Natur und Technik. Fast in allenJndustrieorten des Grenzlandcs reichen Berge und Wälder bis an die Fabriken heran lFreital) Ansn.: O. Hedrich, Dresden Die Werkstatt Deutschlands Zahlen beweisen Sachsen ist das industriereichste und zugleich das am dich testen besiedelte Land im Deutschen Reich, ja auf der Erde überhaupt. Es umfaßt nur 3,2 v. H. des Reichsgebietes, aber 8 v. H. der Reichsbevölkerung und allein 11,9 v. H. der reichsdeutschen Industriearbeiterschaft. Auf t glcm Flüche komme» nach der Volkszählung von 1933 — bei rund 15666 qüm Fläche und S,2 Millionen Einwohnern — 347 Einwohner gegenüber einem Reichsdurchschnitt von 139! (In Westfalen 249, in Bayern 161, in Ostpreußen 63.) Selbst das dichtbevölkerte Industrieland Belgien hat nur einen Be völkerungsdurchschnitt von 266 Personen. In den vier Groß städten Leipzig, Dresden, Chemnitz und Plauen wohnt mehr als ein Drittel der Bevölkerung des Landes. Daß Sachsen das industriereichste Land der Erde ist, erweist gleichfalls die Statistik einwandfrei. Die Industriequote, d. h. die Zahl der in der Industrie beschäftigten Personen im Hundertsah, beträgt in Sachsen 56,5 v. H., im Reichsdurch- ^ ^ H KtzZ L 8 Mi ^22 M HHI ^ c^Li-V s>>/0/7ck- schnitt 46,4 (in Berlin 52,6, in Bayern 33,7, in Westfale» 46,6, in Ostpreußen 2l,2) und beispielsweise in Belgien 48,9 und England 49,9. Dagegen beträgt die entsprechende Landwirt schaftsquote in Sachsen nur ll,9 v. H., gegenüber 54,2 in Ostpreußen und 28,9 im Reichsdurchschnitt. Nach den wissenschaftlichen Methoden der Statistik nimmt die Konjunkturempfindlichk'eit eines Landes mit steigender Industriequote und fallender Landwirtschaftsquotc entsprechend zu. Damit ist Sachsen auch das konjunkturempfindlichste Land im Deutschen Reich, ja auf der Erde überhaupt. In Zeiten wirtschaftlicher Depression muß cs deshalb naturgemäß unter einer unvergleichbaren Notlage stehen, in gute» Zeiten geht es Sachsen dementsprechend besser. Sachsen war früher stets der beste Steuerzahler Deutschlands. Noch 1928 hatte es mit 67RM. je Kopf das höchste Einkommensteueraufkommcn im Reich bei einem Reichsdurchschnitt von 49,86 NM. - 1931 war cs in Sachsen bereits auf 39,86 RM. (Rcicl'sdurchscl'nitt 31 RM.) gesunken. Die nationalsozialistische Aufbauarbeit ließ das Aufkommen an Einkommensteuern wieder auf 43,95 RM. im Jahre 1935/36, auf 54,77 RM. im Jahre 1936/37 steigen. Folgende Zahlen sollen an Stelle längerer Ausführungen schlaglichtartig die katastrophale Verschlechterung der Lage in Sachsen während der Zeit des allgemeinen deutschen Riede rbruchs kennzeichnen: Während 1925 in Sachsen noch 2689666 Personen in Industrie, Handel und Gewerbe tätig waren, sank diese Zahl im Laufe der Katastropbenjabre so tief, daß nach der Berufszählung vom 16. Juni >933 nur noch 1448666 Mcnscl'cn beschäftigt waren. Ende Oktober >929 betrug die Zahl der Ar beit losen in Sachsen 39,4 v.T. Ende Oktober 1932 weit über das Dreifache davon, nämlich 126,7v.T. Dagegen erhielt Sachsen an Einkommensteuerüberweisungcn vom Reich zurück (auf den Kopf der Bevölkerung): I928 52,I8RM., 1932 nur 19,56 RM.! — Also trotz dreifach gestiegenerNot weniger als die Hälfte! Angesichts dieser Zahlen erklären sich trotz größter Sparsamkeit die Fehlbeträge und die verhältnis-