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Dresdner Nachrichten : 06.02.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186902069
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-02
- Tag1869-02-06
- Monat1869-02
- Jahr1869
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- Dresdner Nachrichten : 06.02.1869
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!,aibfich1*v» Im - ,u seh«: hende Frau welcker die teste Pflicht- sncht Sl«l- Hanse, wo Wirthschaft ger Kinder besten Em- r Seite, l. Dresden, se Rr. 18«. MT t wird für mgcr Mann der Branche , Sdens und ,halten den irgschaft er- Zeugnisse 'xped d. Bl. Nr. 37. Vierzehnter Jahrg. ick p Schneide« klo, so wie >e Wasser- Her mitle« rtar sofort . 8U» BE » «i> und ohne Be in ;« 1. iiivische Nlädchea, j^satz M . Lrrkrü«. en, lverden erbend ge» 8 taal. ileafi» 18. s Wtttae, Nähe der Knaben in u nehmen, der Expe, rtti. »Kvkl«7 rrch offer tSckweittl M «yr irol. orm- und Ngr an, Shawls, s u, s. f.. ewpfieht Odise. im Bazar. icrei °r nehmen, ckt Brod- uzkirche 3 nd Neit- irre nebst raste 7. d»v. her theil- n Unglück nde Mein em Kapi er pitnll- hlen ver« Adressen k »0« lUß a Psd. 15 Pf. rvfiehlt n». z. Anker. Erscheint: Täglich früh 7 Uhr- Inserate weide» a»qciio»i»ic»: dis Abcudöi»,Sonn tags bi« Mittags l2 Uhr: Marienstrape 13. Nin.ig in dies. Blatte finde» eine erfolgreiche Verbreitung. Auflage: Lremplare. Sonnabend, den 6. Februar 1869. Tageblatt säe Nutcl Haltung »nd Geschästsverkchr. Mitrcdacteur: Theodor Drolnsch. LSonnemenk: : Vierteljährlich 20Ngr. bei unciilgeldlicherLie- scriuig i»> Haus. Durch l ie Kvnigl. Post vierteiiähu. 22> »Ngr. Einzelne Stummer» 1 Ngr. Inseratenpreise: Für den Raum einer gespöttene» Zeile: 1 Ngr. Unter „Einge sandt" die Zeile . 2 Ngr. Druck und Eigenibum der Herausgeber: L'iepslh K Reich nrdt. - Verautwortlicher Rcdacleiir: Julius Reichardt. Dresden, den 0. Februar. — Se. K. H. der Kronprinz empfing gestern in besonde rer Audienz die Professoren 0. Hcydc, Krieg und >>. Zeibig und sagte denselben Seine Theilnahme an der diesjährigen Gabeksbelgerfeier huldvollst zu. — Dem Bundeskanzler sind von Handeltreibenden und Fabrikanten nicht nur Preußens, sondern auch Sachsens, Ge suche uni Abschluß eitles Vertrages mit den Bereinigten Staa- ten von Nordamerika zugegangen, um eine Herabsetzung der? für den Wollen,nveig verderblichen hohen amerikanischen Ein gangszölle, welche letztere auch andere Zweige bedrücken, wenn möglich herbeizuführen. — Bekanntlich werden von allen ArmcccorpS des nord deutschen Bundeshecres Offiziere und Unteroffiziere zur Theil nähme am Cursus der allgemeinen Turnschule in Berlin com- mandirt. Diejenigen sächsischen Unteroffiziere, welche dem letz ten Cursus bcigewohnt haben, tragen zur Auszeichnung eure Einfassung von grün weißer Borde in halber Länge der Achselklappen. — In dcm heutigen großen Sinfonie Eoncert des Herrn Musikdirektor Puffholdt sollen vorzugsweise Werre jetzt lebender Componistcm zu Gehör gebracht werden. Unbekümmert um das Große der Vergangenheit, ivird uns also heute in lobens- werther Absicht auch das Schätzensivcrrhe der Gegenwart vor geführt. Wenn auch die Eomponiftcn der Neuzeit in der Sin fonie znin Beispiel nicht die gigantische Höhe eines Beethoven erreichen, so haben sie doch auch Werke geschaffen, die recht achtbar sind und es wohl verdienen, aus dem Pulte ihres Schöpfers einen Auserstehungstag zu feiern. — Die nunmehr eröffnete und mit vielem Geschick und Glück avrangirte Geflügel-Ausstellung im Gewandhause giebt in der Thal einen interessanten Ueberblick über die lieblichen Bewohner der Zttift. Vom kleinsten Liliputtäubchen bis zum Niesentaubenpaar ist die gehörige Vertretung zu erblicken, eben so die schönsten Hühner, wahre Prachtkerle! Nebenbei ist ge rade die Einfachheit in der Dekoration so lieblich; rechts Na delholz, links Lebensbäume mit farbigen Tulpen, inmitten das herrliche seltne Geflügel im singenden und girrenden Zwiege spräch, belauscht von dcm zahlreich vertretenen Publikum. Montag, den 8., Nachmittags 2 Uhr findet die Vcrloosung statt. Interessant ist solche mit anzusehen. Wer der Ziehung der GeslügelauLstellung auf dem Gewandhaussaale beiwohnt, findet in diesem Act ein Bild an niiiüulure der großen Lau deslotterie. Der lönigl. Notar als Leiter der Angelegenheit, auf einem Podium, rechts und links neben ihm Waisenknaben mit zwei großen Nadtrommeln, in welche die Ziehungs- resp. Lovsnummern eingelegt werden und die vorher in Gegenwart des t. Notars und des Publikums, cingeschichtet in einen off nen Kasten in Fächern zu je Hundert fortlaufenden Nummern auf Holrnüßchen gezeichnet, in die großen Näder hinein ge zählt werden. Vier Secrctäre befinden sich an der Tafel, uin die von den Waisenknaben aufgerufcnen Nummern liebst der Nummer und Gattung des Gewinngcgenstandes niederzuschrei ben und zu collationircn. Das Publikum füllt an diesem Tage gewöhnlich den ganzen Ausstellungs Saal, und schaut mit langem Halse und gespannten Ohren nach dem Ausrufe der gewünschten Nummern um schnellstens zu wissen, ob Göttin Fortuna ihnen günstig ist. Auf Treppen und vor den Thü- rcn befinden sich aber schon dienstbare Geister um wo möglich sofort die gewonnenen Schätze nach Haus zu spediren. — Im Hofbrauhause, dem Stammsitze des von: Vater zum Sohne fort erbenden tüchtigen Brauergeschlechtes Hausse, ist die gesegnete Vockzeit in vollem Gange. Die Eingangs halle ist illuminirt, mit Kränzen und Transparenten geziert, und in den inneren bockbilderreich dccorirlen Räumen regt sich ein allgewaltigeres, lebendigeres Leben. Der gläserne Becher kreiß zuin Willkommen, der Freund begrüßt den alten Bekann ten ini frohen Kreise. Die Stunden enteilen schnell — aber Hunderte ziehen in diesen Stunden vergnügt aus und ein, um die alljährliche Hofbrauhausbockmesse nicht zu versäumen: dein: schon lange vor dcm Februar regt sich im Herzen der Söhne Gambrins nach den Quellen dieses duftigen, nährenden, schäu menden Stoffes die brennende Sehnsucht. Aus den kühlen Gründen des Bergkellers steigen die Fässer empor, um entwe der sofort an dieser Stelle selbst ihre Erledigung zu finden oder im schwankenden Wagen nach der Amalienstraße zu ge langen. Die lechzende Menge schöpft aus diesem Born voi» Mitternacht bis wieder zur Mitternacht; wie in einem Blumen garten sitzen die Zecher beider Geschlechter; denn des Bieres Silberblume wächst aus den, dunkelrolhen Grunde des Glases heraus, illustrirt durch den reichlich und freiwillig gebotenen bissigen Nettig. Bockbier ohne Nettig ist Punsch ohne Zucker, eine Droschke ohne Pferd! Wenn aber der Nettig mit seinem wohlthätigen Salzkryftall seine Wirkung gcthan, da kann der Biertcufel in Zscheyges Keller nur lustig darauf loshauen auf des Fasses Bauch und den bunten Strahl spritzen lassen — er wird bekämpft! Viel gekrönte Häupter sitzen allabendlich da, die mit dem 15. Töpfchen sich den Lorbeer errungen, sie brauchen gerade nicht Schlosser zu sein, um sich den Schlüssel zu dieser Ehre zu fabrizircn. Jubel und Nettig, Wonne und marinirter Hering, Hurrah und Knackwurst, Kladderadatsch und Elbinger Brickcn, Gesang und Bier — das sind die Nummern, aus denen Zscheyge sein Vockfcstprogramm zusammengcstellt. So jubeln die Fröhlichen, aus der Nacht in den Tag, aus dem Tage in die Nacht; denn den Bockglücklichen schlägt ja keine Stunde. Nicht minder ergötzen sich die Freunde dieses Stoffes auf dcm Bergkellcr, an der eigentlichen Quelle des Bocks, von der sausten Höhe über die Residenz hinweg nach der Amalien straße die Zechgenossen beim schäumenden Glase grüßmd. T>rs Alles, Alles thut der — Bock! — Am 30. v. M. erschoß sich, nicht weit von dem soge nannten Ccharfenstege bei Bautzen, ein gewisser Hänel aus Großröhrsdorf. Er war Soldat der 11. Compagnie des in Bautzen garnisonircndcn 4. Infanterie-Regiments. — Vermuth lich aus Cchwermuth erhing sich am 29. v. M. der 32 Jahre alle Weber Earl Nenger in Altjohnsdorf auf dem Boden des elterlichen Hauses. — Am 1. d. Nt. entfernte sich die Ehefrau des Handarbeiters Wagner in Iägerhof bei Schellenbcrg aus ihrer Behausung und wurde am anderen Morgen im Mühl graben zu Erdmannsdors todt aufgcfunden. Es ist wohl an- zunehmcu, daß sie den Tod freiwillig in den Fluthen gesucht hat. Ihr Leichnam ist an die Anatomie zu Leipzig abgesührt werden. Der Holzdrechsler Wilhelm Ncubert aus Waldkirchcn, unverheiralhet und 37 Jahre alt, erhing sich in der siscalischen Waldung dortiger Gegend. — Am 31. v. M. brach der im 9. Jahre stehende Emil Michael in Zwickau auf dein Eise in der "Nahe des BergkellerS ein und wurde sein Leichnam später unweit des Stadlkrankenhauses auS der Mulde gezogen. — Am 29. Januar, in den frühen Morgenstunden, ist der Schuh macher David Urlaß in Langcnrennersdorf, im angetrunkenen Zustande von einem Schmause zurückkehrend, in den Dorfbach gestürzt und darin ertrunken. — An demselben Tage brach die 2j Jahre alte Anna Nebel in Älingenthal auf dem Eise ein, und mußte das Kind, da Hilfe nicht sofort zur Stelle war, gleichfalls ertrinken. :S. Df)." — Gestern früh um 11 Uhr fand in der katholischen Hofkirchc ein feierliches Requiem mit Gesang und Orgelbeglei tung für den in diesen Tagen verstorbenen Hotelier Weber an der S stra Allee statt. — Die Kasernendirection heißt jetzt „Königliche Garnison- Verwaltung" und die Unterwachlmcister der berittenen Truppen und die Feuerwerker der Artillerie „Sergeanten". — Vor einigen Tagen warnten wir vor einer Diebin, die in einem hiesigen Iuwelieiiaden einen Brillanlring gestoh len, an dessen Stelle einen unechten Ring untergeschoben und ersteren bei einem anderen Juwelier hicrselbst verkauft hatte. Gestern erfuhren wir, daß die kgl. Polizeidirection diese Person in Löbau ermittelt und durch die dortige Behörde verhaftet hat. Sie soll auch bereits nach Dresden zurück gebracht und nächstdem überführt sein, hier noch bei einem anderen Gold- arbciter den Versuch der Entwendung eines Brillantringes ge wagt zu haben. Zum Glück har in diesem Falle der Bestoh lene den Verlust des Ringes noch rechtzeitig bemerkt und die Diebin nicht eher aus seinem Local heraus gelassen, bevor sie nicht den Ring wieder hcrausgcgcben hat. lieber ihre bisherige Führung soll man sich in ihrer Heimath Löbau nicht gerade viel Gutes erzählen; sie scheint von dort häufig Abstecher bald nach Görlitz, bald nach Bautzen oder Dresden gemacht zu haben, die nicht den solidesten Ziveckcn gedient haben mögen. — — Als am Mittwoch Vormittag die Fensterladen des Parterres eines Hauses auf der Palmstraße verschlossen blieben, vcrmuthetc man irgend einen Unfall, doch wurde man sehr bald darüber beruhigt, als man erfuhr, die Bewohnerin nebst ihrem aus Mädchen bestehenden Dienstpersonal sei verhaftet, indem am Abend zuvor einem diese Localitüt besuchenden Herrn circa 34 Thaler entwendet worden waren. Als jedoch am Mittag die Laden wieder geöffnet, erfuhr inan, daß genannte Stimme in einem Tuche hinter den Vorhängen gefunden wor den war. — In dem bevorstehenden Aschcrmittivochsconcert kommt Beethovens 8>m>'I>v»i» ervivn zur Aufführung und das 8ln1mt »nUer von Rossini. — Der 22jährige Oeconom Eduard Otto Pietzsch in Lampersdorf wurde am 3. d. Ni. in einem Steinbruche durch Einstürzen einer Steinwand so erheblich am Kopfe verletzt, daß er einen Schädelbruch erlitt und sofort seinen Geist aufgab. Der ebendaselbst beschäftigte Knecht Schöne wurde zwar von dem zusammenstürzendcn Gestein ebenfalls getroffen, jedoch sind seine Verletzungen nur geringerer Art und cs ist an seinem baldigen Wiedcrauskommcn nicht zu zweifeln. — In den gesammicn Räumen der Feldschlößchcn-Rcstau- ration wird heute Nachmittag ein großes Bockbicrfest stattfin- dm, verbunden mit einem vom Musikchor des Herrn Musik direktor Trenkler ausgesührtcn Freiconcert, dessen Programm vielfach mit scherzhaften Piecen durchwoben ist. Wie wir ver nommen, ist die Qualität des diesjährigen „Bockes" ganz vor züglich und ist nur zu bedauern, daß die Feldschlößchen Bock- bierquclle wegen des übergroßen Eonsums in der Regel sehr bald versiegt. — Von Schweden aus wurden uns bisher nur die Ro mane der Friederike Bremer und Elygare Carlen zu Theil, jetzt aber auch ein schwedisches Damenquartett, dessen Gesang ungemeines Interesse bietet, zumal sich darunter eine weibliche Stimme befindet, die an einen Baß erinnert. Die Sensua- listen sagen: die Menschen haben ihre Gesänge blos den Na- turtöncn, den leblosen Naturstimmen entnommen, dem Rau schen des Baches, dem Säuseln der Bäume, den Lauten der befiederten Welt. Nach diesem Grundsatz würde der Mensch zur.Maschine; wer aber die Klänge dieses Mädchenquartetts im Victoria-Salon vernommen, der wird eines Anderen belehrt werden, obgleich alle ihre Laute nur Naturgesang sind. Natur gesang, aber in so schöner Veredelung, daß man ihre Vorträge eben so gut dem Programm eines Eoncertes im Hotel de Saxe cinrcihen könnte. Durtöne nehmen das Bewegungssystem, Molltöne mehr das Gemülh in Anspruch. Das Letztere be währt die Aufmerksamkeit und lautlose Stille des Publikums in den weiten Räumen, denn in den meisten dieser schwedi schen Lieder ist die Wehmuth, ein träumerisches Naturleben, der vorherrschende Ton. Bei Anhörung dieser Lieder fühlt inan sich an den Mälarsec versetzt, darüber der bleiche Niond in der kurzen, fast taghellen "Nacht. Besonders schön ist das Lied „Der Herbst ist gekommen" und die Sängcrfahne. Wohl nahe an 3000 Personen füllten am Mittwoch Abend wiederum die "Räume des Circus und erwarteten das erste Auftreten der Seiltänzerin Miß Euphrosine Braatz. Ueber die Köpfe der Versammlung, hoch obcn, wo der Gaskronleuchtcr, war das Seil gespannt, auf dem die „Königin der Ascension", wie sie genannt wird, ihre Kunst zeigen sollte. Wir wollen nicht forschen, ,wo sie die Krone und den Purpur ihrer Herrschaft empfangen, wenn aber alle Machthaber der Erde das Gleich gewicht so herzustellcn und sich auf der schwindeligen Höhe so zu erhalten vermöchten, wäre ihr Thron gesichert für alle Zeit. Die Künstlerin, die „Tochter der Luft", ist eine anmuthige Er scheinung und die Grazie ihre Begleiterin auf dem schmalge rundeten Wege, den ihr der Seiler bereitet. Aus dem Pfade des Hanfes pflückt sie die Lorbeeren deS rauschenden Beifalls und lächelnd blickt sie auf die tausend horizontalen Gesichter hernieder, denn bei ihrem Spiel trägt jeder Zuschauer die "Nase hoch. Mit welcher Sicherheit stellt sie den hölzernen Stuhl ans das Seil, auf den sie sich setzt, erhebt und aufrecht steht. Und wenn sic auch, was ihre Fußsohlen anbelangt, manchmal anireidcn läßt, in der Gunst des Publikums hat sie schon voll kommenen EreRt. Wie wir hören, tanzt sie auch mit verbun denen Augen. Daß Mädchen blind in den Tanz gehen, haben wir auf Bällen gesehen, aber aus einem Seil hoch oben beim Kronleuchter und somit große Lichter in der Nahe, das ist mehr wie Brod essen. So weiß die Direction des Victoria-Salons immer "Neues zu bieten und das Publikum freut sich wie ein Vogel im frischen Wald, nicht wie ein Piepmatz im Käsig. — In Reudnitz bei Leipzig ist am 3. d. M. ein dem Oe. Kraußler gehöriges Hintergebäude niedergcbrannt. Dem Vernehmen nach soll das Feuer durch eine dcm in dcm abge brannten Gebäude befindlich gewesenen Heuboden zu nahe ge brachte Feucrungsanlage der benachbarten NähmaichinenfabrÄ entstanden sein. — Roß wein, 4. Februar. Wer sich heute früh bei Ankunft des uin 8 Uhr 30 Minuten von Dresden hier ein- trcffendcn Zuges auf dem Bahnhofe befand, konnte Zeuge einer erschüttttndcn Scene sein. Aus einem Wagen dritter Elaste stieg eine Frau in mittleren Jahren, mit einem Mädchen von 10 Jahren, einem Mädchen von 4 Jahren und einem kleinen Knaben von § Jahren -auf dem Arme, und berichtete unter Schluchzen und heftigen Ausbrüchen verzweiflungsvollcn Schmer zes, daß das eine ihrer Kinder, ein Mädchen im Alter von 3 Jahren, zwischen hier und "Nossen aus dem Wagen gestürzt sei. Die in demselben Wagen mit befindlich gewesenen Personen erzählten, daß die unglücklickp: Mutter nur mit Gewalt davon zurückzuhallen gewesen sei, dein Kinde nachzuspringcn. Dank der Energie unseres wackeren Bahnhossinspectors war im Au genblicke eine Obcrbahnwärter Lowry bereit gcmacht und konnte sofort mit dcm Letztgenannten nach der llnglücksstättc abfahrerU Bangen Herzens und zitternd vor Erregung blieb die beklagens- werthc Frau zurück und mit nicht geringer Angst flogen die Insassen der Lowri) auf dem Gleise hin in der Richtung nach Nossen. Wer beschreibt aber ihr Erstaunen und ihre Freude, als sic bei dem Bahnwürterhaus an der Burgmühle angekom- mcn hören, daß das Kind von dein Bahnwärter auf der Strecke auf einem Kieshaufcn ruhig spielend aufgefunden und vollstän dig unversehrt von ihm mit in seine Wohnung genommen worden ici. woselbst sie auch die lebendige glückliche Bestätigung
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