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Dresdner Nachrichten : 13.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186305132
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630513
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630513
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-05
- Tag1863-05-13
- Monat1863-05
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.05.1863
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t» der Mrpedüwur karteustraße 1». I Sl». ISS Hagekkatt für Unterhawm» und Geschästsverkchr. Mitredacteur Theodor Drodisch. Mittwoch, den 13. M-i 18SS. "LU DveSden, den 13 Mai. -- Nachdem die bisherigen südamerkanischen Freistaaten Argentina und Buenos-Ayres sich zu einem Fröistaate unter der Benennung „Argentinische Republik" vereinigt haben, ist von der Regierung derselben, sowohl das zeitherige General» Consulat für BuenoS-Ahres in Dresden, als auch das General- Consulat der Argentinischen Conföderation in Leipzig eingezo gen, dagegen der Commerzienrath Friedrich August von Mensch »n Dresden zum General-Consul der Argentinischen Republik für das Königreich Sachsen und der Kaufmann WilhelmKüstner in Leipzig zum Consul derselben in Leipzig ernannt worden. — Seiten des Stadtrathes wird beklagt, daß trotz des Verbotes, Alleen und Pflanzungen auf den hiesigen Promena den u s. w. zu beschädigen, und der überall aufgestellten Ta feln, welche diese öffentlichen Anlagen dem Schutze des Publi kums empfehlen, dennoch mehrfache Nichtbeachtung vorgekommen ist, indem erst in diesen Tagen auf den kaum hergestellten An lagen des Räcknitzplahes frisch gepflanzte Bäumchen aus der Erde gerissen und entwendet worden sind. Die deshalb beste henden Vorschriften in Erinnerung bringend, ersucht der Stadt- räth das gebildete Publikum, namentlich aber Eltern, Erzieher und Lehrer, durch Abmahnungen und Aufmerksammachung ihn zu unterstützen, und sichert Jedem, der Urheber derartiger Be schädigungen unter Beibringung geeigneter Ueberführungsmittel dergestalt anzeigt, daß deren Bestrafung auf Grund des Straf gesetzbuches mit Erfolg beantragt werden kann, eine Geldprämie von 5 Thalern zu. — Der neuerwachte, in voller Frische blühende Frühling hatte auch die hiesige Bogenschützengesellschaft vorgestern ins Freie geführt. Aus einem buntbewimpelten Dampfboote fuhr dieselbe nach Siebeneichen bei Meißen, wo die Liberalität deS Herrn Kammerherrn von Miltitz den Park zum ersten Ruhe Punkt eingeräumt hatte. Freundliche Schützen der Stadt Meißen nebst jungen Damen begrüßten die Landenden; und bald war das Frühstück auf demselben schönen Wiesenraume etablirt, der im vorigen Jahre das Künstlerfest auf sich hatte entwickeln sehen. Musik, vom trefflichen Chor der Leibinfan teriebrigade im Walde ausgeführt, ein munterer Gesang, der aus dem Munde von fast 200 Sängern und Sängerinnen der Frühlingslust huldigte, ein Hoch des Dankes für den wohl wollenden aber fernen Grundherrn — Alles steigerte immer mehr di; Empfänglichkeit für die Schönheit der Natur. Man brach nach der Altenburg auf, wo die Gesellschaft sich der Anwesenheit des Herrn Bürgermeisters Hirschberg von Meißen erfreute und bald die Tafel die zahlreiche Gesellschaft ver einte, Mit Feuer wurden an derselben die Toaste des amt führenden Bogenschützen-Vorstehers auf Se. Majestät den König und das königliche Haus, so wie Sr. Exc. des Herrn Geheimen Ruthes II v Langen« auf die Stadt Meißen in Haupt und Gliedern ausgenommen; sie riefen «ine warme Er widerung de« Herrn Bürgermeist« Hirschberg, die mit einem Hoch auf Sr, Exe. den gefeierten Prototyp eine- schloß, ingleichen des Meißner Schützenhauptmann- Schiffsherrn Finke auf die Dresdner Schützengesellschaft hervor. Während des Nachmittags war der Besitzer der Jacvbi'schen Eisengießerei so freundlich, sein Etablissement zur Besichtigung zu öffnen, indeß der jüngere Theil sich an einem Tänzchen ergötzte. Der Heimweg führte noch zur Beschauung der neuen Porzei- lanmanufacturgebäude, sowie des so trefflich gelungenen Stand bildes Heinrichs, des Burg- und Städtegründers Unter den Klängen der Musik erfolgte die Abfahrt, mit ihr die Trennung der sich wieder nähergetretenen Bürger der beiden Städte, und nach glücklicher Fahrt ward das Schiff von der zu seinen Eh ren erleuchteten Helbig'schen Restauration empfangen. — s Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 12. Mai. Wiederum entfaltet sich auf dem Gerichtstisch ein Kleiber magazin, das sich der Kühjunge Heinrich Eduard Hickel aus Klein-Kautzsch in der Stille angelegt. Neun Zeugen setzen sich dem Vertheidiger Herrn l)r. Schaffrath gegenüber auf ihre Plätze, der Angeklagte, mehr-Knabe noch, wird vom Gerichls- diener vorgeführt. Es ist eine schwächliche Gestalt mit blassem Gesicht. Hickel ist nicht schlecht gekleidet. Er tragt merkwür digerweise eine blaue Schürze. Er hat 18 Jahre seines Lehens tadellos zugebracht. .Sein Vater ist Tagearbeiter in Klein-Kautzsch. Hickel diente zuletzt durch 2 Jahr 6 Monate bei dem Gutsbe sitzer Klauß. Ein dreifaches Angehen liegt vor und zwar meist unter erschwerenden Umständen; denn es raffeln auch heut einige Dietriche, mit denen der Angeklagte sich den Weg zum Schau platz sein« That geöffnet. Zuerst finden wir ihn bei dem Gutsauszügler Patzig thätig. Dort stieg Kicke! durch'- Fenster in eine Kammer und stahl ein Paar alte Lederhosen, aus denen er sich — Strümpfe machte. Er erzählt die Sache heut ander-, als in der Voruntersuchung, und sonderbar klingt es, wenn er behauptet, daß er die Dietriche nur deshalb bei sich gehabt, um beim Hinausgehen die Thür Wied« verschließen zu können. Dunkler ist die zweite Anklage; da ist er in einer Kammer erwischt worden, wo er wahrscheinlich ebenfalls stehlen wollte. Es war Brot und Speck darin. Man hätte es nicht gemerkt, wenn nicht eine Magd einen falschen Schlüssel in der Thür stecken gesehen. Hier wurde er gestört, es blieb also heim bloßen Versuch. Zum dritten Male finden wir ihn thätig in der Nacht vom 17. zum 18. Novbr. 1862. Da war der Oeconom Friedrich August Klauß auf Besuch bei dem Gutsbe sitzer Klauß. Dem wurden zwei Röcke, drei Paar Beinkleid« und ein Paar Stiefeln gestohlen. Dieses Diebstahls ist nun Hickel ebenfalls beschuldigt, er will aber nichts davon wissen. Er will gar nicht am Ort der That gewesen sein; er sagt, er habe sich in einem nahen Dorfe beim Tanze belustigt, um 10 Uhr Abends sich wieder nach Hause begeben und neben dem Backtrog in der Gesindestube auf eine Bank schlafen gelegt. Die übrigen Knechte waren aber auch zum Tanze, wollen ab« Hickel dort gar nicht gesehen haben. Der 21jährige Zeuge Andreas, der sehr schwer sich ^verständlich macht und nicht ein- ÄK H -.-.M »WA einen Begriff von Verwandtschaft und Schwägerschaft hat,
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