Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 15.05.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186905155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-05
- Tag1869-05-15
- Monat1869-05
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.05.1869
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Sonnabend, de« 15. Mai 1869 l. lung und bal. tkN. oö inrrt D. bst. suuecn in de« ^1r»ürt iKvIanä c. cu, — .ckernc» l rieütlgcr so? 'Ite Begegnen Also munter, öeg.ruz Del«. 'wünsche de« r-ntcsie. enugi t.4(»eg. 'reuiwsch. Er. olUlja-e Herr» zu« l iS kostvar. l «>i> « t iu «v i« t» PO« .MINI, welche >»tS uns der Vorüdcrgci'cu uül'ite, wird ?icdcr»olcntcr idre wcrtde »I. .rvzugeveu : ist geordnet. ki« ^lieett« chen erlnaerbier. vtemauu ln- icchcute» und ^ääe». Von ui man wwrt > t.re> iveiches K« jll Ivul/ere- ist c» m.ciiiesel.ischc U> füdrcn, t.r .mgcgliffer.cn nirischt. Puna .mr «>. tiich gcwesni, lv^inend der rin« kt dätte, Riotcr i»e« n«t« 11 ist lwn E>. Zäu- :»l, ir ILrrrt«- «t «I, mit!arc u. s. lv., »on »nd Zeplitz, - -1 ni»,i« kt von on Ooeicve» rcstcu? z»cu»- v. ». nugcs >» N? richten" vom ..Verein r»r re" «Eine iro- rschricdcn ist, !i u> Bcsichti- Gesäßsumm- tuseumS oder n einem Wo- m Eintritt in von 12, Ik rde», welche t« ii« n« «e^r 'er Verein der fordert vom indes kie Vtn- oeicher er die BilletS 1'n<- e«i>» rl nkn- nt, denn ihnen t«»«>ir UN n, Ehrensache ^cnn er damit die Lohndicner gcn dieselben trücklich vvr» rr« ti« i««i »a er die Wahr- ^«ii »Pflicht. rer. » r,i! t. >" i. Ui.'.Uiai ttzvu. l lv. <A. Juli 62'/«. — lai-Iu»' 51'/,. I-ylug.» r. — Spiritus 17'-. Juni- Alll Rt> Juni, tzlua.- . — Hafer >t 30'/». Juni- t 17'< »attcr. « >>>«. N'/-. Nn 135. Vierzehnter Jahr«. -Frschei»1: stich 7 lchlt. Inserate i «lge«in»»1 M»end»a,G««»- »»» dt, «ittag» L» «hr: Mmtrnst^ß« 1». t» dt«s. Blatt« eiur «rfolgrctch« Berbrritung. »-fl-g.: «,V0« «remplar». Tageblatt für Unterhaltung und GeschiWvcrkhr. Mürrdacteur: Theodor Krobisch. »ruck «>d Utgenthmn der Herausgeber: ^tepslh ÄI Neilhüldt. — P«ran!work!ichtr R«bael«ur: Jutiuk Nelchordt Abonnement: . «ierltljührlich 2V N,i, dei »»rmgUdUchnLi»- stnmg i>'» Ha» Durch di« <ii«i-l. Pos vitrteljichrl. 22>/»R^ GiujU»« di»«»«» 1 SiM Inseratenpreise/ tzür den Naim, «tu«, gespalteue« ArU»: 1 Rgr. Unter „Ltnx« s»dt" die Zeit« > - «ir. ^ «i»I Dresden; den 1b. Mai. — Se. Maj der König hat sich bereit» vmg'stern Mit tag von hier zurück nach Janithausen begeben. — — Se. K. H ter Kronprinz ist vorgestern Abend halb 12 Uhr von Berlin wieder hier eingetrosien. i — Berliner Briese Die wonnige Flühiingkwit- ternng ist dem Reichstage gefährlich. Frühmorgen« stellen sich die Abgeordneten, die einen weiteren Spaziergang durch den «och nicht verstaubten Thiergarten angetreteu haben, spät ein; «m 2 Uhr verschw nden Vi^le, um uniec blühenden Kastanien z« diniren und wenn nun gar noch die FrühjahrLweitrenneir «uf dem Hoppegarten die SportSmen hinauslocken, wenn in Breiilau ie landwirthschastltche Aukstellung die Gutsbesitzer entführt, so Mächte der Präsident Simson fast verzweifeln, da« Haus vollzählig zu erhalten. Früijahr, Turf und Mastvieh — der Kamps gegen alle drei wird schwer werden. Inzwischen haben sich zwii Abgeordnete eingcfunden, dir man lange nicht gesehen hat. Das eine ist der Or. Stroußberg, cfs.nbar seelen vergnügt, daß keiner siiner Reichstagcollegen, der auf der von ihm erbauten und ihm gehörenden Berlin-Gö litzer Bahn die Breslauer Autstellung b. suchte, auf der Bahn Hali und Beine gebrochen; das andere ist Herr Mcndc, der, durchaus nicht ab- gekommen durch die üllsangenenkofl, auf einen Taz im Rcichs- tag erschientn ist, dann aber wieder bis auf Weiteres sich ent fernte. Er zog natürlich durch seine Ankunft etwas die Auf merksamkeit aus sich; man nahm es hoch auf. daß er im ele ganten Promenadenanzug, den Klemmer auf der Nase, und «icht im Scylifrock und mit der Cigarre im Munde, wie vor seinen Untersuchungsrichter trat, was er übrigen« jetzt eb n so bestreitet, wie der Untersuchungsrichter, daß er seinen Gefan genen erst auf Ersuchen des Reichstag? die Selbstbeköstigung gewährte. ES scheint nach diesen beiderseitigen Erklärungen vielmehr recht gemüthlich in Düsseldorf hcrgegangen zu sein. Im klebrigen boten die Verhandlungen des Reichstags bis Dienstag für einen Feuilleton-Artikel — und etwas Mehrere« ist ja nicht der Zweck dieser Zeilen — wenig ergiebigen Stoff. Man sprach rein sachlich über nicht weitn interessante Themata. Zum großen Aerger der Provinzialen, die als N.ulinge die Tribüne besuchen und we che nach kurzem Verweilen verschwan den. Graf Bismarck zeigte sich nur flüchtig, die ihm charak teristische Bewegung, mit beiden Händen den Leib von olun nach unten zu streichen — ein sich.reS Kennzeichen, daß er sprechen wird — hat er seit einer Woche nicht gemacht, er arbeitete ein Viertclstiindchen, dann en/fe.nte er sich zum gro ßen Lei wesen alllr Ortsfremden auf den Tribünen, die ihn für ihr Leben gern einmal reden hören möchten. Unter den Fremden in der Hosioge lenkten in der letzten Zeit zwei Für- sten die Thcilnahme des Reichstags aus ihre Personen. Da« eine war der Großherzog Franz von Mecklenburg, da» andere ei« reußischlr Prinz. Der Zufall wollte beive Riale, daß sic Dinge hören mußten, t ie sic wahrscheinlich sonst nicht zu hören bekommen. Das eine Rial schilderte der Mcklenburgr'che Ab- geordnete Wiggers die Preßzustände seines Vaterlandes, und daß diese nicht die rosigsten find, wer hätte da« roch nachzu- «eisen? Dem Landeövater war die ganze Sache offenbar neu, fie amüsnte ihn aber und er lachte herzlich dazu. Bei der zweiten Lesung de« Postgesetzes berichtete der Abg, Ur. Becker, »ie die Posteinnahmen au» Reuß gerade durch die Portofrei- Keiten der rcußischen Prinzen ausgezehrt würden. Seltsamer Weise war kurz vor dieser Erzählung ein reußischer Pri z er- schienen. Er ahmte jedoch den klugen Vorgang des Mecklen- bürge»« nicht nach, sondern entfernte sich nach kurzer Zeit. Von dem preußischen Kionprinzen behaupten journalistischr Lollegen, daß er beim Besuch des Abgeordnetenhauses, wo doch «uch manche bei der Negierung nicht sehr schmeichelhafte Bilder entrollt werden, unbeweglich sitze und zuhöre Ich habe ihn bei ähnlichen Fällen im Reicht tag dieselbe unbewegliche Haltung beobachten sehen. — So weit war meine Zuschrift an Sie, Herr Nedacteur, am Dienstag grdiehen: ich wußte nicht, daß zu selbiger Stunde gegen 60 Telegramme die elektrischen Lei tungen des norddeutschen Bundes durchflogen, um alle Mit glieder, deren man für die heutige Mittwoch-Sitzung habhast «erdrn konnte, hrrbeizuholen. ES stand nämlich der Antrag auf Gewährung von Diäten auf der heutigen Tagesordnung in dritter und entscheidender Abstimmung. Beide Parteien rüsteten sich, um in möglichst großer Ställe, selbst mit Auf gebot der Reserven, auf dem Kampfplatz zu erscheinen. Au« Sachsen dampfte der Abg. Ackermann von der goldncn Hochzeit seiner Eltern herbei, e« kamen Bebel und Eihraps, die Diäten zu erobern, auch Herr Mende erschien auf kurze Zeit; ein junger, eben seine Flitterwochen auf der Hochzeitsreise ver lebender Abgeordneter mußte seine Reiseroute abktnzen, um aus den Armen seiner Gat'.in in den Setzunzssaal zu eilen ; die Conservativen holten sich massenhaften SuccurS von der Breslauer lantwirthschaftlichcn Ausstellung; dr gewich tigste Mann im Reichstag, Graf Rcnard, der sich körper lich von dem Abt von Sanct Gallen nur dadurch unterscheidet, daß die Anzahl der Männer, die ihm dm Schmeer bauch nicht umspannen können, um einen geringer ist, kam au« seiner schönen schlesischen Heimath, Fürst LichnowSky, Graf Maltzahn, Herr v. Savignp und der andre Adel, Alle, Alle kamen, den Waldcck'schen Antrag niederzustimmen. Die dichlöesctztm Bänke der Conservativen ließen dies Schicksal die ses Antrags von HauS aus nicht zweifelhast erscheinen. Wer so seines Siegs gewiß ist, hat nicht nölhig, nrch Oel und Schweiß an den Sieg zu verschwenden. Es sprach also kein einziger Conservaliver gegen die Gewährung von Diäten, man strich diese Summe stumm von» Zahlbrett. Der Abg. Gebert übersah die mißliche Lage der liberalm Parteien, er hob die Hand, um aus dem Schwarm ihn umgebender Genossen vom Vicepräsibenten Vr. Ujest, Herzog von Stroußbergien bemerkt zu werden. Denn da heute dem greisen Präsirenten Simson die Freude zu Theil wurde, einer seiner Töchter den Myrthen- kränz in da« bräutliche Haar flechten zu sehen, so fehlte der unermüdliche Mann, der mit einer bei seinen Jahren benet- denswerthen Körprrkrast von früh jll Uhr bis Nachmittags j5 Uhr ei» «Mia auf seinem Präsidentcnstuhle aukharrt, heute zum ersten Riale in dieser Sitzung. Herr Gebert verwendete sich in der schlichten, sachlichen Art, die seine Worte auszeich- net, mit dem Tone aufrichtiger Ueberzeugung für Gewährung von Tagegeldern. Man rief ihm Beifall zu. Nun stiegen mit zwei hurtigen Sätzm Se. Excellcnz Herr Arbeiter-Präsident Schweitzer auf das halberhöhte Podium. Er prophezeite für den Reichstag das nächste Mal 40 Socialisten und sprach die tiefe Wahrheit aus, daß wer nichts hat, in Berlin nichts hat und auch anderswo nicht« hat. Dann nannte er die Diäten- lofigkeit d.s Reichstags eine Beleidigung der Armuth. Solch ein scharfes Wort pflegt immer sonst ein Murren hervorzuru fen. Die Rechte hörte aber heute, siegesgcwiß, nicht auf ihn. Schweitzer wollte sie reizen. Er wiederholte einmal, zweimal, dreimal; „Sie, meine Herren, beleidigen die Armuth!" Er redete sich in den Zorn hinein, es biß aber Niemand darauf an. Acrgerlich über diese Stumpfheit ging Schweitzer wieder auf seinen Platz, indem er ein viertes Mal auSrief „Und da mit, meine Herren, beleidigen Sie die Armuih!" Man stimmte nun mit dem Namensaufruf ab. Erst schwankten die Ja's und die Nein'», endlich aber hattin die conservativen Nein'» ein?» Vorsprung von 8 Stimmen und als die beiden preußi- sch.n Minister Graf Jtzenplitz und Herr v. Mühler geav' aus dem Eoendor herauslamen, um dem Schriftführer ihre Nein'«! zuzuflustern, da wurde es rechts lebendig. Der Herzog von Stroußbergien verkündigte den Full des Waldlä'scher'. Antrags, 110 Stimmen hatten ihn gegen 100 niedcrgestimmt. Em kurzer Schrei der F.eude entschlüpfte einigen Heißspornen, dann rief «an rechts lautes Bravo! — Nach solchem wichtigen Er- eigniß konme Dr. Becker mit seinem rein geschäftlichen Anträge, künftig in den ersten Sitzungen eines Reichstags nicht mehr die 4 jüngsten Mitglieder als Jugondschns!sichrer zu ernennen, bis die Schriftführer definitiv gewählt sind, sondern die Wahl derselben dem Präsidenten fleizugcben, keine Ausmlrtsamkeit erregen Der Reichstag beschloß ii» diesem Sinne, die Jugcnd- schriftsührer wäkderten lautlos m d unbekiagt in den Orkus und wir werden nun nicht mehr da« Vergnügen haben, den percnnirenden Jugenvschliftsührer Dr. Hans Bium amrlich sun giren zu sehen. Noch debattirte man die mecklenburgische Vcr- faffungSsrage. Die Debatte ist aber eine so wichtige, daß ich mir sie für einen nächsten Brief Vorbehalte. Hier nur zwei kurze Bemerkungen Der Ihnen rühmlichst bekannte Componist der 509,(XXI Octtinger'schen Teufel, Graden Hosman», der jetzt in Berlin lebt, würde, wenn er dem Treib-rr der mecklenbur gischen Junker im Reichstag zugcsehm hätte, die Erfahrungen, die er am Hos zu Schwerin an denselben machte, nur bestä tigen und zugleich in das Lob der Liebenswürdigkeit ernsiim- rnen, d»S der demokratische Abg. Ziegler übrr dis Person dcL GroßherzogS von Mecklenburg aussprach, den die Junker nicht mit seinem braven Volke Frieden machen und in verfassungs mäßige Bahnen einlenken lassen Der Lärm, den mii Puite- klappen heute ivieder die Rechte trieb, weil ein ihr langweili ger Redner sprach, war so toll, daß der Abg. Laster allen Ernsies beantragie, der Präsident möchte doch die Reichszim meilente, Tischler und Schlosser zu einer Enquete zusammen- tnten lassen, um die Pulte und Charniere der Rechten unter suchen zu lassen, weil diese einen solchen Heidmlärm machten, daß man «Ulen Redner bum besten Willen nicht verstehen könne. — Seit Donnerstag früh ist so manche Neugierde be friedigt. so manche Sehnsucht gestillt — dag Reiscwitzer Bier hat schon an, ersten Tage viel Theilnehmer gesunden Allüberall war lebendiges Leben und selbst in den Hotels hatten die Be sitzer ihren Stammgästen Gelegenheit zu einer Bierprebe ge geben, die allerdings mit sehr günstigen Urtherlen schloß. Da« regste Leben zeigte sich in dem großen neu n Saale der Münchner Hofe«, den der Besitzer Seifert zu eine« festlich decorirtm zNeiseivitzer Biertunnel" umgeschaffen hatte. DcS Ganze war in einen dichten Wald umgewandclt und unter Birken und Tannen und Kiefern wogte eine zahllose Menge auf und nieder, die noch durch Rckruten und Militär verstärkt wurde und König Gambrin manche Libation brachte. Wie stark dem neuen Stoff zugesprochcn wurde, beweist der Umstand, daß gegen Mittag die Brauerei «ine neue Sendung vor den Münchner Hof schaffen mußte, die mit lautem Jubel begrüßt wurde. — Gestern hatte unser Markt schon einen sommerlichen Anstrich; denn es fanden sich bereits Kinder der Cere«, reis« Früchte ein, nämlich Kirschen, die der Obsthändler Johann Peierzik aus Böhmen am Waffertrog auf dem Antonsplatz feil hielt und die theils pfundeweise, theils in zierliche Sträußchen gebunden, den Vorübergehenden anlachten. — Auf der Landhausstraße wurde vorgestern gegen Abend das 6 Jahre alte Kind eines Dienstmanns von einer Herr» schaftlichen Equipage umgcrissin und an dcn Fingern der einen Hand, sowie am linken Arme von einem Wagenrc.de gequetscht. Die dadurch erhaltenen Contusionen find glücklicher Weise nicht erheblich. Ob dem Kutscher des Ä.schirr- ein Verschulden trifft, ist noch nicht ermittelt, jedenfalls scheint bikjetzt festzu stehen, daß das Kind auf der Straße aufsichtslos gespielt hat. — — Die auf der Eliasstraße übe, den Landgraben im vorigen Jahre errichtete, und neben der dort befindlichen stei nernen Brücke hinführmde hölzerne Interims brücke ist vor ei nigen Tagen von seinem Erbauer, einem dortigen Grundbesitzer wied?r abgetragen, auch der auf beiden Seiten der Straße hrnlaufende Fußweg, sowohl vor als hinter der steinernen Brücke in einer Entfernung von circa 60 Schn ten mit Schult überschüttet und dadurch für die Fußpasiage ungangbar ge macht worden. Was hierdurch für Hemmungen des Wageu» verkchrs, für Störungen der freien Fußpassage hcroorgerufen werden, wenn die Behörde sich hier nicht bald helfend ins Mittel schlägt, das wird sich recht deutlich in der Vogelwiesen»- woche zeigen, wo dort der stärkste Verkehr im Jahre statt- findet. — — Wie wir hören, steht in nächster Zeit die Legung ei nes Gleis.S bevor, welches den sächs. schlesischen Bahnhof mit dem sächs. böhrn. Bahnhofe in direkte Verbindung bringen soll. Es wird hierzu vorn erst gedachien Bahnhöfe aus ein Glei» direct nach der Marienbrücke, behufs Verbindung mit den dor tigen Schienenwegen, gelegt werten. Die Vorarbeiten hierzu haben schon begonnen und wird bereits mit dem Abbruch de« an der Antontstraße gelegenen zum Leipzig Dresdner Bahnhöfe gehörigen Hauses vorzegcurgcn. Um den Verkehr nicht zu sehr zu hemmen, wird d.nr Vernehmen nach die Arbeit streckenweise in Angriff genommen und beendet werden. — Da das König!. Hoftheater morgen, Sonntag, den 1- Psi"Mriertag geschlossen bleibt, so w.rden zu der am 2. Psingstsiicrtag s: altfind enden Vorstellung schon heute Bestellun gen aus Theater Billets angenommen. — E.ne Abendunterhaltnng, welche dm hier anwesenden Engländern und Amerikanern besonderes Interesse bieten dürfte, steht für heute, Sonnabend, bevor. Hrrr Maurice Neville, ein amerikanisch-r Schauspieler, wird im Saal des Hotel de Pologne in englischer Sprache d.n dritt n Act des Olhello, Scenen aus Hamlet und Pocsicen englischer wie ameri'anischer Dichter vorlesm. In Wien, wo sich Herr Neville längere Zeit in Betreff des Studium« deutscher Schau prelkunst aufg-.halten, fand eine derartige Vorlesung von Seiten des Publikums wie von der dortigen Kritik große Anerkennung. Dem Vernehmen nach geht Herr Neville späler nach Londo,, wohin ihm der am Burgthcater zu Wien engagirte Charakrcrspicler und Jntriguant Lewinsky folgt, um vereint mit dem Elfteren auf d r engli schen Bühne zu spielen So viel uns bekannt, war bi« jetzt nur Jerrmann der einzige deutsche Schauspieler, der zu ParrS in französischer Sprache mit wirkte Lewinsky wäre der Zweite, der die« in England versuchen würde. — Wie es Zeitalter grebt, welche erfinden müssen wen» sic sich nicht selbst aushalten und zurückoleiben wollen, so giebt es auch Thcatcrdireciionen die auf NmeS, PilanieS und noch nicht DagewesrneS sinnen müssen. Auü diesem Grunde enga girte Herr Direktor Nesnrüller für sein neu heegerrchtete« superbes Snmmcrtheater im Großen Garten die aus dreißig Personen bestehende arabische Künstlergesellschast. Nach der Bemerkung auf dem Zettel: „aus der Wüste Sahara" streue« sie uns ober in Betreff ihrer Leistungen durchaus keine« Sand in die Augen. F.lieien David, der musikalisch« Wüstenbildcr componirt, konnte getrost einen J.den davon i» Musik setzen. Dreißig Mann, die den Gesetzen des Schwer» Punktes einen dreißigjährigen Krieg erklärt zu haben scheinen, lassen mehr als ein halbes Schock Grdanken in uns aufdäm mern, daß vereinst ihre Glieder aus einem Hexenkessel hervor» gegangen sein müßten. In ihren Sprüngen und Bewegunge» steckt Etwas von der Natur de« Tieger«, des Panther-, der -eschmeidigen Gazelle und in Betreff ihrer Körperkrast wird
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite