau wollte, obwohl man sie zeitweilig aus Gleichgiltigkeit oder straivarer Goniterenz rubm iiesi. Die Republik habe dao Recht, sich zu vcrthcibige», dir Re gierung werke also cinc Gcscb levung ainrentcn, wie es ihr Recht und Pflicht, die glorreiche (n vichait der Vater nicht auigeben werbe. WitterungSauöslchten: Etwas kühler, veränderlich, theilweise aufllärend. Tressen. Tienfta«. 1. Mai. «»mu««,. Noch niemals ist dem Abg. Eugen Richter vom BundeSraths- tlsche aus applaudirt worden. Am Sonnabend aber geschah das Unrrhörte. Je wärmer Richter für da» Verfassungsrecht Hamburgs eintrat, desto aufmerksamer lauschten seinen Worten die Bundes bevollmächtigten. Als er aber schwunghaft und überzeugend den Einzelstaaten vorführte, wie jeder Bundesstaat in seiner Existenz bedroht sei, wenn er zu einer Bergewaltigung Hamburgs die Hand biete, da nickten beifällig die meisten der Bundescommissare. „Die Kronen aus den Häuptern der Bundesfürsten sind nicht sicherer als das Reservatrecht Hamburg»", rief Stichler den Vertretern der Bundessürsten am Negierungstische zu und in den brausenden Applaus, den er von allen Seiten erhielt, mischten sich auch die Zurufe mehrerer Bundescommissare. Mag auch die „Nordd. Allg. Ztg." diese Richter'sche Rede „drohend, agitatorisch, ja revolutionär" schelten, so viel ist gewiß, Richter traf mit ihr den Nagel auf den Kopf und der Muth. mit dem er angesichts der Vertreter des Volkes wie der Bundesfürsten diesen Hammerschlag that, verdient nur Anerkennung. Es handelt sich einfach um eine Verfassungs verletzung. Wer sich daran bcthciligt, verwirkt sein eigenes Recht. Der Hansestadt Hamburg ist durch Art. 34 der Verfassung die Freihafenstellung verbürgt; nur Hamburg selbst kann das Aufgcbcn dieses Rechtes verlangen, eS darf ihm nicht durch Mehrheitsbeschlüsse genommen werden. St. Pauli ist ein Theil Hamburgs, ein Glied von seinem Leibe. Es gegen den Willen Hamburgs dem Zollverein einverleiben, heißt die Verfassung, ihrem Wortlaute wie Sinne nach, verletzen. DaS ist ungeheuer einfach, läßt sich mit Händen greifen und kann nicht durch künstliche Erklärungen verdunkelt werden. Und über allen Lockungen augenblicklicher Vortheile steht die Heilighaltung der Verfassung, die strenge Beobachtung des ge schriebenen Rechtes. Bricht und beugt man es, so ist der Schade, den die öffentliche Moral, das allgemeine Rechtsgefühl erleidet, viel größer, als die hierdurch erzielten Augenblicksvortheile. Wer kann den grundstürzenden Bestrebungen der Sozialdemokratie mit dem blanken EhreZschilde guten Rechte» entgegcntreten, wenn er ihnen durch Betheiligung an Rechtsverletzungen ein übles Beispiel gab ? ES wäre nur zu wünschen, daß die preußische Fortschrittspartei auch früher, wo es sich un, die Rechte der Bundesfürsten handelt«, mit derselben Entschiedenheit hierfür eingetreten wäre, wie hier Richter that, wo es sich um da«Recht eine»Freistaate» handelte. Windthorst's Bemerkung, daß die preußische Fortschrittspartei bisher sehr kühl gegen das gute Recht der Bundesfürsten sich verhalten habe, war ganz zeitgemäß. Denn diese leistete bisher im Nivcllircn auch das Menschenmögliche, sehr im Widerspruche zu der Fortschrittspartei der anderen Bundesstaaten. Richter wurde zu seinem warmen Anrufen des Verfassung» rechtes namentlich auch dadurch angefeuert, weil der Endzweck der gewaltsamen Zolleinverleibung St. Pauli's die Beseitigung der Freihasenstellung Hamburgs überhaupt ist. Diesen haben wir als überzeugte Anhänger des Schutzzollsystems zu billigen, er heiligt uns aber die angewandten Mittel nicht. Eine offene Politik verhandelte einfach von Reichswegen mit Hamburg über den Zollanschluß Ganz- Hamburgs. Sie würde der alten Hammonia sagen: „Es geht nicht länger, daß du deine Freihafenstellung zum Nachtheilc dcS Gcsammt- Vaterlandes, de» ganzen Reiches behältst und ausbcutest; du erschwerst mir dm Schutz der Zollgrenzen immer mehr, denn du wirst allmälig der Hauptstapelplatz des Schmuggels, du legst dem Reiche doppelte und dreifache Kosten für die Zollbewachung auf Mache uns Vorschläge, wie deine Stellung im Weltverkehr als erster Handelsplatz des Continents zu erhalten und dabei dem berechtigten Verlangen deSGesammtreiche» zu entsprechmist. Wir geben dir einen billig bemessenen Zeitraum zur Ueberführung in die neuen Ver hältnisse". Tochter Hammonia würde sich dieser Er- und Ver mahnung ihrer Mutter Germania nicht widersetzen oder Schwer hörigkeit vorschützen können. Lächle man nicht über Geradheit uno Aufrichtigkeit in der Politik! Wir sind altfränkisch genug, sie auch in der Politik für die beste Taktik zu halten. Statt dessen aber nicht da» Reichs-Interesse, sondern das partikularistische der preußischen Stadt Altona vorführen, ohne jede» Wort der Anfrage mit einem solchen verfassungswidrigen Vorschläge, wie der Zollamputation Et. Paulis, wie der Dieb au» der Nacht hervortreten und durch eine Anzahl Daumenschrauben einen Bundesstaat so zu tracassirm, daß ihm das Blut aus den Nägeln spritzt — das ist nicht die richtige bundesfreundliche Art. Wir kennen sie zur Genüge, diese Manier! Wir habm sie in Sachsen bi» vielfach an un» erlebt. Es ist — um nur Beispiele der jüngsten Zeit anzuführm — dieselbe Manier, mit der an der Verstaatlichung der Eisenbahnen, an der Einführung de» Tabaksmonopols gearbeitet wird. Ein gesundes Gemeinwesen, eine blühende Industrie wird aus einmal überfallen und durch fortgesetzte Quälereien zur Verzweiflung gebracht. Hierbei thue mit, Wer will — Wer sich nicht selbst sein Unheil sprechen will, hält die Hände davon weg. Zu derselben Zeit, da in Petersburg durch militärische Depu tationen unter Führung des preußischen Generals v. Trcskow und de» österreichischen Feldmarschall v. Rammberg da» Dreikaiserbündniß neu aus der Taufe gehoben wurde, fand die Eröffnung des englischen Parlamentsstatt. Der Sturz der Tories, daSneue Whig-Regiment war die Ursache deSErsuchm» an Rußland, wieder gut Freund mit Deutsch land und Oestreich sein zu wollen. Seltsame Verschlingung der Fäden, widerspruchsvolle Schürzung der Knoten! In Rußland haßte man Niemanden so sehr als BeaconSfield und ersehnte den Wahl sieg de» Russenfreund» Gladstone. Kaum ist der Wunsch Thatsache geworden, s» findet Rußland, daß sich von Gladstone auch Nicht» für russische ErbauungSpläne hoffen laste. In Berlin und Wien wiederum war man rustenseindlich und couqucttirte mit England, so lgM« BeaconSfield regierte; seit aber der Rustenfreund Gladstone ans Ruder kam, schwärmt Berlin und Wien wieder für die Russen und wird eiskalt gegen England. Es scheint beinahe, daß der Sieg der freisinnigen englischen Wähler ganz eigentümliche Pläne der Militairkreise in Berlin und Wien gestört hat. Sonst wäre der Umschlag der auSwürtigenPolitik der beiden festländischenKaisermächtc, ihr plötzliches LiebeSiverbcn um die Gunst des dritten Kaiserreichs an Stelle der bisherigen Abneigung unerklärlich. Uns erscheint die allermodcrnste Allianz mit Rußland weil weniger zuträglich, als eine Annäherung an England zu gemeinsamer Orientpolitik. Außerdem sagt uns der Platz an der Seite des frei sinnigen Kulturvolks der Engländer viel mehr zu, als das Bündnis; mit dem despotischen halbasiatischcn Rußland. Das Whigkabinct hat zunächst alle Hände mit Reformen im Innern dcS Landes voll. Das 14köpfige Ministerium ist nunmehr vollzählig. 7 Mitglieder, die alte Garde der Whigs, waren schon früher Minister, die neuen wüsten sich erst bewähren. Zweifel an ihren Leistungen sind nicht unbegründet. Der HandelSministcr Chamberlain hat sich noch gar nicht im praktischen Staatsdienste versucht, der blinde Professor Fawcett ist ein Nationalökonom von tiefem Wissen, aber ob er Kennt nisse vom Postwesen besitzt, dem er vorgesetzt wird? Mundclla, der in sozialen Zerwürfnissen vielfach versöhnend zwischen Arbeitgebern und -Nehmern auftrat, hat das Schulwesen erhalten. Dille ist ein äußerst wissenschaftlicher Mann von feinster klassischer Bildung, hat aber noch keine Politik praktisch getrieben, gleichwohl erhielt er das Untcrstaatssekretariat im Auswärtigen. Von den 7 früheren Mini stern erhielt keiner das früher verwaltete Nestort wieder, sondern muß erst Erfahrungen in seinem neuen sammeln, sodaß die boshafte Bemerkung berechtigt ist: in dem neuen Ministerium stehe jeder Mann am Unrechter Orte. Doch, das sind die Sorgen John Bullv selbst. Uns mag die tröstliche Thatsache genügen, daß in England jetzt wie in Frankreich Negierungen walten, die ihre Hauptstärke nicht inderStörung des auswärtigcnFriedenö, in der Beunruhigung Europas, sondern in ernster friedlicher Reformarbeit im Innern suchen. Das mag gewissen professionellen genialen Unruhestiftern unlieb sein, die Völker können nur davon profitiren. Renrste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Berlin, 3. Mal. Relcdötag. Die Liberalen tbnn alles Mögliche, um das Zustantekominen der von den Eonser- vatlvcn dcaiitragtcn Gcwerbegcsetznovclie über das Theater- E on ce s s i onow csen zu vereiteln. Dieselbe bildet den ersten Gegenstand der heutige» Tagesordnung. Vor Eintritt t» dieselbe beantragt v. Vcrnuch, dielen Gegenstand an den Schlust der umlängllchen Tagesordnung zu setzen, so daß er beute voraus sichtlich gar nicht mehr an die Reibe komme» würde, v. Äleist- Rchow widerspricht, woraus Richter-Hagen die Beschlußfähigkeit des Hauses an zweifelt und die Auszählung beantragt. Dieselbe crglcbt die A»wesen»eit von 217 Mitgliedern, die Beschlußiäblg- lcit also ist glänzend konstatlrt. v. S> chIieckMann antwortet aui die Angriffe, die der Antrag aus Beschränkung der Tbeater- ireiffcit gesunden. Auch die Eonseevativen wünschten, daß dem Volke sür billiges Geld eine gute Erholung gewährt werde, aber dieVo'.köthcater, ttcincisi mlt ankcrenVcrgnügungc»verbunden sind gewährte eine solche nicht. Man solle dem deutschen Volke seinen Sonntag wlckcrgcbcn, so wie er früher begangen wurde. Von 1800 bis 1870 seien in Berlin 173 Tbcatcreoncessionen ertbcilt werde». Vcn de» um die Eoncestion Nachsuchcndcn waren 18 Schauipieluiitcrnchmcr und Tbeaterdlrcktoren. 40 Personen, die- schon vorher mit dem Theater in Verbindung standen, alö' Schaulptclcr, Musiker. Tanzlehrer rc., 30 Rentiers und Kaut- ieute, 07 Rcslauratture und EalötierS und die übrige» gehörten verschiedenen BeruiSilände» a». darunter Tapezlrcr, Buchbinder, E.igarrenmachcr. ein pcnsionlrter Pi lizciivachtmcister re. Man habe von Mangel a» Theater» in Berlin gesprochen: voriges Jahr gab es ^7 öffentliche und 4<>o Llebhabertbcater daselbst. Üasker hält de» Antrag an sich nicht sür gewichtig, erblick» aber darin den Vorläufer iür das i» späteren Anträgen I» Aussicht gestellte schwcreGeich»tz der Reactlon. Die Gesetzgebung werde durch Gesetze, wie dao vorgeschlagene, diskreditirt. Der Vorredner habe sich gegeu die Balletö geäußert, aber hier im Operudausc wurden große Balletö recht lästig gegeben. Die Forderung der Stellung von Kautionen seitens drr T beaterunterncbuier hätte viel gewisser zum Ziele geführt wie daö vorgeschlagene Gesetz. Er beantragt, daß Beschränkungen aut bestimmte Kategorien theatralischer Dar stellungen unzulässig sein sollen. Gneist für die Novelle. Jetzt besiehe eine Hwitterstellung. die bedenklicher sei, alö absolute Ge- werbcirclbcit In dieser Branche uno welche der Würde des Ge setzes nicht entspreche. Er giebt einige drastische Beispiele von ..Tbeaterunternchinern" und ergänzt die v. Schlieck- mann'schcn Ziffern. Unter den 12 Unternehmern, denen voriges Jahr in Berlin Conccliion erthelit wurde, waren ein früherer Schreiber, der später Anstreicher geworden, ein ArbeitSnian» unv ein Photograph, p. E zartorhökI gegen die Novelle, well er befürchtet, man werte dieselbe in den polnischen Provinzen als ein neues Mittel zur Unterdrückung der polnischen Nationalität aiiwkudcn.IcdcNcttion habedaSRecht.alssolcheanerkanntzuwerdcn. Nachdem sich noch Oectielbäuier gegen die Tbeaternovcue erklärt hat. wird dieselbe unter Ablehnung des Antrags LaSker mit großer Mehrheit angenommen. Zur dritten Berathung teS K üstensrachtkahrtS-GeletzeS erklärt Minister Hoi mann, bah das Gesetz, wie eö in der 2. Berathung ange nommen worden, für die verbündeten Regierungen unannehmbar sei. Meier- Schaumburg: Wenn die Regierungen baö Gesetz nicht annchmcn. sei auch nichts verloren. Staubt) empfiehlt einen VcrinittclvngS-Antrag. Schließlich wird der Gegenstand aui Antrag des Graien Stollbcrg-Wcrnigcrote von der Tages, ordmmg adgeietzt. Der Auöllcfcrungövertrag »zwischen Deutschland und Uruguay ward debatteloS angenommen. Die Dis kussion über Verlängerung teS deutsch-österr. Handelsvertrags ervffnete Bunkeöbevollmächtlgter v. PhtlippSborn mit einer Empfehlung der Vorlage. l)r. Del brü ck hält die heutige Re gelung der Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Oester reich nicht kür eine provisorische, sondern iür eine definitive, wenn auch nicht in formeller Hinsicht. Beide Gegner ständen sich wohl- gerüstet gegenüber und würden bald einsebrn, daß sie sich gegenseitig keinen Stoß versetzen könnten, worauf sie sich aui dem neutralen Gebiete des heutigen Provisorium» einigen würden. Ec stimme dem. Vertrage also ohne Hoffnungen aus die Zukun«t zu. I)r. Löwe-Bochum hofft aui baSZustanrekommen einer befriedigen den Urberrtnkunst zwischen Deutschlanv und Oesterreich. Bam- berger: DerVertrag iei »ichto aiS eine eingerahniteNull. Er tritt gegen den Antrag der sächsische» Regierung uus Einführung eines LOproc. Zolles aus de» Vcrcbclungcvcrkchr aui. Mit brr diesem Anträge zu Grunde liegende» ^ogik müsse man «Pc Maschinen arbeit verbieten. Er spricht weiter gegen das System der Kampszöttc. das ein stcrücö sei. Minister Hoi mann weist die Angriffe des Abgeorcneten Bamberger zurück. Wenn der Zeltpunkt cliicr ocfinltivcn Vereinbarung ctn- treren werbe, stehe noch nicht fest, eü hänge das von den gegen seitigen Interessen ab. Dtc deuksche Regierung sei nicht schuld, wen» der Veledclungsvcrkchr nicht in dein VcrlragAuinahmege funden; die österreichische Regierung habe sich damit nicht einver standen erklärt, weil die zollireie Einfuhr von Rohieinen diesseits nicht zugegeben werden konnte, v. Varnbühler wtber Bam berger, für die Vorlage. Oechelhäuser verbreitet sich aus führlich über die Schäden dcö neue» Zolltarifs. Grützner spricht sich sür Hantclcwcrträgc mit Differentialzöllen, also gegen die begucmcre Meistbegünsligungsklausei aus. Der Vertrag wurde angenommen. Berlin,:;. Mai. Der BunteSrath berleth heute Nachm, über den deutsch-schweizerischen Hantelrwertrag und de» Antrag Hom burgs gegen die Einverleibung AltonaS und der Vorstadt St. Paullö in das Zollgebiet. Die revibirte Geschäftsordnung dt» Blmheörathö tritt mit dem IN. Mat in Krait. — Die „Norv- keutiche" versichert her ffortschrlttSprcsse gegenüber, eö sei heute weniger als icmalö aui den Rücktritt BiSmarcko Aussicht. Der Reichskanzler erklärte selbst, haß er täglich. Dank der Zurück haltung von de» Parlamenrö-Arbelte». größere Arbeitslust und Interesse an den ministerielle» Geschätten verspüre. - Gestern war Parlamentö-Souper bet dem Fürsten Bismarck. — Da» Relchstagspräsidluin und die Regierung stellten den Reichstags» lchiusj aus ten 11. Mal iest. — Der Sternwarten-Observator Knorre entdeckte am 2. b. einen Planeten unv benannte ihn Ociione. - An der Börse treffen zahlreiche Dementi-Depeschen über die Petersburger Judenauöweisung rin und werden aui etu von Königsberg auögeganaeneS Bdrseninanöverzurückgeführt, um die russische Valuta zu drücken. Paris, 3. Mai. Die Communarbö verbreiten, daß die am 23. Mai zu erfolgende Gebächtnlßfeler die Regierung entschlossen sei zu, Verbindern. Petersburg. 2. Mai. Der Attentäter aus dem Winter» Palast, der Tischler Szewicz, hat bereits Gestänvnisse abgelegt; io telegraphirte der englische Botschafter Lord Dufferin nach London. Locale» and Sächsisches. — Unter Jubeirus und HurrahS bestieg am Sonntag Nach» mittag Se. Mai. der König mit Gemahlin den bet Cosse baude gelegenen Osterberg, woselbst sie etwa eine halbe Stunde verweilten. Ein Theil der munteren Jugend bildete Spalier, während ein anderer Theil einem aut dem Berge zufällig anwesenden Militärvereine die Ankuntt mit den Worten: „Der König klmint, der König kimmt!" verkündete. Unter Führung des Bcrgrestauratcur Leuschner bestieg das Hobe KönIgSpaar die Platt form des dortigen Restaurattonögebäudeö, um von da auö die herrliche Aussicht zu genießen. — Der Präsident deS Landes - Medlcinal - Collegiums Ur. Reinhardt Hierselbst, hat daö Comkhurkreuz 2. Klaffe vom Verdienstorden erhalten. - Vor viele» Jahre» hatte ein menschenireundlicher Dresdner Einwohner, ein Advokat, eine Stiftung gemacht, welche dazu bestimmt war. unehelich nleterkommcneen Personen ein Asyl zu gewähren und auch ihren unehelichen Kindern biö zu ihrer weiteren Versorgung eine Unterkunft zu bieten. Da baS noch nicht 20.00N Tbaler betragende Kapital iür den beabsichtig ten wohlthättgcn Zweck voraussichtlich nicht genügt haben würde, so hatte her Stiller selbst die Bestimmung getroffen, daö Kgpttal durch die Zinsen bis aus 00,000 Thaler anwachsen zu lassen. Da aber diese Summe immer noch zu niedrig erschien. so bat man daö Kapital dlS ungefähr auf 100,000 Thaler anwachsen lassen. Während nun einerseits gedrängt wird, die Stiftung endlich zur Ausführung zu bringen, zögert man auderersettS, weil das Kapital immer noch zu niedrig erscheint. Auö diesem Grunde ist der Vorschlag gemacht worden, welcher gerechte sitten- polizeillche Bedenken beben dürfte, die Wöchnerinnen bei Heb ammen unterzubringen und von dem Vau eines Entbindung-« hause» überhaupt abzuiehen. Die unehelich Gebärenden müssen aber streng überwacht werden, well unter diesen Kategorien ver schiedene Elemente unterlaufen. Andererseits hat eS wohl nicht iin Sinne des Stifters gelegen. ein theucrcö. comiortable- Ent bindungsinstitut sür 00,000 Thaler zu baue». wie eS der Vau« ansck'lag fordert, sondern ein einfaches Gebäude her-ustellen. zu kaufen oder zu mietben und dort dl« Frauen unterzubrlngen. Wenn man hier gut und au« einfache Welse wirthschaltet. einen Arzt mit seiner Familie tm Hause wohnen läßt und ihn zualetch verpflichtet, die Wirkhscdait und Oekovomie durch seine Familien- Glieder führen zu lassen. so kann man den kostbaren Apparat eines Hausverwalters ersparen. Oder man setze einen Hausver walter ln daS HauS, welcher mit einem Schreiber die schriftlichen Hausarbeiten und die Oekonomle in einer Person zu vertreten bat. Ilm billig und aut in der zu gründenden neuen Anstalt zu wlrtbichaitcn, läßt sich aber auch noch mancher andere Aus weg treffen. — Bei Eröffnung der Post- und Teiegraphenstation Weißer Hirsch am 1. Mal a. c. wurde daö erste Telegramm an Ge. Ercell. Herrn Staatssekretär 0r. Stephan nach Berlin gesandt unv lautete: „Von den ozonreichen Höhen des Weißen Hirsches sei Dir, Kulturbeförderer beöRrlchcs, zuerst Gruß und Dank dar» gebracht vom Ortövcrein Weißer Hirsch unb Oberloschwitz". Kurz darauf kam folgende Antwort: „Besten Dank iür Ihr Telegramm und fröhliches Gedeihen dem hübschen Kurort vermöge deö Ozonö, aber auch der sonstigen Stärkungsmittel, vr. Stephan." — In der Nacht zum Montag begegnete «n der Stabt ein Offizier einem Untcrosszter und fragte ihn nach dem Nachtzcicven. Da der Unkcrosttzier kein solches hatte, wollte der Offizier ihn arretiren. Jener war vermessen genug, sein Seiten» gewehr gegen he» Offizier zu ziehen, so daß dieser zur Nothwchr den Säbel zückte und damit die Arretur beö Soldaten bewirkte. Der Unteroffizier, welcher gestern früh als Arresta» ins Mllltär- Arrestl auo tranörortirt wurde, wird seine schwere Insubordination schwer zu büßen habe». Gleichzeitig erzählt man sich, daß am Sonntag Nachmittag in einer Villa zu Strehlen ein Offizier einen Soldaten wegen Dienstvergehens verhalten wollte, daß derselbe sich icdoch mittelst Flucht der Verduftung entzog. — Der Andrang bei der Stabtsteuer-Einnabme Im Gewand« hau» zur Abcntrichtling der Einkommensteuer ist sehr groß. Recht bitter aber ist eö sür pünktliche Steuerzahler, wenn sie bei ihrem Fortgehen auch außer dem loSgcworbencu Gelbe noch den Put loö werten. Solche Fälle sollen in letzter Zelt häufig vor« gekommen sein unb man nimmt an, baß ein einziger Gauner
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