Sn einer Leipziger Baumwollspinnerei: Das Bild zeigt einen Grobsleher und einen Mittelsleyer aus denen die Verfeinerung des Bandes slattsindet uno die Vorgarn-Spulen hergestellt werden. Der knappe Überblick erweist die Bedeutung dcrTextilindustrie für das Grenz land. Ein blühendes Exportgeschäft bat der Krieg und die wirtschaftliche Drosselung Dentscklands in der Nachkriegszeit zerschlagen. Mit unerhörter Tatkraft haben Unternehmer lind Arbeitnehmer wieder anfgebaut. Jedem Rückschlag folgte ein um so zäheres Sichwiederaufrichten. Dabei wirken gerade in dieser Industrie Modceinflüsse in hohem Maße mit. Ohne die kunstge werbliche Traditio» und ohne die Elastizität und Anpassungs fähigkeit des Obersachsen wäre ein Wiederaufstieg undenkbar. In dieses Kapitel gehören auch die verscknedenen Zweige der Bekleidungsindustrie! die Pelz- und Fellbcarbcitung am inter nationalen Platz Leipzig, die Konfektionsindustrie der Lausitz lind Westsachsens, die Schuhindustrie des Erzgebirges, die Stroh hutindustrie der Dresdner Pflege. Und schließlich noch die erzgebirgische Spitzenklöppelei und die Neustadt-Sebniher Kunstblumenherstellung. Beides typische Grenzlandindu strien mit ausgesprochener Heimarbeit und mit der gleichen Konjunkturabhängigkcit von der launischen Mode. Die Klöppel- spitze befindet sich gegenwärtig in einem bemerkenswerten Auf schwung. Der schwer daniederliegenden Kunstblumenindustrie, die früher im wesentlichen vom Auslandabsatz lebte, konnte etwas Hilfe durch die verschiedenen Millionenaufträge für Fest abzeichen (u. a. Ähre und Mohn zum Tag des Bauern ISZZ, Kornblume zum DDA.-Tag 1SZ4) gebracht werden. Die Knnst- blumenindustrie, die katholischen Bräuchen des benachbarten Nordostböhmen entstammt, ist eine nahezu rein sächsische An gelegenheit geworden. Fast SO v. H. der reichsdeutschen Er zeugung liegt im ostsächsischen Grenzraum. Jugendliche Spitzenklöpplerin Aufn. F. E. Krauß