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Dresdner Nachrichten : 04.01.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186901049
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-01
- Tag1869-01-04
- Monat1869-01
- Jahr1869
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- Dresdner Nachrichten : 04.01.1869
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Nr. 4.' Vierzehnter Jahrs. >7.' > ^ Montag, den 4. Jannar 1869. di, stisch iche» und S 4 »gr. ltte. ) > v A 8 »er so es jeder h«»° belle- ^rschtml: «Vt» früh 7 Inserat« M«rd« «mgruomm«» r >h»Ud«»d<k,Gönn ten« «t, «ttta,« L» Uhr: Mmetenfke-, L». »V««. t» dks «««» O»d«,»t»« .rs-lzretch« ÜG,»«V UrrwPlar». /konnement «terlrllShrü» «)«U «ri m>ungetblich«S, f«n«lg tu'« Ha»» Durch dt« Lölli-r P, dterleltLhri. 228,«, EMzUa, Rmow,a 1 R«r Tageblatt str Uuterhaltang « GeschSstsverkehr. «itredacteur: Theodor Drodisch. Inseratenprets« Für den Raum »t» «tspalttmu Z«tl« t Rgr. Uutrr „It»Gr - lande" dt« ZUl. N N»r. d« H«M»«,^: Lirpsch 4k Vleichardt. — »,ram»»r«tch«r WMAl» AedhnM« Dresden, den 4.' Januar. — Da« Generalpostamt de« norddeutschen Bunde« hat nach der gut unterrichteten Kreuz,«tung den «Anschluß geatzt, in Rücksicht auf den Ausfall an Porto die Portofreihert der Prioatvereine, milden Stiftungen rc. theilS gänzlich auszu heben, theil« erheblich zu beschränken. Obwohl dieser Entschluß zunächst Preußen betrifft, da bei un« derartige milde Äif- tungen mit Portofreiheit nicht bestehen, so kann da« gesammte Norddeutschland doch einen solchen Schritt nur lebhaft billigen. Denn je weniger Portobefreiungeu, desto größer ist die Summe an Posteinnahven, die zur lliertheilrmg an alle Lunde!staaten kommt. We'chcr Mißbrauch mit der Portosreiheit anderwärts getrieben wird, kann man errathen, wenn man Kevntniß vcn ^ kiner Circularoerfügung des preußischen CultusmivisteriumS an ^ die Kirch.n- und Schulbehörden nimmt. Hierin werden die- c selben zu einer ehrlicheren Unterscheidung dessen wa« „pocto s freie Dienstsache" sei von dem was portopflichtig ist, aufge ^ fordert. Ave solche mißbräuchliche Benutzung der Portofrei' f heit haben schl'eßlich am allermeisten die Staaten zu tragen, t bri den früher die Post viel eivbrachle, während sie jetzt n.rr » wenig trägt f — Da« Gesetz- und Berorbnr-ngyhlatt aus dak- Jalr ^ 1868 ist vn ganz entsetzlichem Umfa?'ge und wert stärker, all ? alle bishrgen Jahrgänge, so daß eS sich kaum in Einen Band j wird einbinde?, taffen. Es enthält aus 1484 großen Quart s feiten nicht weniger als .lü8 verschiedene Gesetze »nd V^ryrb- t vungeu, von melcken besonders die auf las Militär- ^ wesen und die neue Criminalgesetzgebung bezüglich « sehr w"ir ß schichtig sind Unter diesen Verhältnisse v-:rv man laum be i Haupte» können, daß unsere Gesetzgebung stagnire, aber die f Herua Juristen, die in diesem ChavL von alten uns neuen k Gesetzen stets aa 54l sein müssen, sind j denfallL nicht zu L.Niisenl — Heute hält im wissenschaftlichen CucluS im natur wissenschaftlichen Hörsaale im Zwinger Herr Geh Hofrath Proftssor I)r. Reichenbach seinen ersten Bericht über d.e inte ressante anthropologische Sammlung, welche durch ihren Schö pfer, Hof- und Medicinal Nach I>r. Seiler, so berühmt ge- worden ist. Ihre Wichtigkeit für Phrenologie, Umgang und Rechtspflege wird dabet klar he.aukgestellt werden. — In Gemäßheit eine« vom Stadtrathe Hierselbst gefaß ten Beschlusses sind dem Theaterdirector Herrn Nesmüller seine im Gewandhause zu den Zwecken des Zweiten Theaters rniethweise innehabenden Localitäten für Ende des Jahre« 1869 gckündiget worden. Ob die allerdings nicht wezuleug- nende Feuergefährlichkeit dieser Theaterlocalität diesen Raths- beschluß herbeigeführt haben mag, ist unbekannt. Jedenfalls ist er für Herrn Direktor Nesmüller eine schwer zu lösende Aufgabe, eine andere passende Localität für das Zweite The ater auszumitteln. <D. A.) — Unsrem verehrten, greisen Könige steht in nicht zu ferner Zeit das seltene Familicnglück bevor, Urgroßvater zu werden. Man sieht nämlich der Niederkunft einer Enkelin, der Kronprinzessin von Italien, in Kürze entgegen. Dieselbe, die Tochter der Herzogin von Genua, führt den Titel einer Herzogin von Aosta. Ihr Schwiegervater, der König Victor Emanuel, verschob dieses bevorstehenden freudigen Ereignisses wegen eine projectirte Reise nach Neapel. — Durch da» neue preußische VerpflegungLrcglement ist de« großen Theil der sächsischen Militärpersonen ein nicht sehr erfreuliche« Nsujahr-geschenk gewährt worden, da den Soldaten ihre Tractament um 5 Pfennige täglich verkürzt worden ist. Auf der andern Seite sind mehreren Offizier«- chargen GkhaltSverbeffsrungen u« 100 Lhlr. jährlich gewährt worden. — Im Jahre 1868 war in Dresden die größte Kälte am 1. Januar mit 12 Grad, der wärmste Ta- am 16. August früh 8 Uh, im Schatten mit 21 Grad. De, höchst« Baro meterstand war am 10. December mit 80 2-, dir niedrigste «« 30. Januar mit 38^11. Schnee ist 1? Mal gefallen, «UN 114. Tag, hat e« geregnet, Gewitter waren 12. — Wir dürfen uv» durchaus gar nicht über die selt samen Witteruvg,zustände diese« Winter« wundern. Unsere Borfahren au« dem Jrhre 1782 erzählen un« in ihrem da maligen Wochenblatte „Dreßdnische Merkwürdigkeiten" in der zweiten Nummer de« Januar« unter der Rubrik „Wetter beobachtungen", daß fie noch nie eine so wundersame Witterung gehabt. Der laueste Regen fiel hernieder. Da« Waffir am «lbmeffer war stark gestiegen. Der Redacteur jener Zeit, von de« kein Atom mehr zu spüren ist, schließt seinen Wetter bericht mit de« gerechten Ausrufe: „Wenn un« nur diese Witterung nicht grasstrend« Krankheit erweckt!" Dasselbe können wir jetzt nach 86 Jahren ebenfalls sagen. — Sin vormaliger Kanonier der sächsischen Feld-Artillerie, welcher die Feldzüge von 1806 bis 1815 beiwohnte, meldet sich bei uns, um sich hierdurch seinem alten Kameraden, dem vormaligen Trompeter de« sächsischen Husaren - Regiment«, welch« in Nr. 53 de« in Pirna erscheinenden Militär-Wochen - blatte« „Kamerad" anfragt, zu erkennen zu geben, um noch mal» über die längst verschwundenen Tage zu plaudern. Schönherr, Dresden, Heinrichstraße 10 vierte Etage. — Eine immerhin beichtenswsrthe Ansicht spricht ein Rundschreiben der königl. preußischen Regierung zu Düsseldorf an die Stadiräthe und Schulzenämter au«. Da« Schreiben beinsst die Pfand und Leihhäuser. E« heißt darin: Zu den Krebsschäden, welche daS Wohl der sogenannten kleinen Leute untergraben, gehören nach unwiderleglichen Erfahrungen die Pfand- und Leihhäuser. — Weit entfernt, einem fleißigen, aber augenblicklich de« baaren Gilde« bedürftigen Handwerker oder Arbeiter dm nöthigsn Vorschuß in wi ksar-er Weise her zuleihen, find st« meist nur Institute, in denen AuSschwe fung und Liederlichkeit Nahrung suchen, während fie für dm Eredtt um so überflüssiger geworben find als in der-, säst all-rwärt» e-ncht-t n Darlehnskoss-n, Vorschuß kaffen, Gewerdebanken u. s. w. jeder welcher einer Hisse wirtlich werth ist, solche fin det, ohne die durch Neben-Erhebungen gsstügsrien Zinsen der Leihhäuser zahlen zu müssen und zuletzt dis verpfändete Habe - dennoch untcr der» Himmer gebracht zu sehen. Die Ersah- ^ rungm anderer Städte beweisen die Behauptung, daß die t Leihhäuser entbehrlich sind. In der Stadt A-rch-.n ist da« ! Pfand un'» Leihhaus schon vor mehr al« einem Jahrzehnt » und zw!?r mit dem besten Erfolgs aufgehoben worden. De f Besürchi'.mg daß der Wucher dadurch befördert werde hat k sich dort auch zur Zeit des Bestehen? der Wuchergesctzc nicht i bestätig!. Angesicht« dieser Thatfachen ist es geboten, die Frag« ^ Nttg-N Aufhebung dieser übnlil'ten Institute in nähere Er- j wägung zu ziehm. — Ueber di« Ansteckung der Blatternkrankheit, selbst bei Reconvalescenten, erhalten wir folgenden, auf Wahrheit be- rubenven Fall Das sächsische Städtchen S. wird schon seit Wochen von den Blattern arg heimgesucht, doch sind di« Fall« weniger von tödtlichem AaSgang. Ein bereit« Genesener ver suchte einen Svsziergang. um die Luft zu genießen, und traf hierbei seinen Freund, den Kürschnermeifler R, weicher sich über den glücklichen Verlauf der Blatternkrankheit an dem selben freute. Die bedeutende G-sichtSentstellung de« Geheilten machte aber auf unsere« Kürschnermeister R einen derartigen Eindruck, daß drrftlbe, zu Hause angekommeu, sofort kränkelte, und nach zwei Tagen an dcn Blaitem verschied — Sonderbare Urb.-rraschungm werden den stromab värtS- wohnenden Fischern und Gkleger.hManglern zu Theil werden, wenn fie plötzlich Heringe fangen müssen. Anstatt des strch lichten Barsch, oder des raubgierigen Hechtes steigen die Be wohner der salzigen Lee zu Tage. DaS geht nämlich einfach so zu. Mit gewohnter Umsicht hat di« Dresdner Wohlfahrt?- Polizeibehörde in vergangener Woche an zwei verschiedenen Tagen die auf öffentlichen Plätzen zum Verlauf ausgestellten irhaltsschweren Herivgsfässer einer besonder n Controls unter worfen und durch das Mckwkeop der Wahrhüt und mit dem Geruchsorgan der feinste« Sonde gefunden, daß die gesalzenen Bewohner der Fässer faulig geworden. Es wurde diese ver kommene Waare den Fluthen der Elbe übergeben und so schwimmen die Her nge wieder der Nordsee, der alten Heimath zu, wo fie herg-kommen sind. D e beiden genannten Fässer waren zwar nicht auf offenem Platze verkäuflich, sollten aber durch dm Auctionator Kreß versteigert werden. Durch dessen plötzlichen, freiwilligen Tod zog sich die Sache so lange hin, di« die Waare schlecht geworden. — Eine schlimme Erfahrung machte neulich der Brau meister der Bierbrauerei in dem sächsischen Städtchen S. Er hatte glücklich die Arbeiten zur Herstellung eines neuen Biere« beendet, der Sud befand sich schon in dem Kühlschiff, worauf genannter Biererzeuger, zufrieden über da« glückliche Gelingen seines Werkes, die Anstalten traf um den Gerstensaft in das Hauptfaß abzuleiten. War es nun Zufall, oder zu großer Arbeitseifer, genug, unser Bierbrauer vergaß einen Pfropfen in dem untere» Theile de» Fasses festzustecken und bemerkte da» Versehen erst, als aus dem Kühlschiffe der letzte Tropfen ab- gegangm und das Bier durch daS Hauptfaß in dm Abzugs kanal gelaufen war. — Herr Nagel, dem einheimischen und reisenden Publi« ku« au« de« Hotel de Saxs und zuletzt von „HelbigS^ her al« tüchtiger Geschäftsmann und Restaurateur bekannt, hat da« käuflich übernommene Hotel zu den „zwei schwarzen Adlern" «ruf der Zahnkgoffe durchweg renovirt, ebenso die im Parterre belegen« Restauration unter neuer Decorirung bedeutend er weitert. Letzter« ist in ihrer neuen Gestalt der beliebte Sam melplatz der vielm Freunde und Bekannt« des jetzigen Be sitzer« geworden. — Wir brachten neulich die Notiz, daß die Leipzig- Dresdener Eisenbahn dir Benutzung von TageSbtllrten bei E:l- zügen nicht gestatte, während die« die KtaatSbahnen thun. Wir wurden zu dieser Auffassung durch die ziemlich dunkle Wortfaflung der betr. Bekanntmachung veranlaßt. Nu« verheil* sich'« aber so, daß TageSbillet« weder bei dm StaatSbahiren- noch der Leipzig-Dresdener Bahn bei Eiljügm Geltung haben Nachdem wir im Interesse der Wahrheit diesen Jrrthum be richtigt, knüpfen wir zugleich dcn Wunsch an, daß e« den Eisenbahn-Verwaltungen doch belieben möge, Veränderungen im Fahrplan, Tarif u. s. w., kurz allen Bekanntmachung«, welche zur Kmntniß de« größerm Publikums kommen solle», eine größere Oeffenrlichkeit zu geben, al« jetzt. Bisher werben alle derartige Veränderungen nur in dm Amtsblättern ver öffentlicht; entschlössen sich die Eisenbahn Verwaltungen, in kurzem Auszugs solche allgemein wissenSwerthe Dinge dm Tage», blättern noch außerdem zukommen zu lassen, so würden fie ebenso im Interesse der Aktionäre, resp. de« Staat« handeln, wie sie sich das Publikum verpflichten würden. — Endlich sind die von dm Dresdner Schützen in Wien errungenen Prämien hier eingctrossen, und nachdem bereit« früher die Namm der glücklichen Bechergewinncr veröffentlicht worden sind, wollen »ir hiermit die Gewinnliste zu vervoll ständigen suchen. Folgende Herren erhielten Prämien: Restau rateur Angcrmann (5 Geldprämien, 8, 10, 6, 5 und 3 Gldn.), Tischlermeister Bär (k vergoldetes Fäßchen als Photographie behälter, 8 Gldn.), Meubleur Bieling (4 Geldprämien, 6, 4, 4 und 2 Gldn., letztere als Preis aus die Schnellseuerscheib« mit VorderladungSgewehr erschossen!), Seifenwaarenfabrckant Böhme (1 Hirschgeweih, 40 Gldn., 1 Geldprämie, 8 Gldn.), Schneidermeister Czerwinka (2 Geldprämien, 10 und 6 Gldn.), Restaurateur Eulitz (1 Geldprämie. 6 Gldn , Architekt Hübner (1 Geldprämie, 6 Gldn.), Drahtflilfabrikant Kießling (1 silberne« Eßbesteck, 172 Gldn.), Bildhauer Kormann (1 Geldprämie, 3 Gldn), Vergolder Kreß (1 Geldprämie, 10 Gldn), PrinatuL Kretzschmar (1 Oelgemälde, 50 Gldn., 72 Dtz. EtuiL mit Streich hölzchen, 40 Gldn., 8 FriedrichSd'or in Etui, 3 Geldgewinn«, 12, 6 und 5 Gldn ), KammermusikuS Kummer (1 silbern«: Vokal, 30 Gldn., 1 Prachtwerk, Otto der Schütz, 3 Gldn., 2 Geldprämien von 8 und 3 Gldn.), Schneidermeister Kühn (1 silberner Pokal, 39 Gldn., 1 Geldgewinn, 5 Gldn.), Hof hutmacher Lehmann (1 Geldgewinn, 8 Gldn.), Architekt Raffelt (1 Kiste Rheinwein, 52 Gulden, 3 Geldprämien, 14, 5 unb 4 Gldn ), Schloffermeister Raschle (1 Geldprämie, 4 Gldn.), Mineralog Roch (1 Etui mit silbernem Becher und zerlegbarem Eßbesteck, 150 Gldn., 1 Prachtwerk, Otto der Schütz, 3 Gldn., 1 Geldprämie 2 Gldn.), PrivatuS Rüdiger (1 Geldprämie, 50 Gldn ), Maler Schlegel (3 Geldprämien, 6, 4 und 3 Gldn.), Tuchhändler Schnädelbach 1 Revolver, 30 Gldn., 2 Geld» Prämien, 15 und 4 Gldn.), Particulier Schneider (1 Pulver horn nebst neusilbernem Zündhütchenhalter, 12 Gulden), Bäckermeister Seifert (1 Geldprämie, 5 Gldn), Kaufmann August Sieber (1 Geldprämie, 5 Gldn.), Klempvermeiftcr Watzke (1 Geldprämie, 18 Gldn), Restaurateur Wiedner (2 Geldprämien, je 5 Gldn.) Möge man den Dresdner Schützen, die wiederum brav vorgeschoffen, »un auch bald einmal etwas vorschießen zum Bau eines neue« Schießhaufe». Vor einigen Tagen ist am Elbufer bei Kaditz ein unbekannter männlicher Leichnam angeschwommen und gericht» lich aufgehoben worden. Derselbe hat jedenfalls viele Wochen im Wasser gelegen, war nur noch mit den Ueberresten eines Leinwandhemdes und eine« Prare« gewirkter llnterbsinkleider bekleidet und scheint einem bereits älteren Manne angehört zu haben. — Ein Stückchen au« der guten alten Zeit müssen wir hier erzählen, das unö darüber belehrt, wie im vorigen Jahr hundert die Dresdner Dieb« auch schon mit besonderem Rasfit nement zu Werke gegangen und auf Ideen gekommen find, die einem Gauner de« Jahre« 1869 alle Ehre machen würde. Am S. Jrnuar 1782 hatte sich ein Kerl eine alte Artillerie» «ontour zu verschaffen gewußt und sich nach Girbitz zu einer Frau, deren Mann Bierschröter in der Stadt war, begeben. Er forderte von ihr 4 Thlr. 16 Gr (damal« viel GAd), um angeblich ihren Man«, de» eines ExccffrS wegen auf der Wache saß, zu befreien. Der Mann Hab« ihn, den Soldaten, da er sein guter Bekannter sei, selbst nach Gorbitz geschickt. Die leichtgläubige Frau, um ihre geliebte Ehehälfte bald wieder zu haben, gab da« geforderte Geld und wartete sehnsüchtig aus die Rückkunft de« Manne« Diese erfolgt« auch. Der Mann hielt die Frau für verrückt, al« fie ihm di« Mähr er zählte, bi« sich endlich der Betrug aufklärte. Den Gauner sah man niemal« wieder, wenn nicht im I nseit« alle Drei sich wiedergefundrn haben, dort — wo e« einen allnkvchßen Gerichtshof zieht. So war e« also damals schon un» so ist e« heute noch. — In Tharand hat während der Festtage im Gaßhof zum „Lehvgericht" eia Schwindler «in Tauschgeschäft eißen« thümlicher A,t damit effectuirt, daß er einem dort lvgirenden HandlungSreiscnden aus N-ffsn, während derselbe geschlafen, gegen Zurücklassung de« eignen Hute«, dessen Cylind«, Rock ! und Portemonnaie mit 1j Thlr. entwendet hat,
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