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Dresdner Nachrichten : 10.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186911104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18691110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18691110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-10
- Monat1869-11
- Jahr1869
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- Dresdner Nachrichten : 10.11.1869
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«r 814. Vierzehnter Jehrg. «tttwoch den 10. Novdr: 18S« Mchewl: «glich früh 7 llhr Zv-serate NM»« «og«»»wmra: X« Abend» S.Son«» tag» bi, «ttrag» rr vbr: Martenüra»» L». U»,tig tn di«! Dl-rt!« Kudrn,io« «rsslgrrlch» V«r'or«ttllug. Lustag«: HA.»»»"» Eremplar». Fßanvemttt!, «initljLhrlich Lv^ b«i uneutgtldlicherL»»« scrullg io'« Heul Durch dir KLnigl. P»s, »'ertrlZichil. 22»/, lUuirln« Nummer) t Ngr Tageblatt für Unterhaltung und Geschiistsverlrhr. Mitredacteur: Theodor Drokisch. Juseratmpreift: Für der, ^uml, »t«8 -espaltencn Zeile« ! Ngr. llmer „StngesaodN di, Z.il« r «»l. ^r««t Nick <N-.,enÄv" der Herau«t,kbrr: ^"ktpsch Ntichardt. — Berantworllicher Redacteur: Ittlkv« Rkickar-t. Dresden, den 10. November. — Vom Lan dtage. Dle Erste.uainmer hat in voriger Woche zwei Gesetze beroch:»: oaS über die Sonn-, F-st- und Bufttagdscier und doö aber die Beerdigung der Selbstmörder. Ueber das erstere berichtete Kamme tzrrr von ,iehmen, über das letztere Bürgermeister Hennig. Die Kammer nabm beide Ge setze im Wesentlichen ln der Fassung an, welche ihnen die erste Deputation gegeben hatte. Ein kleines Nachspiel hatte die Be- rachung bcö Soun- und Fefflagsseiergcsetzes, indem Kammer- Herr von Erdmannsdorff fiagte, ob auch die königlichen Be amten und Staatsdiener an dieses Gesetz gebunden sein sollten? Der NegierungScommissar Geh. Rath Kocrner bcjabte dies. Nun wies der Interpellant sowohl auf die Bauten am abge brannten Hosthe ter alö bei der Errichtung vcn Eisenbahnen hin und Herr von Zehnen nannte mir Hinsicht auf die sonn täglichen Eisenbahnbautcn, welche gerade die Staattzingenieure vornehmen, den Staat den ärgsten Sabbachjchänder. — Die Zweite Kammer nahm am Sonr abend mehrere Anträge der Abgq. Ackermann und Ludwig an, welche ein schnelleres und zweckmäßigeres Ber fahren in Wcchselsachm betreffen. Durch dle BunteSgeietzgeoung ist bekanntlich die Personalhast alö Erccutior.ömittel aufgehoben n orden, ohne daß die dadurch ent standene Lücke aur gefüllt worden wäre Dies zu lbun, war die Absichr der Antragsteller. Am Montag nahm die Kammer in der Schlußberatl'ung dle Anträge auf eine anrerc Zusam mensetzung der Synode und auf Aushebung drS Patronatö- rechrs an Anträge der Abgg. Streit und Schreck, die aus eine Entschädigung hinauSllesen, erlangten keine Mehrheit Im klebrigen k-agt man schon vielfach über die neue G schättSord- nung. Statt die Geschäfte abzukürzen, verlängert sie dieseld.»:: die mehrsten Dinge müssen mehrmals beraihen werden, weil sie unreif vor dle Kamnur kommen; es ergeben sich Verhält nisse aus der Berathun ', die m nr ni.rt ohne Weckens ignorircu kavn, ohne doch die Möglichleck zu haben, sie gebührend zu be rücksichtigen. So, meint man, wirb sehr viel gesprochen und sehr wenig fertig gemacht. — Das Festmahl der Dresdner Bogenschützen-Gilde hatte vorgestern an ZOO Theilnehmer in Mcinholds Saal vereinigt. Unter den eingrladcnen Gästen bemerkte wandte Herren Staats minister von Friesen und von Nostitz-Wallwitz, Kammerhcrr von Gersdorf in Vertretung des k. Commiffars, Generalleut nant von Hausen, Geh. Justizrath Gäbert, Oberappellations- gerichtspräsivenl Sicket, Polizeidirector Schivauß, Geh. Negier ungsrath Häpe, Gendarmeriedirector Cerrini, Hofrath Gräffe, Hofrath Pabst, Commissionsrath Hartmann, mehrere Vertreter der Presse rc. Gleich wie in früheren Jahren, hatte der Saal eine Ausschmückung dadurch empfangen, daß man, umgeben von reichem Pflanzenschmuck, die Büsten des Königs und der könig lichen Prinzen gewahrte, während die übrigen Wände durch Aufstellung der Waffen geziert waren, deren sich die Bogen schützen edienen. Die Fahne der Letzteren prangte an der Galerie, worauf sich das Orchester befand, umgeben von zwei Schweizern in ver bekannten alterthümlichen Tracht. Die früher übliche große Zahl der Toaste hatte diesmal eine Einschi änkung erfahren, was jedenfalls nur zu billigen ist. Der Ernst der Zeit hat dein süßen Wortgellinget des altcn Regimes ein Ende gemacht, was so manchem Ritter der Taselrunve jedenfalls wünschenswerth erschienen ist, indem so ein Trinlspruch eine Gegenrede erforderte. Und öffentlich reden, womöglich mit Geist reden, ist nicht Jedermanns Sache. — Den Reigen der Toaste begann diesmal Herr Vorsteher Advocat Zumpc. Jeder Tafel- genösse weiß, wenn sich der erste Redner von seinem Sitze er hebt, wohin sich die Rede gipfeln wird, sie gilt dem Landes vater. Hier nicht ein gewöhnliches Gleis zu betreten, hier nicht auf der Bahn des Alltäglichen zu erscheinen, ist eine Aufgabe, deren Lösung dem Sprecher trefflich gelang. Jubelnd stimmten Me in das Hoch ein, das Sr. Majestät dem König Johann und dem ganzen sächsischen Hause galt. — Eingedenk dessen und der Pflicht als königlicher Commissar sich erinnernd, erwiederte der Herr Kammerherr v. Gersdorf diese Ovation kurz und bündig mit einem Hoch auf dis Bogenschützen. Nach dem ein Lied: „Ten König Heil", gesungen von dem Herrn Hofopernsänger Bahr, Enthusiasmus hervorgerufen, erhob sich Herr Vorsteher Kretz sch mar. Dem Schützenkönig, Herrn In spector Frenzel, widmete er ein Hoch, welches der Gefeierte in gewandter Rede erwiederte. An seinen Wunsch, daß die Bogenschützen-Gesellschaft noch lange Jahre bestehen und am fürstlichen Hause hangen möge, knüpfte er sein Hoch auf die Gilde. — In einem Kreise, wo offizielle Toaste erledigt wer den müssen, wo der Ernst der Philosophie keine Milderung empfängt, um, wie dereinst schon Seneka lehrte, dem Scherz und der Leidenschaft ein kleines Zugeständniß zu machen, lenkte jetzt Herr Vorsteher Zumpc seine Blicke auf das Staats- ministerium, sowie auf die Erste und Zw eite Kammer. Die Mahnung, ihrer zu gedenken, blieb kein leerer Schall und als die Fanfare verrauscht, als Se. Enellenz der Herr Staats minister von Friesen Miene machte, das Wort zu ergreifen, da lauschte die Menge, welche der Ueberzeugung gewiß war, daß aus solchem Munde etwas Gediegenes zu erwarten sei. Man vernahm von Sr. Exccllenz Folgendes: Der geehrte Vorredner bat in beredten Worten einen Toast ausgebracht, der uns tn hohem Grabe ehrt Er hat die Aufgabe der gegenwärtigen Räche der Krone in sctörer und erheventer Wecke geschildert. Er hatte namentlich auch recht, zu sagen, daß sie ihre Auf 'b: nur erfüllen können, wenn sie von dem Vertrauen ihrer Mitbürger getragen werde»; denn auch in den jetzt reu Tag n Ick das Wirken des Mrvfchen Mühe und Arbrit. Es ist ein Kampf nach allen Seiten hin, ein Kampf, bei dem man nicht Immer und In jedem Augenblicke klar darüber sein kann, ob bei Dem, waö man beabsichtigt, aäen Dcnen, die eö mit anhören und ansehen, sofort die letzten Triebletem deutlich vor die Augen treten. Eö ist für solche Männer von hohem Welche, zu wissen, daß sie das Vertrauen ihrer Mitbürger genießen. Wenn wir uns schmeicheln dürfte», dieses Vertrauen zu besitzen, so würde» St- uns im Kampfe stärken und mit Freude eclüllen, Kampf ist die Aufgabe der Jetztzeit; aber sie ist es nicht blos bei den Ministern, sie ist cs bei jedem Menschen, in jedem Fache Zu allen Richtungen muß der Mann für 'eine Meinung einstevcn. Was ihm aber in dlefim Kampfe Kraft urd Muts geben kann, ist doch am Ende nichts Anderes, alö em gutes Gewissen und die treue Ueberzeugung, daß Dos, waS man will, etwa» wahrhaft Gutes ist. Seien Sie versichert, daß dckse UrVerbeugung bei den Män nern, i ie jetzt an der Spitze der Regierung stehen, tief begrün- bei ist; seien Sie überzeugt, dan sie die Ruhe nach keiner Seite hin verlieren, daß sie weder zu viel, noch zu wenig thun, son- derr sich streng auf der Linie halten werten, von der sie glau ben, daß sie zum Wöhle des Königs und des Vaterlandes ist. Freilich, der Aus urng des Kampfes ist unsicher. Siegen oder unterliegen — Beides siebt mit gleicher Wahrscheinlichkeit da. Wenn der Mann ab r, tcr auf der lieber.eugung der Wahr neck und des Rechrs seinen Kampf eingeht, ruhig in die Zukunft otlckt, so w'iß er auch sicher, daß er in dem Augenblicke, wo er Sieger ist, Mäßigung bewahren und Den, der andere Meinung verfolgt, alö Gegner aasten und ehren wird. Er weiß aber auch, daß, wenn er unterliegt, er doch nicht die Hoffnung auf zugeben hat, denn er ist überzeugt von .er Wahrheit der Sache, die er vertriti; er weift, d-ß unter der Leitung der höchsten Macht Das, was er vertritt, doch siegen wird, mag >s auch zeitweilig ve.dunkelt werden. Wa- ich Jim n jetzt geiagt Hab.-, waö ich Ihnen vorstellen möchte als das Ideal cims jeden eorenwehrtv n Kämferö im öffentlichen Leben, wollen wir jetzt zufammenfassen in die Worte: Im Kampfe Muth! Im Siege Mäßigung'. Im Unterliegen Hoffnung — und in j der Lage ein gutes Gewissen und ein treues Herzi fSlürmsichcr Beifall folgte diesen Worte».) Herr Deputirter Pfund brachte hierauf dm Spitzen der Behör den ein Hoch. Nachdem Herr Präsident Sickel in Entgegnung der Beamten gedacht und auf das Bestehen des geselligen Sinnes, der in unserm Vaterlande herrscht, seine Hoffnung geknüpft, nachdem Herr Advocat Hcydenreich die Jvbilare der Gesellschaft in Erinnerung gezogen, wurde der Gesellschaft der Inhalt eines Telegramms kund gegeben, das soeben von Wien eingelaufen war. Absender desselben war der früher hier in Dresdm stationirte Gesandt Varon von Kuesstein, der in dankbarer Erinnerung sich zu diesem Liebes zeichen veranlaßt gefühlt. Ein Toast auf die Gaste, ausge bracht von dem Herrn Dcputincn Jähne, bildete den Schluß stein des frohen Festes, bei dem Herr Thormann bewiesen, daß die Ideale seiner Kochkunst sich nicht im Feuer seines Heerdes ver zehrt. Jede aufgetragene Schüssel war ein Commentar zu sei nem Ruhm, in den jeder Flaschenhals aus seinem Weinkeller einstimmte. Eben so war das Orchester durchaus keine Fi ur von Pappe. Frisches pulsirendes Leben von der Jubelouvcr- ture bis zum Finale aus „die Lichtenfteiner" unter Kapellmeister Ehrlichs Direktion. — Da die Magdeburger Feuerversicherungs-Gesellschaft sich nicht bewogen gefunden hat, die Versicherungssumme für das niedergebrannte Dresdner Hofthcatcr zu bezahlen, ist der Fiscus nunmehr klagbar geworden und zwar wird letzterer im Auftrag des königlichen Hauses durch Herrn Advocat Frenkel, die Beklagte durch Herrn Advocat Ferd. Brunner v«rtrcten. — Heute Nachmittag 4 Uhr wird sich ein Theatec-Extra- zug für die Mitglieder der 1. und 2 Kammer des Landtags von hier nach Leipzig bewegen. Abg. K'm. Schnoor hat die Anregung zu dieser Vcrgnügungstour gegeben, und soll an diesem Tage auf Wunich der Herren Volksvertreter dort Wagners Nienzr gegeben werden. Außer den Mitgliedern der Stäadcverfimmluug sind euch die He>ren Minister, die Vor tragenden Rät e :c. für diese Fahrt g4a>m worden. — Die Dresdner Handels- und Gewerbekammer hat in ihrer Sitzung vom 4. d. M. ihr Gutachten über die Einwirk ungen der Arbeiten in den Landesstrafanstalten auf die Lage der freien Arbeiter dahin abgegeben, daß in ihrem Bezirke ein nachth nligcr Einfluß der industriellen Beschäftigung in den Strafanstalten auf die Lage der freien Arbeiter nur in ge ringem Grade bemerkbar gewesen sei. Empfehlcnswerth jedoch ble'be bei der Verwerthung der Arbeitskräfte, soweit dies mit der Haft und der Sicherung der Sträflinge verträglich, den Weg des öffentlichen Ausschreibens anstatt der gegenwärtigen Bevorzugung einiger weniger Firmen zu betreten, — und die Anfrage des Justizministeriums, ob nach Aufhebung der Schuld- Haft die Einführung eines rascheren Exccutionüverfahrcns und sonstige sichernde Bestimmungen so dringlich erscheinen, daß da mit nicht bis zu dem Erscheinen der norddeutschen Civilprozeß- Ordnung gewartet werden könne, einstimmig bejaht, wie dies bekanntlich auch voin Landtag ausgesprochen worden ist. — Zum Besten des durch das Branounglück hart betrof fenen Herrn Stadtmusikdirectors Seifert in Frauenstein wird das Trompeterchor des Garde-Reiter Regiments unter Leitung des Herrn StabstrompcterS Wagner heute in den Lokalitäten oes „Münchner Hofes" Kreuzstraße) ein Concert geben, besten Ertrag dem Calamitosen unverkürzt zufließen soll. — Unser nachbarliches Teplitz hat abermals neuen, wenn auch gerade nicht sehr ergötzlichen Stoff zu stillen Betrachtungen geliefert. In einer dasigen Gastwirthschast wettete nämlich ein Tischlermeister aus Zuckmantel mit einem anderen Gaste, daß er 25> Leberwürste und 10 Stück Semmeln verzehren oder 10 Gulden Wettgebühr zahlen wolle. Es ging los; aber bei der 23. Wurst und der 8. Semmel mußte der Tischlermeister seine Wette verloren geben, er konnte nicht mehr weiter essen. Er verlor aber nicht nur die Wette, sondern büßte auch noch in Folge derselben sein Leben ein, indem er Tags darauf verschied. Der Andere hatte natürlich die Wette gewonnen, ob er aber die zehn Gulden erhalten, wissen wir nicht. — Ein komischer Fang wurde dieser T. ge auf dem Dresdner Bahnhofe in Leipzig gemacht. Daselbst kamen näm lich zwei junge Damen in dem Kostüm angefahren, das die weiblichen Bewohn«r der Besterungs- oder Strafanstalt zu Hubertusburg zu tragen genöthigt sind, wenn sie sich dort längere Zeit nushaltcn müssen. Das fiel nun dem dasigen Sicherheitsbcamten sihr natürlicher Weise aus und es stellte sich auch bald heraus, daß es zwei Sträflinge aus der genannten Anstalt waren, die das Weite gesucht und ungenirt in der sehr kenntlichen Kleidung die Eisenbahn bestiegen hatten. Sie be zogen bald wieder ihr altes Asyl. — Auf der Mathildenstraße fand ein dasiger Bewohner am Dienstag das Vorlegeschloß an seiner Kellerthüre abgedreht. Der Langfinger muß aber ein sehr bescheidener gewesen sein, denn er hatte sich mit Butter begnügt, währmd er die dort lagernden Weinflaschen nicht beachtete. — Gestern Morgen um 9 Uhr wurde der Generalmajor a. D. von Paszkowski auf dem inncrn Neustädter Kirchhofe und zwar auf den Wunsch des Verstorbenen im Stillen beer digt; auf gleichen Wunsch wurde nach erfolgter Einsenkung der Deckel vom Sarg entfernt. Der Feierlichkeit wohnten der Stadtkommandant Generalleutnant v. Hausen, Exc., die Gene ralmajors v. Craushaar, Köhler und die Generäle a. D. von Schimpf, Schmalz, v. Bünau, sowie viele Stabs- und Ober- Offiziere der hiesigen Garnison und des 1. Reiterregiments bei. — In Folge zu starken Heizens in einem kleinen eiser nen Oefchen geriethcn gestern Vormittag im Hause Nr. 8 der Wallstraße die Gardinen eines in unmittelbarer Nähe stehen, den Himmelbettes in Brand. Das Feuer lheilte sich auch dem Bette, sowie den Gardinen der Fenster mit, und entstand hier durch im Zimmer eine solche Hitze, daß die Fenster sprangen. Zum Glück gelang es des Feuers noch rechtzeitig Herr zu werden unv dadurch weiteren Schaden vorzubrügen. — — T s Geschäft der Zkchpr'llerer scheint ein junger Mann mit befind rem Geschick r>nd daher mit Erfolg zu betreiben. Derselbe, mit grau in Nock bekleidet, pflegt Abends gegen 10 Uhr mit einer juneen Dome, angeblich seiner Cousine, im Gast hause einzutreffen, läßt sich unter falschen Namen ein Zimmer geben und schwindelt sich früh davon, das Frauenzimmer zu- rücklasstnd. In mehreren Gasthäusern ist ihm sein Manöver geglückt, bis vorgestern ein aufmerksamer Wirth in der Wils» diusfer Vorstadt den Schwindler entlarvt und entdeckt hat, daß lltztcrer unter der Devise „Cousine" eine Dame der ävmi numcfi zur Erlangung von Nachtquartier benutzt hat. — In v.rschikdcnm Wirtschaft.n der Antonstadt trieb sich vorgestern ein junger dem Handarbeiter stände gehöriger Bursche herum, der zeitweilig ein Terzcrol vorzeigte nnd gegen über den anderen dort anwesenden Gäst n äußerte, daß er sich damit erschießen wolle. M n schickte endlich aus einer Wirt schaft nach der B.'zckfipolizeiwache. die den Buischen abholln lüß und, weil er ,n Al stedt wohnte, Anordnung traf, daß er dchin geführt und durch c'.r.ev ihrer Be«.Wien in scme Wch» nung gc!rächt werden sollte. Unterwegs aber suchte er seinem Transporteur zu entwichen und wollte über das Geländer der alten Brücke herab in d'e Elbe springen. Natürlich wurde er davon abgehalten unv Sorge dafür getragen, daß er von Ausführung seiner Selbstmordgedanken vorläufig absehen mußte. Ve läufig hören wir, daß der B.rsche bisher nicht besondere Anlage und Neigung zum Ard.itsn an den Dg gelegt haben soll. — Die Fortsetzung der stattlichen Mathilrciistraße ist nun vollendet. Es ist eine ausgezeichnete Siraße geworden, leider ist sie noch durch die große Zicgclgaffe unterbrochen, die aller dings im primitivsten Zustande sich befindet. Die Dorfstraßm in Strießen und Blasewitz gewähren jedenfalls einen freund licheren Anblick und eine bessere Passage. Mit der Zeit wird es aber wohl schon werden. — Wie wir erfahren, ist vor ciaigen Tagen von der k. Polizeidircction hier ein Bahnarbeiter verhaftet worden, dem nachgewicsen sein soll, daß er an «lehren Stellen hiesiger Stadt, insbesondere beim Einkauf von Lebensmitteln, falsche Fünf groschenstücke verausgabt hat. An anderen Stellen, an denen . *
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