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Dresdner Nachrichten : 28.08.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186308280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630828
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630828
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-08
- Tag1863-08-28
- Monat1863-08
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.08.1863
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Dresden, den 28 August. - — Se, Majestät der König hat dem zeitherigen Obersör ster auf dem Neudorfer Reviere im Forstbezirke Crottendorf bei Annaberg, Friedrich Mmitz Müller, in Anerkennung seiner langjährigen treuen und nützlichen Dienstleistung, das Ehrenkreuz de- Verdienstordens verliehen. — Gestern Nachmittag um 3 Uhr sind von Prag kom mend Se. König!. Hoheit der Erbgroßherzog von Mecklenburg- Schwerin» Ihre Königl. Hoheiten die Prinzessin Marie» der Prinz Paul» der Prinz Johann Albrecht nebst hohem Gefolge und zahlreicher Dienerschaft» hier' eingetroffen um im Victoria Hotel Quartier zu nehmen. — -s Die Körnerfeier im Großen Garten, welche am Fest tage Nachmittags begann, hatte eine unzählige Menschenmenge daselbst versammelt. Alle Schichten der Bevölkerung waren vertreten, ja selbst die Fahrgelegenheiten variirten von der ele gantesten Equipage bis zum gemüthlichen Kinderwagen. Außer den verschiedenen Wirthschasten des großen Parkes war der Centralpunkt des Festplatzes die Bühne des zweiten Theaters. Die Räume selbst waren sinnreich mit Kränzen und Teppichen geschmückt» welche Zierde des Abends noch durch extraordinäre Beleuchtung mit Kerzen erhöht wurde. In der schön decorirten Mittehloge nahmen nach und nach die Herren Geheimen Räthe Körner und Kohlschütter Platz. Ich gehe über die Darstellung der Körner'schen Stücke hinweg» nur so viel kann ich sagen, daß sie allgemein gefiel; denn das ohnehin in festliche Stimmung versetzte Publikum applaudirte stürmisch jedes Stück. Die Festi vitäten auf der Bühne eröffnete ein Prolog von Herrn l)r. W. E. Peschel, den Frau Dircctor Nesmüller als Germania mit Lorbeerkranz und Mauerkrone gediegen vor! rüg. Der Prolog selbst besprach in dichterischem Schwünge zuerst die historische Stelle des Großen Gartens, wo am 26. August 1813 ein Scharmützel fiattfand, ging ferner auf das Leben des seligen Dichter- ein und webte in seinen Strophenkranz schließlich die hauptsächlichsten Heldenlieder Körners ein, deren Melodien in der Waidesferne durch Hörnerklang andeutungsweise wiederge geben wurde. Zu diesem Zweck war die Bühne hinten durch brochen, und die Büste Körners auf weißem Postament, am Schluß von der Germania bekränzt, prangte im schönsten, natür lichen WaldeSgrün. Einen wahrhaft erhebenden Eindruck citirte die Darstellung deSKörnerschen Stückes: „Der Vetter aus Bremen." Herr v. Leuchert, ein Lutzöw'scher Veteran» spielte den Pachter Veit. Bei seinem Heraustreten wurde er vom Publikum stürmisch empfangen, Kzänze flogen auf die Bühne, und Frau Karlsin, a^S reizendes Gleichen, überreichte ihm einen Lorbeerkranz. Herr v. Leuchert zitterte vor innrrer Freude über solch' würdigen Bei allen vier Vorstellungen war das Haus zum gefüllt, so daß die Gensd'armerie und die freilich etwas und nachgiebige Turnerpolizei alle Kräfte anwenden mußt«?, um dem Andrange zu steuern. Leider hat «in großer Thiil des Publikums dies; Nachgiebigkeit nicht verstanden, son dern grmißbraucht und sich oft zu groben Ungebührlichkeiten Anzeigen t. dies. Blatte, da- zur Zeit in ?8<M Sr»«pl> eri'f'eint. finden »ine erfolgreich» Verbreitung. Hinreißen lassen, die man an einem solchen Tage nicht erwartete- Eine Menge bengalischer Flammen erleuchteten in allen Ecken die grünen Räume des Großen. Gartens. Die Büffets waren in allen Restaurationen so umlagert und in Bier wurde so viel gemacht, daß der glücklich zu schätzen war, welcher nur ein leeres Glas eroberte. Herr vr. Peschel, Vorstandsmitglied des Körner-Comito's, hatte den Pavillon 0 hinter dem Theater zu einem Feldherrnzelt verwandelt, von wo aus er mit Herrn llr. Weinhold vereint das Ganze mit besonderer Umsicht leitete. Dieses Haus, im Parterre nnt Körners Büste, Fahnen und Grün geschmückt, war zugleich der Sammelplatz der Turnerwehr. Herr vr. Peschel hat sich um das Fest im Großen Garten sehr verdient gemacht, nicht minder Herr Direktor Nesmüller. — Vom Himmel auf das Herrlichste begünstigt» füllte sich zur Körnerfeier aus dem Lincke'schen Bade der Garten »it Be» suchern von Nachmittags 2 Uhr an so bedeutend, daß gegen 7 Uhr Abends wohl über 4000 Menschen bis in die entferntesten Räume Platz suchend, dort versammelt waren. Das Coneert des gegen 60 Mann starken Musikchores der Brigade Kronprinz unter Leitung des Herrn Dircctor Pohle begann um 4 Uhr und gegen 7 Uhr der erste Theil» sowie nach 9 Uhr der letzte Theil der vereinigten Gesangvorträqe der Liedertafel und de- Oipheus, die mit einem Dampsschiff nach 5 Uhr von Loschwitz kommend, von den Festordnern und dem Musikchor an dem von der Elbe nach dem Garten führenden Eingänge empfangen und von den versammelten Gästen auf das herzlichste begrüßt wur- den. Rauschender Beifall wurde jedem der vorgetragenen Lie- der als Anerkennung des schönen kräftigen Männeraesange- zu Theil, und eben so den wackern Leistungen des MusikchoieS, wobei nicht unerwähnt bleiben darf, daß Herr Musikdirektor Pohle die Weberschen Compositionen der Köcnerlieder meister haft für Hornmusik instrumentirt hat - Am wolkenlosen blauen Himmel zog der Mond, über Berge und Strom sei» milde- Licht ergießend, im Garten des Lincke'schen Bades aber began nen tausende von bunten Flammen durch das Dunkel der Bäume und Laubgänge zu strahlen und von der Fronte der Schiller straße, an welcher nebst den deutschen Farben, die Wappen und Fahnen aller deutschen Staaten paradirten, bis an die Elb- terraffe und die grünen Rasenplätze «m Hintergründe de- Gar ten-, zog sich das bunte Lichtgeweb« in geschmackvollen Grup- pirungen, wie es Herr Henne, keine Kosten scheuend, diesmal auf das effektvollste veranstaltet hatte, lieber den beiden Haupt eingängen aber auf der Schillerstraße prangten als Transpa rent die einem Gedicht Ed. Gottwald's entlehnten Strophen: Zum Tod getroffen sank der Sänger nieder, Nach Freiheit nagend, dl« sein Auge brach, Drum tönen, Heldensänger, Deine Lieder BegostiUngSvoll rm Tode Dir noch nach. Wer sich für Deutschland» r«iheit kühn geweiht. W-e Kü ner. Du so «reu durch kh-t und Non, Deß' Bild verwehet nicht der Strom der Zeit, Sr lebt im deutschen Bolle». Herzra sott. > r ^
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