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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-02-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186702103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-02
- Tag1867-02-10
- Monat1867-02
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.02.1867
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Mitbürger! Wen wählen wir in daS nord- hossentlick bald ganz deutsche Parlament? Ein dauernder norddeutscher Bund, die blei bende Mainlinie, wäre eine chinesische Mauer, wäre Deutschlands Tod! Wir brauchen einen Mann, der staatSmännifche Weisheit, parlamentarische Beredsamkeit, Kopfu Herz für die große deutsche (nicht königlich preußisch Ho- hevzollernsche) Sache auf dem rechten Fleck hat. Leipzig hat nur den Einen, sicher keinen Bessern: den Hochwächter deutschen Rechtes, deutscher Sitte, deutscher Stammesgemeinschaft, ihn, der bei jeder Gelegenheit sein warmeS Herz für unser aller Mutter, Germania, an den Tag gelegt hat: Geheimrath Professor v. Wächter. Leipzigs Bürger, dafern ihr Deutsche sein wollt: Wählt ihn; Wozu der Lärm?; Wer preußisch werden mag, wähle den vr. Stephani, wer Sachse sein und bleiben will, wähle vr. Wächter oder vr. Wuttke. - Wozu die Falschheit? Wer in Befolgung der Thronrede Sr. Majestät de- Königs dem neuen Bunde die Treue wahren will, der wähle den vr. Stephani; wer ihn schwächen oder bekämpfen will, der wähle die alten Triasmänner: vr. von Wächter oder vr. Wuttke.Ehrlich währt am Längsten. Wer eS mit Preußen und dem norddeutschen Bunde verständig, nicht phantastisch wohlmeint, wählt einen Mann, der die Unab hängigkeit deS Charakters und der Stellung vereinigt, daS Ge fährliche für beide, die preußischen Einseitigkeiten, die, wie jede Einseitigkeit entweder zur lächerlich machenden oder erbitternden Carricatur auSzuarten drohen: Mrlitair-, Bureaukratie-, Junker- und Großpreußeneinseitigkeit, zu bekämpfen. Der bisher ständige Präsident einer Versammlung von solche« Geschäfts- und Staatsmännern, wie diese der deutsche Iuristentag birgt, und zu gleich langjährige Präsident der zweiten würtembergischen Kammer, Wächter, dürfte den Besitz deS, zu einer so heikelen Aufgabe nölhigen, feinen, parlamentarischen TacteS, unter allen hiesigen Candidaten durch die That wohl am meisten bewiesen haben. Wahl-eeinfluffung. Käme eS bei der bevorstehenden Wahl lediglich auf die Tätig keit der verschiedenen Parteien an, so müßte der Candidat der so genannten lrberal-nationalen Partei den Sieg davon tragen. Nicht genug, daß sie ihre gelben Zettel selbst an Laufburschen vertheilen ließ, sie hatte auch an den Eingängen der Wahllocale förmliche Divlkereien errichtet und geradezu widerlich war die Art und Weise, wie die Wähler zur Benutzung des Stempels „Stephani" aufgrfordert wurden. Daß aber sogar nahe Verwandte von Comtte'mitgliedern als Controleure bei diesen Druckereien fun- girten, dürste denn doch viele Wähler in Erstaunen gesetzt haben. Gin Wähler, dem eS um die Person -eS Herr« Vice- bürgermeisterS Stephani leid thut. Bürger und Arbeiter! Lasset Euch nicht von der sogenannten „Bollspartei" bethören! Schon Rodert Blum schrieb über Wuttke am 30. October 1848: ,, Wuttke ist auch hier (in Wien) und denke Dir, er hatte die Unver... in den Central- au-schuß der demokratischen Clubs zu kommen, und sich dort als Demokrat und Republikaner auSzugebe». Als man aber seinen Rainen hörte, wurde er mit einer so unermeßlichen Schande hinauSgewiesen, daß eS mir fast leidthat." Der bettessende Brief liegt bei vr. Hans Blum zur Einsicht vor. Wählt keinen Reactionär! Hoch Würkert! Dm FragstM an den Arbeiter-Bild.-Verein. 1. Ein deutsches Parlament hat uns Bismarck uicht gegeben, nur ein norddeutsches, das die Gcwaltacte deS vorigen Jahres gut heißen soll. Tr that- also in seinem eignen Interesse und dafür find wir ihm keinen Dank schuldig. 2. DaS freisinnige Wahlgesetz gab die preußische Regierung nach der eignen Erklärung Bismarcks und GulenburgS im couservativen Inter esse und verweigerte deshalb die Diäten. Die preußische Re gierung hält demnach daS Volk für zu dumm daS Wahlrecht in seine« Interesse zu gebrauchen; ihr das Gegenthril zu beweisen, halten wzr für Pflicht. 3. Prof. Wuttke hat sich für das allgemeine gleiche Wahlrecht schon zu einer Zeit ausgesprochen als die Herren Liberal-Rationalen noch mit Händen und Füßen dagegen strampelten; er giebt uns in diesem Paukte mehr Gewähr als die gesammte nationalliberale Partei mit ihrem Anhang, die es heute noch auS der Welt schaffte — wenn sie könnte. Gin Mitglied deS Arbeit-r-Bil-ungS-DereinS. Herrn Gcheimrath von Wächter ersuchen wir nochmals dringend, zu Gunsten deS Herr» Professor Heinrich Wuttke auf eine Wahl zu verzich ten. Wenn auch die Freunde und Parteigenossen deS Herrn von Wächter, durch zwingende Rücksichten der Klugheit und deS Er folge- bewogen, zum Theil von selbst für Professor Wuttke stimmen werden, so werden sie dies doch um so freudiger tbun, wenn Herr Geheimrath von Wächter selbst einstimmt iu den Ruf: ^ählt Herrn Pros. Heinrich Wuttke! Professor HVnisiu« in Leipzig (Reudnitz) ist ein Idealist und darum Demokrat, der die Freiheit, d. h. die vernünftige Selbstbestimmung will; — er ist ein GeschichtSkenner und darum Großdeutscher, der wtder Preußen noch Sachsen über Deutschland, sondern Deutschland über beide setzen will; — er ist ein gescheuter und uneigennütziger Mann und darum kein Schwätzer, sondern ein Mann der That, der nur DaS durchsetzen will, wa- unter den gegebenen Verhältnissen möglich ist; — sein Ratheu und Thrten wird Leipzig zur Ehre, Sachsen und Deutschland zur Erhaltung, der Freiheit zur Förderung gereichen. Darum sei Wuttke der Mann der Wahl. AUe brave« Arbeiter von Linbenau, von Großzfchocher, von Lindennann- dors, von Möckern, von Reusellerhaufen, von Dolk- marSdorf, von Gutritzsch, von Reuschönefeld, von Gohlis, von Schöneseld, von Reh buch, von Knaut kleeberg, von Reudnitz, von Taucha, von Thonberg und von Renrendnitz, wessen Standes sie auch sein mögen, wählen ihren braven VolkSmann Julius Freese. Unter allen Denen, welche keine Annexion wollen, bricht sich jetzt immermehr die Ueberzeugung Bahn, daß der Candidat der Gegenpartei, Herr Stephani, nur aus dem Felde geschlagen werden kann durch die Wadl des Herrn Professor Heinrich Wuttke; Nun wählt aber auch nach dieser Ueberzeugung! Es gilt eine» raschen Entschluß! Herren Gcheimrath v«» MMN»»»««*, Prof. HVvittlLv und Restaurateur vereinigt euch zum Wohle Deutschlands und gebt mit euren deutschgesinnten Wählern demjenigen von euch drei Ehrenmän nern eure Stimmen, der die meisten Stimmen hat. — Alle ge stempelten und geschriebenen Namen können auf dem Stimmzettel wieder ausgeftrichen und die Namen seiner eignen Wahl darunter geschrieben werden. Bor einigen Jahren hielt einen Vortrag über Wellington und hob unter den schönen LebenSregeln, welche Wel lington den Arbeitern Amerikas lehrte, Folgendes hervor. Wer Euch lehrt anders, als durch Fleiß und Sparsamkeit seinen Wohlstand zu gründen, der ist ein Giftmischer. Wie! sind dies heut noch die LebenSregeln, welche Würkert dem Arbeiterstande lehrt? und hat der Arbeiterstand Würkert deshalb zum Wahlmanu de- Norddeutschen Parlaments aufgestellt. Einigkeit macht stark! Wähler von Leipzig, die ihr gegen die Annexion seid! zersplittert Eure Stimmen nicht auf drei Candidaten, Wächter, Wuttke, Würkert. Nehmt den, welcher zwischen den beiden Extremen in der Mitte steht, Herrn Professor Heinrich Wuttke. Giutgkeit macht stark ! Nur ein Bierwirth ist unser Würkert! Nicht Titel oder Orden besitzt oder begehrt er! Er bezieht keine jährliche fixe Be soldung von 3000 oder 4000 — nur unter Sorgen und Ar beit hat er gesorgtund gearbeitet fürs Volk! ist unser Mann! Bürger, Arbeiter! da- ist eben da- Schöne, daß wir für keine weitläufigen R^clamen aufzustellen brauchen. Nochmals die Frage: Welchen von den Candldaten hat da- un parteiische Weltblatt, die „Gartenlaube", durch ganz Europa getragen? Antwort: unfern HVürle«*-; hier steht er glanzvoll al- Mensch, als Dichter, als VolkSmann, als Gefangener, als DolkSredner, al- Wirtb und Arbeiter! Für Bismarck gibtS kein besseres G-gena«st als Prof. vr. »«lorlvd VE«. Wählt ihn.
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