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Dresdner Nachrichten : 16.07.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186907162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690716
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690716
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-07
- Tag1869-07-16
- Monat1869-07
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.07.1869
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Rr. 1S7. «terzehrtter Jahr«. Freitag, »k« I«. Juli 18«9. Erscheint: Täglich früh 7 Uhr. Inserate werden angenommen: bisAbrndSK,Sonn tag» di, Mittag» IL Uhr: Martknstraßr IL. Lnzeig. in dies. Blatte staden eine erfolgreiche Verbreitung. Auslage: LA.»«« «rrmplar«. Wonne», enl: Vierteljährlich 26 Ngr. bei nnentgeldlicherLteq senmg in'« Han» Durch dir »önigl. Post vierteljährl. 22>/,Ngr. Einzelne Nummer» 1 Rgr- Inseratenpreise: Für den Raum «in« gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Eingesandt* dir Zeile 2 Ngr. Druck und Eigmthum der Herausgeber: Litpslh ^ Ntilhnrdt. — Verantwortlicher Nedacteur: Kultus Rtichllröl. Dresden, de» 16. JuU. W — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten, am 14. Juli. Die Beschlußfähigkeit des Collegium» tritt erst nach halb 6 Uhr ein, der Vorsitzende ermahnt zu pünktlicherem Erscheinen und fügt bei, daß er eine Viertelstunde nach anbe raumter SttzungSzeit die Sitzung eröffnen werde Zu den Ge schäfte« des Tage« übergehend, theilt der Vorsitzende mit, daß er die Beglückwünschungsasreffen an Se. Maj den König und Se. K. H. den Prinzen Georg bei Gelegenheit der Geburt des jüngsten Prinzen im Namen des Collegiums in Gemeinschaft mit dem Stadtrath vollzogen habe. Im Namen des Prinzen Georg sei vom Hofmar'chall v. Zeschwitz ein Schreiben an den Etadtrath und an daS Stadtverordnetencollegium gelangt, in welchem der lebhafteste und tiefgefühlteste Dank für den Aus druck der freudigen Theilnahme der Gemeindevertretung an dem frohen Ereigniß ausgesprochen wird. DaS Collegium geneh migte nachträglich dm in dieser Beziehung gethanen Schritt seines Vorsitzenden. — Zur Probe deS sich um die durch den Abgang des »r. Weitzel erledigte Oberlehrerstelle an der Neu- städter Realschule gemeldeten Herrn Hübkr aus Niederla.nstein am Rhein werden die Stadtv. Heubner, Liebe und 1)r. Spitzner deputirt. — Vom Stadtrath ist ein Communicat an das Col legium gelangt, welches das Altstädter Chaisenträger-Institut und das bekannte Chaisenhaus betrifft, ferner wird vom Stadt- rathe ein Postulat gestellt von 1227 Thlr. zur Erbauung einer Marquise in der Saloppe und vorgeschlagen, das jetzt zu An- nenrealschulzwc ckm dienende Schul Haus an der Annenkirche auf zwei Jahre für einm jährlichen Pachtzins von 350 Thlr. zu Schulz weck-n zu vermiethen. — Die alljährlichen Ferien des Collegiums werden auf den Monat August verlegt, dem Vor stände jedoch Vorbehalten, in sehr dringenden Fällen daS Col legium zu einer S tzung zusammen zu berufen. — Der in voriger Sitzung von den Stadtv. Schilling. Bcck und I)r. Roths gestellte Antrag, der Stadtrath möchte sich bei der Direktion der Staats bahnen dafür verwenden, daß eine direkte Fußpasiage von der Marienbrücke aus nach der Leipzigerstraße längs der Eisenbahn hergestellt und der Verkehr am Pockhofe und dem Ausladeplatze zu beiden Seiten der Elbe durch Treppen von und nach der Marienbrücke erleichtert werde, wird nach Moti- virung durch Stadtv. Schilling, der auf die geringen Schwie rigkeiten. welche der Verwirklichung dieses von allen Geschäfts leuten gefühlten Bedürfnisses entgegen stehen, hinweist und deren leichte Beseitigung betont, einstimmig vom Collegium an genommen. - Die Befreiung der Militärpersonen von den Communslabgabkrr, welche schon zu wiederholten Malen im hiesigen Collegium und anderen Gemeindevertretungen in zum norddeutschen Bunde gehörigen Ländern der Gegenstand der Besprechung und Beschlußfassung gewesen ist, bildete auch heute einen Thnl der Tagesordnung; »,r Schaffrath berichtete näm lich über da« Ergebnlß der in dieser Angelegenheit an den Reichstag gerichteten Petition des Dresdner Stadtraths und der Stadtverordneten. Referent gab einen vollständigen Be richt über die Verhandlungen des Reichstags und dessen Be schlösse in dieser Sache und bezeichnet« das Ergebniß als ein trauriges. Aus der Debatte erwähnte Redner namentlich eine Aeußerung des Bundesbeoollmächtigten Kriegsministers v. Noon und die bekannte des Generals v. Moltke, dieselben einer schar fen Kritik unterziehend; er nannte die Rechtsansicht, welche v. Roon ausgesprochen habe, eine grundlose, und die o. Moltke's eine solche, die sich von selbst richte. Unter Zustimmung der Versammlung rief Redner auS, als er die Sülle verlesen, wo v. Moltke sagt, das Militär besteht für sich, es ist so eingerich tet, daß es für sich bestehen kann: „Meine Herren, wenn es doch so wäre, daß das Militär für sich bestehen könnte!" Die Berfaflungszeputation ist der Meinung, daß ehe in Erwägung zu ziehen, was weiter zu thun wäre, noch die Antwort des BundeSrathS und des sächsischen Gesammtministeriums auf die an sie gerichteten gleichen Petitionen abzuwarter, sei. Der Vorsitzende giedt ein Bild über die Art und Weise, wie in der Commission des ReichStagkS über diese Angelegenheit Berathung g» flogen sci, betont das absprechende in keiner Weise entgegenkommende Verhalten der BundeScommissanen und bemerkt, wie und auf welche Weile die Parteien bei der Abstimmung über die vir- schieden«» Anträge sich ve, halten hätten. Namentlich führt er auch an, warum auf die Rede, die v. Moltke gehalten, nicht erwidert worden sei, es habe die- einmal in der Geschäftsord nung de« Hauses gelegen, der Präsident sucht sich denjenigen unter den sich meldenden Rednern aus, der sprechen sollte, und da sei gerade Niemand von der linken Seite zum Worte ge langt, und dann darin, daß bald der Schluß der Debatte aus gesprochen worden sei. Stadtv. Heubner wirft die Frage auf, was wohl nun der Stadtrath thun werde, ob dersclbe auf sii- nem früher» Beschlüsse, der Prästoialverordnung keine Folge zu geben, verharren werde; er hoffe die», denn die Verordnung habe keine rechtsverbindliche Kraft. Rcsirrnt I)r. Cchaffrath: der Stabtrath scheine schon im Rückzuge begriffen zu sein, der selbe scheine sich jetzt nur sicher stellen zu wollen, wegen des Schadens, den die Stadt durch die Verordnung erleiden würde, um später eventuell im Rechtsweg vorzugehen. Ad». Lehmann betont die Nothwendigkeit de» Zusammengehens aller sächsischer und außerlächsischer Betheiligten in dieser Frage, und hofft, daß ein nächster Reicht lag einen logischen Beschluß in dieser Sache fassen werde. Der Antrag der Deputation, die Antwort de« BundeSratheS und des sächsischen Gesammtministeriums auf die gleich-n Petitionen abzuwarten und, fall» diese noch nicht eingegangen sein sollten, in Erinnerung zu bringen, wurde hierauf einstimmig angenommen. — Auf Bericht l)r. Schaff raths beschließt da« Collegium, die Vergleichstfferte von 35 Thlr. für die zuflehende Forderung von 138 Thlr. an einen Hrrrn v. Kertstr für Schulgeld und Verpflegungskosten seines in der Kinderbcsseiungsan statt untergebracht gewesenen Sohnes in An betracht, daß 35 Thlr. haben besser ist, als 138 Thlr. hoffen > und daß es doch immer ein Unglück für einen Vater sei, einen I Sohn in der betreffenden Anstalt untergebracht zu sehen, an- ! zunehmen. - Von der Finanzdeputation werden über 10 S stadträlhliche Postulats Berichte erstattet, als Referenten funzi- ren die Stadtv. Hartwig, Schilling. I)r. Rothe, Scharschmidt und Beck. DaS Collegium beschließt, als Zuschuß für die städtische LehrerpensionSkaffe auf das Jahr 1869 2135 Thlr. zu bewilligen, dabei aber die Erwartung auLzusprechen, daß - der Stadtrath die geeigneten Vorarbeiten vornehmen lassen ! werde, dami; mit dem Tage des Ablaufs des 1t jährigen Zeit- j raumes eine Aenderung in dem Regulative für die Lehrerpen- i sionSkasse ein treten könne; dasselbe lehnt die angesonnene etatS- ! mäßige Erhöhung d s Gehaltes des ProsectoratS am städtischen ? Krankenhaus« von 300 auf 400 Thlr im Hinblick auf die schwebende Rcorganisationtfrage ob, gewährt aber dem Augen- kraakmheilvrrein« auf 3 Jahre einen jährlich!» Zuschuß von 400 Thlr. in der Erwartung, daß tz 1 o. des Statuts des Vereins die gewünschte Abänderung eryalte. Nach langer De batte wird der Witrwe des beim Gasometereinflurze im Jahre > 1866 verunglück en Handarbeiters Stseqer bis auf WntercS ! eine monatliche Unterstützung von 5 Thlr. zugesprochen und e werden ohne Debatte 10570 Thlr. für GaSbeleuchtungsanla- r gen. Mobiliar und Subsellienausstattung der Annenrealschule ! bewilligt, hinsichtlich des Turnhallenbaues aber wird Eirtschlie z ßung Vorbehalten. Ferner wird eine Bewilligung vcn 476 ! Thlr. für Herstellung in:erimistischer Localitäten für de drttle s Gemeindeschule und eine Wohnungsentschädigung bis zu 150 Thlr. für den Direktor dieser Schule ausgesprochen, dagegen ein Postulat von 5t Thlr. zum Ankauf von 89 Q. Ellen Areals von Herrn Maurermeister Hevde abgelehnt, um die zinslosen Objecte der Stadt nicht noch zu vermehren. Mit der Erbauung einer steinernen Brücke statt der projectirten ! hölzernen über den Landgraben an der Malhädsnstraße ist daS Collegium einverstanden, glaubt auch, daß die Offerte de» Stadtraths Seyffarth, die etwaigen Mehrkosten über die bereits bewilligten 300 Thlr. selbst zu tragen, dankbarst zu acceptirrn sei, indem hür eine gewerbsmäßige Entreprise nicht vorliige, und lehnt daher den für die steinerne Brücke postulirlen 150 Thlr. betragenden Mehraufwand ab. Das Mehrpostulat von 4?30 Thlr. zu den bereits bewilligten 73000 Thlr. für Er- ! bauung eines Doppelschulhauses an der Siiftsstraße erhält die ? Genehmigung des Collegiums, dagegen wird das Nachpostulat c von 534 Thlr. für Errichtung ern:s TheersammeldassinS der ! altstädter Gasanstalt nbgelehm, weil der vasür gewählte Platz in der Baulinie für dm projectirren Environmeg liegt. Als erfreulich berichtet d:r Referent Bcck, daß dem Vernehmen nach am Baue des Gasomelcrs circa 5000 Thlr. erspart wor den. — Ein während der Sitzung eingebrachter Antrag oer E Stadtv. Hecker, beim Sladtrath anzufragen, wann die Prießnitz > von der Markttzaffe auS überbrückt, beziehentlich wann die fett ! Jahren gewünschte Straßenserbindung dort hergestellt werde, ? gelangt an die Deputation zur Prüfung. — Nach Vortrag ? der Petition!dkputation durch Ads. Zwicker wurde die öffent ! liche Sitzung j9 Uhr geschloffen und zu einer geheimen uber- r gegangen. — Am Mittwoch bot der Platz vor dem Hofthcater seit langer Zeit wieder einmal ein bunus Schauspiel, indem eine z große Menschenmenge denselben belagerte, um zum Sieg, d. h. j zu einem Entrdrb.llet für die letzte Gastdarstcllung des Fräu- ! lein Clara Ziegler von München, die an diesem Abend zum j zweiten Male als „Medca" austrat, zu gelangen. Die bekann ten Dienstmanntumformen tauchten schon bei Sonnenaufgang ' vor der Theaterkasse auf, deren Inhaber mit M rssenbestellungen ' überladen waren. Seit dem letzten Austreten DevrientS ist ein ! solcher Andrang zur Hofbühne nicht mehr bemerkbar gewesen, ! wenn nicht gar der am Mittwoch noch größer war. Am Abend der Vorstellung selbst war daS Wogen und Drängen in und um das Hoftheater noch stärker, weil die Massen auf einmal zu Fuß und zu Wagen anstürmten. Wir hörten, daß einzelne BillctS schließlich noch von Privatpersonen für 5 Thaler ver kauft wurden. Da» Innere deü Theaters bot einm seltenen Anblick; denn es war buchstäblich kein Platz mehr zu habend namentlich hatten die Fremden dm größtm Kontingent gestellt. Daß bei solcher Fülle die Hitze dm nur möglichsten Grad er reichte, läßt sich denken, die Fächrr der Damen arbeiteten ge waltig vom Parterre bis zur höchsten Höhe hinauf. DaS Orchester war selbstverständlich geräumt — es ist das zweite Mal während des GastcycluL der Künstlerin, die daS Publikum zur höchsten Bewunderung hinriß. DaS bewies der seit langer Zeit für un» ungewohnte Beifall, den sie erntete; dmn sie wurde nicht bloS auf offener Seme fort und fort stürmisch applaudirt, sondern auch elf Mal im Ganzm gerufen, am Schluß fünf Mal, und nebenbei noch mit Bouquets und einem Lorbeerkranz bedacht. Auf die Bühne selbst war ihr von unbekannter Hand ein Riesmbouquet gesmdet wordm, das allgemeine Bewunderung fand. Für die stürmischen Beweise der Anerkmnung dankte die jugendliche Künstlerin mit voller Innigkeit; denn sie bekundeten ihr, daß sie recht bald wieder herzlich willkommen sei. — Am 6. d. M. ist in Döbern bei WermSdorf der Oberbau des Reichardt'schen Ziegelofens und am 9. d. M. in Malkwitz bei Oschatz das Haupt-, Seiten- und Stallgebäude de» WirthschaftSbesitzers Roßberg abgebrannt. - Unsere sächsischen Postbeamten erwarten mit großer Spannung die Ausführungsverordnung zu dem Bundesgesetz, betreffend die Cautionen der Postbeamten. Da» Gesetz setzt nämlich viel höhere Cautionen fest, als sie biShir ix Sachsen üblich warm, ohne daß türm Verantwortlichkeit eine größere geworden wäre. Wmn nun die Ausführungsverorvnung zu dem Gesetze nicht die Bestimmung bringen sollte, daß das neue Gesetz auf die bereit» vor Erlaß desselben ungestillten Beamten keine Anwendung erleidet, so kommen viele Postbeamte in eine üble Lage. Entweder müssen sie Geld borgen, um ihre : Cautionen auf die neue Bundeshöhe hinaufzubringm oder sich so lange Gehaltsabzüge gefallen lassen, bis diese Höhe erreicht ist. Hcffenilich hat aber der H.rr Generalpostdnec.or v. Phi lippsborn in Berlin — sozusagen — ein (Ansehen und drückt ^ nicht ein Institut, das ihm so viele tüchtige Beamte stellt. — Es ist ein neuer Napoleonide aufgetaucht, der sich der Welt als Kronprätendent zu präsentirm gedenkt. Zu gleicher Zeit ist sein plötzliches Ersch inen ein origineller Beitrag zum Quellenstudium des Hauses Bonaparte, der auf einem Briefe basirt, der diestr Tage an das Wiener Landesgericht in Straf sachen aus Stuttgart an'angte. Schon d.r Eingang des Schrei bens kennzeichnet den Blössinn, oder Spaß des Verfassers. ES heißt darin: „Hirmit erstatte ich Bericht und wünsche e« zur gütigen Beachtung. Ich, ser Sohn des seligen Herzogs von Reichstadt, Prinz Eugen Joseph Napoli on Bonaparte, habe An fang» Mai 1869 mir Geburt!- und Taufschein vsn dem k. k. Cultusministerium zu Wien erbeten, bis dato aber keine Ant wort erhclten. Ich ersuche deßhalb ein k. k. Criminalgericht, sich mein-r Angelegenheit anzunehmen und mir nach Gesetz das Recht zu erstatten." Nachdem der Prätendent noch erzählt, daß er als Kind verwechselt und von einrm Schneider, NammS Ludwig, in Wurzm in Sächsin erzogen worden, klagt er seine Mutter, die aus ungarischer Grafenfamilie stammt, an. Seine Zwillingsschwester bezeichnet er als die verheirathete Prinzessin eines deut chm Königshauses die er auffordert, ihn als Bruder airzuerkmnen, da sie gewiß wisse, wo sich die gemeinsame Mut ter, die Frau Herzogin von Reichstadt befindet und verlangt von dem k k Criminalgericht, daß im Falls dcS LcugnmS der Matter und Schwester der Eid zugeschoben werden solle. Der Brief ist aus Stuttgart, vom 2< Juni 1869 dalirt und un terschrieben mit , Prmz Eugen Joseph Napoleon Boneparte m p." > Die Antwort wünscht der verwunschene Prinz nach Stuttgart, p08lo resl., auf die er natürlich lange warten kann. — Wiederholt haben wir auf den betrügerischen Handel wir Leinewand aufmerksam gemacht, welchen fremde Handels leute dadurch betrieben daß st- unter dcm Vorgeben, Bankrott machen zu wollen, oder von Wechseln gedrängt, oder aus Noch unter dem Werthe verkaufen zu müssen, anscheinend gute und feine Leinwand in größeren Posten zu billigen Preisen auS- bieten. Die Käufer sind in solchen Fällen mehr oder weniger betrogen, da diese Leinewanv ziemlich werthlos ist, und in der Regel nach einmaliger Wäsche zerfällt, indem der hierzu ver wendete Flachs, ohne vorher gehechelt zu sein, mit seinen Ho!z> theilen feen zerhackt und mit einem KObstcff vermischt, durch Maschinen gesponnm und dann da» daraus g> fertigte Gewebe H auf besonders kunstvolle Weise appretlrt wird, so daß e» der i. besten Lernwand täuschend ähnlich sieht. Auch in dm jüngsten Tagen sollen zwei solche Händler mit derartiger Leinwand (sogen. Pri enhändler od»r Nepper) welche aus der Gegend von Wien stammen, hier ihr Glück mit derartiger Lrinewand und sogen, tü: lisch.n Shawls versucht, dabei aber von der Behörde abgefangen und wegen Steucrcontraoention mit einer so em pfindlichen Geldstrafe belegt worden sein, daß ihnen jedenfalls für längere Zeit die Lust vergehen wird, Dresden in ähnliche» Angelegenheiten zu besuchen. — Am 12. d. ging bei Hartha das Pferd de» TutSavIj
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