Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 14.08.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186308143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-08
- Tag1863-08-14
- Monat1863-08
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.08.1863
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
werben vl- »venös v, vonnt. ki< Mittags 1L Uhr angeno»- men in der Expedition: Marienstraße 1». .7.^'^'r-/- E . ' i''. Abonnement vterteljibel. U» Atz», bet unentgeidlicher Liesrruna t,H Han«. Durch dir A. Post viertel« jährlich rr Rgr. Einzeln» An», mern 1 Rgr. Hageökatt für UnlerhMmg und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. M« SS« Freita». den 14. Auqust l8«S. Dresden, den 14. August. — Se. Majestät der König hat dem Direktor der Landes anstalt zu Großhennersdorf, Nicolai, das Ehrenkreuz vom Verdienstorden verliehen, ebenso ist mit Allerhöchster Genehmi gung dem Soldaten Franz Ludwig Thüroff von der 2. Com pagnie des IX. Jnfanteriebataillons für die am 22. März dieses Jahres mit Entschlossenheit und eigner Lebensgefahr be wirkte Rettung eines Kindes vom Tode des Ertrinkens in dem Weiseritzflusse die Lebensrettungsmedaille in Silber mit der Er laubnis dieselbe am weißen Bande zu tragen, verliehen worden. — Se. Excellenz der Herr Staatsminister Freiherr v. Neust begab sich gestern Abend nach Frankfurt. — Das k. Ministerium des Cultus und öffentlichen Unter richts hat aus Anlaß der in Frankfurt a. M. bevorstehenden Zusammenkunft der deutschen Fürsten angeordnet, daß nächsten Sonntag (16. August) im allgemeinen Kirchengebete folgende Worte eingeschalten werden: „Insonderheit aber bitten wir Dich, Du wollest mit Deinem Geist und Gaben im Nathe der gegenwärtig versammelten Fürsten unsers deutschen Vaterlandes sein und sie also leiten und regieren, daß ihr Vorhaben zu Ehren Deines heiligen Namens und zu immer festerer Einigung des gesammten Vaterlandes hinausgeführt werde." — Nach einer Mittheilung in der „Sächs. Schulzeitung" wird sich der Reinertrag der zum Besten des sächs. Pestalozziver eins im Juni veranstalteten Ausstellung, trotz sehr bedeutender Kosten, auf circa 3500 Thaler Herausstellen. — -s Oeffentliche Gerichtsverhandlungen vom 13. August Unter dem Vorsitz des Herrn Appellationsraths v. Criegern fanden heute zwei Hauptverhandlungen statt, die erste gegen einen blutjungen, hübschen Menschen, dem man sei ner Toilette nach nicht ansah, daß er Handarbeiter sei. Ei ist dies Ferdinand Emil Richard Stumm aus Dresden, wel cher des Diebstahls angeklagt ist. Er gesteht seine That ein. Einige Male ist er schon gering bestraft. Stumm hat schon früher einmal Schiffsdienste geleistet. Das wollte er nun wie der thun und dabei eine romantische Idee ausführen, nämlich über Hamburg in einen fernen Welttheil segeln. Aber er hatte kein Geld. Zufällig traf er in Pima am 29. Mai d. I. ein Floß, auf dem sich mehrere österreichische Schiffer aus der Ge gend von Tetschen befandm. Das Floß wollte abfahren, da fragte er den Steuermann, ob er mitfahren könne. Er nannte seinen richtigen Namen und Stand, auch das Ziel und den Zweck seiner Reise und wies seine Papiere vor. Er wurde mitgenommen. So kamen sie nach Dresden und da die Nacht hereingebrochen war, legten sie unterhalb der Marienbrücke an, aber vom Ufer entfernt. Es war Nacht, Alles schlief, wenig sten» so glaubte der Angeklagte. Er schlich sich in die auf dem Floß befindliche Bude des Steuermanns und holte dort eine verriegelte Tasche heran», in welcher sich gegen 250 Thlr., wahrscheinlich .in Papiergeld befanden. Kaum hatte er die Tasche, da hörte er den Ruf: „Halt, Kerl!" West die Elb« stürmisch war, so hatte einer von der Mannschaft gewacht und den Diebstahl gesehen. Jndeß mag nun Stumm vor Schreck in die Elbe gefallen oder selbst hineingesprungen sein, kurz und gut, er lag darin und die Tasche mit. Letztere schwamm ruhig auf dem Wasser fort. Der Dieb und die Tasche wurden aber bald gerettet. Letztere blieb unbeschädigt aber naß auf dem Floß, Elfterer wurde, nachdem er wahrscheinlich vorher noch einige schlagende Denkzettel erhalten, an's Land geschafft und der Polizei übergeben. Befragt, warum er den Diebstahl be gangen und ob er die Absicht gehabt, alles Geld zu stehlen, erklärt er, er habe nur 5 Thaler nehmen wollen, um, weil das Floß nur bis Magdeburg fuhr, mit diesem Gelds dann seine Reise nach Hamburg weiter fortsetzm zu können. Ich bemerke noch, daß ihn die Schiffer ohne Bezahlung bis nach Magdeburg mitgenommen hätten. Herr Staatsanwalt Held beantragt die Bestrafung des Stumm, läßt aber die Anklage wegen ausgezeichneten Diebstahls fallen. Herr Adv. Robert Fränzel nimmt sich seines Defendenden warm an, behauptet, Stumm habe ja nur die Absicht gehabt, zu stehlen, und die bloße Absicht sei nicht strafbar. Der Herr Vertheidiger führt mildernde Umstände, die Jugend, den Ersatz u. s. w. an. Der Gerichtshof verurtheilte ihn zu 5 Wochen Gefängniß. — Der Leser erinnert sich noch gewiß jenes Diebstahles, dessen in diesen Blättern erwähnt und der im Hotel Bellevue vom dasigen Hausknecht verübt wurde. Heute kam dieser Fall um 11 Uhr vor zahlreichem Publikum zur Verhandlung. Der Angeklagte ist Moritz Heinrich Friedemann, aus Neu-Croffau gebürtig, 21 Jahre alt, Sohn eines noch lebenden Holzstechers, verheirathet und Vater eines Kindes Er hat meist als Haus knecht gedient, zuletzt in oben genanntem Hotel und hat sich noch nie etwas zu Schulden kommen lassen. Im Hotel wohnte ein Engländer, dem eines Tages einfiel, einen Ausflug nach der Schweiz zu machen. Als er abgereist war, ging Friede mann in das von dem Sohne Albions inne gehabte Zimmer Nr. 88 in der 2. Etage, um, wie es Kellner und Hausknechte zu thun Pflegen, nachzusehen, ob der Abgereiste nichts liegen gelassen. Der Engländer hatte auch wirklich was liegen lasten, und zwar einen goldenen Ring mit Brillanten, im Werthe von 32 Thalern, den nahm er an sich, jedenfalls in der Absicht, ihn zu behalten, denn eigentlich mußte er ihn doch dem Wirth abgeben. Er aber ging zu einem Goldarbeiter, ließ ihn taxi- ren, und versteckte ihn dann, als er Gefahr merkte, in da» allgemeine Pissoir am Ende der Schöstergaste. Diesen Ver steckort mußte er später der Polizei angeben. Was ihn zur That verleitet, ist unklar, da seine Frau vermögend und er selbst aus einer braven Familie stammen soll. Der Englän der, der nach einigen Tagen aus der Schweiz zurückkam und in dasselbe Hotel, Zimmer Nr. 51 zog, jetzt aber schon in London weilt, stellt die Sache allerdings anders da, der sagt, der Ring habe in einer Schatulle gelegen. Das giebt Friede mann nicht zu, der Ring, sagt er, habe auf dem Fußboden bei einer Gardine gelegen. Friedemann tritt sehr bescheiden auf, aber widerspricht sich nie. Herr Staatsanwalt Held be-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite