Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186212144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18621214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18621214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-12
- Tag1862-12-14
- Monat1862-12
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.12.1862
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
esvk W> b HI M Um - 1774 oder 75 erschienenen Oper kannte, wenn man auch von ihr und ihrem Schöpfer gehört hatte, — bei dieser Vorstellung zeigte sich keine Sympathie mehr für dag Werk, rührte sich keine Hand, um Beifall zu spenden! UnS aber kam der Gedanke: wird eS am Ende vielen beliebte« und gefeierten Opern der Gegenwart nicht ebenso ergehen, wenn sie 1962 vorgeführt werden? Bielen gewiß, aber nicht allen, eben owenig wie eS allen Opern damaliger Zeit bis jetzt so ergangen ist. Glucks und Mozarts unsterbliche Werke erscheinen uns noch ebenso schön und jung, als unser» Vorfahren, denn nur das, was dem Zeitgeschmäcke huldigt, daS Erzeugniß des Talents zweiten und dritten Ranges ist vergänglich, und wenn es noch so sehr von den Zeitgenossen gerühmt wird, — was auf der Höhe der Zeit steht, was das Genie schafft, wird oft von der Mitwelt noch nicht vollständig erkannt, aber es bewährt sich bis in die fernsten Zeiten. Für den Musiker und den dramatischen Künstler mußte die Aufführung des „Richard Löwenherr* von großem Interesse sein, denn eS gab diese nicht nur ein Bild von den alten Opern- und Überhaupt TheaterzuslLaden, sondern auch von der damaligen Zeit im Allgemeinen. Wie wohlgefällig mag wohl daS Publicum von damals den einfachen Melodien, de« altfränkischen graziösen Musik stücken mit äußerst simpler Stimmführung und Jnstrumentirung gelauscht haben, wie mögen die Herren nn StaatSkleid und in Kniehosen, die geschminkten Damen mit Reifröcken und thurm ähnlichen gepuderten Frisuren die Balletstücke reizend, die Künste der Tänzer superb gefunden haben! Reifröcke tragen unsere Da men auch wieder, und zwar für unsere Sperrsitze viel zu umfang reiche, aber der Geschmack an den Mode-Opern des vorigen Jahrhunderts scheint ihnen ebensowenig wie den Herren unserer Zeit wiedergekommen zu sein. Wir unsererseits sind der Vorstellung mit dem gespanntesten Interesse gefolgt und haben dabei uns nicht allein gut unterhalten, sondern auch viel Stoff zu Belehrung gefunden. Wir müssen es daher immerhin mit Dank erkennen, daß überhaupt einmal die Gelegenheit geboten wurde, ein Werk, von dem man so sehr viel Rühmliches gehört hatte, in würdiger Aufführung kennen zu lernen. DaS kommt so leicht nicht wieder vor. — Den Sängern ist eS in dieser Oper nicht mehr möglich, vor einem modernen Publicum äußere Erfolge zu erzielen. Sehr anzuerkennen ist es aber, daß alle Mitwirkende ihre Partien nach besten Kräften durchführten, wie auch das scenische Arrangement der Vorstellung ein den zu stellenden Anforderungen durchaus entsprechendes war. F. Gleich. Die königl. Gesellschaft der Wissenschaften beging den Geburtstag Sr. Maj. des Königs durch Abhaltung einer öffentlichen Sitzung am Nachmittag des 12. December. Herr Prof. E. H. Weber, der den Vorsitz führte, eröffnete dieselbe mit einer kurzen Ansprache, in welcher er auf die hohe Bedeutung des Tages hinwies, besten Feier gerade dieser gelehrten Gesellschaft die Erfüllung einer angenehmen Pflicht sei, da Se. Maj. bereits vor dem Antritt der Regierung sich mit ganz besonder.m Wohlwollen für die Gründung der Gesellschaft interessirt habe und auch jetzt noch derselben die ehrenvollste Theilnahme widme. Herr Profestor vr. Hankel gab sodann eine durch mancherlei Zeichnungen er läuterte Darstellung seiner Untersuchungen über die Maßbestimmung der elektromotorischen Kräfte und verbreitete sich, im Anschluß an die von ihm vor zwei Jahren gemachten Mittheilungen über diesen Gegenstand, diesmal über die elektrischen Bewegungen, welche durch Berührung fester Körper mit flüssigen Stoffen erzeugt werden. Ihm folgte Herr Prof. Vr. Fleischer mit einen Vorträge über arabische Syntax und besonders der Apposition in der arabischen Sprache, hinsichtlich welcher letzteren der berühmte Orientalist sehr interessante Ergebniste seiner neuesten Forschungen vorlegte. Den Schluß machte Herr vr. v. Gutschmid mit einer Mittheilung über seine Forschungen betreffs der von anderer Seite angezweifelten Echtheit zweier Werke eines älteren arabischen Schriftstellers. gericht den Dienstknecht Johann Christian Gülke au- Saalfeld wegen im Rückfall verübter Betrügereien durch Fälschung zu einem Jahre Zuchthaus, ferner wegen einer Mehrzahl gleicher Verbrechen zu einem Jahr und acht Monaten Arbeit-Haus und wegen eines beendigten Versuchs eine- ausgezeichneten Betrugs zu der gleichen Strafart in der Dauer von vier Monaten. Zur Tageschrontk. Leipzig, den 13. Dec. Der Brauereibesitzer H. auS Er langen, welcher vorgestern mit seiner 17jährigen Tochter hier an gekommen und in einem hiesigen Gasthause abgestiegen war, hat sich vergangene Nacht, jedenfalls in einem Anfalle von Tiefsinn, auf dem Corridore de- von ihm bewohnten GasthäuseS erhängt. Gestern Abend wurde von der Gerberstraße Feuer gemeldet. Es war daselbst in einem Hause, aus einer nicht zu ermitteln gewesenen Ursache ein Balken der ersten Etage in Brand gerathen. Durch die herbeigekommene Löschmannschaft wurde der Brand bald gelöscht. Verschiedenes. * Leipzig, den 13. December. Wir lesen in einem Dres dener Blatte, daß von dem bei Einführung der Grundsteuer mit thätig gewesenen Ministerial-Calculator a. D., Herrn Brückner, nächstens ein Schristchen erscheinen wird, welches die Nothwend ig lest einer baldigsten neuen Abschätzung aller ländlichen Grundstücke als eine Forderung der Gerechtigkeit, den Städten und Fabrikdörfern gegenüber, darlegen soll. Es bedarf wohl kaum noch eines Hinweises auf das ganz besondere Interesse, welches sich an eine solche Darstellung eines der interessantesten Puncte unseres Steuerwesens knüpft. Büchsenmacherei. (Eine neue Büchse.) In der Sitzung der Berliner polytechnischen Gesellschaft am 4. d. MtS. zeigte ein Mitglied eine neue amerikanische Büchse vor, mittelst welcher 15 Schüsse, die vorher in ein Rohr, wo sonst der Ladestock sich befindet, eingebracht werden, nach einander in einem Anlegen abgefeuert werden können. Der Lauf ist von Gußstahl und mit 7 Zügen versehen. Die Sicherheit und Tragweite der Schöffe soll sehr bedeutend sein, und ist der Preis dieser Büchse auf 60 Doll, angegeben. Brauerei. Hopfenproduction in Bayern. Nach der bayerischen Hopfenzeitung wurden in Mittelfranken in den Jahren »858—1861 211,853 Ctr. Hopfen gebaut und hierfür 22,542,231 fl. eingenommen. Die bedeutendsten ProductionSorte sind HerSbruck, das 1860 für 4,800,000 fl., 1861 für 1,189,020 fl.; daun Alt dorf, das 1860 für 1,165,135 fl., 1861 für 747,987 fl.; Roth, daS für 902,852 fl. (873,981 fl); Lauh, daS für 786,652 fl. (630,552 fl.); Neustadt a/A., daS für 862,470 st. (506,399 fl.) Hopfen verkaufte. (Glocke ) 9. Am untengesetzten Tage bei der Leipziger Produkten-Börse «n Platz- wie in Termin-Geschäften (durch „ioeo". auf der Stelle, und ..p.", d. h. pro, zu späterer Lieferung, angedeutet), bezüglich a) des OeleS für 1 Zoll-Eentner, b) des Getreide- und der Oelsaaten für 1 Dre-dner Scheffel (daneben auch für 1 -reuß. Wi-pelj, e) de« EptrituS für 122*/, Dre-dner Kannen oder 1*/, Timer 2'/, Kannen (d. i. gerade Ebensoviel, wie 100 Preuß. Quart) vor« gekommene Angebots», Verkaufs» und Begehr-»Preise (mit„B ." Briefe, „Hz.", bezahlt und „Gd.", Geld bezeichnet) nach Thalern au-geworfen. Dec., Jan. ebenfalls Bf.; p. April, Mai Schulfeier. Zum Geburtstage Sr. Maj. de- König- hatte auch da- hiesige Gesammtgymnasium eine Feier veranstaltet. Nach einer kurzen Festrede, die von einem Lehrer der Anstalt, vr. Pilz, gehalten wurde, traten vier Schüler als Redner auf; der erste schilderte in lateinischer Sprache die Vaterlandsliebe; der zweite gab mit deut- lcher, beredter Zunge ein Bild von- den Verdiensten de- Moritz von Sachsen, der dritte feierte in französischer Sprache August den Gerechten und der letzte in englischer Sprache Alfred den Großen, als einen Sprößling de- sächsischen Stammes. Die Feier, welche noch durch den Vortrag zweier Festlieder erhöht wurde, war eine würdige und erhebende. — 15 — OeffentUche Gerichtssitzung. Leipzig, den 13. December. Unter dem Vorsitz de- Herrn Gericht-raih- vr. Herrmann verurtheilte heute da- königl. BezirkS bis Rüböl Ioeo: 15 «L Bf.; p. Dec. u. p 15^ Bf.; p. Jan., Fcbr. 142/4 »L 14»/, Bf. Leinöl Ioeo: 15 Bf. Mohnöl loco: 17*/« ^ Bf. Weizen, 168 K., braun, Ioeo: nach Q. 5 — 5«/, «L, 5'/^ 52/1» a-5 bez. snach Q. 60—64 »L Bf., 64 — 65 ^ bez j Roggen, 158 Äl, looo: nach Q. 3"/„ —4'/,4 ^ Bf., 3"/,, bis 4 bez. sn. Q. 47 —48'/» Bf, 47 — 48 ^ bez.; p. April, Mai 46 Gd j Gerste, 138 K., Ioeo: 3 Bf, nach Qual. 2^/» — 3 bez. f36 aL Bf., nach Q. 34 — 36 bez.s Hafer, 98 Ioeo? 1*/, Bf.; nach Qual. 12/4 — is/tz bez., 1-/4 ^ Gd. (22 Bf., nach Qual. 21 — 22 ^ kz., 21 Gd.s Erbsen, 178 K., Ioeo: 4'/, Gd. s50^Gd.1 Wicken, 178 <L, Ioeo: 3»/. ^ Gd. s38 Gd l RappS, 148 <L, Ioeo: 8'/, Gd. (102 Gd.1 Spiritus, looo: 15'/,, ^ Bf , 142/4 ^ bez u. Gd , p. Dec 14»/, Bf., 142/4, 11'/» I4"/„ bez.. 14*4 ^ Gd.; x. Jan. bis Mai, in gleichen Raten 15'/- «v Gd..
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder