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Dresdner Nachrichten : 19.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186305194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-05
- Tag1863-05-19
- Monat1863-05
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.05.1863
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»t« Mm«,« 1»Lhr <u>e»n ««kr d,» «rpeditw»: ««toustraße 1». für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredaeteur Theodor Drobisch. Uxzrtgrn t dies. Matt», »a« zur Ar« tu 7800 «weint, finde» ein« »rfolareick« Verbreitnng uu - I I, ^ I, . . .. x. . .. sr«. is». Dienstag, den IS. Mai 18KS. Dresden, den 19. Mai. — Gestern Abend gegen 9 Uhr empfingen wir die höchst bedauerliche Nachricht, daß soeben die schon seit etlichen Wochen gefährlich erkrankte Prinzessin Elisabeth, K. Hoh, Tochter Sr. König!. Hoheit des Prinzen Georg, gestorben sei. Die selbe erblickte das Licht der Welt am 14. Februar 1802, ist also einige Tage über 15 Monate alt geworden. — Se. K. H. der Kronprinz hat gestern das auf der Brühl'schen Terrasse- ausgestellte Bild „Huß vor dem Scheiter haufen" besichtigt. — Der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin ist gestern Nachmittag nach Berlin abgereist. — Der Kriegsmmister v. Nabenhorst ist gestern Nach mittag verreist, um im Laufe dieser Woche die Garnisonen des 1., 2- und 3 Reiterregiments zu inspieiren. — Die Aufhebung der chirurg.« medicinischen Akademie steht nun nahe bevor und wird solche im Juli d. I erfolgen. Doch bleiben die EnbindungSanstalt und die Klinik noch bestehen was für die Stadt insofern ein großer Vortheil ist, als Ueber- fluß an Krankenanstalten nicht vorhanden ist. — Königlicher Hoftheater. Sonntag, den 17. Mai wurde „Robert der Teufel" gegeben. Der Wonnemonat hat diesen Namen nicht vom Theater-Cassirer erhalten. Das Pu blikum interessirt sich in diesem Monat weit lebhafter für das große Naturdrama draußen unter freiem Himmel. Der gefie derte Sänger, der vom Blatte singt, hat jetzt den Vorrang, und was ginge wohl über die uralten oder auch nagelneuen Decorationen und Costüme, die der große Regisseur da droben unter den süßesten Blüthendüften aller Art öffentlich ausge stellt? — Dennoch waren die Räume des Theaters leidlich gefüllt. Es handelte sich aber auch um ein ganzes Viertel- Dutzend Gäste. Eine junge Tänzerin, Fräul. Braniczka vom König!. Hoflheater in München, trat zum ersten Male auf. Ich bin mit den besonderen Feinheiten der höheren Tanzkunst nicht genau bekannt, aber die leichte und graciöse Haltung der einnehmenden Gestalt und ihre bedeutende Technik in der schö nen und schnellen Bewegung der Füße, soviel kann ich etwa constatiren. Uebrigens machte die Künstlerin auf das Publi kum einen vortheilhaften Eindruck. Als Alice debütirte Fräul. Hänisch. Die junge Künstlerin, über welche schon nach ihrem Auftreten als Nachtwandlerin VortheilhafteS berichtet worden ist, löste auch diese Aufgabe entsprechend gut. Das anmuthige Landmädchen erhielt sich durchweg in den Grenzen des Soli den. Leider schätzt dies das Sonntagspublikum nicht hoch ge nug. Als dritter Gast trat Hr. Tichatschek wieder bei uns aus, zurückgekehrt von der Eroberung schwedischer Herzen. Möge er rüstig auf seine 50-jährige Jubelfeier hinwirken. Frau Jauner sang die Jsabella zum Theil unter stürmischen Beifalls, Lezeugungen und Hr. Rudolph war namentlich im dritten Acte vortrefflich bei Stimme. Das Uebrige ist bekannt. A. Früh. — Der Erdenbühne wurde vorgestern Nachmittag um 4 Uhr ein mild« Wanderer entnommen, der einst auf dm Bretern gewirkt, welche die Welt.bedeuten, und in Dresden wohl noch Viele zählt, die sich seiner freundlichst erinnern. Es ist dieß Herr Carl Eduard Meaubert. Seines Alters 63 Jahre, ent sagte er vor ungefähr 16 Jahren gänzlich der Bühnenthätigkeit, da sich leider bei ihm das Herannahen einer auf den Geist in- fluirenden Krankheit bemerkbar machte und sich später Unterleibs beschwerden einstellten, an denen er bis zu seiner Auflösung zu leiden hatte. Meaubert war zu Hamburg 1800 geboren, wo sein Vater als Decorationsmaler am Stadttheater fungirte. Bereits als Knabe von 11 Jahren kam er als Geiger in da» Orchester jener Bühne, spielte mit 16 Jahren auf dem Ham burger Liebhabertheater und trat 1818 förmlich zu Mtona in ein Engagement, welches er noch in selbigem Jahr mit der Bühne zu Lübeck vertauschte, wo man ihm, erst 18 Jahre alt, sogar die Regie übertrug Von dort begab er fich später nach Schwerin, Elberfeld, Düffeldorf, Braunschweig und im Jahre 1839 an da» Dresdner Hoftheater, wo er bis 1835 verweilte und als Charaeterspieler wie Darsteller komischer Rollen sich die Gunst des Publikums in hohem Grade errang. Besonders gar stig wirkte Meaubert in Raimund'schen Posten und Schreiber dieser Zeilen erinnert sich, daß Raimund einmal im Gegensatz der Wiener Komik von ihm sagte: Das ist der einzig« norddeutsche Künstler, der mich verstanden hat Bon Dresden ging Meaubert nach Kassel, von wo aus ihn spL- ter das Schicksal nach kleineren Theatern verschlug, bis er als Privatmann nach Dresden zurückkehrte. Er starb am Sonntag, wenig Stunden vor der Sonnenfinsterniß Er, der durch seine herrliche Komik und muntere Laune so manche Finsterniß vom Antlitz der Zuschauer hinweggescheucht, so manche Erheiterung in das Dunkel des Lebens gebracht, bis sein Geist leider selbst einer Umschattung anheim fiel und dahinsiechte bis zur Stunde, wo fich nach mancher schweren Prüfung für ihn der Erdenvor hang herabsenkte, um einzugehen nach dem Lichte, das keiner Verfinsterung unterliegt Der Heimgegangene hinterläßt drei Söhne und zwei Töchter; die Einsenkung seiner irdischen Über reste geschieht Mittwoch Nachmittag 4 Uhr auf dem neuen Friedrichstädter Kirchhofe. — Nach eingegangenen Nachrichten aus Salzbrunn in Schlesien, hat man daselbst den Leichnam des ehemaligen hiesi gen Finanzrechnungs-Secretärs Barth aufgefunden. Man fand ihn durch eine Kugel getödtet, womit er sich im Bewußtsein der Geldunterschlagung sein Dasein gekürzt. Dem irdischen Richter hat er sich entzogen, er aber steht bereits nun vor ei- nem höhern Richter, vor dem, der da wäget die Thaten de» Menschen und einem Jeden giebt, wie er es verdient. — Nächsten Freitag findet im Lincke'schrn Bade zum Besten des Asyls für erwachsene taubstumme Mädchen ein großes Con- cert statt. — Im Brühlschen Garten auf der Westseite de» Belvedere stehen gegenwärtig zwei große Paulonienbäume in voller Blüth« und bieten namentlich früh von 8 — 11 Uhr, wo die viiume ws vollen Sonnenlichte stehen, den herrlichsten Anblick.
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